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Greg Van Avermaet schlägt Davide Rebellin im Kampf um Vuelta-Etappe 9 – Astana schenkt Führungstrikot her
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08.09.2008

Greg Van Avermaet schlägt Davide Rebellin im Kampf um Vuelta-Etappe 9 – Astana schenkt Führungstrikot her

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Sabiñánigo, 08.09.2008 - Der Belgier Greg Van Avermaet (Silence-Lotto) hat im Sprint aus einer Spitzengruppe heraus vor Davide Rebellin (Gerolsteiner) und Juan Antonio Flecha (Rabobank) den neunten Abschnitt der Spanienrundfahrt für sich entschieden. Der Tageszehnte Egoi Martinez konnte währenddessen ins Goldene Trikot schlüpfen.


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Hügeletappe mit flachem Finale
Nach zwei Bergetappen und dem ersten in Erscheinung Treten der Favoriten bot die neunte Etappe von Vielha nach Sabiñánigo eigentlich weniger Anreize für einen Angriff auf das Goldene Trikot von Levi Leipheimer, wohl aber genügend um vielleicht mit einer Attacke zum richtigen Zeitpunkt den Tageserfolg ins Visier zu fassen. Insgesamt warteten drei Berge auf die Fahrer, von denen erster, der als Kategorie zwei bewertete Alto del Tunel de Vielha, gleich von Beginn an mit zwölf Kilometer Länge ein Hindernis darstellte. Nach einer langen Abfahrt schloss sich der ebenfalls als Kategorie zwei klassifizierte Coll de L’Espina an, bis dann bei Kilometer 86,6 mit dem eine Stufe niedriger eingeordneten Puerto de la Foradada der vorletzte Berg auf dem Plan stand, auf den noch der Puerto de Serrablo folgte, welcher mit 23,3 Kilometern Länge und der Kategorie eins die größte Schwierigkeit des Tages darstellte. Auch wenn die restlichen Kilometer eher flacheren Charakters waren, schienen die Sprinter eher begrenzte Chancen zu haben, sodass sich viele mutige Ausreißer etwas ausrechneten.

Moncoutiés Griff nach dem Bergtrikot
Diese Topographie versuchte gleich zu Beginn der gestrige Etappensieger David Moncoutié von Cofidis auszunutzen, indem er sich, motiviert durch seinen Coup am Vortag, gleich bei den ersten Angriffen aktiv zeigte und den Gipfel als Dritter erreichte. Dieser dritte Platz hinter dem Niederländer Tjallingii und dem Russen Ignatiev brachte ihn auf fünf Zähler an den noch immer führenden Alessandro Ballan heran, welcher erwartungsgemäß keine Kraft auf eine eventuelle Verteidigung des Trikots aufwendete. Obwohl es auch im Anschluss an die erste Schwierigkeit des Tages zahlreiche Versuche gab eine Gruppe zu initiieren, blieb das Feld weiter beisammen und das vor allem durch die Arbeit von Astana. Nach knapp 40 Kilometern begann bei einer immer noch nicht geklärten Rennsituation der zweite Anstieg des Tages, an dem sich ein weiteres Mal Moncoutié hervortat und aus einer Gruppe, in der sich unter anderem Philippe Gilbert und Damiano Cunego befanden, heraus den ersten Platz belegte und somit zehn Punkte einstrich, was gleichbedeutend mit der Übernahme der Spitzenposition im Bergklassement war.

Auch wenn diese Gruppe wieder dem Feld nicht entgehen konnte, wurde Moncoutié bald darauf für seine Kraftanstrengungen belohnt, denn gemeinsam mit elf anderen Fahrern gelang ihm ein solider Vorstoß. Neben dem Cofidis-Profi befand sich Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner, Damiano Cunego von Lampre, Greg Van Avermaet von Silence-Lotto, Alan Perez und Egoi Martinez von Euskaltel-Euskadi, Andrea Tonti von Quick Step, Xabier Zandio von Caisse d’Epargne, Patrice Halgand und Christophe Kern von Crédit Agricole, Juan Antonio Flecha von Rabobank, so wie Rinaldo Nocentini von Ag2r-La Mondiale in der Gruppe, die als erste des Tages eine solide Distanz zwischen sich und das Peloton bringen konnte. Am Ende der Abfahrt vom Coll de L’Espina hatte so Greg Van Avermaet nur wenig Mühe den ersten Sprint zu gewinnen, dahinter belegte jedoch der als 16. des Gesamtklassement nur 6:41 zurückliegende Egoi Martinez von Moncoutié Platz drei und ließ sich so vier Sekunden Zeitbonifikation gutschreiben, die ihn ein Stückchen näher ans Goldene Trikot brachten. Mit 2:40min Vorsprung vor dem Feld nahm die Gruppe auch den dritten Berg nach über 86 Kilometern in Angriff und wie erwartet siegte auch dort Moncoutié an der Bergwertung und strich damit die sechs Punkte für den ersten Platz an einem Anstieg der dritten Kategorie ein. Es bahnte sich aber nicht nur ein Trikotwechsel in der Bergwertung an, sondern auch das Goldene Trikot von Levi Leipheimer geriet in Gefahr, denn in der Folge stieg der Abstand rasant an und erreichte 70 Kilometer vor dem Ende im Anstieg zum Puerto de Serrable, der wohl größten Schwierigkeit des Tages, die Sechs-Minuten-Marke. Nach Absolvierung jenes Berges und dem Erklimmen von 690 Höhenmetern setzte am 1290 Meter hoch gelegenen Gipfel Moncoutié den Schlusspunkt hinter seinen Angriff auf das Bergtrikot, dessen er sich mit einem Kontostand von 78 Punkten sicher sein konnte.

