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Cavendish gelingt Revanche gegen Farrar auf letzter Etappe von Tirreno-Adriatico – Scarponi Gesamtsieger
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17.03.2009

Cavendish gelingt Revanche gegen Farrar auf letzter Etappe von Tirreno-Adriatico – Scarponi Gesamtsieger

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



San Benedetto, 17.03.2009 - Dem Briten Mark Cavendish (Columbia) ist nach dem überraschenden zweiten Platz auf dem Sprint der dritten Etappe hinter Tyler Farrar am letzten Tag der Fahrt zwischen den zwei Meeren eine Umkehrung des Ergebnisses und der fünfte Saisonsieg. Der Gesamterfolg ging nach der gestrigen Übernahme des Leadertrikots ohne weitere Gefährdung an den 29-jährigen Michele Scarponi.

Sonnenschein, warme Temperaturen und Meerblick an der Adria waren die Zutaten für das letzte Teilstück der Fahrt zwischen den zwei Meeren, das sich rund um die zweitgrößte Stadt der Region Ascoli Piceno, San Benedetto del Tronto, drehte und eine zweite Chance für die Sprinter im Feld bot, vor dem am kommenden Samstag anstehenden Mailand-San Remo die Form zu testen. Den seit dem Vortag führende Michele Scarponi erwartete dabei ein ruhiger Tag auf dem Weg zu seinem nach der Friedensfahrt 2004 und Settimana Internazionale 2007 dritten Rundfahrtssieg, wohl aber waren die beiden Wertungen um das Berg- und Punktetrikot noch nicht vorentschieden, denn sowohl Egoi Martinez als auch Julien El-Farès waren durch eine Bergwertung und die zu vergebenen Punkte im Ziel noch von ihren Spitzenpositionen zu verdrängen.

Keine derartige Interessen hatten Wim De Vocht von Vacansoleil, Mikhail Ignatiev von Katusha und Olivier Kaisen von Silence-Lotto, die indes einen möglichen Tageserfolg im Blick hatten, den sie mit einem Fluchtversuch nach zehn Kilometern zu realisieren versuchten. Für die Sprintermannschaften und das Team des Führenden war diese Gruppe keine große Bedrohung, da angesichts der Größe nur wenig Risiko bestand und Mikhail Ignatiev als Bestplatzierter über eine dreiviertel Stunde Rückstand im Gesamtklassement aufwies. Schnell erarbeitete sich das Trio einen mehrminütigen Vorsprung, mit dem sie auch den einzigen als Bergwertungen klassifizierten Anstieg des Tages, den Montalto della Marche erreichten, was den Sieg von Egoi Martinez im Bergklassement unumstößlich machte, da weder die Ausreißer in der Sonderwertung gut platziert waren, noch es genügend Punkte für den vierten Platz gab, der an Davide Rebellin ging, welcher aber weniger aus Ambitionen auf die Zähler diesen Rang belegte, sondern im Zuge seiner Tempoarbeit für sein Team Serramenti PVC Diquigiovanni das Peloton über 515 Meter hoch gelegenen Gipfel führte. In der Folge mussten Wim De Vocht, Olivier Kaisen und Mikhail Ignatiev zwei Minuten ihres auf maximal sieben Minuten angewachsenen Vorsprung abgeben, was sie nur noch mit fünf Minuten auf der Habenseite auf den sieben Mal zu fahrenden und zehn Kilometer langen Rundkurs gehen ließ. Auf diesem nun komplett flachen Terrain übernahmen die Sprinterteams endgültig die Oberhand und vor allem LPR Brakes-Varnese Vini und Columbia-High Road ließen den Abstand zur Spitze für ihre schnellen Männer Alessandro Petacchi und Mark Cavendish schmelzen und legten den Grundstein für eine dritte Sprintentscheidung bei der in diesem Jahr zum 44. Mal ausgetragenen Rundfahrt zwischen dem tyrrhenischen Meer und der Adria. Den wachsenden Druck des immer näher kommenden großen Feldes spürend, versuchte Ignatiev 22 Kilometer vor dem Ende seine Qualitäten als guter Zeitfahrer, die ihm schon den dritten Tagesrang bei der Prüfung gegen die Uhr eingebracht hatten, auszuspielen und löste sich von seinen Begleitern. Mit Anbeginn der letzten beiden Runden stieß Kaisen wieder hinzu, die Tendenz ließ sich aber nicht stoppen, auch wenn die beiden Ausreißer eine kämpferische Leistung an den Tag legten und noch 57 Sekunden in die letzte Runde retteten. Bald darauf war es wieder Ignatiev, der in einer Soloflucht mehr Chancen auf einen doch noch möglichen Abschluss des Ausreißversuch sah und sich acht Kilometer vor dem Ziel löste. Der Olympiasieger auf Bahn von Athen schaffte es noch, sich bis zur Zwei-Kilometer-Marke zu halten, musste dann aber endgültig die Übermacht der Sprinterteams erkennen und wurde eingeholt.

