<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Critérium du Dauphiné
Moncoutié gewinnt vorletzte Dauphiné-Etappe – Evans mit vergeblichen Versuchen Valverde in Gefahr zu bringen
Suchen Critérium du Dauphiné Forum  Critérium du Dauphiné Forum  Critérium du Dauphiné
13.06.2009

Moncoutié gewinnt vorletzte Dauphiné-Etappe – Evans mit vergeblichen Versuchen Valverde in Gefahr zu bringen

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Saint-François-Longchamp, 13.06.2009 - Die mit drei sehr bekannten und schwierigen Bergen gespickte siebte und vorletzte Etappe des Citériums du Dauphiné Libéré endete mit dem Triumph des Cofidis-Profis David Moncoutié wie schon das sechste Teilstück mit einem Sieg eines Franzosen. Hinter dem einzigen Überlebenden einer ehemals 25 Fahrer starken Fluchtgruppe mobilisierte Cadel Evans seine Reserven, um Alejandro Valverde Zeit abzunehmen und seinen Rückstand zu egalisieren, sah sich jedoch eines stets parrierenden Spaniers in Gelb gegenüber und erreichte zeitgleich mit seinem Konkurrenten nach 151 Kilometern das Ziel.

Galibier, Col de la Croix de Fer und Col de la Madeleine charakterisieren vorletztes und anspruchvolles Teilstück
Mit der heutige siebten Etappe des Critériums du Dauphiné Libéré wartete das wohl größte Hindernis für den Gesamtführenden Alejandro Valverde seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen und den negativen Schlagzeilen nach seiner Sperrung für italienische Rennen durch das CONI ein sportliches Glanzstück entgegenzusetzen. Nach dem Mont Ventoux, wo der Spanier vom Team Caisse d’Epargne mit einem Angriff das begehrte Kleidungsstück erobert hatte, war die Ankunft des vorletzten Teilstückes nach einer 157 Kilometer langen Strecke Briancon aus in Saint-Francois-Longschamp auf 1630 Metern die zweite Bergankunft, welche zwar mit der Einstufung in die Kategorie eins etwas unter dem Mont Ventoux angesiedelt war, jedoch in Verbindung mit den zwei vorangehenden Bergen der HC-Klasse, Col du Galibier und Col de la Croix de Fer, ausreichend anspruchsvoll war, um größere Abstände hervorrufen zu können.

Große Spitzengruppe ab der Abfahrt vom Galibier an der Spitze
Mit dem fast vom Start beginnenden ansteigenden und in den 12 Kilometer langen unmittelbar Anstieg übergehenden Terrain hinauf zum Galibier vor Augen, dessen schwierigste Aufstiegsvariante mit dem Col du Telegraphe als Zwischenstation allerdings in der Abfahrt absolviert werden sollte, wurde das Rennen von den verbliebenen 142 Teilnehmern der ProTour-Rundfahrt mit schnellem Tempo begonnen, aus dem heraus einige Attacken lanciert wurden, unter deren sich auch ein Vorstoß von Christophe Kern (Cofidis), Jérôme Coppel (Fdjeux) und Laurent Lefèvre (Bouygues Telecom) befand, mit dem sich ein aus jenen Fahrern bestehendes Trio formte, das den Gipfel nach 32 Kilometern in Front liegend vor einer großen Verfolgergruppe erreichte und sich auf die Abfahrt begab. Für einen dauerhaften Verbleib an der Spitze reichten die Bemühungen der Ausreißer allerdings nicht aus, sodass sie in die erste Verfolgergruppe zurückfielen bzw. vom Franzosen Ludovic Turpin aus der Mannschaft Ag2r-La Mondiale abgelöst wurde. Auch für Turpin war die alleinige Flucht nur von kurzer Dauer, denn insgesamt 24 Fahrer schlossen zu ihm auf und bildeten fortan die erste Gruppe im Rennen. Jene Formation umfasste in ihrem Bestand Jurgen Van den Broeck von Silence-Lotto, Alexandr Dyachenko von Astana, Juan Antonio Flecha und Juan Manuel Garate von Rabobank, Inigo Landaluze, Egoi Martinez so wie Mikel Nieve von Euskaltel-Euskadi, den wiedereingeholten Ludovic Turpin von Ag2r-La Mondiale so wie seine Teamkollegen José Luis Arrieta und Rinaldo Nocentini, Jérôme Coppel, Mathieu Ladagnous, Christophe Le Mével und Benoît Vaugrenard von Francaise des Jeux, Rémi Pauriol, Amael Moinard, David Moncoutié und Christophe Kern von Cofidis, Jérôme Pineau von Quick Step, der kanadische Landesmeister Christian Meier von Garmin-Slipstream, den Vortagessieger und Bergtrikotträger Pierrick Fédrigo, Laurent Lefevre und Yuri Trofimov von Bouygues Telecom, Simon Spilak und Marco Marzano von Lampre, Javier Mejias von Fuji-Servetto und den Schweizer Mathias Frank, von denen sich die Fdjeux-Fraktion im Anstieg zum Col de la Froix de Fer um Ladagnous und Vaugrenard dezimierte, während das Feld abwartend reagierte und den Abstand über 70 Kilometer vor dem Ziel auf über drei Minuten anwachsen ließ, was sich daraus begründen ließ, dass Christophe Le Mevel und José Luis Arrieta als 12. und 13. mit 5:32min beziehungsweise 5:39min Rückstand auf Alejandro Valverde als Bestplatzierte keine unmittelbare Gefahr darstellten, auf die man hätte umgehend reagieren müssen.

