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Fabiana Luperini gewinnt Giro d´Italia Femminile - Teutenberg und Häusler sorgen für 5 deutsche Etappensiege
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20.07.2008

Fabiana Luperini gewinnt Giro d´Italia Femminile - Teutenberg und Häusler sorgen für 5 deutsche Etappensiege

Info: Frauen: Giro d´Italia Femminile
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Desio - Vom 5. bis zum 13. Juli trugen die Damen ihren Giro d’italia aus. Den Gesamtsieg sicherte sich am Ende die Italienerin Fabiana Luperini (Menikini – Selle Italia) vor Amber Neben (Flexpoint) aus den USA, die 2.37 Minuten Rückstand hatte. Die junge Deutsche Claudia Häusler aus der Equipe Nürnberger wurde mit einem Rückstand von 2.40 Minuten hervorragende Gesamtdritte und siegte damit auch in der Nachwuchswertung. Neben Häusler, die zudem eine Etappe gewinnen konnte, sorgte Ina-Yoko Teutenberg (Columbia) für einen erfolgreichen Giro d’Italia aus deutscher Sicht, die nicht weniger als 4 Etappensiege konnte sie verbuchen.


Etappen: Prolog | 1. | 2. |3. | 4. |5. | 6. | 7. | 8.


05.07. Prolog: Mantova (1,2 km)
Zum Aufgalopp stand für die Fahrerinnen ein nur 1,2 Kilometer langer Prolog in Mantova auf dem Programm. Der abgesehen von einer Kurve direkt nach dem Start und einem Wendepunkt zur Halbzeit der Strecke komplett gerade Kurs stellte die Starterinnen vor keine Schwierigkeiten. Folglich gab es im Ziel auf den vorderen Plätzen nur minimale Abstände. Das Glück auf ihrer Seite hatte schließlich die erfahrene Niederländerin Mirjam Melchers Van Poppel (Flexpoint), die den Kurs in 1.40.94 Minuten und somit einer Durchschnittsgeschwindigkeitn von43.2 km/h absolvierte und damit nur um eine Tausendstelsekunde schneller war als die Italienerin Vera Carrara (Cmax Dila). Dritte wurde mit Kirsten Wild (AA-Drink Cycling Team) eine weitere Niederländerin.
Nicole Brändli wurde als beste Schweizerin hinter ihrer Teamkollegin Noemi Cantele (Bigla Cycling) gute 5. Beste deutsche Starterin wurde Sprinterin Ina-Yoko Teutenberg (Columbia) als 8., auch ihre Teamkollegin Judith Arndt schaffte als 10. noch den Sprung in die Top 10.

06.07. Etappe 1: Asola - Lendinara (131,5 km)
Wie beim Prolog war die 131,5 Kilometer lange erste Etappe von Asola nach Lendinara ohne topografische Schwierigkeiten. Das Team der Gesamtführenden Melchers Van Poppel kontrollierte das Feld und bekam dabei schnell Unterstützung von den Teams mit guten Sprinterinnen in ihren Reihen. Vor allem das Team Columbia, das erstmals unter dem neuen Namen an den Start ging, tat sich dabei hervor. Doch auf Grund starker Hitze und ständigem Gegenwind gab es nicht viele Attacken aus dem Feld, so dass es schließlich auf einen Massensprint hinauslief. Oenone Wood bereitete den Sprint schließlich mustergültig vor, wurde selbst noch 6. und verhalf ihrer Teamkollegen Ina-Yoko Teutenberg damit zum souveränen Etappensieg. Kirsten Wild und Giorgia Bronzini (Cycling Team Titanedi-Frezza Acca Due O) waren die ersten Geschlagenen.
Durch den Sieg und damit verbundenen Zeitbonifikationen übernahm Teutenberg auch das begehrte Rosa Trikot mit 3 Sekunden Vorsprung auf Wild.

07.07. Etappe 2: Ca´Tiepolo - Porto Tolle - Rosolina Mare (122,7 km)
Mit einem breitem Grinsen im Gesicht nahm Ina-Yoko Teutenberg die zweite ebenfalls komplett flache Etappe nach Rosolina Mare in Angriff. Mit dem Etappensieg und dem Maglia Rosa verschaffte sie ihrem Team einen Start nach Maß nach dem Sponsorenwechsel. Wie es das Profil erwarten lies kam es schließlich wieder zu einem Massensprint. 3000m vor dem Ende startete Columbia einen Zug. Wild und Bronzini, die sich auf der ersten Etappe mit den weniger begehrten Podestplätzen begnügen mussten, eröffneten den Sprint 350m vor dem Ende. Doch Teutenberg hielt das Hinterrad und zog auf den letzten 100m noch an ihren Konkurrentinnen vorbei. Erneut sicherte sich Wild den 2. Rang, Regina Schleicher (Equipe Nürnberger) fing Bronzini noch ab und wurde Dritte.
In der Gesamtwertung baute Teutenberg ihren Vorsprung auf 7 Sekunden aus.

