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Cavendish knüpft auf dritter Etappe der Tour de Suisse an Siegesserie an
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15.06.2009

Cavendish knüpft auf dritter Etappe der Tour de Suisse an Siegesserie an

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Lumino, 15.06.2009 - Der Brite Mark Cavendish vom Columbia-Rennstall hat bei der Tour de Suisse auf der dritten Etappe zwischen Davos und Lumino seine im Februar bei der Katar-Rundfahrt begonnene Siegesserie fortgesetzt und nach drei Tagessiegen beim Giro d'Italia 19 Tage vor Beginn der Tour de France seine gute Form für die zweite Grand Tour des Jahres unter Beweis gestellt. Den zweiten Platz belegte vor dem Norweger Thor Hushovd vom Cervélo TestTeam der dreifache Weltmeister Oscar Freire vom Team Rabobank. In Gelb blieb weiterhin der Schweizer Fabian Cancellara vom Team Saxo Bank, der sich als Etappenezehnter platzierte.

Lukmanierpass größte Schwierigkeit des Tages

Vom Mittelpunkt des gestrigen Geschehens, Davos, aus schlug die Tour de Suisse am dritten Tag über die gleiche Strecke wie am Vortag in entgegengesetzter Richtung ihren insgesamt 198 Kilometer langen Weg bis nach Bonaduz in Richtung Lukmanierpass ein, der mit einer Höhe von 1940 Metern über dem Meeresspiegel und als Bergwertung der ersten Kategorie den bis Dato größten Prüfstein für den überragenden Auftaktsieger Fabian Cancellara darstelle. Dem Schweizer kam dabei zugute, dass vom Gipfel bis zum Ziel in Lumino 70,6 Kilometer zur bewältigen waren, die in ihrer Mehrheit abfallender oder ebener Natur waren, wenngleich eine kleine Bergwertung der vierten Kategorie neun Kilometer vor dem nach Ende vom Veranstalter platziert worden war.

Quartett bestimmt Renngeschehen
Diese Punkte der Strecke vielleicht in Front liegend zu erreichen hatte sich der Spanier Ricardo Serrano Gonzales von Fuji-Servetto zum Ziel gesetzt und mit der ersten Attacke des Tages versucht eine Fluchtgruppe zu initiieren, die sich dann nach der Neutralisierung seines Angriffs auf einen Vorstoß des Italieners Enrico Gasparotto von Lampre und des Amerikaners William Frischkorn von Garmin-Slipstream gründete. Zu ihnen stießen nach kurzer Zeit der Franzose Samuel Dumoulin von Cofidis und der Venezolaner Marlon Perez Arango von Caisse d'Epargne hinzu, denen es gelungen war erfolgreich die kleine Lücke zu schließen. Ihnen gleichtun wollte es Serrano, scheitere jedoch ein weiteres Mal und musste schließlich das Quartett von dannen ziehen lassen. Für Fabian Cancellara stellte sich dabei die Gefahrenlage trotz des Rückstandes von Gasparotto von 48 Sekunden als gut kontrollierbar dar, sodass man im Team Saxo Bank entschied, der Vierergruppe ein mehrminütiges Guthaben zuzugestehen, welches nach 60 gefahrenen Kilometern über vier Minuten betrug. Bis auf über sechs Minuten wuchs dieser Vorsprung an, ehe die vier Spitzenreiter den 18 Kilometer langen Aufstieg zum Lukmanierpass erklommen und erstmals eine Reduzierung des Abstandes hinnehmen mussten. Dem sich ausdünnenden Hauptfeld gelang es bis zum Gipfel den Maximalvorsprung um über die Hälte zu reduzieren und den höchsten Punkt auf 1940 Metern 2:55min hinter dem dort erstplatzierten Marlon Perez Arango, welcher mit dem dortige ersten Rang selbst unter Miteinbeziehung der zweiten Prämie am Ende der Etappe nicht zum im Bergktrikot gekleideten Tony Martin (Columbia) aufschließen würde können, zu erreichen.

