Info: OLYMPIA 2008 - Bahnradsport
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Peking, 18.08.2008 – Gold Nummer 5 für die Bahnradsportnation Nummer 1 bei den olympischen Spielen 2008 in Peking: Der britische Bahnvierer mit Ed Clancy, Paul Manning, Geraint Thomas und Bradley Wiggins siegte in neuer Weltrekordzeit im Finale der Mannschaftsverfolgung gegen den Konkurrenten Dänemark, Bronze sicherte sich Neuseeland. Nur beim Punktefahren haben andere Nationen bisher eine Chance auf Gold. Bei den Damen sicherte sich heute die Niederländerin Marianne Vos den Sieg, erstmals gab es keine Medaille für Großbritannien.
In den Sprint Viertelfinals der Damen und Herren wurden die Halbfinalisten gesucht. Maximilian Levy eröffnete sich dabei die Chance auf eine Medaille, er zog souverän ins Semifinale ein.
Rennen: Mannschaftsverfolgung | Punkterennen Damen | Sprint-Herren |Sprint-Damen
Briten mit neuem Weltrekord in der Mannschaftsverfolfung
Erst gestern hatten sie den Weltrekord verbessert, heute steigerten sie die Marke erneut. In der Besetzung Bradley Wiggins, Ed Clancy, Paul Manning, und Geraint Thomas lies der Bahnvierer Großbritanniens im Finale des 4000m-Mannschaftsverfolgungs-Wettbewerbs den überraschend ins Finale eingezogenen Dänen keine Chance. Während das Quartett von der Insel ihre eigene Bestmarke vom Vortag noch einmal um fast 2 Sekunden auf 3:53,314 Minuten verbessern konnten, entzogen sich die vom ersten Meter an chancenlosen Dänen so eben noch der Einholung durch die Konkurrenten. Der Sieg in der wohl prestigeträchtigsten Disziplin auf der Bahn bedeutete bereits Goldmedaille Nummer 5 für Großbritannien, Wiggins selbst schaffte dabei bereits seinen zweiten Olympiasieg 2008 und strebt zusammen mit Mark Cavendish im morgigen Madison-Wettbewerb noch nach Nummer 3 an.
Im Rennen um Bronze blieb die Spannung bis zum Schluss erhalten. Neuseeland und Australien standen sich gegenüber, wobei Neuseeland nach den Vorleistungen als Favorit galt, allerdings nicht so deutlich wie Großbritannien im Vergleich zu Dänemark. Am Ende behielten die Neuseeländer Sam Bewley, Hayden Roulston, Marc Ryan und Jesse Sergent in einer Zeit von 3:57,776 Minuten doch die Oberhand, Jack Bobridge, Graeme Brown, Mark Jamieson und Luke Roberts gehen mit leeren Händen nach Hause.
Ein deutscher Vierer hatte sich erstmals seit den Olympischen Spielen 1952 nicht für Peking qualifiziert. BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer versprach aber, das sich dies in vier Jahren nicht wiederholen wird: „In London sieht das wieder anders aus“.
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Marianne Vos dominiert Punkterennen
Bei den Damen wurden heute die Medaillen im Punktefahren vergeben. Bei den Männern war dies bisher die einzige Disziplin, wo Gold nicht nach Großbritannien vergeben wurde. Und so sollte es auch bei den Damen kommen, auch wenn die Britin Rebecca Romero von vorneherein nicht als Medaillenkandidatin galt und chancenlos 11. wurde. Damit gab es erstmals kein Edelmetall für Starter der in Peking dominierenden Nation.
Souveräne Siegerin eines Rennens, das durch einen Sturz einiger Fahrerinnen in der Anfangsphase überschattet wurde, wurde die amtierende Weltmeisterin im Punkterennen Marianne Vos aus den Niederlanden. Da sie als einzige Athletin einen Rundengewinn, der mit 20 Punkten belohnt wird, einfahren konnte, siegte die 21-jährige Niederländerin, die auch schon Weltmeisterin auf der Straße und im Cross geworden war, deutlich vor der Konkurrenz. Nach dem es in den Straßenwettbewerben für die erfolgsverwöhnte junge Niederländerin nicht zu Medaillenehren gereicht hatte, siegte sie mit 30 Punkten heute deutlich vor der Kubanerin Yoanka Gonzalez (18 Punkte). Erst im letzten Zwischensprint sicherte sich die Spanierin Leire Olaberria (Spanien) mit letztendlich 13 Punkten die Bronzemedaille vor der punktgleichen Maria Luisa Calle aus Kolumbien.
Die einzige deutsche Starterin bei den Bahnwettbewerben in Peking, Verena Jooß aus Karlsruhe, durfte dank ihrer Qualifikation für die Einerverfolgung auch im Punktrennen an den Start gehen, doch schon nach gut 40 von insgesamt 100 Runden (25km) musste sie das Rennen aufgeben, da sie schon Runden zuvor den Anschluss an das Feld verloren hatte. Die Distanz war für sie erwartungsgemäß zu lang.
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Sprint-Viertelfinals der Damen und Herren: Maximilian Levy steht im Halbfinale
Sowohl bei den Damen als auch den Herren standen die Viertelfinalläufe der Sprinter auf dem Programm. In 4 Duellen standen sich die 8 qualifizierten Fahrer gegenüber, wer den Gegner zuerst zweimal besiegt hatte, zog ins morgige Halbfinale ein. Topfavorit Chris Hoy aus Großbritannien gab sich gegen den Überraschungsmann Mohd Azizuhasni Awang aus Malaysia, der den deutschen Stefan Nimke aus dem Wettbewerb warf, keine Blöße. Dabei wurde der zweite Lauf abgeschossen und neugestartet, da sich die beiden Kontrahenten in einem spannenden Stehversuchduell zu lange nicht von der Stelle bewegten. Auch Jason Kenny (Großbritannien) und Mickael Bourgain (Frankreich) gewannen ihre Duelle. Sehr erfreulich schaffte auch der junge Deutsche Maximilian Levy ebenfalls in zwei Läufen den Einzug unter die letzten Vier. Gegen Teun Mulder (Niederlande), den er bereits in der ersten Runde besiegt hatte, zeigte der von vielen Verletzungen in der letzten Saison gehandicapten Levy zwei tolle taktische Leistungen. Morgen trifft er auf den starken Briten Jason Kenny. Hier gilt er als krasser Außenseiter, hat aber dennoch die Chance auf eine Medaille.
„Beim größten Radrennen der Welt unter den besten Vier zu sein, ist ein Traum. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Das muss ich erstmal genießen", so Levy nach dem Rennen, der morgen auf einen glücklichen Ausgang zu seinen Gunsten hofft, was seine zweite Medaille nach Bronze im Olympischen Teamsprint bedeuten würde.
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Bei den Frauen setzten sich die vier schnellsten der Qualifikation in ihren Duellen durch. Victoria Pendleton (Großbritannien) muss sich morgen als Goldkandidatin Nummer eins gegen Willy Kanis (Niederlande) für das Finale qualifizieren, Anna Meares (Australien) und Shuang Guo (China) fighten um den zweiten Finalplatz.
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