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Westphal überrascht die Sprinter und siegt auf Etappe 5 der Eneco-Rdf
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25.08.2008

Westphal überrascht die Sprinter und siegt auf Etappe 5 der Eneco-Rdf

Info: ENECO TOUR
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Oostende, 25.08.2008 - Überraschend hat der Gerolsteiner-Profi Carlo Westphal die fünfte Etappe der Eneco Tour gewonnen. Mit einem beherzten Antritt im Sprint düpierte er die Konkurrenz, sodass für Yaheni Hutarovich (Fdjeux) und Borut Bozic nur die weiteren Podiumsplätze blieben, während Greipel ein vierter Platz genügte um die Führung im Gesamtklassement zu verteidigen.

Im gestrigen Zielort Ardooie nahm am Mittag nur noch ein sehr dezimiertes Feld die fünfte und komplett ebene Etappe über 172 Kilometer nach Oostende in Angriff, denn der gestrige Etappensieger und Führende in der Punktewertung, Tom Boonen, strich ebenso die Segel wie unter anderem Maarten Tjallingii, Thomas Fothen, Daniele Bennati oder Matti Breschel. Gemessen an der nun dezimierten Sprinteranzahl schien trotz des Terrains ein erfolgreicher Ausreißversuch durchaus im Bereich des Machbaren, doch als sich nach 19 Kilometern lediglich ein Duo mit dem bereits gestern sehr aktiven und im Bergtrikot fahrenden Lars Ytting Bak von CSC-Saxo Bank und Maciej Bodnar von Liquigas aufmachte, war die Situation für die verbliebenen sprintstarken Fahrer überschaubar und auch für das Leadertrikot von André Greipel stellten die beiden mit viel Rückstand belasteten Ausreißer keine Gefahr dar.

Unter diesen Umständen ließ man im Feld Bak und Bodnar erst einmal gewähren und gestand ihnen bis zum ersten Zwischensprint des Tages bei Kilometer 38 7:20min Vorsprung zu. Dort konnte Lars Ytting Bak sich als Erster platzieren, doch während der Däne weder in der Punktewertung noch im Gesamtklassement große Sprünge machen konnte, ersprintete sich der mit zwei Sekunden Rückstand auf Platz zwei rangierende Mannschaftskollege von Greipel, Edvald Boasson Hagen, noch eine Sekunde Bonifikation und schob sich damit näher an die Spitzenposition heran. In der Folge wuchs der Vorsprung der beiden Spitzenreiter nur noch leicht, ehe man frühzeitig das Tempo erhöhte und bei über 70 zu fahrenden Kilometern wieder auf vier Minuten an Bodnar und Bak heranrückte. An der zweiten Sprintprämie bei Kilometer 60, die diesmal an Bodnar ging, setzte dann Boasson Hagen seine Taktik fort und sicherte sich erneut mit dem dritten Platz eine weitere Sekunde.

Die Freude des Norwegers weilte aber nur kurz, denn wenig später entstand im Feld die gefürchtete Windkante, die dem nun mit Greipel gleich aufliegende Columbia-Profi zum Nachteil wurde, denn in der nur 30köpfigen Gruppe, die sich durch die Tempoverschärfung herauskristallisiert hatte, war er nicht vertreten. Eine weitere Konsequenz dieser Aktion war, dass das Spitzenduo rasant an Boden verlor und sich 40 Kilometer vor dem Ziel seinem Schicksal fügte und sich zu den Verfolgern zurückfallen ließ. Diese nun formierte erste Gruppe lief gut, da sich zahlreiche Teams, allen voran Quick-Step, Columbia und Skil-Shimano mit mehreren Fahrern an der Führungsarbeit beteiligten, was dazu führte, dass die abgeschlagenen Gruppen mehr und mehr Rückstand hinnehmen mussten, der sich schlussendlich auf fast 15 Minuten belaufen sollte.

Greipels Team Columbia verfolgte trotz des Fehlens von Boasson Hagen eine Doppeltaktik, denn neben dem deutschen Sprinter befand sich Michael Rogers mit in der Gruppe, dem man im abschließenden Zeitfahren eine Topleistung zutraute. Am dritten und gleichzeitig letzten Zwischensprint zeigte sich aber Greipel aktiv, der sich die drei Sekunden Gutschrift vor Jürgen Roelandts (Silence-Lotto) und José Ivan Gutierrez (Caisse d’Epargne) sicherte, bevor es auf eine abschließende und 23,5 Kilometer lange Runde im Zielort Oostende ging. Auch auf den abschließenden Kilometern schlief das Tempo in der ersten Gruppe nicht ein, sodass zum einen Ausreißversuche unmöglich waren und zum anderen alle zurückliegenden Fahrer jegliche Chancen auf eine gute Platzierung im Gesamtklassement einbüßten. Erst sechs Kilometer vor dem Ende sprengte Stijn Devolder von Quick-Step mit einem Angriff diese Einigkeit, doch seine Aktion blieb erfolglos und wenig später lief die Gruppe wieder. So leicht wollte Devolder aber nicht aufgeben und ergriff zwei Kilometer später erneut die Initiative, aber auch diese war nicht von Erfolg gekrönt.

Bis zum Ziel ließen sich nun die Sprinterteams Cycle Collstrop für Borut Bozic und Columbia für André Greipel nicht mehr das Heft aus der Hand nehmen. Der Sieger der Etappe kam jedoch weder aus dem amerikanischen noch aus dem belgischen Team, sondern vom deutschen Rennstall Gerolsteiner, denn der 22-jährige Carlo Westphal stürmte mit Schwung von hinten nach vorne und setzte sich an die Spitze, die er mit einer beherzten Fahrweise ohne zu sprinten, sondern mit hohem Tempo im Sattel sitzend verteidigte. Der Weisrusse Yauheni Hutarovich (Fdjeux) und der bis zu Wetsphals Attacke führende Slowene Borut Bozic mussten sich geschlagen geben und belegten die Plätze zwei und drei. André Greipel konnte trotz der Vorarbeit seiner Mannschaftskollegen nicht um den Sieg kämpfen und wurde vor Jürgen Roelandts und Gert Steegmans Vierter, da er kurz vor Eröffnung des Sprints seine gute Ausgangsposition verloren hatte. Allerdings konnte sich der Rostocker mit der Verteidigung des Leadertrikots trösten. Robert Wagner von Skil-Shimano schaffte unterdessen mit Platz zehn als dritter Deutscher den Sprung in die Top10.

Im Gesamtklassement gab es hinter André Greipel durch den Ausstieg Tom Boonens und Edvald Boasson Hagens großen Rückstand von 14:45min einige Verschiebungen, welche José Ivan Gutierrez zugute kamen, der nun auf Platz zwei mit elf Sekunden Rückstand liegt. Den dritten Platz bekleidet Jürgen Roelandts mit einer weiteren Sekunden Abstand und auch dahinter blieben die Abstände weiterhin gering, sodass immer noch 27 Fahrer innerhalb einer Minute liegen.

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