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Vuelta 12. Etappe - Weltmeister Paolo Bettini demonstriert einmal mehr seine Form - Alejandro Valverde abgehängt
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11.09.2008

Vuelta 12. Etappe - Weltmeister Paolo Bettini demonstriert einmal mehr seine Form - Alejandro Valverde abgehängt

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Suances, 11.09.2008 - Vuelta 12. Etappe: In einem Bergsprint hat der amtierende Weltmeister Paolo Bettini (Foto) seinen zweiten Tageserfolg eingefahren. Dabei gewann er klar vor seinen Landsmännern Davide Rebellin (Gerolsteiner) und Damiano Cunego (Lampre).


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Hügeletappe vor dem zweiten Ruhetag
Vor dem zweiten Ruhetag der Spanienrundfahrt 2008 stand am heutigen Donnerstag noch eine hügelige Etappe zwischen Burgos und Suances an, auf der es neben zahlreichen Wellen drei klassifizierte Berge zur Mitte der Renndistanz zu absolvieren galt, die mit ihrer Einstufung von ein Mal dritte Kategorie und zwei Mal zweite Kategorie zwar nur ein Vorgeschmack auf die am Samstag folgende Angliru-Etappe waren, wohl aber die Chancen für eine starke Ausreißergruppe stiegen ließen. Da die knapp 61 Kilometer vom letzten Gipfel bis zum Ziel aber nur noch geringe Schwierigkeiten aufwiesen, waren durchaus auch Möglichkeiten für Sprinter gegeben, auch wenn die ansteigende Zielgerade nicht den Präferenzen aller Sprinter entsprach.

Trio im Regen auf der Flucht
Wie hoch die Motivation bei den noch mit Reserven ausgestatteten Fluchtversuch Willigen war, wurde sofort mit dem Startschuss klar, denn der Franzose Stephane Poulhies von Ag2r-La Mondiale attackierte umgehend mit dem scharfen Start. Nach zwei Kilometern war jedoch seine Flucht schon wieder beendet und so dauerte es bis zum Kilometer acht, ehe sich die Gruppe des Tages bilden konnte, welche wie schon am Vortag von einem Trio gestellt wurde. Die kleine Gruppe setzte sich aus dem Überraschungs-Sprintsieger von Etappe 10 Sébastien Hinault von Crédit Agricole, seinem Landsmann Sandy Casar von Francaise des Jeux und dem Italiener Manuel Quinziato von Liquigas zusammen und konnte sich recht schnell vom Feld lösen, welches in dem mit knapp 15 Minuten zurückliegenden 29. des Gesamtklassements Sandy Casar keine Gefahr sah. Dementsprechend schnell wuchs der Vorsprung des Trios nach 30 Kilometern auf viereinhalb Minuten an, doch die Teams Caisse d’Epargne, Quick Step und Lampre reihten sich mit vorne ein um Euskaltel mit in der Nachführarbeiten zu unterstützen, was sich auch bald im Abstand niederschlug, welcher bis zum ersten kleinen Anstieg des Tages nach 75 Kilometern, dem Alto de Bocos, auf viereinhalb Minuten sank.

An jenem Berg der dritten Kategorie sicherte sich an der Spitze Casar die sechs Punkte, während der Führende in der Bergwertung, David Moncoutié, seinen Mannschaftskollegen Sébastien Minard vorschickte, der den noch einen verbliebenen Punkt wegnahm. Die erste Sprintwertung dagegen entschied der beste Sprinter des Trios, Sébastien Hinault, für sich, auch wenn sich seine Position in der Punktewertung dadurch nicht wesentlich verbesserte. Inzwischen hatte das Peloton seine Verfolgungsarbeit wieder etwas zurückgefahren, sodass Quinziato, Casar und Hinault acht Kilometer später den Portillo de Lunada in Angriff mit einem soliden Vorsprung nahmen, der mit über acht Kilometer Länge die größte Prüfung für die Teilnehmer der Vuelta auf der heutigen Etappe darstellte. Bei Regen und kalten Temperaturen war auch hier niemand bereit einen Angriff aus dem Feld heraus zu wagen, sodass die Spitzenreiter ohne Gefahr von hinten den 1350 Meter hoch gelegenen Gipfel erreichten. Dort sicherte sich Casar die zehn Punkte für Rang eins, doch für den Franzosen ging es maximal um die Prämien, denn in der Bergwertung spielte er ebenso wie seine beiden Begleiter keine Rolle. Die Bestplatzierten in der Bergwertung hielten sich zudem im Feld versteckt, sodass es keinerlei Verschiebungen durch die weiteren Punkte gab. Auch der Alto de Caracol führte zu keiner Änderung der Rennsituation, wohl aber zeigte sich nun erstmals Moncoutié vorne und belegte Rang vier vor seinen Teamkollegen Leonardo Duque und den für ihn ungefährlichen Sergio Paulinho, während zuvor Casar vorne zum dritten Mal als Erster die Sonderwertung passiert hatte.

