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Contador nutzt Königsetappe im Baskenland zum Tagessieg und Übernahme der Spitzenposition
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08.04.2009

Contador nutzt Königsetappe im Baskenland zum Tagessieg und Übernahme der Spitzenposition

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Eibar, 08.04.2009 - Mit seinem insgesamt vierten Etappensieg bei einer Baskenland-Rundfahrt hat der Vorjahresgesamtsieger Alberto Contador vom Team Astana auf der schwersten Etappe der diesjährigen 49. Austragung das Führungsrikot von Luis Leon Sanchez übernommen. Der 26-jährige Spanier fuhr auf seine ärgsten Konkurrenten neun Sekunden heraus und geht mit der besten Ausgangsposition auf die nächsten Etappen.

Erste "Bergankunft" der 49. Baskenlandrundfahrt
Für den Gesamtführende Luis Leon Sanchez und seine Mannschaft Caisse d’Epargne folgte am zweiten Tag ihrer Gesamtführung eine besonders schwere Prüfung, denn auf dem 172,5 Kilometer langen Weg vom gestrigen Ziel in Villatuerta nach Eibar mit einer für die Baskenland traditionellen Ankunft am waren im letzten Renndritten zwei Berge der zweiten und zwei Berge der dritten Kategorie abwechselnd zu erklimmen, wovon der Gipfel des letzten nur drei Kilometer vor dem Ziel das Ende des insgesamt zwei Mal zu fahrenden Anstiegs der höchsten Kategorie markierte. Bis zu diesem ab Kilometer 120 beginnenden Schlussfeuerwerk, auf das Fahrer wie der Vorjahressieger Alberto Contador hofften, um den Rückstand zum Gesamtführenden zu egalisieren, gestaltete sich das Terrain der Etappe mit einer Bergprämie der dritten Kategorie am Alto de Azaceta nach 56 Kilometern für die Verhältnisse der bisherigen Tagesabschnitte relativ leicht, womit ausreichend Raum für die Teams gegeben war, deren Chancen im bergigen Finale gegen die großen Favoriten dünn gesät waren, sich durch einen Fluchtversuch zu präsentierten und ihren Sponsor ins Rampenlicht zu rücken.

Nach schwieriger Gruppenbildung Gerdemann in Front
Diese von vielen Mannschaften ausgegebene Taktik versuchten für Quick Step Juan Manuel Garate und javier Echarri für Contentpolis-AMPO mit einer ersten Attacke umzusetzen, doch sie scheiterten nach siebeneinhalb Kilometern ebenso wie wenig später ein Trio mit Rinaldo Nocentini von Ag2r-La Mondiale, Mickael Buffaz von Cofidis und dem Deutschen Björn Schröder vom Team Milram. Die deutsche ProTour-Mannschaft ließ es mit dem misslungenen Versuch der 29-jährigen Berliners nicht beruhen und schickte den im Gesamtklassement 1:27min zurückliegenden Linus Gerdemann mit in eine erneut dreiköpfige Gruppe, die von Ricardo Serrano von Fuji-Servetto und Dionisio Galparsoro von Contentpolis-AMPO komplettiert wurde, jedoch ebenfalls nicht mit Erfolgssausichten gesegnet war und nach einigen Kilometern wieder gestellt wurde. Mit dem Alto de Azazeta erreichte so ein geschlossenes Feld den ersten und zugleich leichtesten der fünf Gipfel des Tages, wo der gestrige Tageszweite und fleißige Punktesammler an den Bergprämien Rein Taaramae (Cofidis) den ersten Rang vor dem Schweizer Johann Tschopp (Bouygues Telecom) belegte und damit seinen Rückstand auf den weiterhin führenden Euskaltel-Profi Aitor Hernández auf sechs Zähler verkürzen konnte.

Nach Absolvierung der Abfahrt gelang es einem Septett erstmals einen soliden Vorsprung herauszufahren, der gleichbedeutend mit dem Zustandekommen der goldenen Gruppe des Tages war. Mit dabei war erneut Linus Gerdemann, der diesmal mit Iñigo Cuesta vom Cervélo TestTeam, Alexandre Botcharov von Katusha, Rinaldo Nocentini von Ag2r-La Mondiale, Yukiya Arashiro und Johann Tschopp von Bouygues Telecom und Javier Megías von Fuji-Servetto das gemeinsame Projekt vorantrieb. Für die Mannschaften der Gesamtfavoriten barg die Formation allerdings ein gewisses Gefahrenpotenzial in sich, da der Russe Botcharov mit 42 Sekunden Rückstand auf die ersten 21 zeitgleichen Fahrer des Gesamtklassements bei einem schnell wachsenden Vorsprung auf über drei Minuten nach 80 Kilometer als virtueller Leader geführt wurde. Die Mannschaften Lampre, Astana und Caisse d’Epargne trugen dieser Situation Sorge und limitierten den Abstand noch vor Beginn der letzten entscheidenden 50 Kilometer auf unter drei Minuten, die für die Spitzenreiter nur schwerlich zu verteidigen waren. Schon der Auftakt des anspruchsvollen Finales mit dem Alto de Karabieta sorgte für eine drastische Reduzierung des Vorsprungs der Außenseiter, die zwar den Gipfel erreichten, aber das Ende ihres Fluchtversuches bereits absehen konnten.

