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Linus Gerdemann verteidigt mit Platz 5 beim Sieg von David de la Fuente Führung bei D-Tour
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31.08.2008

Linus Gerdemann verteidigt mit Platz 5 beim Sieg von David de la Fuente Führung bei D-Tour

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Hesselberg, 31.08.2008 - Den Sieg auf der zweiten Etappe der Deutschland-Tour 2008 sicherte sich der Spanier David de la Fuente (Scott-American Beef), der sich nach 182 Kilometern am 2000 Meter langen Hesselberg aus dem Feld heraus durchsetzte. Am Ende hatte er 2 Sekunden Vorsprung vor einem Quintett bestehend aus den Top-5 der Gesamtwertung, das von Pietro Caucchioli (Crédit Agricole) vor Thomas Lövkvist (Columbia) über den Zielstrich geführt wurde. Linus Gerdemann verteidigte als 5. erfolgreich das gestern mit seinem Etappensieg eroberte gelbe Leadertrikot.


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149 Fahrer nahmen heute die 182,6 fast komplett flachen Kilometer von München bis hinauf auf den Hesselberg in Angriff. Nach dem Prolog und der ersten Etappe in Österreich fuhren die Profis heute erstmals bei der Deutschland-Tour 2008 auf deutschem Boden. Bei sehr guten äußeren Bedingungen mit Temperaturen von über 25 Grad Celcius und Rückenwind entwickelte sich eine rasante Fahrt durch Bayern. Keine Bergwertung stellte sich den Fahrern heute in den Weg, lediglich 3 Sprintwertungen galt es zu absolvieren. Die einzige profiltechnische Schwierigkeit wartete ganz am Ende mit dem knapp zwei Kilometer langen Hesselberg, der allgemein aber als nicht ganz so schwer eingestuft wurde so das sich sogar Sprinter wie Gerald Ciolek (Columbia) Chancen auf den Sieg ausrechneten - ein Irrglaube wie sich am Ende heraus stellen sollte.

Die erste Rennhälfte wurde in einem unheimlich hohen Tempo zurückgelegt. Weit über 50km/h lag die Durchschnittsgeschwindigkeit, auch begünstigt durch den Rückenwind. Da viele Fahrer, die sich gestern bereits große Rückstände eingehandelt hatten, in einer Fluchtgruppe unterschlupf finden wollten, gab es zahllose Angriffe aus dem Peloton. Doch immer wieder gab es andere Teams, die die Ausreißer zurückholten, weil sie selbt nicht vorne vertreten waren. Somit hatte die Columbia-Mannschaft für ihren Mann in Gelb, Linus Gerdemann, viel zu tun, musste aber nicht die alleinige Last in der Nachführarbeit tragen. Besonders aktiv zeigte sich der Schweizer Marcus Zberg (Gerolsteiner), der mehrmals Attacken mitging, jedesmal aber vergebens. Bei den zwei ersten Sprintwertungen sicherte sich jeweils der Deutsche Björn Schröder (Milram) aus dem Feld heraus die meisten Punkte - Zeitgutschriften gibt es erstmals in diesem Jahr in Anlehnung an die Tour de France weder bei den Zwischensprints noch im Ziel.

Erst nach über 90 absolvierten Kilometern konnte sich ein Quartett aus dem Hauptfeld lösen, was das Renngeschehen endlich zur Freude vieler Fahrer etwas beruhigte. Nach dem es gestern auf heimischen Boden nicht so gut geklappt hatte, versuchte sich der Österreicher Bernhard Kohl (Gerolsteiner) heute zusammen mit Kasper Klostergaard (CSC Saxo Bank), Yoann Le Boulanger (Fdjeux) und Markel Irizar (Euskaltel) als Ausreißer. Columbia übernahm die Kontrolle im Feld und lies die Gruppe nicht weiter als zweieinhalb Minuten enteilen, da sich der bestplatzierteste Fahrer der Gruppe keine 6 Minuten hinter Gerdemann in der Gesamtwertung befand. Klostergaard sicherte sich die noch ausstehende Sprintwertung.

