<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Deutschland
Erik Zabel – Der erfolgreichste Deutsche
Suchen Deutschland Forum  Deutschland Forum  Deutschland
12.10.2008

Erik Zabel – Der erfolgreichste Deutsche

Autor: Marco (www.cycling-report.de)



Nach 16 Jahren als Profi und mehr als 200 Siegen hängt "Ete" Zabel sein Rad an den berühmten Nagel. Wir lassen die Bilderbuchkarriere des Deutschen noch einmal Revue passieren.

Erik Zabel, der als Junior bereits sehr erfolgreich vor allem auf der Bahn unterwegs war, wurde 1993 schliesslich beim Team Telekom Profi. Bereits bevor er Profi wurde, gewann er mit der Ardennenrundfahrt sein erstes Mehretappenrennen. Sein Talent bekam er von seinem Vater Detlef Zabel in die Wiege gelegt. Detlef war früher selbst Radrennfahrer gewesen. Bereits im März des ersten Jahres als Profi gewann Erik Zabel eine Etappe von Tirreno-Adriatico und markierte somit den Anfang einer langen Siegerliste, die bis in das Jahr 2008 reichen würde.

Die ersten Profijahre
Nach dem Sieg auf der ersten Etappe von Tirreno-Adriatico 1993 gewann Zabel noch die Berner Rundfahrt im selben Jahr. Für die Tour de France wurde der damals 23 Jahre junge Profi noch nicht nominiert. 1994 liess Ete seinen Gegnern schon einmal seine Sprintfähigkeit aufzeigen. Er gewann die Classic Haribo sowie nicht weniger als drei Etappen bei der Aragon-Rundfahrt in Spanien! Für den grössten Schlag holte er allerdings im Spätherbst aus. Im Sprintfinale gewann Zabel den Herbstklassiker Paris-Tours. Spätestens ab diesem Tag war er nicht mehr zu unterschätzen und wurde international schon sehr hoch angesehen.

"Ete" bei der Tour de France
Als Erik Zabel zum ersten Mal bei der Tour de France am Start stand, war das Glück noch nicht völlig auf seiner Seite. Im Jahre 1994 musste er nämlich ohne Sieg bereits auf der 14.Etappe das Rennen aufgeben. Das darauffolgende Jahr hingegen zeigte uns, dass es auch anders geht. Zufällig an seinem 25. Geburtstag gewann Zabel seine erste Tour-Etappe. Von Olaf Ludwig in Position gebracht gewann er in Charleroi vor dem Franzosen Laurent Jalabert. Doch dieser sollte nicht sein letzter Etappensieg im selben Jahr gewesen sein. Nach den Pyrenäen und Paris schon greifbar nah gewann er auch zwischen Pau und Bordeaux noch eine Etappe im Sprint. Im darauffolgenden Jahr gewann Zabel genau wie 1995 wieder zwei Etappen. Zum ersten mal gewann er auch das Grüne Trikot des Punktbesten. Erik Zabel's Erfolge sollten aber nicht das Einzige bleiben, das dem Team Telekom bei der Tour Freude machen sollte. Bjarne Riis gewann die Tour vor seinem Manschaftskollegen Jan Ullrich. Eine perfekte Tour für die Deutsche Manschaft. Zwischen 1997 und 2001 gewann Zabel noch sieben Tour-Etappen und gewann in jedem Jahr das Grüne Trikot. 2002 konnte er trotz Etappensieg nicht noch einmal das grüne Trikot gewinnen. Zabel trug dafür während der Tour das Gelbe Trikot, sowie auch das Grüne, konnte letzteres aber nicht bis Paris halten. Das Schicksal wollte es, dass Ete seit 2002 keine Tour-Etappe mehr gewann. Auch der Gewinn des grünen Trikots blieb ihm verwehrt. Obwohl er auf der 5.Etappe der Tour 2007 in Rouen sich das Grüne Trikot eroberte, konnte er es nicht bis Paris behalten.

