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Sechste Etappe der Vuelta endet mit Sieg von Paolo Bettini – Sylvain Chavanel ersprintet sich Führung
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04.09.2008

Sechste Etappe der Vuelta endet mit Sieg von Paolo Bettini – Sylvain Chavanel ersprintet sich Führung

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Toledo, 04.09.2008 - Der amtierende Weltmeister Paolo Bettini hat nach einem für ihn nur durchschnittlich verlaufenen Jahr auf der heutigen sechsten Etappe der Vuelta a Espana seine ansteigende Form mit einem Tageserfolg bewiesen. Unterdessen schlüpfte durch Zeitgutschriften bei den Zwischensprints Sylvain Chavanel in das Führungstrikot.


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Welliges Teilstück mit Seitenwindgefahr
Mit dem Zeitfahren in den Beinen waren sicherlich viele Fahrer froh über das verhältnismäßig leichte Profil der heuten sechsten Etappe von Ciudad Real nach Toledo über 150,1 Kilometer, die zwar ebenfalls sehr wellig waren, aber keine besonders schweren Steigungen beinhalteten. Lediglich eine Bergwertung der dritten Kategorie nach über 100 Kilometern war als schwer genug für eine Sonderwertung eingestuft worden, doch ein letzter Hügel kurz vor dem Ziel so wie die leicht ansteigende Zielgerade waren ebenfalls Faktoren, die einen Massensprint nicht unbedingt als wahrscheinlichste Variante um den Tagessieg aussehen ließen. Neben einem gefährlichen Seitenwind trug auch die von zahlreichen Angriffen geprägte Anfangsphase nicht dazu bei, dass das Teilstück trotz seiner relativ geringen Länge schwer wurde.

Ausreißer ohne Chance
Nach vier Kilometern war es zunächst ein Quartett mit Francisco Martinez (Andalucia), Emanuele Bindi (Lampre), Ivan Rovny (Tinkoff) und Gustavo Dominguez (Xacobeo-Galicia), das einen Vorstoß wagte, doch das Glück war nicht auf ihrer Seite, was wieder zum Zusammenschluss führte. Besser erging es dem Basken Iban Mayoz von Euskaltel-Euskadi, dem Russen Mikhail Ignatiev von Tinkoff und dem Ukrainer Volodymyr Diudia von Milram, die bei Kilometer sieben ausrissen und innerhalb von neun Kilometer zwei Minuten Vorsprung zwischen sich und das Feld legten. Da Mayoz als Bestplatzierter der Gruppe bereits knapp zwölfeinhalb Minuten Rückstand auf den seit seinem gestrigen Sieg führenden Levi Leipheimer aufwies, konnte Astana sich etwas zurücknehmen und die drei Ausreißer gewähren lassen. Anders hingegen agierte die französische Mannschaft Cofidis um den gestrigen Tageszweiten und auch im Gesamtklassement nur zwei Sekunden hinter Leipheimer liegenden Sylvain Chavanel, indem man ab Kilometer 23 den Vorsprung Abstand zunächst bei dreieinhalb Minuten hielt und ihn wenig später sogar etwas verringerte. Einen wirklichen Einbruch erfuhr der Abstand aber erst, als das Feld in zwei Teile zerfiel und das Tempo mächtig anzog. Als nur noch eine Minuten für die drei Spitzenreiter zu Buche stand und es auf den Puerto de Marjaliza, der einzigen Bergwertung des Tages, zuging, strich Diudia die Segel und fiel zurück. Im Anstieg attackierte der bereits ein paar Mal aktive Walter Pedraza (Tinkoff) und sicherte sich nicht nur vor dem Trikotträger Jesus Rosendo (Andalucia) den dritten Platz, sondern schloss damit auch die nur noch marginale Lücke zum Spitzenduo. Damit befanden sich mit Pedraza und Ignatiev nun zwei Tinkoff-Profis an der Spitze, doch auch die gemeinsam Kräfte reichten nicht aus um das Unvermeidliche, den Zusammenschluss mit dem Peloton, zu verhindern.

Chavanel mit Zwischensprints auf dem Weg zu Gold
Durch diese Rennsituation bot sich nun für Sylvain Chavanel eine ideale Möglichkeit sich den Traum vom Goldenen Trikot zu erfüllen, zu dem er in Sonseca nach 115,7 Kilometern beim ersten von zwei Zwischensprints einen großen Schritt machte, indem er Platz eins vor seinen beiden Teamkollegen Leonardo Duque und Nick Nuyens belegte und die sechs Sekunden Gutschrift einstrich. Auch wenn bereits virtuell an der Spitze liegend, beherzigte Chavanel auch beim zweiten Sprint in Cobisa 17 Kilometer später und ebenso so viele Kilometer vor dem Ziel die gleiche Taktik, die ihm erneut Platz eins und weitere sechs Sekunden Bonifikation einbrachte. Astana wendete unterdessen keine Kräfte auf um das Trikot in ihren Reihen zu halten, sodass auch die Platze zwei und drei erneut an Cofidisfahrer gingen.

Bettini in Topform
Im Anschluss daran versuchte der Franzose Yannick Talarbardon von Crédit Agricole 13 Kilometer vor dem Ende mit einem Angriff die Gunst der Stunde zu nutzen, doch das Tempo war auch nach der letzten Sonderwertung nicht eingeschlafen, sodass sein Versuch zum Scheitern verurteilt war. Umgehend forcierte mit Nicolas Roche in weiterer Profi von Crédit Agricole eine Attacke, der sich fünf Kilometer vor dem Ziel noch Rinaldo Nocentini von Ag2r-La Mondiale und Damiano Cunego von Lampre anschlossen. Dieses namhafte Trio war allerdings auch nicht in der Lage eine Entscheidung herbeizuführen und so kam es letztendlich zu einer Entscheidung aus einer mittelgroßen Gruppe heraus. Eröffnet wurde der Sprint von Philippe Gilbert (Fdjeux), doch der Belgier hatte zu früh angetreten, sodass der Weltmeister Paolo Bettini von seinem Hinterrad aus kontern und schließlich vorbeiziehen konnte. Alejandro Valverde probierte ebenfalls noch in die Entscheidung mit einzugreifen, doch letztlich reichte es nur für Rang drei, der ihm allerdings noch 16 Sekunden Zeitgutschrift einbrachte. Mit einem vierten Platz zeigte sich währenddessen Oscar Freire (Rabobank) erstmals aktiv und platzierte sich damit noch vor Daniele Bennati (Liquigas) und dem Gerolsteiner-Profi Davide Rebellin.

Chavanel neuer Mann an der Spitze
In der Gesamtwertung gab es durch die zwei von Chavanel gewonnenen Zwischensprints einen Führungswechsel und einen neuen Träger des goldenen Trikots. Leipheimer fiel dadurch auf den zweiten Gesamtrang zurück, während Valverde seinen Rückstand auf die nun von Chavanel besetzte Führungsposition um vier Sekunden verkürzte. Durch eine entstandene Lücke ab Platz 15 musste Alberto Contador dagegen wie auch alle anderen Topfavoriten einen Zeitverlust hinnehmen, der sich auf sechs Sekunden belief.

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Weltmeister Paolo Bettini gewinnt die 6. Etappe der Vuelta (Foto: www.lavuelta.com)
Weltmeister Paolo Bettini gewinnt die 6. Etappe der Vuelta (Foto: www.lavuelta.com)

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