In der Folgezeit passierte nach dem hektischen ersten Rennteil nicht mehr so viel. Die Ausreißer konnten sich nie entscheidend absetzen. Als dann die Mannschaften mit Ambitionen auf den Tagessieg wie Quickstep mit in die Nachführarbeit einstiegen, schmolz der ohnehin kleine Abstand zusammen. 20 Kilometer vor dem Ende betrug die Differenz zwischen Kohl und seinen Begleitern zum Hauptfeld nur noch eine Minute. Zwar konnten sich die vier noch eine Weile vor dem Feld, in dem sich nun auch Milram vorne zeigte, behaupten, doch Chancen auf den Sieg konnten ihnen längst keiner mehr zustehen.

An der 6-Kilometermarke wurde schließlich Kohl als erster der Ausreißer gestellt, einen Kilometer weiter war es auch um seine ehemaligen Begleiter geschehen. Columbia schob sich wieder nach vorne und selbst Sprinter André Greipel, der in der Vorwoche noch Etappensieger bei der zur ProTour zählenden Eneco-Tour gewesen war, musste Tempoarbeit verrichten. Lediglich Gerdemann, sein Co-Kapitän Thomas Lövkvist und Sprinter Gerald Ciolek, der wie andere endschnelle Männer auf seine Chance hoffte, wurden im Team geschont. Zwei Kilometer vor dem Ende begann der Anstieg und die Attacken wurden wieder lanciert.

Zunächst war es Johan van Summeren (Silence-Lotto), der schnell einige Meter zwischen sich und den Rest bringen konnte. Doch nach einigen hundert Metern verließen ihn die Kräfte an dem von vielen unterschätzten Anstieg, an dem die Sprinter früh einsehen mussten, keine Chancen auf eine vordere Platzierung zu haben. Nach dem es auch Christophe Le Mevel (Crédit Agricole) probiert hatte, sah der Angriff von Rigoberto Uran (Caisse d`Epargne) auf den letzten 1000m sehr vielversprechend aus. Doch 19 Fahrer sollten noch vor dem Kolumbianer das Rennen beenden. Als erster passierte ihn der Spanier David de la Fuente (Scott-American Beef), der von keinem anderen Fahrer mehr gestellt werden konnte. Sehr emotional freute er sich erst über seinen zweiten Profisieg. Zwei Sekunden später erreichte ein Quintett bestehend aus den Top-5 der Gesamtwertung das Ziel, die heute somit keine Zeit auf ihre ärgsten Konkurrenten gut machen konnten beziehunsgweise einbüßten. Pietro Caucchiolo (Crédit Agriole) passierte den Zielstrich vor dem besten Jungprofi Thomas Lövkvist, es folgten der Gesamtzweite Janez Brajkovic (Astana), Gerdemann und Bauke Mollema. 8 Sekunden hinter de la Fuenta beendete Daniel Navarro der bisher besten Mannschaft Astana das Rennen, der Deutsche Paul Martens (Rabobank) benötigte 2 Sekunden länger.

Dank der schnellen Anfangsphase wurde die Etappe mit einem wahnsinnig schnellen Schnitt von 47,917 km/h absolviert! Nicht umsonst fielen Fahrer wie Gerdemann im Ziel ziemlich erschöpft fast vom Rad. Die Gesamtführung verteidigte er aber souverän vor seinem Teamkollegen Lövkvist, auf den vorderen Rängen änderte sich dort heute nichts. "Die Etappe war höllisch schnell und wurde am Ende richtig schwer. Deshalb bin ich froh, weiter im Gelben Trikot zu fahren", sagte ein glücklicher, aber müder Gerdemann im Ziel. Auch morgen müssen die Klassementfahrer wieder sehr aufmerksam sein, knapp 25 Kilometer vor dem Ziel der 214,9km langen Etappe von Herrieden nach Wiesloch wartet ein Berg der 2. Kategorie.

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Autor: Jörg Schröder


de la Fuente gewinnt, Gerdemann weiter in Gelb, Deutschland Tour 2008, 2. Etappe, Foto: deutschland-tour.de
de la Fuente gewinnt, Gerdemann weiter in Gelb, Deutschland Tour 2008, 2. Etappe, Foto: deutschland-tour.de

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