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Di Luca gewinnt 10. Etappe des Giro d´Italia - Garzelli mit 100-km-Solo ins Bergtrikot
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19.05.2009

Di Luca gewinnt 10. Etappe des Giro d´Italia - Garzelli mit 100-km-Solo ins Bergtrikot

Info: GIRO D´ITALIA
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Pinerolo, 19.05.2009 - Die mit 262 Kilometern längste Etappe des Giro d'Italia 2009 wurde zur Beute des Mannes im Rosa Trikot. Danilo Di Luca (LPR Brakes) setzte sich in der Abfahrt vom letzten Anstieg kurz vor dem Ziel ab und feierte seinen zweiten Etappensieg. In der Gesamtwertung baute er seinen Vorsprung auf den neuen Zweitplatzierten Denis Menchov (Rabobank) auf 1:20 Minute aus. Stefano Garzelli (Acqua & Sapone) prägte einen Großteil der Etappe mit einer Solo-Fahrt, war Erster an der Cima Coppi und eroebrte die Führung der Bergwertung. Überschattet wurde as sportliche Geschehen vom Tod eines Motorradfahrers, der auf dem Weg zur Etappe von einem Lastwagen erfasst wurde.

Schneller Beginn mit erfolglosen Fluchtversuchen
Um die Mammutdistanz des Tages möglichst schnell hinter sich zu bringen, legte das Feld auf der ersten, leichteren Hälfte der Etappe ein wahnsinnig schnelles Tempo vor. Die ersten beiden Rennstunden wurden mit einem Schnitt von 48 km/h absolviert. So dauerte es auch länger, bis sich Ausreißer absetzen konnten. Der Belgier Olivier Kaisen (Silence-Lotto), versuchte auf den ersten 50 Kilometern gleich drei Mal, dem Feld zu entwischen, jedesmal jedoch erfolglos. Nach etwa 80 Kilometern stand der erste kleine Anstieg des Tages an. An der 4,3 Kilometer langen und 5,8% steilen Colletta di Cumiana bildete sich einer Gruppe von acht Fahrern mit Stefano Garzelli (Acqua & Sapone), der stellvertretend für Danilo Di Luca das Grüne Bergtrikot trug. Doch bei dieser Konstellation blieb es nicht lange und kurz nach der Abfahrt wurden die Acht wieder zurückgeholt. Auf dem folgenden Flachstück zerfiel das Hauptfeld in zwei Teile, woraus sich bereits das Gruppetto bilden sollte, und vorne formierte sich eine neue Zwölfergruppe. Bester der Gesamtwertung darin war der Däne Lars Ytting Bak (Saxo Bank) mit gut zehn Minuten Rückstand. Doch auch diese Gruppe sollte nicht lange von Bestand sein und löste sich am Anstieg zum Moncenisio auf, wo einer nach dem anderen wieder vom Feld eingeholt wurde.

Garzelli mit 100-Kilometer-Flucht
Der Anstieg zum Moncenisio erstreckte sich über 15 Kilometer, wobei das letzte Drittel mit im Schnitt zweistelligen Steigungsprozenten am härtesten war. Dort lancierte auch Stefano Garzelli seine Attacke, die zu einer langen Alleinfahrt führen sollte. Noch vor dem Gipfel stellte er mit dem Schweizer Johann Tschopp (Bouygues Telecom) den letzten der Ausreißer und holte sich auf dem Berg der 1. Kategorie zehn Punkte ab. Juan Mauricio Soler (Barloworld), der eine Konterattacke versuchte, folgte ihm nach 30 Sekunden. Das Feld der Topfavoriten kam mit einem Rückstand von einer Minute oben an. In der folgenden Abfahrt und im Beginn der langen Steigung nach Sestrière baute Garzelli seinen Vorsprung gegenüber dem sich wieder etwas auffüllenden Feld auf fünf Minuten aus, während Soler nach einige Zeit die Verfolgung aufgab. Garzelli setzte sein eindrucksvolles Solo bis über Cima Coppi fort, wo er sich 20 weitere Punkte für die Bergwertung holte, in der er nun die Führung übernahm. Und plötzlich war der 35-Jährige auch für die Gesamtwertung eine Gefahr. Das Feld kam in Sestrière mit 6:25 Minuten Rückstand an - Garzelli hatte durch den Gewinn des Zwischensprintes seinen Rückstand gegenüber Di Luca zuvor auf 6:43 verringert!


