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Leonardo Bertagnolli nächster erfolgreicher Ausreißer beim Giro d´Italia
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24.05.2009

Leonardo Bertagnolli nächster erfolgreicher Ausreißer beim Giro d´Italia

Info: GIRO D´ITALIA
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Faenza, 24.05.2009 - Leonardo Bertagnolli (Diquigiovanni) hat als Solist aus einer Ausreißergruppe heraus die 15. Etappe des Giro gewonnen. Mit knapp einer Minute Rückstand kam eine Vierergruppe seiner ehemaligen Begleiter isn Ziel, aus der Serge Pauwels (Cervélo TestTeam) und Marco Pinotti (Team Columbia) auf Platz zwei und drei kamen. Die Favoriten blieben auf der aktionsreichen Etappe größtenteils zusammen, Denis Menchov (Rabobank) verteidigte sein Rosa Trikot.

Die Etappe ähnelte sehr der vom Vortag. Auf den 161 Kilometern von Forlì nach Faenza wurden sechs Anstiege überquert, von denen vier mit Bergwertungen versehen waren: Passo dell'Eremo (8 km à 5,4%, Kat.2), Colle Carnevale (6 km à 6,2%, Kat.3), Colle Albano (5,5 km à 4,4%), Valico la Valletta (3 km à 8,2%), Monte Casale (8,7 km à 4,7%, Kat.3) und Monte Trebbio (6 km à 6,7%, Kat.2). Obwohl es vom letzten Berg noch 25 Kilometer bergab und Flach ins Ziel ging, gab es auch Attacken unter den Topfavoriten. Nicht am Start der Etappe waren Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) und Eros Capecchi (Fuji-Servetto). Ihre Teamkollegen David Millar und Ricardo Serrano gaben später, ebenso wie Iban Mayoz (Xacobeo Galicia) auf.

Größte Ausreißergruppe der Rundfahrt mit 16 Fahrern
Auf der langen Anfahrt zum ersten Berg kam es zur Bildung einer Gruppe aus 16 Fahrern, von denen es einige später auch ins Ziel schaffen sollten. Diquigiovanni war mit Jose Serpa, mit knapp zehn Minuten Rückstand dem Besten in der Gesamtwertung, und Leonardo Bertagnolli zahlenmäßig überlegen. Wieder dabei war wie schon gestern Andriy Grivko (ISD), der es abermals auf die Bergwertungen abgesehen hatte. Desweiteren waren Lars Ytting Bak (Saxo Bank), Daniel Navarro (Astana), Eduard Vorganov (Xacobeo Galicia), Marco Pinotti (Team Columbia), Pablo Lastras (Caisse d'Epargne), Marco Marzano (Lampre), Serge Pauwels (Cervélo TestTeam), Nikita Eskov (Katusha), Gorazd Stangelj (Liquigas), Hector Gonzalez (Fuji-Servetto), Mauro Facci (Quick Step), Alessandro Donati (Acqua & Sapone) und Matteo Montaguti (LPR Brakes) unter den Ausreißern dabei. Grivko siegte dann auch an den ersten beiden kurz aufeinander folgenden Bergwertungen, wo es Donati jeweils nicht gelang, dem Ukrainer ein paar Punkte wegzunehmen. Grivko konnte dessen Teamkollegen Stefano Garzelli das Grüne Trikot an diesem Tag aber auch rein rechnerisch nicht streitig machen. Bis zur Sprintwertung in Brisighella, 45 Kilometer vor dem Ziel, wo Facci sich den Sieg holte, blieb die Rennsituation konstant und der Vorsprung der Gruppe stieg auf über sechs Minuten an.

Basso attackiert am Monte Casale
Kurz vor Beginn des vorletzten Anstieges zum Monte Casale übernahm Liquias die Führung im Feld von Rabobank, dass bis dahin nur das nötigste tat, um das Rosa Trikot von Denis Menchov gegen die Ausreißer verteidigen zu können. Noch im Flachen zerbrach das Feld in mehrere Gruppen und nur noch etwa 30 Fahrer mit fast allen Topfavoriten blieben übrig, während der Rest bis ins Ziel viele Minuten verlieren sollte. Prominentester der Zurückgefallenen war Gilberto Simoni (Diquigiovanni), der vergeblich versuchte, seinen Rückstand aufzuholen. Der Gesamtvierte Franco Pellizotti hatte vor der Etappe angekündigt, dass heute einiges passieren würde - und sein Liquigas-Team sorgte dafür, dass diese Ansage umgesetzt wurde. Nur war es nicht Pellizotti, sondern sein auf Platz sechs der Gesamtwertung liegender Teamkollege Ivan Basso, der im Casale zur Attacke bließ. Nur Stefano Garzelli konnte dem Giro-Sieger von 2006 folgen und setzte sich mit ihm bis zur Bergwertung knappe eine Minute von der Gruppe um das Rosa Trikot ab. Auch an der Spitzengruppe ging dieser Berg nicht spurlos vorüber, lediglich noch Serpa, Bertagnolli, Pinotti, Navarro, Marzano, Bak und Pauwels lagen an der Spitze, die restlichen Fahrer hatten abreißen lassen müssen.

