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Paris-Nizza: Contador versucht alles, aber Sanchez bleibt in Gelb - Etappensieg durch Colom
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15.03.2009

Paris-Nizza: Contador versucht alles, aber Sanchez bleibt in Gelb - Etappensieg durch Colom

Info: PARIS - NICE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Nizza, 15.03.2009 - Alberto Contador (Astana) hat auf der Schlussetappe von Paris-Nizza noch einmal einen Großangriff gestartet, letztlich aber doch Luis Leon Sanchez (Caisse d’Epargne) den Gesamtsieg überlassen müssen. Nach langer Flucht wurde er noch von Antonio Colom (Katusha) und Frank Schleck (Saxo Bank) gestellt und verlor dann den Zielsprint gegenüber Colom. Für Schleck lohnte sich die Attacke ebenfalls, er konnte sich in der Gesamtwertung noch an Sylvain Chavanel (Quickstep) vorbei auf Rang 2 verbesserb. Tony Martin (Team Columbia) gewinnt das Bergtrikot, Sylvain Chavanel (Quick Step) die Punktewertung und Kevin Seeldrayers (ebenfalls Quick Step) ist bester Nachwuchsfahrer.

Mit der 8. Etappe von und nach Nizza ging die Fernfahrt Paris-Nizza in diesem Jahr zu Ende. Zum Abschluss warteten noch einmal 119 schwere Kilometer auf die Fahrer, drei Bergwertungen der 1. Kategorie mussten auf dem Weg bis ins Etappenziel noch einmal absolviert werden. Der nach seinem gestrigen Etappensieg neue Gesamtführende Luis Leon Sanchez erwartete mit seinem Caisse d’Epargne Team noch einmal viel Arbeit, da er vor allem mit einer Attacke des gestern schwer geschlagenen Alberto Contador (Astana) rechnen musste.

Contador eröffnet früh die Jagd auf Gelb
Viele Attacken gab es bereits in der Anfangsphase, bei denen sich auch der Deutsche Christian Knees (Milram) sehr aktiv zeigte. Bei der ersten Zwischensprintwertung nach 18,5 Kilometern in Plan du Var wurde er Dritter, kurz darauf schaffte er den Sprung in eine 25 Fahrer starke Spitzengruppe, in die es unter anderem auch sein Landsmann Heinrich Haussler (Cérvelo TestTeam) schaffte, der die 2. Etappe gewonnen hatte. Mit dem früheren Tour de France-Sieger Oscar Pereiro (Caisse d’Epargne), Karsten Kroon (Saxo Bank), den Rabobanklern Juan Antonio Flecha und Manuel Garate oder auch dem letztjährigen Gesamzweiten Rinaldo Nocentini (AG2R) fand sich eine Gruppe mit zahlreichen bekannten Fahrern zusammen. Richtig groß wurde ihr Abstand nie, im Anstieg zum Col de la Porte, dessen 1068 Meter hohe Kuppe bei Kilometer 51 erreicht werden sollte, rückten die Verfolger immer näher heran. Nach 41 gefahrenen Kilometern ergriff der bis gestern in der Gesamtwertung Führende und als der sichere Sieger aussehende Alberto Contador die Initiative. Bei seinem selbsternannten Lieblingsrennen, bei dem er nach seinem Sieg 2007 im vergangenen Jahr von den Organisatoren nicht eingeladen wurde, wollte er sich nach seinem Hungerast vom Vortag revanchieren und vielleicht doch noch nach dem Gesamtsieg greifen. Genau in dieser Phase ereilten den Gesamtführenden gleich zwei Reifenschäden! Contador aber hatte schnell die ehemalige Spitzengruppe ein- und überholt. Lediglich Sandy Casar (FDJ), David Lopez Garcia (Caisse d’Epargne), Aitor Hernandez und Juan José Poru (beide Euskaltel) sowie Reine Taaramae (Cofidis) konnten zunächst noch Kontakt zum letztjährigen Sieger des Giro d’Italia wahren. In der Spitze erreichten sie einen Vorsprung von über 2.30 Minuten, so das Contador zwischenzeitlich im virtuellen Gelben Trikot fuhr, da er am Start nur 1.50 Minute Rückstand auf Sanchez aufwies.

Koalition von Caisse d'Epargne und Saxo Bank
Die Verfolgung im Feld organisierte Caisse d’Epargne, die Unterstützung von Saxo Bank bekamen, die den dritten Gesamtrang von Frank Schleck verteidigen wollten. Bis der vorletzte Anstieg der Rundfahrt erreicht wurde, schmolz der Vorsprung auf das Feld der Favoriten deutlich zusammen. Zu Beginn des Aufstieges des La Turbie war der Abstand auf unter 40 Sekunden geschmolzen und es sah nach einem baldigen Zusammenschluss aus. Doch in der knapp 8 Kilometer langen und im Schnitt 4,8% langen Steigung attackierte Contador erneut, zusammen mit Lopez Garcia und Casar setzte er sein Fluchtunternehmen fort und vergrößerte den Vorsprung 30 Kilometer vor Schluss wieder auf über eine Minute. Die restlichen Verfolger waren in der Zwischenzeit fast alle längst gestellt, im Anstieg hatte Luis Leon Sanchez höchst selbst schon mit aufs Tempo gedrückt um sein Leaderjersey zu verteidigen.

