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Leipheimer attackiert ins Gelbe Trikot, Peterson rettet sich zum Sieg in Kalifornien
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16.02.2009

Leipheimer attackiert ins Gelbe Trikot, Peterson rettet sich zum Sieg in Kalifornien

Info: Amgen Tour of California (2.HC)
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Santa Cruz, 16.02.2008 – Thomas Peterson (Garmin – Slipstream) hat die zweite Etappe der Tour of California gewonnen und dabei keinen geringen als Levi Leipheimer (Astana) auf den zweiten Rang verwiesen. Während Peterson über die gesamte Etappe einer großen Spitzengruppe angehört hatte, attackierte Leipheimer am letzten Anstieg und schloss zum letzten verbliebenen Ausreißer auf, der am Ende den größten Saisonsieg für sein Team einfahren konnte. Vorjahrssieger Leipheimer übernahm mit seinem Vorstoß nun aber die Führung in der Gesamtwertung.

Mit Spannung wurde die zweite Etappe der Amgen Tour of California 2009 erwartet. Für Sprinter zu schwer, für die Bergfahrer zu einfach – so lautete die verbreitetste Meinung vor dem Start. Von Beginn an hatten die Fahrer mit den gleichen schlechten Bedingungen zu kämpfen wie am Vortag. Im strömenden Regen fiel der Startschuss schon um 8.30 Uhr Ortszeit in Sausalito. Nach dem Überqueren der Golden Gate Bridge mussten 186,6 weitestgehend flache Kilometer auf dem Weg nach Santa Cruz absolviert werden. Zwischendurch warteten aber zwei knackige Anstiege, der zweite erst 26 km vor dem Ende. Nach dem gestrigen chaotischen Finale mit undurchsichtigen Entscheidungen der Jury, so dass der Zieleinlauf nicht dem Endergebnis entsprach, ging heute in dieser Hinsicht alle reibungslos von statten. Nach den großen Abständen vom Vortag rechneten sich viele Fahrer heute Chancen als Ausreißer aus. Bei der ersten Attacke kurz nach dem Start versuchte auch der Schweizer Alexandre Moos (BMC Racing) sein Glück. Die entscheidende Gruppe bildete sich wenige Kilometer später nach einem zähen Ringen zwischen Ausreißern und Hauptfeld. Neben dem Deutschen Grischa Niermann (Rabobank) und dem Schweizer Markus Zberg (BMC Racing Team) waren Jason McCartney (Team Saxo Bank), Steven Cozza, Thomas Peterson (beide Garmin - Slipstream), Stef Clement (Rabobank), Carlos Barredo (Quickstep), Cameron Evans (OUCH p/b Maxxis), Ben Jacques-Maynes (Bissell Pro Cycling) sowie Valeriy Kobzarenko (Team Type 1) mit dabei.