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Vier Berge im Finale
Im zweiten Anstieg des Finales und dem zweiten Berg der ersten Kategorie im Verlaufe der Rundfahrt, dem später als letzten nochmals in Angriff genommenen Alto de Ixua, versuchte Johann Tschopp seine Position bei einem stets schrumpfenden Abstand mit einem Angriff aus der Spitzengruppe heraus zu wahren, woraufhin sich die Zweckgemeinschaft auflöste. Ihm folgte sogleich Rinaldo Nocentini, mit dem gemeinsam er dem Gipfel entgegenfuhr. Hinter dem Spitzenduo kämpften auf 4,2 Kilometer langen und durchschnittlich 9,76% steilen Weg zum Gipfel Linus Gerdemann und Alexandre Botcharov um den Anschluss, wenn auch vergeblich. Unterdessen sorgte Astana im Feld mit einem gleichmäßig hohen Tempo dafür, dass die ersten Ausreißer vor der Passierung des 540 Meter hoch gelegenen Gipfels ins Peloton zurückgeführt wurden. Lediglich noch Tschopp und Nocentini so wie ihre Verfolger Gerdemann und Botcharov waren in der Lage einen Teil ihres Vorsprung zu verteidigen und erreichten den Gipfel eine halbe bzw. eine Minute vor der ersten großen Gruppe der Favoriten, zu denen sie auch in der Abfahrt zunächst nur wenig Zeit verloren. Dennoch erschien ihr auf die letzten 26 Kilometer gerettetes Guthaben angesichts der massiven Bestrebungen der Astana-Mannschaft nur noch begrenzt ausreichend, um mehr als die erste Meta Volante bei Kilometer 147 unter sich auszumachen, die auf das Konto des Italieners ging. Am Alto de San Miguel, der vorletzten Prüfung des Tages, leisteten die beiden Führenden jedoch einen weiteren Kraftakt, für den sie mit Erreichen des Gipfels 43 Sekunden vor dem Feld belohnt wurden. Bei einer ausstehenden Distanz von 20 Kilometern stellte dies zwar einen Teilerfolg dar, letztlich war die Übermacht der Mannschaften im Feld erdrückend und führte zehneinhalb Kilometer vor dem Ende und damit noch vor der letzten vom Führenden in der Sonderwertung, Manuel Vazquez (Contentpolis-AMPO), gewonnenen Meta Volante zur Beendigung des Fluchtversuches.

Contador nutzt Schlussanstieg für entscheidenden Angriff
Vor dem unmittelbaren Einstieg zur zweiten Absolvierung des Alto de Ixua waren es die Teams Katusha durch Christian Pfannberger und Antonio Colom so wie Astana durch Christopher Horner, die mit einem sehr hohen Tempo dafür sorgten, dass schon zu Beginn nur noch wenige gute Kletterer in den ersten Positionen vertreten waren. Nicht dazu zählte Luis Leon Sanchez, dessen Verteidgung des Führungstrikots in unerreichbare Ferne rückte. Diesem Ziel immer näher kam dagegen Alberto Contador, der seine Konkurrenz in Person von unter anderem Cadel Evans (Silence-Lotto), Damiano Cunego (Lampre), Antonio Colom (Katusha) und Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi) in seinem typischen federliecht anmutenden Stil im Wiegtritt umgehend deklassierte. Schon vier Kilometer vor dem Ziel hatte er Luis Leon Sanchez um über 20 Sekunden hinter sich gelassen, während Evans, Cunego, Samuel Sanchez und Colom noch Gegenwehr leisteten und den Abstand im Bereich von noch zehn Sekunden hielten. Der Australier und bisher für den einzigen Saisonsieg seines Teams Silence-Lotto verantwortliche Evans sagte sich noch vor dem Gipfel von seinen Begleitern los und machte sich alleine auf die Verfolgung Contadors, dem es bis zum drei Kilometer vor dem Ziel platzierten Gipfel gelang, seinen Vorsprung langsam Sekunde um Sekunde auszubauen. Auf den teils flachen bis abschüssigen ausstehenden Kilometern musste der Astana-Käpitan dagegen eine leichte Reduzierung seines Guthabens hinnehmen, während unterdessen nach einer vorausgegangenen Distanzierung Cunegos Sanchez und Colom zu Evans aufschlossen.

Das neue Verfolgertrio kam noch bis auf neun Sekunden auf den Tour-, Giro- und Vueltagewinner heran und hielt noch für die ausstehenden Etappen die Situation offen, auch wenn Contador sich über die Übernahme des gelben Trikot freuen konnte. Für den Madrilenen war es außerdem der vierte Tageserfolg in seiner Karriere bei der von ihm im letzten Jahr gewonnenen Vuelta al Pais Vasco, für deren erneuten Gewinn und der Revanche für die Niederlage bei der Fernfahrt Paris-Nizza neben zwei hügeligen Etappen noch ein Zeitfahren in Weg stehen. Nur noch geringe Chancen hat dagegen Damiano Cunego, der nach starken Leistungen am Ende 27 Sekunden Rückstand hinnehmen musste und somit auf fast die gleiche Distanz im Gesamtklassement zurückfiel. Nur drei Sekunden hinter dem 33 Sekunden nach Contador das Ziel erreichenden Sechsten Robert Gesink (Rabobank) gelang Luis Leon Sanchez noch ein wenig Schadensbegrenzung und der Verbleib unter den besten sieben Fahrern des Gesamtklassements.

-> Zum Resultat Vuelta Ciclista al Pais Vasco - Etappe 3





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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de



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