Ebenfalls falls sicher wurde auch mehr und mehr ein erfolgreicher Abschluss des Unternehmens Ausreißversuch, denn aufgrund der weiterhin bestehenden Einigkeit in der Spitzengruppe und der nicht mit aller Konsequenz gemachten Nachführarbeit vom Team Astana blieb der Abstand konstant bei sechs Minuten. Als noch über 30 Kilometer zu absolvieren waren, fuhr Egoi Martinez sogar virtuell im Leadertrikot, denn der Abstand von knapp sieben Minuten egalisierte seinen Rückstand. Bei der zweiten Sprintwertung 16 Kilometer vor dem Ziel gelang es dem Basken zudem den Rückstand weiter zu senken, indem er vor seinem Mannschaftskollegen Perez und Van Avermaet den ersten Platz belegte und damit sechs Sekunden Gutschrift bekam. Nun schien man auch im Team Astana aufzugeben, sodass zwölf Kilometer vor dem Ende über sieben Minuten für die zwölf Spitzenreiter zu Buche standen, was bald die Mannschaften CSC-Saxo Bank um Carlos Sastre und Caisse d'Epargne um Alejandro Valverde auf den Plan rief, die nicht darauf vetrauten Egoi Martinez auf den nächsten Bergetappen viel Zeit abnehmen zu können.

Entscheidung aus der Spitzengruppe heraus
Vorne unterdessen begannen bald die ersten Angriffe, nachdem Alan Perez für seinen Teamkollegen Egoi Martinez lange Zeit das Tempo konstant hoch gehalten hatte. Die ersten von David Moncoutie und Andrea Tonti blieben zunächst wirkungslos, erst ein Vorstoß von Juan Antonio Flecha über 4000 Meter vor dem Ziel schien eine Chance zu haben, doch von hinten kamen seine Begleiter wieder heran. Immer wieder gingen Antritte, die aber allesamt glück- und erfolglos blieben. Mit Martinez an der Spitze ging die Gruppe so geschlossen auf den letzten Kilometer auf dem es auch keinen vorentscheidenden Antritt mehr gab. Somit fiel die Entscheidung im Sprint, der zur Bühne für den vermeintlich spurtstärksten Fahrer, Greg Van Avermaet, wurde. Der Belgier vom Team Silence-Lotto siegte klar vor Davide Rebellin von Gerolsteiner und Juan Antonio Flecha von Rabobank.

Während im Ziel bereits der Tagessieger feststand, hatte man im Peloton das Tempo wieder etwas hochgeschraubt und es entwickelte sich eine äußerst knappe Entscheidung, denn einen Kilometer vor dem Ziel blieb dem Feld bzw. Levi Leipheimer noch eine Minute um das Ziel zu erreichen, was nicht mehr reichte, obwohl Alejandro Valverde und Alberto Contador sich höchst persönlich an der Spitze zeigten. Den Sprint um Platz 13 entschied schließlich 6:42min hinter dem Tagessieger Wouter Weylandt vor Philippe Gilbert für sich, was aber auch in der Punktewertung nicht von großer Bedeutung war, in der sich Van Avermaet auf den zweiten Platz mit nur noch einem Punkt Rückstand zu Daniele Bennati katapultierte.

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Greg Van Avermaet siegt im Sprint der Spitzengruppe auf der 9. Etappe der Vuelta (Foto: www.lavuelta.com)
Greg Van Avermaet siegt im Sprint der Spitzengruppe auf der 9. Etappe der Vuelta (Foto: www.lavuelta.com)

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