<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Giro d’Italia
Giro d´Italia: Mark Cavendish lässt sich den Sieg auf der 2. Etappe nicht nehmen
Suchen </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font>
06.05.2012

Giro d´Italia: Mark Cavendish lässt sich den Sieg auf der 2. Etappe nicht nehmen

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Herning, 06.05.2012 - Mark Cavendish (Sky Procyling Team) hat auf der zweiten Etappe des Giro d'Italia einen souveränen Favoritensieg gefeiert. Nach über 200 Kilometern kam es in Herning zum erwarteten Massensprint, in dem sich Matthew Harley Goss (Orica GreenEdge) dem amtierenden Weltmeister klar geschlagen geben musste. Hinter dem Briten und dem Australier eroberte der Franzose Geoffroy Soupe (FDJ-BigMat) überraschend den dritten Platz, wobei ihm das Sturzpech einiger Sprintkapitäne in die Karten spielte. Taylor Phinney (BMC Racing Team) konnte trotz eines Defekts das Rosa Trikot, das er im Auftaktzeitfahren gewonnen hatte, verteidigen.

Flachetappe mit schulbuchmäßigem Ablauf und dramatischem Dekor
Ausreißergruppe mit riesigem Vorsprung, erfolgreiche Aufholjagd des Pelotons, Massensprint mit Favoritensieg durch Mark Cavendish... im Grunde folgte die zweite Etappe des 95. Giro - nach dem gestrigen Einzelzeitfahren die erste Etappe "en ligne" - dem für Flachetappen üblichen Drehbuch. Für zusätzliche Dramatik sorgten ein technisches Problem beim Träger des Rosa Trikots und ein Massensturz im Sprintfinale. Doch der Reihe nach: Bei bedecktem Himmel mit leichter Regenneigung machte sich das noch vollzählige Fahrerfeld auf die 206 brettebenen Kilometer, die rund um Herning, teilweise an der Küste entlang, zurückzulegen waren. 20 Kilometer nach dem Start wurden bereits sieben Minuten Vorsprung für eine dreiköpfige Fluchtgruppe vermeldet. Neben dem Italiener Alfredo Balloni (Farnese Vini-Selle Italia) und dem Kolumbianer Miguel Angel Rubiano Chavez (Androni-Giocattoli) hatte es auch Olivier Kaisen (Lotto Belisol) wieder einmal in die goldene Gruppe geschafft - der Belgier mausert sich immer mehr zu einem notorischen Ausreißer.
Der Vorsprung stieg auf über 13 Minuten - längst fuhr Balloni, 133ter im Zeitfahren mit 1:05 Minuten Rückstand, im virtuellen Leaderjersey - bevor das Hauptfeld die Zügel langsam etwas anzog. Zwar zeigte sich standesgemäß auch das BMC Racing Team an der Spitze, für das der gerade mal 21-jährige Taylor Phinney gestern seinen bislang wichtigsten Sieg eingefahren und das Rosa Trikot übernommen hatte. Doch die meiste Arbeit konnte man den ambitionierten Sprinterteams überlassen: Garmin-Barracuda für Tyler Farrar, Orica GreenEdge für Matt Goss, Saxobank für Juan-Jose Haedo, Rabobank für Theo Bos und natürlich Sky Professional für Weltmeister Mark Cavendish.

