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Clement entscheidet Abschluss der Dauphiné Libéré für sich – Valverde zum zweiten Mal Gesamtsieger
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14.06.2009

Clement entscheidet Abschluss der Dauphiné Libéré für sich – Valverde zum zweiten Mal Gesamtsieger

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Grenoble, 14.06.2009 - In Grenoble hat der Niederländer Stef Clement zum Abschluss des Critérium du Daphiné Libéré vor Timothy Duggan von Garmin-Slipstream und Sébastien Joly von Fdjeux den bisher wichtigsten Erfolg außerhalb einer Zeitfahrprüfung errungen. Der Gelb schillernde Alejandro Valverde erreichte gemeinsam mit seinen Konkurrenten zwei Minuten später das Ziel und trug sich zum zweiten Mal in Reihenfolge in die illustre Reihe der Gesamtsieger bei der französischen Rundfahrt ein.

Kein leichter letzter Schritt für Valverde auf Weg zur Titelverteidigung
Traditionell in der Hauptstadt des Départements Isère Grenoble endend fand auch die 61. Austragung des Critérium du Dauphiné Libére ihren nicht zu unterschätzenden in Faverges gestarteten Abschluss, der für verbliebenen 138 Fahrer bei warmen Witterungsbedingungen mit drei Bergwertungen am Col de Leschaux, Col du Frêne und der Côte de St-Bernard-du-Touvet vor allem mit letztgenannter in die erste Kategorie eingestuften Schwierigkeit, die nicht bei der Abnahme der Bergwertung 27 Kilometer endete, sondern ein paar Kilometer weiter führte, letzte Hindernisse auf dem Weg zum Ende ProTour-Rundfahrt bereithielt.

Große Kopfgruppe mit Aussichten auf Tageserfolg
Dieses schwer einzuschätzende und im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächte Schlussteilstück ermöglichte es, dass sich ähnlich wie am mit der Bergankunft am Col de la Madeleine endenden Vortag eine sehr große Spitzengruppe mit einem Umfang von 28 Fahrern davon stahl und die sich aufgrund ihrer Ungefährlichkeit für die Spitzenfahrer des Gesamtklassements einen Tageserfolg ausrechnete. In jener schnell auf einige Minuten enteilten Zweckgemeinschaft waren bis auf die Mannschaft Silence-Lotto um den Gesamtzweiten und Führenden in der Punktewertung Cadel Evans alle Teams des Pelotons vertreten und sahen bedingt durch folgende Zusammensetzung keine Interesse in einer konsequenten Nachführarbeit: José Ivan Guttierez, Oscar Pereiro, Xavier Zandio (Caisse d'Epargne), Stef Clement (Rabobank), Igor Anton, Inaki Isasi (Euskaltel-Euskadi), Hubert Dupont (Ag2r-La Mondiale), Sébastien Joly, Anthony Geslin (Française des Jeux), Stéphane Augé (Cofidis), Marco Velo, Maarten Wynants (Quick Step), Cyril Gautier, William Bonnet (Bouygues Telecom), Christian Kux, Peter Velits (Milram), Daniele Righi (Lampre), Bert Grabsch, Adam Hansen, Frantisek Rabon (Columbia), Nikolai Trussov (Katusha), Aleksandr Kuschynski (Liquigas), Benat Intxausti (Fuji Servetto), Brent Bookwalter, Alexandre Moos (BMC), Jurgen Van Goolen (Saxo Bank), Timothy Dugan (Garmin-Slipstream) und Alexandr Dyachenko (Astana). Geschlossen erreichte die Spitzengruppe nach 30 Kilometern am Col de Leschaux die erste Bergwertung des Tages, die Bert Grabsch für sich entschied.