Nach nur einer kurzen Abfahrt stand der Col d’Eze an. Während Contador und Casar die Führungswechsel untereinander teilten, tat Lopez Garcia selbstverständlich nichts für die Gruppe, da sein Teamkollege Sanchez schließlich der Gesamtführende war. Im nur 4,2 Kilometer langen Anstieg mit aber 6,8% Steigung im Schnitt beschleunigte Contador erneut. Seiner ersten Verschärfung gleich zu Beginn des Anstieges fiel Casar zum Opfer, im schwersten Abschnitt lies dann auch Lopez Garcia den Spanier ziehen, um selbst das Tempomachen für seinen Kapitän bei den Verfolgern mit zu übernehmen. Dort hatte in der Zwischenzeit vor allem Saxo Bank mit unter anderem Jens Voigt fast das alleinige Kommando übernommen, da Sanchez kaum noch Helfer an seiner Seite hatte. 16 Kilometer vor Schluss attackierte dann Antonio Colom (Katusha), der luxemburgische Meister Frank Schleck und Cadel Evans (Silcence-Lotto) schlossen sich dem Unterfangen an. Währen der Gesamtzweite Sylvain Chavanel (Quickstep) einen Defekt erlitt, betrug der Abstand zwischen den drei Gruppen jeweils 20 Sekunden. In der Abfahrt konnten Colom und Schleck schließlich zu Contador aufschließen, während Evans ins Feld zurück fiel. Hier hatten der sehr gute Abfahrer Sanchez und der Überraschungsmann der diesjährigen „Fahrt zur Sonne“, Jonathan Hibert (Skil-Shimano), attackiert.

Trio behauptet sich gegen Verfolger
Während die beiden Attackierer als auch Chavanel bald wieder im Feld zu finden waren, fuhr das Trio an der Spitze dem Ziel entgegen. Zwar konnte Contador den Angriff aufs Podium nicht mehr erfolgreich abschließen, dafür ging es für Schleck noch um die Verbesserung vom dritten auf den zweiten Gesamtrang. So hatte Colom im Schlusssprint schließlich leichtes Spiel, da Schleck auf den letzten Metern die ganze Arbeit übernommen hatte und Contador nach der langen Flucht nicht mehr genug Körner übrig hatte. Nach einer Fahrteit von 2.47:49 Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 42,546 km/h entspricht, sorgten Colom und Contador für einen spanischen Doppelsieg. Schleck erreichte als Dritter mit einer Sekunde Rückstand das Ziel. Da aber die Gruppe der Favoriten erst mit 17 Sekunden Abstand das Rennen beendete, reichte es knapp zur angestrebten Verbesserung im Gesamtklassement. Den Sprint der Verfolger gewann Jonathan Hivert vor seinen französischen Landsleuten Christophe Moreau (Agritubel) und Sylvain Chavanel. Jens Voigt sicherte sich Tagesrang 9. Zeitgleich beendete jubelnd Luis-Leon Sanchez als 16. die Etappe, was für den Gesamtsieg langte. Christian Knees, Heinrich Haussler und David Loosli (Lampre) beendeten das Teilstück mit nur 3 Minuten Verspätung.

Sanhez feiert größten Karriereerfolg
Den Grundstein für seinen größten Karriereerfolg legte der 25jährige Luis Leon Sanchez mit seinem Sieg auf der 7. Etappe. Heute verteidigte er souverän die Gesamtführung, letztlich gewinnt er mit genau 1 Minute Vorsprung vor Frank Schleck, der schließlich noch Sylvain Chavanel um 9 Sekunden auf Rang 3 verdrängte. Alberto Contador wird 4., Jens Voigt muss Rang 5 am Ende noch an Colom abgeben. Auf den Rängen 7 und 8 beenden die besten Nachwuchsfahrer Kevin Seeldrayers (Quick Step) und Jonathan Hivert die Rundfahrt. Lediglich 92 Fahrer beenden letztlich die Fernfahrt nach Südfrankreich.

Endstände in den Wertungen: Tony Martin Bergkönig
Chavanel kann sich aber mit seinem Etappensieg auf dem dritten Teilstück und dem zeitweiligen tragen des Gelben Trikots über den verlorenen zweiten Gesamtrang trösten, zudem gewinnt er das grüne Trikot des besten in der Punktewertung. In der Bergwertung lies sich Tony Martin (Columbia-High Road) seine Führung nicht mehr nehmen. Als bestes Team erwies sich Saxo Bank.
Ausführlichere Informationen zu den Endständen in den einzelnen Wertungen haben wir in folgendem Bericht zusammengestellt: Martin, Chavanel, Seeldrayers und Saxo Bank - die anderen Sieger von Paris-Nizza

-> Zum Resultat und allen Endständen

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Colom gewinnt vor Contador (Foto: www.letour.fr)
Antonio Colom gewinnt die letzte Etappe von Paris-Nizza 2009 vor Alberto Contador (Foto: www.letour.fr)

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