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Fernfahrt Basel - Mallorca, 2. Etappe, Les Brenets - St. Claude, 127km, 15. September 2008

16.09.2008

Fernfahrt Basel - Mallorca, 2. Etappe, Les Brenets - St. Claude, 127km, 15. September 2008

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger

Alle Koffer im Bus verstaut, Trinkflaschen aufgefüllt, die Räder parat. Pünktlich um 9.30 Uhr starteten wir zur 2. Etappen von Les Brenets nach St. Claude. Landschaft pur war heute angesagt. Der Parc Natural du Haute Jura besticht durch endlose Weideflächen und Wald, Wald und nochmals Wald.

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: Am Morgen noch etwas kühl, aber die Sonne vertrieb die Wolken.

Strecke:
Unsere heutige Etappe führte uns durch den Parc Naturel Régional du Haut-Jura. Vor Pontalier, einer Industriestadt mit ca. 20.000 Einwohnern galt es die ersten Höhenmeter zu bewältigen.
Pontalier ist die zweithöchst gelegene Stadt Frankreichs hinter Briancon. Des Weiteren war die Stadt im 1900 Jahrhundert die Hauptstadt der Absinthproduktion.
Von Pontalier aus führte uns unser Weg direkt in die waldreiche Landschaft der Haut Jura. Wintersport wird hier großgeschrieben. Die Sprungschanzen hinter Chaux-Neuve und immer wieder Loipenkennzeichnungen am Wegesrand ließen uns erahnen, dass hier der Wintersport an erster Stelle steht.
Das Jura ist auch das Land der Spielzeuge- le Pays des Jouets. In Morez und Umgebung wird der größte Teil der nationalen Spielzeuge hergestellt.
Zwei große Franzosen wurden übrigens hier im Jura geboren: Pasteur, der Biologe, und Courbet, der Maler.
Wichtige Zentren des Tourismus sind die Täler von Doubs und Loue, das Waldgebiet von Jouex und das Hochtal und die Stauseen des Ain.
Nach unserem Mittagshalt in Chaux Neuve war nochmals ein ständiges Bergauf und Bergab zu bewältigen, bevor es dann mit Volldampf nach St. Claude ins heutige Etappenziel ging.

Höhenmeter: 1336 Höhenmeter

Etappenort: St. Claude
Saint Claude 439müM ca. 12.500 Einwohner (Region Franche-Comté, Department Jura) liegt ca. 30km nordwestlich von Genf.
St. Claudes Hauptteil liegt auf einem Kalkplateau und wurde ca. 400 nach Chr. als gallorömisch Siedlung gegründet.
Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt Bischofssitz und im Laufe des 19.Jhr. wurde sie zur Industriestadt. Pfeifen aus Bruyèreholz und Tabakdosen wurden hier hergestellt, der Geigenbau und besonders ab 1890 die Edelsteinschleiferei waren verantwortlich für das rasche Wachsen der Stadt.
Sehenswert ist die langestreckte Altstadt mit ihren spätmittelalterlichen Bürgerhäusern und natürlich das Pfeifen –und Edelsteinmuseum.

Ereignisse:
Einige Höhenmeter waren auch heute zu bewältigen und in weiser Hinsicht auf die morgige Königsetappe wurden die heutigen 127 km schön langsam angegangen.
Nur nicht hetzten war die Devise. Pünktlich zur Mittagszeit versammelten sich alle im Hotel Parc Natural in Chaux Neuve. Die Skier an der holzvertäfelten Wand und die vielen Autogramme der Wintersportstars, speziell der „Nordischen Kombiniere ließen es uns erahnen; im Winter geht hier die Post ab. Pasta und Käsebaquette schmeckten vorzüglich, wie man auf neben aufgeführtem Bild sieht. Die Wirtsleute sind eben auf Sportler eingestellt.

Frisch gestärkt nahmen Gustis und Achims Gruppe den letzten Anstieg unter die Räder, bevor die Etappe eigentlich mit einer wundervollen Abfahrt in die Talsenke in unser heutiges Etappenziel St. Claude zu Ende gehen sollte. Aber es steckt manchmal der Teufel im Detail. Kurz vor unserem Ziel gab es plötzlich kein Weiterkommen mehr. Die Straße hörte einfach auf. Nur noch Sand, Geröll und Staub. Oh weh!!! Zehn Kilometer zurück und vierzig Kilometer Umleitung, macht einen Zusatz von 50 km. Schnell waren sich alle einig, das muss nicht mehr sein. Aber da war ja noch das Schild „Achtung Sprengung“?????? Was tun?
Achim und Fritz arbeiteten sich langsam zu einem Schaufelbagger durch. Fritz, unser lieber Gast aus Biel in der Schweiz, sprach mit dem Baggerführer. Was Achim schlussendlich dafür bezahlt hat, damit dieser für uns Velofahrer extra eine feste Trasse legte wird wohl immer sein Gehimniss bleiben.

Auch das gehört zu einer Fernfahrt dazu. Die Unwägbarkeiten, die einem sich in den Weg stellen zu meistern und das Beste daraus machen. Alle kamen zwar staubig, aber wohlbehalten in unserem Etappenziel St. Claude an.
Vielen Dank nochmals an Fritz für die perfekte Hilfe.

Bis Bald
Euer GustiZollinger.ch Team