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Tagessieger Jussi Veikkanen verärgert Deutschland-Tour Leader Gerdemann auf Etappe 6
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04.09.2008

Tagessieger Jussi Veikkanen verärgert Deutschland-Tour Leader Gerdemann auf Etappe 6

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Neuss, 04.09.2008 - Jussi Veikkanen (FDJ) hat die 6. Etappe der Deutschland-Tour 2008 aus einer 11köpfigen Spitzengruppe heraus für sich entschieden. Der Finne gewann den Sprint vor Maxim Iglinsky (Astana) und Thierry Hupond (Skill-Skimano). David Loosli und Matthias Russ belegten die Ränge 9 und 10. Linus Gerdemann verteidigte souverän die Gesamtführung.


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Deutlich angenehmer als die gestrige nasskalte Etappe nach Winterberg gestaltete sich der heutige 6. Tagesabschnitt der Deutschland-Tour von Fredeburg nach Neuss. Die ersten 150 der insgesamt 188,8 für heute vorgesehenen Kilometer waren sehr hügelig, gespickt mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie. Die letzten fast 40 Kilometer dagegen waren komplett flach, was die Etappe für die Sprinter besonders attraktiv machte. Zwar war es erneut nicht besonders warm, dafür blieb den Fahrern das nasskalte Wetter weitestgehend erspart und im Verlauf der Etappe kam immer mehr die Sonne heraus. Daher gab es heute auch nicht so viele Aussteiger wie am Vortag, aber auch heute beendeten fünf Fahrer das Renen vorzeitig.

Wie üblich dauerte es eine Weile bis sich eine Gruppe entscheidend absetzen konnte. Auch Johannes Fröhlinger (Gerolsteiner), der bisher eine auffällige Deutschland-Tour gefahren ist und gestern sogar Tages-5. wurde, versuchte sein Glück als Ausreißer. Sogar die im Gesamtklassement Führenden Linus Gerdemann und Thomas Lövkvist vereitelten ihnen unpassende Fluchtversuche höchstselbst. Erst nach der ersten Sprintwertung und mehr als 40 absolvierten Kilometern konnte sich die Gruppe des Tages lösen. Stolze 11 Fahrer setzten sich aus dem Feld ab und konnten auch schnell Abstand zwischen sich und das Feld bringen, während hinter dem Feld eine große Gruppe den Anschluss wieder herstellen konnte, die an einem kleinen Anstieg den Kontakt verloren hatte. Columbia um den Mann in Gelb hatte sicherlich auf eine kleinere und damit besser zu kontrollierende Gruppe gehofft, so mussten die Helfer von Linus Gerdemann Schwerstarbeit verrichten. Dies lag vor alle daran, das sich mit dem Finnen Jussi Veikkanen (Fdj) der 22. der Gesamtwertung in der Ausreißergruppe befand, der vor der Etappe lediglich einen Rückstand von 5.30 Minuten aufwies. Dementsprechend hatte die an sich vielversprechend große Gruppe bestehend aus David Canada Garcia (Sdv), dem Schweizern David Loosli (Lam), Pablo Lastras Garcia (Gce), Kjell Carlström (Liq), Thierry Hupond (Sks), Christophe Mengin (Fdj), Rémi Pauriol (C.a), Maxim Iglinskiy (Ast), Jon Bru Pascal (Eus) sowie dem Deutschen Matthias Russ (Gst) eine denkbar schlechte Ausgangssituation.

Folgerichtig wuchs der Vorsprung nie auf viel mehr als 4 Minuten. Vorjahressieger Jens Voigt (CSC) startete aus dem Peloton noch eine Konterattacke um das bisher magere Abschneiden von ihm persönlich und dem ganzen Team, bisher sprang nur im Prolog ein Top-10-Resultat heraus, aufzupolieren. Doch nach einigen Kilometern musste der Mecklenburger das Unternehmen aufgeben, da er nicht näher als 1 Minute an die 11 vor ihm heran kam. Die Gruppe harmonierte gut, während Columbia im Feld lange Zeit auf sich alleine gestellt war. Die Bergwertungen gewann Matthias Russ was besonders den Führenden der Wertung Daniel Musiol (Volksbank) freute, da er so kampflos das Trikot verteidigen konnte und es nun fast sicher gewonnen hat wenn er die Rundfahrt am Samstag beendet.

