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Olympiastarterinnen machen Sieg bei Thüringen Rundfahrt unter sich aus: Judith Arndt vor Trixie Worrack
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01.08.2008

Olympiastarterinnen machen Sieg bei Thüringen Rundfahrt unter sich aus: Judith Arndt vor Trixie Worrack

Info: Frauen: Internationale Thüringen Rundfahrt
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Zeulenroda, 01.08.2008 - Vom 22. bis zum 27.Juli fand in Thüringen das größte deutsche Radrennen der Damen statt: Die Internationale Thüringenrundfahrt. Wie im Vorjahr sicherte sich dabei Olympiastarterin Judith Arndt (Columbia) den Gesamtsieg, die mit ihr in Peking startende Trixie Worrack (Equipe Nürnberger) wurde 2. vor der Estin Grete Treier (Gauss RDZ Ormu). Täglich wechselnde Gesamtführende und 6 verschiedene Tagessiegerinnen machten die Rundfahrt äußerst spannend.


Etappen: 1. | 2. | 3. |4. | 5. |6.


22.07. Etappe 1: Rund um Schleusingen (61.9 km)
Die erste Etappe hielt noch keine großen Schwierigkeiten für die Fahrerinnen parat, doch ein munteres Auf und Ab verlangte von den Favoritinnen auf den Gesamt- und Tagessieg vollste Konzentration. Vieles sprach vor Beginn für einen Massensprint, doch auf Grund einer ansteigenden Zielgeraden rechneten sich viele Fahrerinnen Chancen auf den Tagessieg aus. Immer wieder gab es Attacken aus dem Hauptfeld, doch vor allem die Mannschaft DSB Bank lies keine Gruppe entscheidend enteilen. Auf den letzten Kilometern schließlich lief alles auf einen Sprint hinaus. In überlegener Manier auf der ansteigenden Kopfsteinpflasterpassage in Schleusingen schloss Angela Henning-Brodtka die tolle Arbeit ihres Teams mit dem Tagessieg ab. Nach 1:33.10 Stunden sprinteten die Ex-Weltmeisterin Regina Schleicher (Equipe Nürnberger Versicherung), Noemi Cantele (Bigla Cycling Team) und Olympiastarterin Hanka Kupfernagel (Deutsches Nationalteam) auf die folgenden Plätze.
Während Vorjahrssiegerin Judith Arndt (Columbia) aufmerksam fuhr und auf Rang 9 zeitgleich mit der Siegerin das Ziel erreichte, verloren anderer Fahrerinnen wie die Starterinnen der schweizer Cérvelo Lifeforce Mannschaft bereits einige Sekunden, da auf der schmalen Schlusspassage mehrere Risse im Feld entstanden waren. Durch den Tagessieg übernahm Henning-Brodtka auch zunächst die Gesamtführung.

23.07. Etappe 2: Rund um Gera (122,5 km)
Nach dem kurzen Einrollen am Vortrag galt es auf der zweiten Etappe 122,5 km „Rund um Gera“ zu bewältigen, die es topografisch durchaus in sich hatten. Dies nutzen 11 Fahrerinnen früh zu einer Attacke. Mit dabei waren ein klein wenig überraschend gleich zahlreiche Topfavoritinnen für den Gesamtsieg, unter anderem Judith Arndt, Hanka Kupfernagel, Noemi Cantele und Suzanne de Goede (Equipe Nürnberger). Mehr als 1.10 Minuten konnten sie an Vorsprung aber nicht heraus fahren, die gefährliche Gruppe konnte einfach nicht fahren gelassen werden, so das sie bald auch wieder gestellt wurde. 18 Kilometer vor dem Ende nutzte dies die Schweizerin Priska Doppmann (Cérvelo Lifeforce) zu einem Soloangriff. Auch für sie ein wenig überraschend konnte sie das Feld auf Distanz halten und nach 2:47.51 Stunden die Arme jubelnd in die Höhe reißen. „Im Spurt habe ich gegen die Sprinterinnen im Feld keine Chance,“ erklärte Doppmann schließlich ihren Angriff.
Das Feld führte Judith Arndt auf die letzten 300m. Doch ein Beinahe-Sturz verhinderte eine gute Platzierung, immerhin zog sie sich dabei keine Verletzungen zu, musste aber 26 Sekunden an Rückstand in Kauf nehmen. So war der Weg für die Vortagessiegerin Henning-Brodtka frei, die 17 Sekunden nach der Siegerin im Ziel eintraf. Eine Sekunde dahinter sicherte sich die Norwegerin Anita Valen-de Vries (Team Flexpoint) Rang 3 vor der Schwedin Emma Johansson (Nationalteam Schweden) und der Deutschen Sarah Düster (Cérvelo Lifeforce).
Durch den erfolgreichen Ausreißversuch übernahm Doppmann die Gesamtführung mit 9 Sekunden vor Henning-Brodtka und 21 Sekunden vor Noemi Cantele.

