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Vier Punkte Vorsprung für Zabel/Lampater bei Sechstagerennen in Bremen
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10.01.2009

Vier Punkte Vorsprung für Zabel/Lampater bei Sechstagerennen in Bremen

Autor: Thorsten Schmidt (www.sixdaysinfo.de)



Bremen, 10.01.2009 – Drei Mannschaften liegen nach der zweiten Nacht in der Nullrunde des 45.Bremer Sechstagerennens. Neue Spitzenreiter sind Erik Zabel/Leif Lampater mit vier Punkten Vorsprung auf die bislang führenden Olaf Pollack/Franco Marvulli und 41 Punkten Vorsprung auf Bruno Risi/Danny Stam. Robert Bartko/Andreas Beikirch liegen nach Punkten gleichauf mit der Spitze, haben aber eine Runde Rückstand. Ab Platz fünf folgen fünf Mannschaften mit je drei Runden Rückstand.


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Erwartungsgemäß holten sich Pollack/Marvulli als erste eine Bonusrunde. Bartko/Beikirch und Zabel/Lampater zogen nach, so dass Risi/Stam vor der ersten Jagd des Abends zwei Runden Rückstand auf dem Konto hatten.
Die 30 Minuten verliefen ruhig und unspektakulär. Abwechselnd holten sich die Teams ihre Runden, so dass es auf einen Massensprint mit zehn Mannschaften hinausgelaufen wäre …. Wenn nicht Risi/Stam drei Minuten vor der Glocke dem Feld noch entwischt wären. Rundengewinn in allerletzter Minute. Insbesondere Bartko/Beikirch schienen diese Attacke komplett verpennt zu haben, denn Andi brüllte dem Robert bei der nächsten Ablösung ein „Die führen jetzt“ derart laut ins Ohr, dass es auch der Zuschauer in der letzten Reihe hören konnte. Robert ging sofort aus dem Sattel, aber mit einer solchen Ankündigung kann man dem Feld nicht entkommen. Schon fünf Runden vor Schluss reckte Danny Stam die Faust triumphierend in den Himmel und Bruno Risi überspurtete unnötigerweise das ganze Feld, um als erster die Ziellinie zu überfahren. Eine Demonstration der Stärke.
Wäre die Musik nicht so laut gewesen, man hätte es bei der Siegerehrung gehört, dass dem Bruno mit diesem Sieg eine Last von den Schultern gefallen ist. Er strahlte wie ein Olympiasieger und feixte mit Danny auf der Ehrenrunde wie zwei übermütige Schulbuben. Ein bisschen Spaß muss sein.

In der langen Jagd am späten Abend neutralisierten sich die vier führenden Teams und nahmen dem übrigen Feld eine Runde ab. Risi/Stam schätzten ihre Chancen in einem Vierersprint realistischerweise als nicht so rosig ein und versuchten zehn Runden vor Schluss die Kontrahenten mit einer Flucht nach vorn zu überrumpeln. Erst mit der Glocke hatte Franco Marvulli Bruno Risi eingeholt und Schulter an Schulter rasten die beiden um die letzte Runde. Doch wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte. Alles achtete auf das Duell der beiden Schweizer und die Überraschung war groß, als Erik Zabel auf den letzten Zentimetern noch vorbeirauschte.
Dem Hallensprecher blieb vor Schreck die Stimme weg und so fragte er Erik bei der Siegerehrung die Verlegenheitsfrage: Ob er denn jetzt auch das Sechstagerennen gewinnen wolle. „Nein nein,“ wiegelte Erik in seiner gewohnt trockenen Art ab, „das möchte Leif doch unbedingt gewinnen. Ich bin nur hier, um ihn dabei zu unterstützen.“


Thorsten Schmidt berichtet erstmals für uns, vom den Bremer Sixdays.
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Es ist ein offenes Geheimnis, dass in Bremen die Zuschauer nicht wegen der Radsportler zum Sechstagerennen kommen, sondern wegen Klaus & Klaus. Seit 1986 sorgen die Stimmungsmusiker von der Nordseeküste dafür, dass sich allabendlich die Decke von der Halle abhebt und biedere Geschäftsleute in den Logen auf den Tischen tanzen und Luftgitarre spielen. Jedes Jahr denken sich Klaus & Klaus einen neuen Sixdays-Song aus. Heute abend baten sie Erik Zabel auf die Bühne und brachten ihm ein Abschiedsständchen. „Es gibt nur ein Erik Zabel“ gröhlten sie zur Melodie der alten Rudi-Völler-Hymne und Erik nahm sichtlich bewegt die Ovationen der 4000 Besucher entgegen, die es bis spät in die Nacht in der Halle gehalten hatte.

Freundschaftsringe werden Robert Bartko und Bruno Risi in Bremen gewiss nicht mehr tauschen. Sie behakten sich den ganzen Abend über in den Punktwettbewerben, fuhren die Sprints gegeneinander mit ausgefahrenen Ellenbogen, gestikulierten mit eindeutigen Zweideutigkeiten und bewarfen sich in den Kojen mit nicht zitatfähigen Wahrheiten. Bis Patrick Sercu dazwischen ging und einen schmerzhaften Griff in beider Portokassen ankündigte.

Einig waren sich die beiden Streithähne dann beim finalen Coup. Im abschließenden Goldsprint über 60 Runden mit Punktwertungen in jeder zehnten Runde ist es üblich, dass ein Fahrer die letzten Runden nach Hause daddelt und der andere schon unter der Dusche steht. Franco Marvulli und Leif Lampater waren dazu auserkohren, die Führung nach der zweiten Nacht in den letzten Sprints gegeneinander auszufahren. Da waren nach 25 Runden plötzlich Risi/Stam und Bartko/Beikirch beide auf der Bahn – völlig regelkonform aber absolut ungewöhnlich – drückten auf die Pace und lösten sich ab wie in einer Jagd. Der Rest des Feldes war völlig überrascht. Marvulli und Lampater hechelten mit der Zunge auf dem Vorderrad hinterher und hatten keine Chance mehr auf die letzten Punkte. Pollack und Zabel waren bereits umgezogen und konnten ihren Partnern nicht mehr zur Seite stehen.
Stand nach der 2. Nacht
Pl. Mannschaft Runden Punkte
1. Erik Zabel (Ger) - Leif Lampater (Ger)   148
2. Olaf Pollack (Ger) - Franco Marvulli (Sui)   144
3. Bruno Risi (Sui) - Danny Stam (Ned)   107
4. Robert Bartko (Ger) - Andreas Beikirch (Ger) +1 140
5. Marc Hester (Den) - Luke Roberts (Aus) +3 73
6. Alexander Aeschbach (Sui) - Tristan Marguet (Sui) +3 72
7. Léon Van Bon (Ned) - Kenny De Ketele (Bel) +3 67
8. Robert Bengsch (Ger) - Erik Mohs (Ger) +3 54
9. Christian Grasmann (Ger) - Andreas Müller (Aut) +3 34
10. Christian Lademann (Ger) - Sebastian Siedler (Ger) +4 58
11. Sebastian Frey (Ger) - Marcel Barth (Ger) +6 13
12. Daniel Musiol (Ger) - Christian Bach (Ger) +12 23




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