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Judith Arndt vollendet starke Teamleistung beim Giro della Toscana Int. Femminile mit Gesamtsieg
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24.09.2008

Judith Arndt vollendet starke Teamleistung beim Giro della Toscana Int. Femminile mit Gesamtsieg

Info: Frauen: Giro della Toscana Int. Femminile
Autor: Jörg Schröder



Forenze, 24.09.2008 – Judith Arndt hat die Vorbereitungsrundfahrt für die Weltmeisterschaft in Varese, den "Giro della Toscana Int. Femminile" gewonnen. Die Fernfahrt fand vom 16. bis 21. September in Italien statt. Zusammen mit ihrer Columbia-Mannschaft dominierte die Deutsche die Rundfahrt, gemeinsam errang das Team 5 von 7 möglichen Tagessiegen. Trixi Worrack (Equipe Nürnberger) schaffte am Ende den zweiten Gesamtrang, die österreichische Mannschaft Bigla Cycling gelang durch die Schwedin Monika Holler ein Etappenerfolg.


Etappen: 1. | 2a. | 2b. |3. | 4. |5. |6.


16.09. Etappe 1: Viareggio (MZF, 5,45 km)
Zum Auftakt der Toskana-Rundfahrt stand ein kurzes und flaches Mannschaftszeitfahren auf dem Programm. In Viareggio mussten die aus maximal 8 Fahrerinnen bestehenden Teams eine 5,45 Kilometer lange Strecke absolvieren. In einer Zeit von 6.32.88 Minuten gelang das dem Team von Columbia am besten. Linda Villumsen absolvierte zusammen mit Ina-Yoko Teutenberg, Chantal Beltman, Anke Wichmann, Judith Arndt, Emilia Fahlin und Luise Keller den Kurs 4 Sekunden schneller als die niederländische Nationalmannschaft. Lediglich Mara Abott erreichte später als ihre Teamkolleginnen das Ziel. Trixi Worrack führte die Equipe Nürnberger Versicherung mit einem Rückstand von 8 Sekunden auf den 3. Tagesrang. Bei den österreichischen Mannschaften gab es Licht und Schatten. Mit 9 Sekunden Abstand wurde das Bigla Cycling Team gute Vierte, dagegen benötigten die Damen von Elk Haus 45 Sekunden länger als die erste Trägerin des Rosa Trikots, Linda Villumsen, und wurden damit nur 18. und letzte des Tages.

17.09. Etappe 2a: Porcari - Montecarlo (57,2 km)
Am zweiten Tag standen zwei Etappen auf dem Programm. Zunächst ging es über 57,2 Kilometer von Porcari nach Montecarlo. Den nicht ganz flachen Schlussteil nutzten drei Fahrerinnen um 2 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld heraus zu fahren, in dem einige Fahrerinnen auf Grund des Profils am Ende den Anschluss nicht ganz halten konnten. Den schnellsten Sprint legte die Niederländerin Marianne Vos (DSB Bank) hin, die Noemi Cantele (Bigla Cycling) und die frischgebackene Weltcupgesamtsiegerin Judith Arndt (Columbia) auf die Plätze verwies. Trixi Worrack führte das Feld 2 Sekunden später ins Ziel. Arndt übernahm mit 4 Sekunden Vorsprung auch die Gesamtführung vor 6 Teamkolleginnen.

17.09. Etappe 2b: Pontedera - Altopascio (74,4 km)
Am Nachmittag führte die Etappe 2b) von Pontedera nach Altopascio über 74,4 Kilometer. Auf dem komplett flachen Abschnitt gewann erwartungsgemäß eine Sprinterin – allerdings als Solistin. Mit anderen Fahrerinnen hatte sich Ina-Yoko Teutenberg aus dem Feld gelöst und schließlich dort attackiert noch einmal attackiert. Als Solistin erreichte sie schließlich den Zielbereich und bewies einmal mehr, das sie viel mehr kann als nur Sprints gewinnen. 12 Sekunden zurück sorgte die mit Teutenberg bei der WM startende Angela Henning (DSB Bank) für einen deutschen Doppelsieg, sie verwies Monia Baccaille (Fenixs) auf den dritten Rang. Mit Emilia Fahlin war noch eine zweite Columbia-Fahrerin in der Spitzengruppe gewesen und hatte somit für eine zahlenmäßige Überlegenheit gesorgt, die sich im Sieg niederschlug. Das Hauptfeld wurde von Regina Schleicher (Equipe Nürnberg) nur eine Sekunde hinter den anderen Ausreißerinnen als 8. ins Ziel gebracht. Judith Anrdt verteidigte das am Morgen eroberte Leadertrikot.