Auf den letzten 50 Kilometern reihten sich dann auch Fahrer von Silence-Lotto und Rabobank vorne mit im Hauptfeld ein, um ihren Sprintern Robbie McEwen und Graeme Brown eine Massenankunft zu ermöglichen. Schnell sank der Abstand auf unter 2 Minuten. Doch die 11er-Gruppe hatte ihre Kräfte gut eingeteilt und hielt stark dagegen. 20km vor Schluss betrug der Abstand noch immer 1.20 Minuten und bei der großen Anzahl an Fahrern in der Gruppe hatten die Tempomacher im Feld mächtig zu kämpfen. Unterstützt von Marcus Burghardt mussten 6 Fahrer der beiden Teams mächtig arbeiten um den Rückstand mühsam zu verkleinern. Als sich 10 Kilometer später am Abstand nichts geändert hatte zogen sich die Sprintermannschaften in der Verfolgung zurück und der Weg zum Sieg für die Gruppe war geebnet. Für Columbia sorgten sogar die beiden Sprinter André Greipel und Gerald Ciolek nur noch dafür, das das Feld nicht mehr zu viel Boden auf die Gruppe verlor.

Vorne versuchte La Francaise des Jeux den taktischen Vorteil mit zwei Fahrern auszunutzen. Erstaunlicherweise gab es die erste Attacke erst nach der 2000m-Marke, doch der mit 40 Jahren älteste Fahrer im Feld Christophe Mengin war ebenso schnell wieder gestellt wie kurz darauf Matthias Russ. So kam es zum Sprint der Gruppe, den Lastras eröffnete. Gegen Jussi Veikkanen hatte er aber keine Chance, der finnische Meister siegte sehr deutlich vor Maxim Iglinsky und Thierry Hupond. David Loosli und Matthias Russ müssen sich mit den Rängen 9 und 10 zufrieden geben. Im Feld hatte kurz vor dem Ziel das Team Gerolsteiner das Kommando übernommen. Ohne Gegenwehr eröffnete das Team den Sprint um Platz 12, den am Ende nicht der in diesem Jahr noch sieglose Robert Förster gewann, sondern dessen Teamkollege Thomas Fothen, der in seiner Heimat noch vorbeisprintete. Dahinter klassierte sich hinter den nicht mehr ernsthaft mitsprintenden Columbia-Sprintern Linus Gerdemann auf Rang 16.

Während Veikkanen nach eigener Aussage seinen schönsten Tag seines Lebens erlebte, zeigte sich Gerdemann weniger erfreut, obwohl er souverän sein Leadertrikot verteidigen konnte. Doch der Deutsche war sauer auf den Tagessieger, der ihm in einer gemeinsamen Gruppe fahrend während des Rennens gegenüber vorgegeben hatte, mehr als 10 Minuten in der Gesamtwertung zurückzuliegen und nur aus diesem Grund hatte Gerdemann den schnellen Finnen ziehen lassen. Dies bedeutete dann allerdings sehr viel Arbeit für das Team Columbia, so das der Münsteraner bereits ankündigte, bei entsprechender Gelegenheit sicherlich Revanche für diese Lüge zu nehmen. Freuen konnte sich Gerdemann vor der morgigen, eigentlich wieder auf die Sprinter zugeschnittenen Etappe aber doch noch über die weiter behauptete Gesamtführung, auch alle anderen Wertungstrikots bleiben bei ihren bisherigen Trägern.

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Jussi Vaikkanen gewinnt bei Deutschland-Tour Etappe 6
Jussi Vaikkanen gewinnt bei Deutschland-Tour Etappe 6



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