Die Anstrengungen des Tages in einen Sieg umzuwandeln, versuchte während der Sprintanfahrt Columbia mit einem Sprintzug für Mark Cavendish, an dessen Ende George Hincapie den so endschellen Briten lancierte. Rechts neben dem Columbia-Duo hatte Bennati bereits früh seinen Antritt gezündet, konnte aber Cavendish nichts entgegensetzen. Der bis zum heutigen Tag vier Mal in dieser Saison siegreiche 23-Jährige von der Isle of Man ließ durch seine gewohnt hohe Endgeschwindigkeit auch dem an seinem Hinterrad fahrenden Amerikaner Tyler Farrar keine Chance, der noch am dritten Tag überraschend den Sieg von Cavendish verhindert hatte, indem er noch an ihm vorbeigezogen war. Nach 4 Stunden, 9 Minuten und 46 Sekunden stand am letzten Tag damit der elfte Saisonsieg für das mit Erfolgen verwöhnte Team Columbia-High Road, vor Garmin-Slipstream durch Tyler Farrar und Vacansoleil durch Baden Cooke. Rang vier blieb letztlich für Daniele Bennati, dessen Siegekonto von vier Erfolgen somit nicht weiter anwuchs. Der Schweizer Aurélien Clerc von Bouygues Telecom erreichte am Ende der Rundfahrt noch sein erstes Top10-Ergebnis. Gerald Ciolek vom Team Milram musste dagegen durch eine Krankheit geschwächt bereits früh im Sprint aussichtsreich am Hinterrad Cavendish liegend die Segel streichen.

Im Gesamtklassement gab es durch die Massenankunft keinerlei Veränderungen mehr, sodass Michele Scarponi und sein Pro Continental Team Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli den Rundfahrtssieg feiern konnten. Das weitere Podium komplettierten Stefano Garzelli (Acqua e Sapone) und Andeas Klöden (Astana). Den Platz auf dem Podest verpasste Thomas Lövkvist als Vierter nur um drei Sekunden, tröstete sich aber mit dem Gewinn des Nachwuchstrikots. Hinter Ivan Basso (Liquigas) und dem zweiten sehr gut platzierten Serramenti-Profi Davide Rebellin hielt Linus Gerdemann (Milram) seine gute Endplatzierung und nach dem fünften Platz bei der Monte Paschi Eroica seine zweitbeste Saisonleistung.

Die größte Überraschung der Rundfahrt, der Auftaktsieger Julien El-Farès, konnte nach weiteren guten Etappenplatzierungen im Verlauf auch ohne weiteren Hinzugewinn von Zählern am letzten Tag die Führung in der Punktewertung knapp vor Daniele Bennati mit zwei Punkten Vorsprung verteidigen. Für den Cofidis-Profi war es mit Abstand der größte Erfolg in seiner jungen und seit 2008 andauernden Karriere.

-> Zum Resultat und den Endständen


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