24.07. Etappe 3: Rund um Greiz (104,5 km)
Eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg brachte bereits die 3. Etappe über 10,5km „Rund um Greiz“. In der Schlussphase konnten sich einige Fahrerinnen deutlich von den Konkurrentinnen absetzten. Noemi Cantele siegte ungefährdet mit 47 Sekunden Vorsprung vor einer ersten aus 7 Fahrerinnen bestehenden Verfolgergruppe. Emma Johannsson und Kimberly Anderson (Columbia) sicherten sich hier die weiteren Podestplätze, mit dabei waren aber unter anderem auch Judith Arndt, Trixie Worrack und Christiane Soeder. Karin Thürig verlor dagegen als 10. schon 1.37 Minuten. Als 24. mit einem Rückstand von 2.21 Minuten büßte Priska Doppmann ihre Gesamtführung nach einem Tag bereits wieder ein. Hier übernahm Cantele die deutliche Führung, 52 Sekunden trennten sie von Johansson, Arndt verbesserte sich bereits wieder auf Rang 3.

25.07. Etappe 4: Rund um Schleiz (124,5 km)
Auf den 124,5 km „Rund um Schleiz“ mussten gleich 5 Bergwertungen absolviert werden. Die Gesamtführende Cantele bekam mit ihrer Bigla-Mannschaft das Renngeschehen zu keinem Zeitpunkt in den Griff, was Judith Arndt, Trixie Worrack und die Estin Grete Treier (Gauss RDZ Ormu) nutzen um als Trio einen im Ziel auf 1.40 Minute angewachsenen Vorsprung auf die Konkurrenz herauszufahren. Im Spurt lies die Estin zur kleinen Enttäuschung der deutschen Fans an der Strecke die deutschen Olympiastarterinnen hinter sich. Karin Thürig erreichte als Solistin 1.40 Minuten zurück das Etappenziel in Schleiz. Die bisherige Gesamtführende Cantele verlor deutlich an Zeit, wurde nur 18. und damit das Leaderjersey.
Wie an den Tagen zuvor übernahm wieder die Tagessiegerin die Gesamtführung, allerdings hatte Treier lediglich einen Vorsprung von 3 Sekunden auf die Etappenzweite Arndt und ebenfalls nur magere 16 Sekunden auf Worrack

26.07. Etappe 5: Rund um Schmölln (EZF, 18,6 km)
Auf der vorletzten Etappe „Rund um Schmölln“ wurde mit der Entscheidung um den Rundfahrtsieg gerechnet. Ein 18,6 Kilometer langer Kampf gegen die Uhr stand auf dem Programm. Erwartungsgemäß ging der Tagessieg an eine Fahrerin aus dem zeitfahrstarken Team Cérvelo Lifeforce. Karin Thürig benötigte für den Kurs 27.39.84 Minuten und war damit knapp 10 Sekunden schneller als ihre österreichische Teamkollegin Christiane Soeder. Rang 3 sicherte sich mit bereits deutlichen 42 Sekunden Rückstand Judith Arndt, die wie die Tagessechste Hanka Kupfernagel auch beim olympischen Zeitfahren an den Start gehen wird.
Erwartungsgemäß verlor die schlechte Zeitfahrerin Grete Treier ihre Gesamtführung bereits nach einem Tag, immerhin rettete sie vorerst den dritten Gesamtrang mit 51 Sekunden Rückstand auf Arndt, Worrack rangierte noch dazwischen mit 22 Sekunden Rückstand. Arndt wollte sich aber noch nicht zum Sieg gratulieren lassen, da sie nur drei müde Teamkolleginnen an ihrer Seite wusste und mit starken Attacken der Cérvelo Lifeforce-Fahrerinnen zum Abschluss rechnete.

27.07. Etappe 6: Rund um Zeulenroda (127,6 km)
Zum Abschluss wartete mit dem anspruchsvollen Kurs „Rund um Zeulenroda“ mit 127,6 km der längste Abschnitt auf die Fahrerinnen, von denen nur noch 61 das Rennen beenden sollten. Wie Arndt vermutet hatte, gab es durch die Konkurrenz zahlreiche Attacken auf ihr Führungstrikot. Doch sie hielt ihre Konkurrentinnen in Schach und verteidigte als erste Fahrerin bei der diesjährigen Rundfahrt das am Vortag eroberte Trikot der Gesamtführenden. Am Ende reichte ihr ein zweiter Tagesrang zeitgleich hinter Trixie Worrack, die zwar in der Gesamtwertung nicht mehr vorbeikam, dafür aber immerhin einen Etappensieg erringen konnte. Die Kanadierin Erinne Willock (Webcor Builders) sicherte sich Rang 3 vor den Schwestern Karin und Andrea Thürig (Bigla Cycling). Hanka Kupfernagel führte ein erstes Feld 21 Sekunden zurück ins Ziel.
Arndt verteidigte ihren Vorjahressieg mit 18 Sekunden vor Worrack und 1.18 Minuten vor Treier. Die Teamkolleginnen des deutlich in der Mannschaftswertung gewinnenden Teams Cérvelo Lifeforce Karin Thürig und Christiane Soeder wurden 4. und 5.
Aus der Equipe Nürnberger sicherte sich de Goede den Gewinn der Sprintwertung, die Kanadierin Felicia Gomez gewann an den Bergwertungen die meisten Punkte, während Stephanie Pohl den Sieg in der Nachwuchswertung errang.
Den Amy Gillett-Preis für die die kämpferisch stärkste Leistung während der 21.Internationalen Thüringen Rundfahrt der Frauen 2008 ging an die Schweizerin Priska Doppmann. Der Preis ist der am Vorabend der Rundfahrt 2005 tödlich verunglückten australischen Sportlerin gewidmet.

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Judith Arndt gewinnt Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen 2008
Judith Arndt gewinnt Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen 2008

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