Silence-Lotto versucht letzte Chance zu nutzen
Nur kurze Zeit nach der Sonderprämie war die Einigkeit der Ausreißer beendet, als der Sieger der vierten Etappe und amtierender Zeitfahrweltmeister Bert Grabsch trotz der durch Adam Hansen und Frantisek Rabon dreifachen Vertretung seines Teams sich zu der Fortführung der Flucht als Solist entschloss und in seiner kraftvollen Fahrweise bis zur zweiten Bergwertung nach 57 Kilometern am Col du Frêne eineinhalb Minuten zwischen sich und seine ehemaligen Begleiter legte. In dem sich der Abfahrt anschließenden langen Flachstück vor dem letzten und schwierigsten Anstieg gelang es Grabsch seine Tempohärte immer besser auszuspielen und 65 Kilometer vor dem Ziel den Vorsprung auf drei Minuten auszubauen. In extremer Weise kehrte sich diese Tendez ab Beginn der Côte de St-Bernard-du-Touvet um, als Grabsch mehr und mehr abbaute und seine Verfolger als auch sowohl das inzwischen von Silence-Lotto angeführte Feld näher rückten. Bald war es um den Deutschen geschehen, doch das Team Columbia hatte mit Adam Hansen in der Spitzengruppe einen weiteren Trumpf in der Hinterhand, den man nun auszuspielen versuchte. Lediglich Timothy Duggan von Garmin-Slipstream war im Moment des Angriffs in der Lage dem Australier zu folgen, den er wenig später sogar distanzierte. Im Peloton verfolgte derweil die Formation um Cadel Evans die Taktik eines Ausscheidungsfahrens, um Alejandro Valverde zu isolieren und den Boden für den für eine Attacke zu bereiten, mit der Evans die sich letzte bietende Chancen nutzen wollte. Teile der ehemaligen Ausreißergruppe auffahrend hatte die belgische Mannschaft 30 Kilometer vor dem Ende erreicht, dass Valverde wie auch Alberto Contador ohne Helfer darstanden, was nun die Möglichkeit zu einem Angriff bot.

Evans mit verzweifelten Angriffen
Mit aller Kraft versuchte Evans, wie schon auf der Etappe zuvor, sich den am Hinterrad fahrenden Konkurrenten, unter denen sich außerdem noch Vincenzo Nibali (Liquigas) und Robert Gesink (Rabobank) befanden, zu entledigen, musste jedoch erkennen, dass seine Antritte nicht die ausreichende Durschlagskraft entfalteten, um eine solche Selektion erreichen zu können. Während an der knapp eineinhalb Minuten vorausfahrenden Spitze Duggan kurz vor Passierung des Gipfels Begleitung vom Niederländer Stef Clement vom Team Rabobank bekam, setzte Evans mit dem Mut der Verzweiflung unermüdlich seinen Angriffsreigen fort, an dessen Ende allerdings nicht das gewünschte Ergebnis stand. Im Moment der Resignation konnten mehrere Fahrer von hinten zu der Gruppe aufschließen, von denen Marco Marzano (Lampre) einen letztlich wirkungslosen Angriff wagte. Das Innehalten Evans markierte jedoch nicht eine endültigte Kapitulation, denn zwei Kilometer vor dem Gipfel zeigte der letztjährige Tourzweite ein weiteres Aufbäumen, war aber dabei nicht mit mehr Fortune gesegnet als bei seinen unzähligen vorausgegangen Versuchen. Somit erreichte eine sechsköpfige Gruppe mit den drei Ersten des Gesamtklassement den Gipfel, wo Valverde seinen Landsmann Contador zum Dank für die Schließung der Lücken die Hand auf die Schulter legte. Inzwischen mit den zwei aus der Spitzengruppe zurückgekommenen Guttierrez und Zandio als Helfern ausgestattet konnte Valverde die Gegensteigung ebenso wie die Abfahrt kontrollieren und sich seines Gesamtsieges nahezu sicher sein, auch wenn immer wieder Vorstöße aus der angewachsenen Gruppe folgten.