Brenzlige Situation für Valverde
In der Folge wurde nun mit fortschreitendem Rennverlauf nicht nur immer klarer, dass das Führungstrio wohl nicht durchkommen würde, sondern es entstand auch eine für das Gesamtklassement wichtige Situation, denn bei Kilometer 142 fiel plötzlich der angeblich unter Knieproblemen leidende Alejandro Valverde zurück und sah sich nun mit einem schneller werdenden Feld konfrontiert, an dessen Spitze Euskaltel-Euskadi so wie Astana das Tempo machten. Valverde kämpfte fast ohne jegliche Unterstützung durch seine Mannschaftskollegen einen fast aussichtslosen Kampf, doch gemeinsam mit Philippe Gilbert und Sylvain Chavanel blieb er mit einer knappen Minute 30 Kilometer vor dem Ende noch in Reichweite. Irgendwann ließen aber auch seine Kräfte nach, woraufhin er trotz mit dem mittlerweile zur Unterstützung wartenden David Arroyo weiter Zeit verlor. Leidtragende der prekären Situation um den Gesamtvierten waren die Spitzenreiter, die von einem auf ca. 50 Fahrer großen Hauptfeld noch vor der zweiten Sprintwertung gestellt wurden. Jene Sonderwertung im Wohnort des in der ersten Gruppe befindlichen Oscar Freire, Torrelavega, ging geschlossen an das Team Astana, von denen die drei Tempoarbeit verrichtenden Andreas Klöden, Benjamin Noval und José Luis Rubiera die Punkte und Sekunden mitnahmen. Ab jenem Punkt waren noch knapp 20 Kilometer bis nach Suances zu absolvieren, auf denen durch das hohe Tempo vieles auf eine Entscheidung im Bergaufsprint hindeutete.

Bergsprint um Etappensieg
Neben Euskaltel und Astana schaltete sich wenige Kilometer vor dem Ziel auch Lampre für Alessandro Ballan und Damiano Cunego mit ein und so kam die Hauptgruppe geschlossen auf die letzten vier Kilometer. Kurz vor der Drei-Kilometer-Marke begannen erste Angriffe, darunter auch von Tom Stamsnijder (Gerolsteiner), doch das Tempo war zu hoch um sich entscheidend absetzen zu können. So gingen alle Favoriten gemeinsam in den kleinen Schlussanstieg.

Den ersten Antritt forcierte nach der Vorarbeit von Quick Step Alberto Contador, doch der Gesamtführende Egoi Martinez, Paolo Bettini, Davide Rebellin und Damiano Cunego klebten an seinem Hinterrad. Der Toursieger von 2006 steckte aber nicht auf und blieb weiter an der Spitzeposition, doch auch mit dieser Taktik konnte er seine Konkurrenten nicht abschütteln. Seine gute Ausgangsposition nutzte nun Paolo Bettini für einen Antritt, dem niemand in der Lage war zu folgen. „Il Grillo“ fuhr so klar seinem zweiten Tageserfolg entgegen und stellte ein Mal mehr seine gute Form in Richtung Welttitelkämpfe in Varese unter Beweis. Platz zwei ging an Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner, vor den Lampre-Profi Damiano Cunego und Alessandro Ballan. Zeitgleich belegte Alberto Contador Rang fünf und machte so drei Sekunden auf den mit vier Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Bettini fünfplatzierten Egoi Martinez gut, der sein Goldenes Trikot aber verteidigte. Der Schweizer Oliver Zaugg (Gerolsteiner) erreichte einen guten sechsten Rang, vor Carlos Sastre (CSC-Saxo Bank) und Levi Leipheimer (Astana).

Martinez mit Gold in den Ruhetag
Auch wenn der Baske Martinez drei Sekunden auf Contador verlor, blieb das Führungstrikot dennoch auf seinen Schultern. Vor der Bergankunft am Alto de L'Angliru sitzen ihm aber Levi Leipheimer (+11''), der Tagesfünfte Contador (+29'') und Carlos Sastre (+1'38'') im Nacken und könnten zum Sprung an die Spitze des Gesamtklassements ansetzen.

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Vuelta a Espana 12. Etappe Weltmeister Paolo Bettini, Archivfoto
Vuelta a Espana - Weltmeister Paolo Bettini demonstrierte auf der 12. Etappe einmal mehr seine Form - Alejandro Valverde abgehängt. Bettini steht auf dem Treppchen und hält einen roten dicken Modellbau-Kutter mit spanischer Flagge im Arm, der Preis für seinen Etappensieg. Foto: Sabine Jacob, Vueltafotos unter wwww.eventfoto-jacob.de

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