Die Dopingbeichte 2007
Am 24.Mai 2007 gestand Zabel im Rahmen einer Pressekonferenz mit seinem ehemaligen Teamkollegen Rolf Aldag, der damals Sportlicher Leiter bei T-Mobile war, mit EPO gedopt zu haben. Anders als Aldag soll Zabel nur während einer Woche der Tour de France 1996 EPO benutzt haben. Nach Verschlechterung seines Gesundheitszustandes soll er damit aufgehört haben. Einige Experten und Kritiker schätzen die Aussage von Erik Zabel als nicht glaubwürdig ein, aber Zabel bestreitet mehr als nur die eine Tourwoche gedopt zu haben.

Mailand-San Remo
Erik Zabel's Lieblingsrennen ist mit Sicherheit Mailand-San Remo. Den Frühjahrsklassiker hat Ete in seiner Karriere nicht weniger als vier Mal gewonnen und verpasste seinen fünften Sieg im Jahre 2004 nur ganz knapp. Er hatte seine Arme schon hochgerissen als Oscar Freire auf den letzten Zentimetern noch an ihm vorbeizog und gewann. Für einen Sprinter ist ein Erfolg beim wichtigsten italienischen Klassiker über fast 300km schon etwas besonderes, vor allem weil kurz vor dem Ziel mit "Cipressa" und "Poggio di San Remo" , zwei Anstieg im Weg stehen. Doch vielleicht gerade deswegen ist ein Sieg auf der Via Roma etwas vom grössten in einer Radsportkarriere. Als Mario Cipollini in San Remo gewann sagte er nur, dass er sich wie neugeboren fühle.

Weitere Zabelhafte Siege
Die Tour-Etappensiege und Mailand-San Remo waren nur wenige von wie gesagt mehr als 200 Profisiegen! Ete siegte nicht weniger als dreimal beim deutschen Klassiker "Rund um den Henninger Turm" , gewann das Amstel Gold Race, wurde Weltcupgesamtsieger, dominierte die HEW Cyclassics, räumte zweimal bei "Rund um Köln" ab, wurde zweimal Deutscher Strassenmeister und gewann drei Medaillen bei Strassenweltmeisterschaften. Ete wurde aber nie Weltmeister. Im Jahre 2002 im belgischen Zolder gewann er hinter Cipollini und McEwen die Bronzemedaille. 2004 und 2006 holte der Dauerbrenner Silber. Viel unterschätzt werden auch sein dreifacher Gewinn der Punktewertung der Vuelta a Espana und seine sieben Gewinne der Punktewertung der Deutschland-Tour. Ausserdem stehen noch unzählige Etappensiege bei weiteren Rundfahrten auf seinem Konto. Ausserdem wurde er 2001 zu "Deutschlands Sportler des Jahres" gewählt.

Sein letztes Strassenrennen auf deutschem Boden hat Erik Zabel bereits hinter sich. Am vergangenen Wochenende wurde der in Unna wohnhafte, seit 2006 für das Team Milram aktive Profi, nochmals Zweiter. Somit hat er sich noch einmal von seiner besten Seite gezeigt, da auch sein letztes Profijahr nicht ganz nach Wunsch verlief. Es sprang nur ein Sieg im Februar raus. Diesen feierte er bei der Valencia-Rundfahrt im Massensprint.

Am kommenden Sonntag gibt Ete dann endgültig sein letztes Rennen auf der Strasse. Bei Paris-Tours wird er zum letzten Mal noch auf seine Colnago-Maschine steigen. Als Zabel 2005 sein letztes Rennen für das T-Mobile Team bestritt, bevor er zum Team Milram wechselte, gewann er. Damals eben auch bei Paris-Tours. Wir werden sehen, ob das ein gutes Omen sein wird.

Jedenfalls war Ete immer ein ganz grosser im Deutschen Radsport und er wird sicherlich allen fehlen. Die gesamte Radsportwelt kann dazu nur sagen: "Mach et Jut, Ete!"





Erik Zabel
Erik Zabel



Leser-Kommentare
Schade!
Zum Seitenanfang von für Erik Zabel – Der erfolgreichste Deutsche



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live