Balloni bekommt blaues Bergtrikot
Die zwei Sonderwertungen unterwegs machte das Trio an der Spitze unter sich aus: einen Zwischensprint in Søndervig (km 48,7), wo Rubiano die maximale Punktzahl einkassierte und eine Bergwertung an einem Hügel der 4. Kategorie (Østerbjerg: 1,0 km à 4,5%, max. 8,0%), wo Balloni sich das nunmehr blaue (nicht mehr grüne!) Bergtrikot sicherte. Relativ zügig schloss das Peloton die Lücke zu den Ausreißern, die allerdings auch nicht das Letzte aus sich herauszuholen bereit waren. Schon 40 Kilometer vor dem Ziel fing man die drei ein, ließ aber einen neuen Fluchtversuch zu, für den diesmal sogar ein einheimischer Fahrer verantwortlich zeichnete. Zur großen Freude seiner dänischen Landsleute steuerte Lars Ytting Bak (Lotto Belisol) mit bis zu 45 Sekunden Vorsprung dem 12,4km-Schlussrundkurs durch Herning entgegen - doch fing man ihn vor der Zielpassage bereits wieder ein. Wenig später, nur 8 Kilometer vor Schluss, spielte sich dann noch ein unerwartetes Drama ab: Dem Mann im Rosa Trikot fiel die Kette herunter, die Reparatur dauerte übermäßig lange und zunächst befand sich kein Teamkollege an seiner Seite. Danilo Wyss ließ sich zurücksacken, um dann gemeinsam mit dem US-Amerikaner den Anschluss ans entflogene Feld wiederherzustellen.

Timon Seubert und Matthias Brändle holen Rang 11 und Rang 14
Obwohl die Sprintkapitäne und ihre Mannschaften den Zielbereich einerseits vom Zeitfahren und andererseits von der Schlussrunde hätten kennen müssen, kam es im Eifer des Gefechts zu einem Malheur. Theo Bos rutschte in der letzten Kurve aus und riss zahlreiche Fahrer mit zu Boden, darunter Alexander Kristoff (BMC), Daniel Schorn (NetApp) und Andrea Guardini (Farnese Vini). Weltmeister Cavendish und wenige andere kamen unbeschadet durch und sprinteten um den Sieg, der zur sicheren Beute des Mannes im Regenbogentrikot wurde. Sein ehemaliger Teamkollege Matthew Goss musste sich mit Platz zwei begnügen - Geoffroy Soupe (FDJ) durfte sich hingegen über einen unverhofften dritten Platz freuen. Tyler Farrar und Roberto Ferrari (Androni) holten die Plätze vier und fünf, während Mark Renshaw für Bos in die Bresche und auf Platz sechs sprang - noch vor Thor Hushovd (BMC) und Daniele Bennati (Radioshack). William Bonnet (FDJ) und der Zeitfahr-Zweite Geraint Thomas (Sky) komplettierten die Top10, welche der Deutsche Timon Seubert (NetApp) nur knapp verpasste. Auch sein österreichischer Teamkollege Matthias Brändle reihte sich mit Rang 14 relativ weit vorne ein. Taylor Phinneys verbissene Aufholjagd zahlte sich am Ende aus: Das Maglia Rosa sowie das Nachwuchstrikot bleiben ihm noch mindestens einen weiteren Tag erhalten und die Abstände an der Spitze des Klassements - 9 Sekunden Vorsprung vor Thomas, 13 Sekunden vor Alex Rasmussen (Garmin) - bleiben dieselben. Das Punktetrikot allerdings geht fürs Erste in den Besitz von Mark Cavendish über, der sich im Alter von fast 27 Jahren nun achtfacher Giro-Etappensieger nennen darf.

-> Zum Resultat

Morgen ist das Profil zwar etwas welliger, doch stellt auch die 3. Etappe keine großen Ansprüche an die Fahrer. Über 190 Kilometer geht es rund um die Hafenstadt Horsens, wo am Ende eine 14,3km-Schleife dreimal zu bewältigen ist. Erneut ist eine Bergwertung der 4. Kategorie (Ejer Bavnehøj, km 104) eingestreut. Alles sieht danach aus, als würde sich das Szenario der heutigen Etappe wiederholen.





Giro d´Italia: Mark Cavendish lässt sich den Sieg auf der 2. Etappe nicht nehmen
Giro d´Italia: Mark Cavendish lässt sich den Sieg auf der 2. Etappe nicht nehmen

Zum Seitenanfang von für Giro d´Italia: Mark Cavendish lässt sich den Sieg auf der 2. Etappe nicht nehmen



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live