Duggan, Clement und Joly fechten Tagessieg aus
Unterdessen nahm das Spitzenduo knapp eineinhalb Minuten Guthaben in das abschüssige Terrain in Richtung Grenoble, welches Duggan mit einer risikobereiten Fahrweise dazu nutzte Clement kurzzeitig um zu distanzieren. Der als guter Zeitfahrer bekannte Niederländer setzte alles daran, diesen Rückstand wieder zu egalisieren und stellte 15 Kilometer vor dem Ziel den vollen Kontakt wieder her. Zeitgleich erschien der Erfolg ihres Unternehmens gesichert, da Caisse d'Epargne lediglich an der Kontrolle der Rennsituation und nicht an der Neutralisierung der Ausreißer interessiert war. Unterdessen witterte der immernoch hinter dem Spitzenduo fahrene Franzose Sébastien Joly vom Team Francaise des Jeux die Chance die beiden Spitzenfahrer zu erreichen, was ihm siebeneinhalb Kilometer vor dem Ende glückte und wodurch sich die Anzahl der Anwärter auf den Tagessieg auf drei erhöhte. Bedingt durch die auf Kontrolle bedachten Haltung der treibenden Kräfte bei den Verfolgern erreichten die Spitzenreiter mit einem Vorsprung von zwei Minuten die letzten vier Kilometer, was einer Vorentscheidung gleichkam. Dem hinter den drei in Front liegenden Spitzenreitern befindliche Adam Hansen gelang derweil nicht das Kunststück Jolys nach vorne zu stoßen, sodass die letzte Entscheidung der achttätigen Rundfahrt aus einem Trio herausfallen sollte. Bei einer ausstehenden Distanz von über drei Kilometern versuchte in der Gruppe um Valverde Evans aus einer Tempoverschärfung des BMC Teams Kapital zu schlagen, scheiterte damit aber umgehend.

Vor der Flamme Rouge forcierte Sébastien Joly einen ersten Angriff, auf den Duggan und Clement zunächst zögerlich reagierten. Mit vereinten Kräften gelang ihnen wieder der Zusammenschluss, den Clement vollendete und seine Tempoarbeit in einem Spurtbeginn von der Spitze aus umwandelte. Aus dem Windschatten und vom Hinterrad aus versuchte Duggan vorbeizuziehen, scheiterte allerdings am hohen Tempo des Niederländers, der seinen wichtigsten Erfolg in einem Straßenrennen außerhalb der Zeitfahrentscheidungen einfuhr. Sein Begleiter Duggan musste mit dem zweiten Rang Vorlieb nehmen, vor Joly und einem von Hansen angeführten Verfolgertrio mit Aliaksandr Kuschynski und Igor Anton. Mit knapp zwei Minuten Rückstand passierte ein weiteres Trio mit David Moncoutié vor Daniele Righi und Hubert Dupont die Ziellinie. Mit Maarten Wynants entschied ein ehemaliges Mitglied der großen Spitzengruppe den Spurt der ersten großen Gruppe mit allen im Gesamtklassement vorne platzierten Fahrer für sich.

Valverde Gesamtsieger, Evans wieder einmal Zweiter
Durch die Zeitgleichheit der Kapitäne für die Gesamtwertung änderte sich an dem zweiten Gesamtsieg in Folge für Valverde nichts mehr, der nach der Katalonien-Rundfahrt gleichbedeutend mit dem zweiten Rundfahrtserfolg in dieser Saison für den Spanier war, dessen Teilnahme bei der am 4. Juli in Monaco beginnenden Frankreichrundfahrt aufgrund seiner Sperrrung für Rennen in Italien sehr unwahrscheinlich ist. Für Evans blieb nur der zweite Gesamtrang, womit ihm sein bisher wichtigster Sieg bei einer Rundfahrt um 16 Sekunden verwehrt blieb, über dessen Verfehlen er sich zumindest mit dem Grünen Trikot hinwegtrösten konnte. Ohne große Mühen bekleidete Alberto Contador, der deutlich im Hinblick auf die Tour de France mit begrenztem Kraftaufwand agierte, Rang drei mit einer weiteren Minute Rückstand auf Valverde. Mit deutlichem Abstand zum mit den drei besten Fahrern der Etappenfahrt besetzten Podest beendeten Robert Gesink mit 2:41min Rückstand und Mikel Astarloza mit 3:40min Rückstand die Gesamtdistanz von 1027,5 Kilometern auf den Plätzen vier und fünf. Als Bergkönig des ProTour-Events wurde der Gewinner der sechsten Etappe Pierrick Fédrio geehrt, der damit seinem Team Bouygues Telecom vor Beginn der Tour de France zu einem Erfolgserlebnis verhalf. Den Preis für beste Mannschaft wurde der kasachischen Equipe Astana um Alberto Contador und den Gesamtachten Haimar Zubeldia verliehen

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