18.09. Etappe 3: Lari - Volterra (122,1 km)
Der schwerste und längste Abschnitt führte von Lari nach Volterra. Zwei Berge der höchsten Kategorie mussten absolviert werden, einer davon am Schluss der 122,1 Kilometer. Das Team Columbia mit ihrer Leaderin Judith Arndt hatte wieder alles im Griff. Am Ende hatte die Deutsche mit Mara Abott im schweren Finale sogar noch eine Teamkollegin an ihrer Seite. Am Schlussanstieg drohte für die Gesamtwertung keine Gefahr mehr, so das Abott auf Kommando ihrer Kapitänin einen Angriff startete – und diesen mit einem neuerlichen Sieg für das Team vollendete! „Es war wundervoll, Judith war zusammen mit mir in der Gruppe, sagte mir was ich tun sollte und ich griff an, als sie mir über den Teamfunk das Kommando ‚go,go,go‘ gab,“ strahlte die Siegerin im Ziel. Die angesprochene Arndt erreichte als Dritte zeitgleich mit der Zweitplatzierten Tatiana Antoshina (Fenixs) 3 Sekunden später das Ziel am schweren und sehr steilen Schlussanstieg. Damit baute sie ihre Gesamtführung weiter aus.
Durch einen 8. Tagesrang schob sich die Schweizerin Nicole Brändli (Bigla Cycling) mit 27 Sekunden Rückstand auf den 2. Rang nach vorne, gefolgt von der zeitgleichen und für die Equipe Nürnberger startenden Litauerin Edita Pucinskaite. In Claudia Häusler rangierte eine weitere Deutsche in den Top 10 nach der 3. Etappe, ebenfalls aus der Nürnberger Mannschaft.

19.09. Etappe 4: Campi Bisenzio - Campi Bisenzio (115,2 km)
Auf der 115,2 Kilometer langen Etappe mit Start und Ziel in Campi Bisenzio musste die Columbia-Mannschaft wieder Schwerstarbeit verrichten. Zwar gab es keine topographischen Schwierigkeiten, allerdings bestand bei Dauerregen ständige Sturzgefahr, vor allem auf einem am Ende zu absolvierenden Rundkurs. Zusammen mit ihren Teamkolleginnen konnte Judith Arndt aber allen Stürzen entgehen und so schließlich auch das Rosa Trikot sicher verteidigen, auch wenn sie sich im Ziel ziemlich müde fühlte. Zusätzlich Auftrieb geben sollte ihr aber nicht nur der verteidigte Spitzenplatz, sondern auch ein weiterer Etappenerfolg für die Mannschaft. Im Massensprint des Feldes setzte sich Ina-Yoko Teutenberg um Reifenbreite gegen Marianne Vos durch. Kirsten Wild (AA-Drink), die in der kommenden Saison für das Schweizer Team Cervelo Lifeforce starten wird, sprintete auf Rang 3.
In der Gesamtwertung rückte Vos auf den 2. Gesamtrang nach vorne, 23 Sekunden hinter Arndt. Brändli tauschte mit Pucinskaite den Platz, blieb aber weiter zeitgleich auf Tuchfühlung mit den Podesträngen.

