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Bertagnolli hat den längsten Atem und siegt auf Etappe 4 der D-Tour - Gerdemann weiter in Gelb
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01.09.2008

Bertagnolli hat den längsten Atem und siegt auf Etappe 4 der D-Tour - Gerdemann weiter in Gelb

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Wiesloch, 01.09.2008 – Leonardo Bertagnolli (Liquigas) hat am Ende die stärkeren Nerven bei einem Ausreißerduo auf der 3. Etappe der Deutschland-Tour und gewinnt den Abschnitt am Ende mit einer Sekunde Vorsprung vor einer großen Verfolgergruppe. Diese fängt seinen Begleiter Daniel Navarro (Astana) kurz vor dem Ziel noch ab, die Plätze 2 und 3 belegen Rigoberto Uran (Caisse d’Epargne) und Thomas Lövkvist (Columbia). Linus Gerdemann (Columbia) verteidigt auch heute erfolgreich die Führung in der Gesamtwertung.


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148 Fahrer begaben sich heute auf die 214,9 Kilometer lange 3. Etappe der Deutschland-Tour 2008 mit Start in Herrieden und dem Ziel in Wiesloch. Die Temperaturen waren mit knapp 24 Grad ähnlich angenehm wie an den vergangenen Tagen, allerdings mussten die Fahrer heute auf den bilderbuchblauen Himmel des Vortages verzichten. Im letzten Rennviertel fing es dann leider auch noch heftig an zu regnen, was kleine Stürze nach sich zog, die aber alle glimpflich ausgingen. Eine Bergwertung der Kategorie 3 in der Anfangsphase der Etappe, die ansonsten mit einem recht flachen Profil ausgestattet war, hatte keinen Einfluss auf das Renngeschehen. Eher wurde erwartet, das der Königsstuhl (Kategorie 2) 25 Kilometer vor dem Tagesziel einen Massensprint verhindern könnte.

Am Vortag hatte Bernhard Kohl (Gerolsteiner) versucht, nach den bereits auf der ersten Etappe gestorbenen wagen Hoffnung auf eine vordere Platzierung in der Gesamtwertung, mit einem Etappensieg die Deutschland-Tour zu einem persönlichen Erfolg umzugestalten. Dies gelang ihm nicht. Heute versuchte es Christian Knees (Milram) auf die gleiche Art und Weise. Nach 10 Kilometern setzte er sich aus dem Feld ab und erfuhr sich schnell mehr als eine Minute an Vorsprung. Ein paar Konterattacken verliefen im Sand, ehe ein paar Kilometer später Johannes Fröhlinger (Gerolsteiner) den Absprung aus dem Feld schaffte und zu seinem Teamkollegen in der kommenden Saison aufschloss, da er 2009 ebenfalls für Milram an den Start gehen wird.

Zusammen konnten sie auf das stets von Columbia für ihren Mann in Gelb, Linus Gerdemann, angeführte Feld mehr als 8 Minuten an Vorsprung heraus fahren. Dies stellte aber nie eine ernste Gefahr für das Gelde Trikot dar, da Knees knapp 7 Minuten an Rückstand in der Gesamtwertung vor der Etappe aufwies. Das Führungsduo harmonierte sehr gut, auch wenn der wesentlich kleinere Fröhlinger seinem Begleiter bei beständigem leichtem Gegenwind nicht so viel Windschatten bieten konnte wie andersherum.

Während Fröhlinger an der ersten kleinen Bergwertung vorne war, gewann Knees die Zwischensprints. Daniel Musiol (Volksbank) ergatterte sich Rang 3 an der Bergwertung und verteidigte heute damit sein Wertungstrikot. Ab 70 Kilometer vor dem Ende erhöhte die immer noch keine Unterstützung im Feld findende Columbia-Mannschaft das Tempo und verringerte so den Abstand zu den Führenden sukzessive. Auch Sprinter André Greipel musste mit durch die Führung gehen. Spannend wurde es dann wieder in der Vorbereitung auf die Schwierigkeit des Tages, dem Königsstuhl bei Kilometer 191,6. Hier attackierte zunächst Fröhlinger und lies Knees stehen, den Gipfel des vor allem im unteren Teil mit deutlich über 10% steilen Abschnitten gespickten Anstieges erreichten aber beide nicht mehr vor dem Feld.


Stimmen von Christian Knees und Gerry van Gerwen

Immer wieder gab es Attacken im Peloton, das sich schnell auf unter 20 Fahrer verkleinerte. Angeführt von Thomas Lövkvist erreichten noch knapp 10 Fahrer mit allen im Gesamtklassement vorne platzierten Fahren die Kuppe des Anstieges. Die Sprinter waren schon deutlich distanziert und hatten keine Chance mehr in der nassen Abfahrt wieder aufzuschließen. Dies versuchte aber der knapp zurückliegende Markus Fothen (Gerolsteiner). In einer Kurve war er jedoch zu schnell und stürzte, glücklicherweise verletzte er sich dabei nicht schwer, hatte aber so keine Chance mehr mit einer größeren Verfolgergruppe zu Gerdemann und seinen Begleitern im weiteren Verlauf aufzuschließen. Zu diesem Zeitpunkt, etwa 14 Kilometer vor dem Ende, hatte sich ein Trio bestehend aus Daniel Navarro (Astana), Leonardo Bertagnolli (Liquigas) und Jussi Vaikkanen (FDJ) absetzen können und fast 40 Sekunden Vorsprung heraus gefahren. Da Caisse d’Epargne mittlerweile mit einigen Fahrer vorne vertreten waren, verringerten sie zusammen mit den Columbiafahrern Gerdemann und Lövkvist den Rückstand zu den Ausreißern. Dort hatte Vaikkanen Pech, der mit einem Vorderradschade zurückfiel.

Auf dem letzten Kilometer pokerte Bertagnolli, der Navarro sehr zu dessen Verdruss die gesamte Arbeit verrichten lies. Das Feld näherte sich von hinten, während Bertagnolli aus dem Windschatten antrat und sich den Tagessieg sichern konnte. Navarro wurde noch gestellt, kurz nach dem Sieger überquerte Rigoberto Uran (Caisse d’Epargne) die Ziellinie, gefolgt von einem auch heute wieder sehr stark fahrenden Thomas Lövkvist. Der junge Schwede verteidigte nicht nur seinen zweiten Gesamtrang, sondern schaffte auf der dritten Etappe bereits seinen dritten Podestrang bei der Deutschland-Tour in diesem Jahr. Gerdemann als 8. Und alle anderen Klassementfavoriten erreichten gemeinsam das Tagesziel.

Damit führt Gerdemann vor der morgigen, erstmals auf die Sprinter zugeschnittenen 4. Etappe weiter mit 17 Sekunden vor Lövkvist und Janez Brajkovic (Astana), der weiter 20 Sekunden zurück liegt.

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Autor: Jörg Schröder



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