Das Feld wurde angeführt vom Rock Racing Team, dass das gestern durch eine 170 Kilometer lange Flucht von Francisco Mancebo eroberte Gelbe Leadertrikot zu verteidigen hatte. Der Abstand der Spitzenreiter wuchs nie auf mehr als 5 Minuten an, da einige Fahrer aus der Gruppe eben nur diesen Rückstand in der Gesamtwertung vor dem Start aufwiesen. Dennoch sah es lange Zeit gut für sie aus im Kampf um den Tagessieg. Die erste Bergwertung nach 70 Kilometern auf der Tunitas Creek Road absolvierten sie angeführt von Cozza geschlossen.
Bedingt durch das schlechte Wetter gab es zahlreiche Defekte. Auch Stürze blieben nicht aus, einmal erwischte es mit weiteren Fahrern auch Lance Armstrong (Astana). Schwerer erwischte es nur Andy Jacques-Maynes, dessen Bruder in der Spitzengruppe fuhr, der ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Zwischenzeitlich hörte der Regen auf und wenn die Fahrer dafür ein Auge gehabt hätten, konnten sie sich an strahlend blauem Himmel erfreuen. Dieser verschwand aber gegen Rennende wieder und wurde gegen erneuten Regen eingetauscht. An der Bonny Doon Road, der zweiten Bergwertung, wurde es dann wieder spannend. Auf 10 Kilometern mussten etwa 8% Steigung absolviert werden. Mit etwas mehr als 4 Minuten an Vorsprung erreichten Niermann und Zberg mit ihren Begleitern den Anstieg. Während Astana hinten das Kommando übernahm und das Tempo deutlich anzog, ergriff vorne Carlos Barredo die Initiative. Schnell lies er die anderen stehen. Im Hauptfeld wurde es dann richtig spannend. Nach dem am Vortag bereits viele Fahrer bei dem nasskalten Wetter Probleme an den Anstiegen gehabt hatten, ergriff Vorjahressieger Levi Leipheimer die Flucht nach vorne. Lediglich der Pechvogel des Vortages Vinzenco Nibali (Liquigas), der gestern in der Endphase attackierte und zeitgleich mit dem Tagessieger das Ziel erreichte, auf Grund der merkwürdigen Juryentscheidung aber weiter hinten klassiert wurde, konnte kurzzeitig folgen. Ein Fahrer nach dem anderen aus der ehemaligen Spitzengruppe wurde vom Amerikaner gestellt. An der Spitze des Rennens hatte sich Barredo übernommen und wurde kurz vor der Bergwertung von McCartney und Peterson sowie Leipheimer gestellt. Die drei Amerikaner ließen den Spanier schließlich stehen und stürzten sich in die Abfahrt, wo McCartney dem Tempodiktat von Leipheimer Tribut zollen musste. Das Feld war in viele Gruppe zersplittert, in einer ersten Verfolgergruppe fuhren viele Favoriten, während das Gelbe Trikot dort fehlte. Eine Minute lag 15 Kilometer vor Schluss zwischen dem Duo an der Spitze und der ersten Verfolgergruppe um Lance Armstrong, die alle ehemaligen Ausreißer gestellt hatten. Hinten wurde ordentlich Tempo gemacht und der Abstand nach vorne verringert.

Unter mittlerweile wieder aufgerissenem Himmel erreichten Peterson und Leipheimer das Ziel. Peterson hatte sich auf den letzten Kilometern nur noch auf den Zielsprint konzentriert und gewann diesen schließlich auch ohne Gegenwehr. Er sorgte damit für einen bedeutenden Sieg seines Garmin-Teams in der Heimat und für seinen größten Karrieresieg. Die Verfolger sprinteten angeführt von Michael Rogers (Team Columbia-High Road), der sich so noch Bonussekunden sicherte, 21 Sekunden später ins Ziel. Oscar Sevilla (Rock Racing) wurde 5., während sein Teamkollege Francisco Mancebo mit 1.52 Minuten Verspätung das Rennen beendete und so das Gelbe Trikot nach nur einem Tag wieder abgeben musste.

Mit seinem heute unerwarteten Vorstoß übernahm Leipheimer bereits heute das Gelbe Trikot, das er spätestens am kommenden Sonntag endgültig gewinnen möchte. Sein Astana-Team erweist sich momentan als eindeutig stärkste Mannschaft, auch wenn Christopher Horner am Ende als Tages-4. den neuen Gesamtzweiten Michael Rogers nicht davon abhalten konnte, noch ein paar Zeitboni zu gewinnen. Leipheimer trennen momentan nur 24 Sekunden. Jens Voigt (Saxo-Bank) liegt als 12. mit 40 Sekunden ebenfalls noch gut im Rennen.

-> Zum Resultat Etappe 2

Am Dienstag gilt es noch einmal für die Sprinter, einen Etappensieg am Ende der 167,7 Kilometer von San José nach Modesto an zu peilen. Nach einer welligen ersten Rennhälfte mit zwei Bergwertungen ist es danach weitestgehend flach. Sollten die Sprinter es erneut nicht schaffen, eine Massenankunft herbeizuführen, werden sie bei der diesjährigen Tour of California wohl nicht mehr zum Zuge kommen.





Leipheimer attackiert ins Gelbe Trikot, Peterson rettet sich zum Sieg


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