Fédrigo Erster am Col de la Croix de Fer
Das in der Spitzengruppe angeschlagene hohe Tempo wurde bald darauf ebenfalls Simon Spilak, Jérôme Pineau und Jérôme Coppel zum Verhängnis, deren Teilhabe am Unternehmen Etappensieg damit am Col de la Croix de Fer beendet war, welcher auf den folgenden Kilometern weitere Opfer auch im sich ausdünnenden und von Caisse d'Epargne angeführten Peloton forderte. Den 48 Kilometer vor dem Ziel und auf 2067 Metern befindliche Gipfel erreichte trotz der Anstrenungen der Etappe am Vortag nach Vorarbeit seiner Teamkollegen Lefevre und Trofimov Pierrick Fédrigo an der Spitze der Gruppe und ließ sich seine Führung untermauernde 40 Zähler gutschreiben, die ihm nach seinem Etappensieg seinem zweiten Erfolg im Laufe der Rundfahrt näher brachten und die er trotz eines Angriff der beiden spanischen Rabobank-Profis Flecha und Garate errang. Mehr als dreieinhalb Minuten später überquerte die erste große Gruppe um Valverde die Kuppe und hielt sich damit alle Möglichkeiten für einen Angriff am Schlussanstieg mit dem Ziel des Tagessieg offen. In der kurvigen und anspruchsvollen Abfahrt legte derweil Mathias Frank hervorragende Qualitäten so wie eine hohe Risikobereitschaft an den Tag und schuf eine Lücke, welche nur Rinaldo Nocentini zu schließen vermochte. Diese erste Disharmonie innerhalb der Spitzengruppe rief weitere Angriffe und eine Aufkündigung der Zusammenarbeit von einigen Fahrern hervor, von denen sich Flecha, Trofimov, Moinard und Nieve in einer vierköpfigen Verfolgerformation zusammenfanden. Unterdessen begann das von von Saxo Bank und Caisse d'Epargne angeführte Feld die auf fast vier Minuten entfernten Ausreißer erstmals mit aller Konsequenz zu verfolgen.