Auf der Abfahrt stellte sich zunächst eine Stabilisierung des Abstandes ein, doch die Sprintermannschaften waren nicht bereit das Risiko eines wieder anwachsenden Vorsprungs in Kauf zu nehmen und so zeigte sich neben Saxo Bank auch das Cervélo TestTeam für Heinrich Haussler um das Tempo bemüht. Sich der Interessen der Sprinterformationen bewusst, blieben Gasparotto, Perez Arango, Dumoulin und Frischkorn die letzten drei Sonderwertungen 28, 15 und 13 Kilometer vor dem Ende, an deren zwei Sprintprämien in Biasca und Gnosca Enrico Gasparotto seinen Kontostand auf zwölf Punkte erhöhte und die Führung in der bisher von Fabian Cancellara angeführten Spezialwertung übernahm. Am Ende der fast mit dem Sprint beginnenden Steigung der vierten Kategorie sicherte sich Perez Arango nach dem Sieg auf dem Lukmanierpass aus der inzwischen um William Frischkorn reduzierten Gruppe ein weiteres Mal die Maximalausbeute und machte damit zumindest die Eroberung des zweiten Ranges zwei Punkte hinter Tony Martin perfekt. Mit keiner Minute Vorsprung mehr gesegnet, war es bald darauf um die tapferen Ausreißer geschehen, die sich nach einer kämpferischen Leistung nicht in ihr Schickal fügen wollten. Mit verzweifelten Angriffen versuchten Gasparotto und Perez Arango dem großen Feld zu entgehen, waren letztlich aber chancenlos. Umgehend setzte das offenbar ganz auf Vorstößte fixierte Team Garmin-Slipstream mit Ryder Hesjedal den nächsten Fahrer in Szene, allerdings war es ihm ebenso wie Frischkorn nicht vergönnt den Fluchtversuch zu einem erfolgreichen Ende zu führen.

Cavendish mit bestechendem Formnachweis, Cancellara weiter in Gelb
Dank der Arbeit ihrer Teamkameraden war für die sprintstarken Fahrer am Ende einer langen Etappe somit der Boden für eine Massenankunft geebnet, in welcher der gestern noch vor dem Finale distanzierte Mark Cavendish eine Rolle spielen wollte und dessen Mannschaft Columbia sich mit dem Vortagessieger Bernhard Eisel und dem Bergtrikotträger Tony Martin als Anfahrer ganz dem Ziel eines Etappenerfolges des Briten verschrieb. Der dreifache Giro-Etappensieger musste sich im Spurt eines an seinem Hinterrad befindlichen Daniele Bennati (Liquigas), einem kleinen Quick Step Zug so wie einem Cérvelo Zug für Thor Hushovd erwehren. Der Norweger Hushovd eröffnete den Sprint, doch Cavendish reagierte schnell und zog vom Hinterrad das letzten Anfahrers aus an das des Cervélo-Profis, dessen Überholung Cavendish in souveräner Art und Weise folgen ließ und den Sieg verbuchte. Für den 24-Jährigen war es bereits der zwölfte Saisonerfolg, der zudem bewies, dass er sich nach seinem vorzeitgen Ausstieg beim Giro d'Italia gut erholen und eine neue Form hatte aufbauen können. In seinem Windschatten zog Oscar Freire vom Team Rabobank an Hushovd vorbei und verbesserte sich im Vergleich zur zweiten Etappe um einen Platz. Auf den Rängen vier und fünf folgten der Italiener Francesco Gavazzi (Lampre) und der Spanier Joaquin Rojas Gil (Caisse d'Epargne). Eine mannschaftlich ansprechende Leistung zeigte das Team Francaise des Jeux, das mit Yoann Offredo und Yauheni Hutarovich zwei Fahrer unter den besten Zehn platzierte. Die deutsche Sprinthoffung konnte nach Platz zwei am Vortag nicht in diese Regionen vorstoßen und ordente sich als 60. des Tages ein.

Der als Tageszehnter erneut im Etappenfinale sehr aufmerksam fahrende Fabian Cancellara behauptete ohne größere Mühen zum zweiten Mal seine Gesamtführung und darf den Traum in Gelb bei seiner Heimrundfahrt ersteinmal weiter träumen.

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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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