Cervélo verspielt möglichen Sieg
Nach nur einer kurzen Abfahrt begann sogleich der letzten Anstieg des Tages. Am Monte Trebbio schrumpfte die Spitzengruppe weiter bis schließlich nur noch Leonardo Bertagnolli (Diquigiovanni) und Serge Pauwels (Cervélo TestTeam) übrig blieben. Basso und Garzelli fanden, nachdem sie einige der früheren Ausreißer überholt hatten, in Serpa und Grivko zwei Begleiter, die ihren Rhythmus mitgehen konnten. Das Quartett kam mit mit 2:15 Minuten Rückstand über den Trebbio, hatte seinen Vorsprung auf die Verfolgergruppe aber bei einer Minute gehalten. Dort attackierte Danilo Di Luca (LPR Brakes), konnte sich aber nicht mehr von seinen Konkurrenten absetzen. Durch das erhöhte Tempo gelang es aber zumindest den zurückgefallenen Damiano Cunego (Lampre) und Lance Armstrong (Astana) nicht mehr, den Anschluss wieder zu packen. Die Gruppe von Basso und Garzelli ließ es in der Abfahrt zu langsam angehen und wurde von den Verfolgern wieder gestellt, während es an der Spitze des Rennens zu eigenartigen Bildern kam. Pauwels wurde von seinem sportlichen Leiter angefunkt und offenbar zum Warten aufgefordert, obwohl zu diesem Zeitpunkt für seinen Kapitän Carlos Sastre keine Gefahr bestand, Zeit zu verlieren. Der Belgier war sich selber nicht ganz sicher, was er tun sollte, zögerte aber etwas, woraufhin Bertagnolli sich absetzen konnte und seine Fahrt Richtung Ziel alleine fortsetzte.

Bertagnolli macht's wie Scarponi
Leonardo Bertagnolli, der im Jahr 2005 schon eine Etappe der Vuelta a España gewinnen konnte hielt sich auf den letzten Kilometern erfolgreich an der Spitze und feierte in Faenza seinen ersten Saisonsieg. Für das Team Diquigiovanni war es der zweite Sieg bei dieser Italien-Rundfahrt, den ersten holte Michele Scarponi auf der 6. Etappe nach Mayrhofen ebenfalls als Solist aus einer Spitzengruppe heraus. Zugleich war der Sieg aber auch ein Trostpflaster für die Mannschaft, die mit Simoni heute ihren besten Mann im Gesamtklassement verlor. Der 37-Jährige verlor mehr als eine Viertelstunde auf die Favoritengruppe und stürzte so in der Gesamtwertung vom achten auf den 26. Platz ab. Knapp eine Minute hinter Bertagnolli hatten sich vier Fahrer der früher großen Ausreißergruppe zusammengefunden - und ihren Sprint gewann souverän Serge Pauwels, der es wohl auch im Duell mit Bertagnolli hätte aufnehmen können. Die Plätze drei bis fünf gingen an Marco Pinotti, Lars Ytting Bak und Marco Marzano. Auch Andriy Grivko, Mauro Facci, Tadej Valjavec (Ag2r) und Eduard Vorganov kamen noch knapp vor der Favoritengruppe an, die im Ziel 1:56 Minute zurück lag und nur noch aus 15 Fahrern bestand. Cunego, Armstrong und dessen Teamkollege Yaroslav Popovych verloren eine weitere Minute auf diese Gruppe, während der Rest des Feldes heute viel Rückstand kassierte. So auch der Östereicher Thomas Rohregger (Team Milram), der gemeinsam mit Simoni das Ziel erreichte und als nun gesamt 34. kaum noch Chancen auf eine Top20-Platzierung am Ende des Giro hat.

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Morgen Bergankunft am Monte Petrano
Bis auf Gilberto Simoni hatte heute also keiner der Topplatzierten der Gesamtwertung Rückstand kassieren müssen. Morgen wird sich dies aber sicher ändern. Das 16. Teilstück über wieder einmal sehr lange 237 Kilometer führt nach hügeligem Beginn über drei große Anstiege. Auf den Monte Nerone und den Monte Catria folgt schließlich die Bergankunft am Monte Petrano, der mit 8% Steigung auf zehn Kilometer für einige Zeitabstände sorge wird. Während Denis Menchov sich angesichts des finalen Zeitfahrens am letzten Giro-Tag auf das Verteidigen seiner Spitzenposition konzentrieren kann, müssen das Liquigas-Duo Pellizotti/Basso aber auch Di Luca, Leipheimer und Sastre morgen möglichst Zeit gutmachen, wollen sie den Giro-Sieg noch an sich reißen.


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