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Pinotti kämpft sich im Regen auf vorletzter Etappe der Baskenland-Rundfahrt zum Sieg
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10.04.2009

Pinotti kämpft sich im Regen auf vorletzter Etappe der Baskenland-Rundfahrt zum Sieg

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Zalla, 10.04.2009 - Der bisher meist in Einzelzeitfahrprüfungen in Erscheinung getretene Marco Pinotti hat mit einer Soloattacke im Finale und einer starken Fahrt auf den letzten Kilometern dem Peloton erfolgreich getrotzt und den Etappensieg gefeiert. Der Columbia-Profi erreichte das Ziel nach 169 Kilometern 19 Sekunden vor dem von Ben Swift (Katusha) angeführten Peloton mit dem weiterhin Gesamtführenden Alberto Contador (Astana).

Letztes bergiges Teilstück vor abschließendem Zeitfahren
Das vorletzte Teilstück vom gestrigen Zielort Gueñes nach Zalla stellte in seiner Beschaffenheit vor dem morgigen abschließenden Zeitfahren die letzte Chance für die bergfesten Fahrer dar, einen möglichen Etappenerfolg einzufahren oder Zeit gutzumachen. Dies war allerdings ein schweres Unterfangen, denn trotz einer Bergwertung der ersten Kategorie, zwei der zweiten und vier der dritten, war die Situation nicht optimal. Wie schon öfter im Verlaufe der Rundfahrt waren mit dem Alto de la Escrita, Alte de Ubal, und der zweiten Passierung des Escrita die Gradmesser im ersten Teil der Etappe platziert und endeten am heutigen Tag nach 68 von 169 Kilometern.

Schwierige Gruppenbildung
Bei Regen begann nach einigen kleinen Vorstößen das Rennen im Kontrast zu den bisherigen Teilstücken mit einem gemächlichen Tempo und es dauerte bis zum Kilometer 30, ehe sich eine Gruppe mit Rubén Pérez von Euskaltel-Euskadi, Dionisio Galparsoro von Contentpolis-Ampo so wie den beiden Deutschen Paul Martens von Rabobank und Johannes Fröhlinger von Milram formierte, doch ihr Versuch scheiterte ebenso wie der einer sehr namhaften Gruppe um den Bergwertungszweiten Rein Taaramae (Cofidis) und mit Joaquín Rodríguez, David López García (beide Caisse d´Epargne), Egoi Martínez (Euskaltel-Euskadi), Andrea Noe (Liquigas), Christian Pfannberger (Katusha), Jesús Hernández (Astana) so wie Pieter Weening (Rabobank). Der Este vom Team Cofidis und engster Verfolger des Basken Aitor Hernández hatte sich aber noch Kraft bewahrt und belegte am Alto de Escrita den ersten Platz, während Hernández nur auf Rang vier kam und damit seine Führung in der Sonderwertung einbüßte.

Rodríguez setzt Astana unter Druck
Seinem Mannschaftskollegen David Moncoutié war es wenig später zudem vergönnt, auf die richtige Gruppe des Tages gesetzt zu haben, denn dem Franzosen gelang es gemeinsam mit Andy Schleck (Saxo Bank), Maxime Monfort (Columbia), David de la Fuente (Fuji-Servetto), Joaquín Rodríguez (Caisse-d´Epargne), Egoi Martínez (Euskaltel-Euskadi) und dem Österreicher Christian Pfannberger (Katusha) erstmals einen soliden Vorsprung gegenüber dem von Astana angeführten Feld herauszufahren. Für die kasachische Mannschaft um den Gesamtführenden und vor dem zweiten Erfolg in Serie stehenden Alberto Contador wurde dabei in Bedrängnis gebracht, da mit Joaquín Rodríguez der Elfte des Gesamtklassements vorn vertreten war und bei 54 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann bald virtuell das Führungstrikot auf seinen Schultern trug. Am Gipfel des schwierigsten Berges des Tages, dem Alto de Ubal, konnte das von Moncoutié angeführte Septett den Vorsprung allerdings nicht auf ein höheres Niveau heben und auch in der Folge bis zur zweiten Bewältigung des Alto de la Escrita, an dem ebenfalls Moncoutié den ersten Platz belegte, gab das Feld keinen Meter verloren, was sich darin niederschlug, dass die Spitzenreiter nie mehr als eine gute Minute auf der Habenseite stehen hatten. Auch in dem etwas leichteren mit vier Bergwertungen der dritten Kategorie gespickten Teil der Strecke, die sich aus der dreimaligen Absolvierung des bereits gestern im Streckenprogramm enthaltenen Alto de Beci und der einmaligen des Alto de Humaran so wie drei Meta Volantes zusammensetzte, änderte sich die Abstandsentwicklung kaum, was zwar Moncoutié zum weiteren Einstreichen von Bergprämien und der Festigung der Führung seines Teamkollegen in der Sonderwertung Taaramaes verhalf.