08.07. Etappe 3: S.M. Madalena/Occhiobello - Altedo/Malalbergo (122,8 km)
Bevor die schwierigen Etappen des Giro d´Italia Femminile anstanden, war die dritte Etappe erneut auf die Sprinterinnen zugeschnitten, die schließlich auch den Etappensieg unter sich ausmachten. Teutenberg lies erneut keinen Zweifel daran aufkommen wer die schnellste Sprinterin im Feld ist und verteidigte mit ihrem dritten Sieg in Folge natürlich auch die Gesamtführung. Wie ihre männlichen Teamkollegen beim diesjährigen Giro verbuchte das Team Columbia damit drei Siege. Die Schwedin Monica Holler (Bigla Cycling Team) und die Australierin Rochelle Gilmore (Menikini - Selle Italia) sicherten sich die weiteren Tagesplätze.

09.07. Etappe 4: Calcinaia - Prato a Calci/Monte Serra (106,4 km)
In die 4. Etappe startete Teutenberg mit der Gewissheit, das Maglia Rosa an eine Konkurrentin abgeben zu müssen. Erstmals warteten zwei Bergwertungen auf die Starterinnen, eine davon war zugleich das Tagesziel. Nach 60 Kilometern, zu Beginn des ersten Anstieges, dem Prato a Ceragiola, bildete sich eine Spitzengruppe bestehend aus folgenden 15 Fahrerinnen: Edita Pucinskaite, Claudia Häusler (beide Equipe Nürnberger Versicherung), Nicole Brändli, Noemi Cantele (beide Bigla Cycling Team), Mirijam Melchers Van Poppel, Amber Neben (both Flexpoint), Maribel Moreno Allue (Spanish National Team), Fabiana Luperini (Menikini Selle Italia Master Colors), Marta Bastianelli (Team CMax-Dilà), Tatiana Guderzo (Gauss RDZ Ormu) und Monia Baccaille (Fenixs).
Diese Fahrerinnen konnten sich entscheidend absetzen und eine Vorentscheidung herbeiführen. Die größten Favoritinnen auf den Gesamtsieg waren mit dabei. Den Anschluss verpasst hatte aber etwa die deutsche Ex-Weltmeisterin Judit Arndt (Columbia).
Eindeutig als stärkste Fahrerin erwies sich schließlich Luperini. Mit 54 Sekunden Vorsprung auf Edita Pucinskaite erreichte sie das Tagesziel am Monte Serra. Dritte wurde Tatiana Guderzo schon mit deutlichen 1.21 Minuten als Abstand. Einen tollen 4. Rang belegte die junge Deutsche Claudia Häusler, die die erfahrene Schweizerin Nicole Brändli auf Rang 5 verwies.
In der Gesamtwertung schoben sich die Top 5 des Tages nach vorne. Luperini übernahm Rosa von Teutenberg, die aber die Führung in der Punktewertung behielt, während Häusler das Trikot für die beste Nachwuchsfahrerin überreicht bekam.

10.07. Etappe 5: Novara (EZF, 9,3 km)
Nach der schweren Etappe vom Vortag stand ein 9 Kilometer langer Kampf gegen die Uhr in Novara auf dem Programm. Der wenig anspruchsvolle Kurs und die kurze Distanz sorgten für sehr kleine Zeitabstände. Die Tagesschnellste Vicki Whitelaw fuhr im Trikot der australischen Nationalmannschaft eine Zeit von 11.53 Minuten und verwies damit die Kasachin Zulfiya Zabirova (Bigla Cycling Team) um wenige Zehntelsekunden auf den zweiten Rang. Auch nur eine Sekunde Rückstand hatte die Amerikanerin Amber Neben (Team Flexpoint), die die junge Dänin Linda Villumsen (Team Columbia) auf den 4. Rang Verwies. Beste Deutsche wurde Charlotte Becker (Equipe Nürnberger) als 5., Judith Arndt erreichte Rang 11. Die Schweizerin Andrea Thürig (Bigla Cycling) schaffte Platz 16.
Claudia Häusler und Fabiana Luperini belegten einträchtig die Ränge 30 und 31 und hielten damit ihre Spitzenplätze in der Gesamtwertung. Zeitgleich mit der Schweizerin Brändli belegte Häusler den vierten Rang.