Garzelli trägt sich in Siegerliste der Cima Coppi ein

ISD mit Großangriff
Der Kampf um das Rosa Trikot entbrannte an der Cima Coppi noch nicht, Angriffe gab es aber dennoch, wobei das Team ISD sich besonderes in Szene setzte. Giovanni Visconti und Andriy Grivko machten sich in Teamarbeit auf die Verfolgung des Führenden und erreichten das Dach des Giro vier Minuten hinter diesem. Dario David Cioni, ein dritter ISD-Fahrer, folgte einem Antritt von Felix Cardenas (Barloworld) und gemeinsam mit José Serpa (Diquigiovanni) und Charles Wegelius (Silence-Lotto) erreichten sie Sestrière mit 5:30 Minuten Rückstand. Hinter dem siegreichen Garzelli gingen die Plätze zwei bis vier der Cima Coppi so alle an ISD. In der langen Abfahrt hinab ins Tal begannen die Abstände zwischen den Gruppe zusammenzuschmelzen. 30 Kilometer vor dem Ziel holte das Feld Cioni, Cardenas, Serpa und Wegelius ein, kurz darauf schaffte das ISD-Duo den Anschluss an Garzelli, der nach exakt 102 Kilometern und fast drei Stunden wieder Gesellschaft hatte. Das neue Spitzentrio hatte an der 20-Kilometer-Marke noch einen Vorsprung von zwei Minuten auf das Feld und musste sich sogleich der letzten Herausforderung des Tages stellen.

Favoritenkampf an beiden Seiten des Pramartino
Nicht weit entfernt vorm Ziel stellte sich den Fahrern mit dem Pramartino ein letzten 6,8 Kilometer langer Berg in den Weg, im Schnitt mit 6% Steigung, in den steilsten Passagen mit dem doppelten Wert. Grivko musste dem schnell Tribut zollen und nach viel Arbeit für Visconti die Segel streichen. Der und Garzelli konnten ihren Vorsprung aber auch nicht bis zum Gipfel retten und wurden von den attackierenden Favoriten eingeholt. Liquigas hatte an der Spitze des Feldes einen Angriff vorbereitet, den Franco Pellizotti gegen Mitte des Anstieges begann. Der in der Gesamtwertung auf Rang neun gelegene Italiener holte sich die Punkte an der Bergwertung mit wenigen Sekunden Vorsprung auf die Verfolger, die in mehreren Gruppen in die Abfahrt gingen. Danilo Di Luca (LPR Brakes) präsentierte sich als souveräner Träger des Rosa Trikots und schloss die Lücke zu Pellizotti gemeinsam mit Denis Menchov (Rabobank), Carlos Sastre (Cervélo TestTeam) und David Arroyo (Caisse d'Epargne). Eine kleine Gegensteigung von 800 Metern nutzte Di Luca dann zu der entscheidenden Attacke, mit der er sich von seinen letzten Gegner absetzte.

Di Luca baut seine Führung aus
Di Luca verteidigte die Führung auf dem letzten Stück bis ins Ziel nach Pinerolo und holte seinen zweiten Sieg und den vierten für LPR Brakes, das nun mit dem Team Columbia nach Erfolgen bei diesem Giro wieder gleichgezogen hat. Pellizotti, Menchov und Sastre kamen zehn Sekunden später ins Ziel, Arroyo rettete sich noch Platz fünf. Knapp nach dem Spanier kamen mit 29 Sekunden Rückstand acht weitere Fahrer ins Ziel, namentlich Juan Mauricio Soler (Barloworld), Ivan Basso (Liquigas), Levi Leipheimer (Astana), Joaquin Rodriguez (Caisse d'Epargne), Michael Rogers (Team Columbia), Stefano Garzelli, Gilberto Simoni (Diquigiovanni) und Lance Armstrong (Astana). Durch den Vorsprung und die Zeitgutschrift im Ziel konnte Di Luca seine Postion an der Spitze der Gesamtwertung deutlich ausbauen. Der Russe Menchov ist mit 1:20 Minute Rückstand nun der erste Verfolger Di Lucas. Platz drei behielt Rogers, jetzt 1:33 Minute zurück, dessen Columbia-Teamkollege Thomas Lövkvist vom zweiten auf den achten Platz zurückfiel. Der Schwede behält aber weiterhin das Weiße Trikot des besten Jungprofis, 2:39 Minuten vor Kevin Seeldrayers (Quick Step). Eine Änderung gab es im Mannschaftsklassement, wo Astana als tagesbestes Team Platz eins zurückeroberte.

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Motorradpilot gestorben
Ein tragischer Unfall überschattete die heutige Giro-Etappe. Auf dem Weg zum Start wurde Motorradpilot Fabio Saccani von einem Lkw erfasst und tödlich verletzt. Saccani fuhr seit über 30 Jahren Motorrad bei der Italien-Rundfahrt und hatte in diesem Jahr einen Fotografen als Sozius. Dem Verstorbenen wird morgen in Turin mit einer Schweigeminute vor dem Start der 11. Etappe gedacht.


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