20.09. Etappe 5: Segromigo in Piano - Capannori (100,9 km)
Am vorletzten Tag wartete noch einmal eine schwere Etappe auf die Fahrerinnen. Nach dem Start in Segromigo in Piano wurde zunächst ein großer Rundkurs gefahren und dabei dreimal die Bergwertung in Segromigno in Monte passiert. Danach stand 10 Kilometer vor dem Etappenziel in Capannori mit dem Valgiano noch ein Berg der schwersten Kategorie im Streckenprofil. Am letzten Anstieg waren die Favoritinnen unter sich, leider konnte Brändli hier nicht folgen. Schließlich setzte sich ein Trio mit den beiden Deutschen Worrack und Arndt sowie der Italienerin Tatlana Guderzo (Gauss RDZ Ormu) ab. Die beiden Deutschen hielten die von den Fans an der Strecke natürlich am lautesten angefeuerte Guderzo aber auf Distanz und machten den Sieg unter sich aus. Im Sprint hatte Arndt das bessere Ende für sich und verteidigte so ihr Rosa Trikot souverän.
Worrack schob sich durch den 2. Tagesrang auf die gleiche Platzierung in der Gesamtwertung nach vorne, 42 Sekunden hinter ihre Teamkollegin bei der vor der Tür stehenden WM in Varese. Vos rutschte auf Rang 3 zurück, über eine Minute retour. Brändli büßte Zeit und Plätze ein, Rang 8 stand vorerst zu Buche.

21.09. Etappe 6: Quarrata - Forenze (106,9 km)
Zum Abschluss lag vor den Fahrerinnen noch einmal eine fast komplett flache Strecke zwischen Quarrata und Forenze. Lediglich kurz vor dem Ziel wartete eine kleine Welle, die am Ende für ein paar Zeitunterschiede sorgen sollte. Die Columbia-Mannschaft war nur auf die Absicherung der Gesamtwertung bedacht und ließ daher eine 12er Gruppe mit ungefährlichen Fahrerinnen ziehen. Den Vorteil von gleich 2 Fahrerinnen in der Spitze nütze schließlich die Bigla-Mannschaft. Mit Hilfe ihrer Teamkollegin Andrea Thürig sprintete die Schwedin Monika Holler zum Sieg. Dabei verwies sie die deutsche Nationalfahrerin Elke Gebhardt auf den 2. Platz, dritte wurde Brooke Miller aus den USA. Vos und Worrack führten 75 Sekunden zurück das Feld ins Ziel.
Als 18. des Tages ließ Arndt nichts mehr anbrennen. Mit 42 Sekunden Vorsprung gewann sie die Toskana-Rundfahrt und damit die WM-Vorbereitungsrundfahrt in Italien. Worrack verteidigte ihren zweiten Rang vor Vos, die in der Endabrechnung 63 Sekunden langsamer war als Arndt. Mit Pucinscaite als 5. brachte die Equipe Nürnberger gleich 2 Fahrerinnen in die Top 10. Auch Arndts Teamkollegin Abott (7.) – die ohne ihre Zeitfahrschwäche in Podestnähe gekommen wäre – und die Schweizerin Nicole Brändli (8.) schafften dieses Ziel.
Die Siege in der Nachwuchs- und der Punktewertung sicherte sich Vos, beste Bergfahrerin darf sich Worrack nennen und der Sieg in der Sprintwertung geht an die Schweizerin Bettina Kuhn (Bigla).

Bilanz aus deutschsprachiger Sicht:
Nur ganze 2 Siege gingen nicht an die Columbiamannschaft, die 5 Erfolge neben dem Gesamtsieg verbuchen konnte und ihre Vormachtstellung im Radsport damit untermauerte. Auch die Bigla-Mannschaft kann mit einem Sieg und dem Sprinttrikot ein positives Fazit ziehen. Ebenso die Equipe Nürnberger, die aber sicherlich gerne einen Etappensieg errungen hätte, aber mit mehreren Topplatzierungen und dem Sprung aufs Podest der Gesamtwertung die Teilnahme aber als Erfolg werten darf. Viel Lehrgeld musste die Elk Haus-Mannschaft zahlen. An keinem Tag konnte eine Fahrerin auch nur annähernd an eine Top10-Platzierung heran fahren. Ein 41. Rang auf Etappe 2b durch Stefanie Degle war das beste Resultat.

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