11.07. Etappe 6: Cardano al Campo - Laveno Mombello (113,4 km)
Zwei schwere Berge mussten auf der 6. Etappe bewältigt werden, nach dem zweiten Anstieg stand aber noch eine längere Abfahrt an. Die erste Spitzengruppe bildete sich aus sprintschnellen Fahrerinnen. Unter anderem Eva Lutz (Nürnberger Versicherung), Ina-Yoko Teutenberg (Columbia), Monica Holler (Bigla), Agne Bagdanoviciute (System Data) und die russische Meisterin Julia Martisova (Gauss RDZ Ormu) waren dabei, kamen aber nicht entscheidend weg.
Am ersten Anstieg bildete sich eine Gruppe um die Gesamtführende und Häusler. Die Deutsche beteiligte sich aber nicht an der Führungsarbeit, da ihre Teamkollegin und Gesamtzweite Edita Pucinskaite und Vorjahressiegerin des Giro den Sprung in die Gruppe verpasst hatte. Die Litauerin kam aber nicht mehr zurück, so dass Häusler nach dem letzten Anstieg ihre Chance nutzte und mit Amber Neben (Team Flexpoint) und der Schweizerin Nicole Brändli die Flucht ergriff. Im Ziel hatte sie die schnellsten Beine und sorgte nach den drei Siegen von Teutenberg für den bereits vierten deutschen Etappensieg. Neben sicherte sich Rang 2, Brändli kam 2 Sekunden zurück ins Ziel. Die Gesamtführende Fabiana Luperini büßte als 5. mit 56 Sekunden Rückstand Zeit ein, verteidigte aber die Gesamtführung mit 42 Sekunden vor der neuen Gesamtzweiten Häusler. Brändli schob sich auf den dritten Rang nach vorne. Judith Arndt verbesserte sich als 10. auf den 10. Gesamtrang.

12.07. Etappe 7: Macherio - Montevecchia (83,8 km)
Die Königsetappe von Macherio nach Montevecchia wies zwar nur 83,8 Kilometer auf, war dafür aber gespickt mit 4 schweren Bergen inklusive der zweiten Bergankunft des Giro d’Italia Femminile. Nach dem sie am Vortrag Zeit verloren hatte, schlug Luperini eindrucksvoll zurück. Wie bei der ersten Bergankunft der Rundfahrt war sie auch diesmal nicht zu schlagen. 34 Sekunden länger brauchte Amber Neben, die wie am Vortag mit dem zweiten Rang vorlieb nehmen musste. Häusler, von ihrem Vortagescoup noch nicht richtig erholt, konnte ihren Rückstand auch dank ihrer Teamkollegin Pucinskaite in Grenzen halten, als 5. wies sie aber schon einen Rückstand von 1.57 Minuten auf. Auch Brändli büßte als 12. Zeit ein um kam noch hinter Arndt (11.) ins Ziel.
Luperini lag vor der Abschlussetappe komfortable 2.46 Minuten vor Neben, Häusler fiel mit 3 Sekunden Rückstand auf Neben auf den dritten Rang zurück. Brändli und Arndt nahmen die Ränge 5 und 10 ein.

13.07. Etappe 8: Desio - Desio (118,5 km)
Die letzte Etappe in Desio führte über mehrere Runden. Der Kurs schien noch einmal gemacht für die Sprinterinnen. Zunächst aber versuchte es eine Spitzengruppe mit Charlotte Becker (Equipe Nürnberger Versicherung), Judith Arndt (Columbia), Andrea Thürig (Bigla), Silvia Valsecchi (Menikini-Selle Italia-Master Colors), Linda Villumsen (Columbia), Grete Treier und Giorgia Bronzini. Mit der Gesamtzehnten Arndt wollte niemand die Gruppe fahren lassen. Danach bestimmten Zulfia Zabirova (Bigla) und Julia Martisova (Gauss RDZ Ormu) das Rennen. Vor allem Zabirova, die zuvor schon alleine attackiert hatte und dessen Hinterrad die Columbia-Fahrerin Bates nicht halten konnte, sorgte dafür, das die Fahrerinnen von Columbia schwer in der Verfolgungsarbeit ackern mussten. Schließlich kam es aber zum Massensprint. Wie bei allen drei Sprintankünften zuvor war Teutenberg von der Konkurrenz nicht zu schlagen. Wieder einmal belegten Wild und Bronzini die folgenden Ränge. Regina Schleicher und die Schweizerin Andrea Wolfer (Bigla Cycling) erreichten die Ränge 11 und 12.
In der Gesamtwertung lies Fabiana Luperini nichts mehr anbrennen und konnte so ihren 4. Rang aus dem Vorjahr noch steigern. Nach einer Gesamtfahrzeit von 21.18.40 Stunden siegte sie deutlich mit 2.37 Minuten vor Amber Neben (Team Flexpoint). Einen tollen dritten Rang belegte Claudia Häusler beim schweren Giro. Nicole Brändli, letztes Jahr noch Zweite, und Judith Arndt schafften ebenfalls die guten Ränge 5 und 10.
Teutenberg gewann mit den souveränen Sprintsiegen auch die Punktewertung, Luperini neben dem Maglia Rosa auch das Bergtrikot. Claudia Häusler kann sich zudem über den Gewinn der Nachwuchswertung freuen.





Fabiana Luperini gewinnt Giro d\'Italia Femminile 2008, Foto: girodonne.it
Fabiana Luperini gewinnt Giro d'Italia Femminile 2008, Foto: girodonne.it

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