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Pinotti schlägt Profit aus früher Einholung des Septetts
Am vorletzten Anstieg des Tages sahen Andrea Noe (Liquigas) und Vladimir Efimkin (Ag2r-La Mondiale) in dem geringen Abstand zur Spitzengruppe eine große Chance sich an die Spitze zu setzen und näherten sich auf 40 Sekunden bis zum Erreichen der Kuppe an die siebenköpfige Spitzengruppe an bis sie schließlich wenig später den Zusammenschluss schafften. Ihre Aktion drohte allerdings im Sande zu verlaufen, denn das Feld war inzwischen der Einholung der sehr nahe gekommen. Efimkin beschloss die Flucht dennoch fortzusetzen und setzte sich im Moment der Einholung durch das Feld als Solist ab. Begleitet wurde er bald wieder von einem Fahrer der Liquigas-Mannschaft, diesmal von Alessandro Vanotti, mit dem er einen Vorsprung von einer knappen halben Minute herausfuhr. Zu ihnen stieß 23 Kilometer vor Schluss der Italiener Marco Pinotti vom Team Columbia-High Road und in Zusammenarbeit mit dem Zeitfahrspezialisten konnte sich das Trio weiter vorne halten. Während der letzten Passage des Alto de Bezi wurde Vanotti und Efimkin jedoch das hohe Tempo Pinottis zum Verhängnis und sie fielen zurück. Noch vor dem Gipfel machte sich Vincenzo Nibali (Liquigas) auf die Verfolgung, schaffte es aber nicht in die Nähe seines unbeirrt fahrenden Landsmannes und wurde schließlich auf den letzten Kilometern gestellt. Pinotti spielte derweil seine Zeitfahrqualitäten aus und hielt ein konstant hohes Tempo, was den Abstand zwischen ihm und dem Feld nur sehr langsam schmelzen ließ.

Für den letzten Kilometer blieben dem 33-jährigen Lombarden trotz der Arbeit von Katusha, Astana und Lampre noch 20 Sekunden, welche am Ende für den Tageserfolg ausreichten. Nach 4 Stunden, 15 Minuten und 56 Sekunden errang Pinotti so seinen zweiten Erfolg bei einer Baskenlandrundfahrt, nachdem er schon 2003 auf der vierten Etappe zwischen Vitoria und Santesteban als Solist vor Alejandro Valverde triumphiert und seinen bis dahin größten Erfolg eingefahren hatte. Für den dreimaligen italienischen Zeitfahrmeister war es zudem neben seinen Siegen beim nationalen Titelkämpfen gegen die Uhr der fünfte Sieg in seiner Profilaufbahn, die 1999 bei Lampre-Daikin begann. Den Sprint der Verfolger entschied Ben Swift für sich, für den es nach einem dritten und einem vierten Rang am Vortag, als er ebenfalls den Sprint des Feldes hinter den erfolgreichen Spitzenreitern gewann, die beste Platzierung im Verlauf der Rundfahrt war, wenngleich ihm der erste Sieg auf höchstem internationalen Niveau erneut verwehrt blieb. Eine erneut überzeugende Vorstellung im Sprint lieferte das Team Milram mit Christian Knees und Johannes Fröhlinger auf den Plätzen vier und fünf ab. Schon gestern hatten Knees und Björn Schröder als Vierter und Fünfter im Sprint des Feldes ein gutes Resultat erbracht.

Contador vor zweiten Gesamtertfolg
Unterdessen nahm Alberto Contador kein Risiko von eventuell entstehenden Lücken auf sich und war als Zehnter zeitgleich mit seinen Konkurrenten, die ihm im Zeitfahren den Gesamtsieg noch streitig werden machen wollen. Besonders gefährlich könnte ihm dabei Cadel Evans werden, der ebenso wie Samuel Sanchez und Antonio Colom nur acht Sekunden Rückstand aufweist. Auch Robert Gesink (+32'') und die Liquigas-Profis Roman Kreuziger und Vincenzo Nibali (+54'') könnten noch auf das Podium stoßen.

-> Zum Resultat Vuelta Ciclista al Pais Vasco - Etappe 5





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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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