Schlussanstieg führt Entscheidung herbei, Evans mit Angriff auf Valverde
Gleich zu Beginn des 14,5 Kilometer langen Schlussanstieges musste Nocentini den Schweizer Frank ziehen lassen, der nun gezwungen war als Einzelner die Schwierigkeiten zu bewältigen. Seine inzwischen zersprengten Jäger sahen sich indes mit einer immer näher heranrückenden Favoritengruppe konfrontiert, in der sich auch Rabobank verstärkt durch den von vorne zurückgefallenen Garate für Robert Gesink in Erscheinung trat. Den ersten Angriff setzte mit dem Dänen Jacob Fuglsang jedoch ein Fahrer des Teams Saxo Bank, für den seine Mannschaftskollegen zuvor noch Arbeit verrichtet hatten. Parallel dazu erreichte mit David Moncoutié einer der Verfolger den Solisten Frank und ließ diesen zehn Kilometer vor dem Ende stehen. Derweil hatte Fuglsangs Attacke den Startschuss für die Ersten im Gesamtklassement gegeben, das unmittelbare Finale einzuläuten, indem Cadel Evans, Alejandro Valverde, Alberto Contador nacheinander nachsetzten, nachdem der Gesamtzweite Evans kurz angetestet hatte. Obwohl dieser erste Test zunächst ohne Ergebnis blieb, schien Silence-Lotto mit Matthew Lloyd für Evans einen weiteren Angriff vorzubereiten, der allerdings erstmal noch auf sich warten ließ. Bei einer ausstehenden Distanz von acht Kilometern war der Führende David Moncoutié vom Team Cofidis lediglich mit einem Guthaben von eineinhalb Minuten gesegnet, die inzwischen vor dem Hintergrund einer ambitionierten und einen Ausreißer nach dem anderen Ausreißer stellenden Favoritengruppe nicht besonders beruhigend erschienen. Ein starker Antritt Gesinks schien wenig später engültig die Ruhe zu beenden, denn Evans konterte unmittelbar und zwang Contador und Valverde zu einer Reaktion, die sich an den in Grün fahrenden Australier dranhängten. Im Anschluss an eine kurze Schwächephase direkt nachdem sein erster Antritt von Evans neutralisiert worden war, griff Gesink ein zweites Mal an und machte Boden schnell Boden auf Fuglsang gut. Fünf Kilometer vor dem Ende trat erstmals Contador an, musste jedoch erkennen, dass ihm eben sowie Evans nicht vergönnt war, die anderen beiden Aspiranten auf den Gesamtsieg zu distanzieren. Beinahe verzweifelten Charakter hatte ein kurze Zeit später vorgetragene weiterer Angriff Evans, dem Valverde und Contador erneut zu neutralisieren wussten. Unterstützt vom von vorne zurück kommenden Jürgen Van Den Broeck näherte sich Evans gefolgt von seinen Widersachern Moncoutiés Verfolgern Gesink und Fuglsang an und lancierte seinen insgesamt achten Antritt, aber mit dem gleichen Ergebnis wie seine vorherigen Versuchen so wie mit der Folge, dass das Favoritentrio nach der Flamme Rouge die auf Position zwei und drei im Rennen befindlichen Fuglsang und Gesink direkt vor Augen hatte.

Einsam an der Spitze fuhr David Moncoutíé derweil seinem ersten Saisonsieg entgegen und festigte nach seinem Sieg in der Bergwertung der letztjährigen Spanienrundfahrt seinen Ruf als wohl bester Kletterspezialist seines Landes. Noch vor seinenen Verfolgern auf die Zielgerade biegend verlor Jacob Fuglsang den zweiten Tagesrang an den vorbeispurtenden Robert Gesink, zu dem fast Evans aufschließen konnte, dessen unermüdlichen Bemühungen, einen Vorsprung herauszufahren, nicht abgeebt hatten. Während Contador in der Gewissheit seinen dritten Podestplatz zu wahren eine Meter vor der Ziellinie rausnahm, zeigte auch in dieser Situation Alejandro Valverde höchste Aufmerksamkeit und beendete die Etappe unmittelbar hinter Evans auf Rang vier. Der ins Ziel schwankende Fuglsang rettete am Ende knappe zwei Sekunden vor Contador Rang fünf.
Valverde vor zweitem Gesamtsieg
Nach der erfolgreichen Abwehr aller Attacken seines Verfolger Evans blieb Valverde auf dem Kurs seines zweiten Rundfahrterfolges bei der Dauphiné Libéré, geht jedoch nur mit einem 16 sekündigen Vorsprung in die abschließende Etappe, sodass weiterhin große Aufmerksamkeit dem Spanier aberverlangt wird. Der auf Rang drei platzerte Contador nahm dagegen ein Anwachsen seines Rückstandes in Kauf und ist nun fast aussichtslos mit 1:59min Rückstand distanziert. Gleichwohl weist der neue viertplatzierte Robert Gesink, welcher den Basken Mikel Astarloza auf Rang fünf verdrängte, 1:23min Abstand zum dreifachen Grand Tour Sieger aus, der damit den Podiumsplatz sicher haben dürfte.

-> Zum Resultat





Moncoutié gewinnt vorletzte Dauphiné-Etappe – Evans mit vergeblichen Versuchen Valverde in Gefahr zu bringen


Zum Seitenanfang von für Moncoutié gewinnt vorletzte Dauphiné-Etappe – Evans mit vergeblichen Versuchen Valverde in Gefahr zu bringen



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live