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Kirchen stürmt auf siebter Etappe der Tour de Suisse an Kreuziger vorbei und zu fünftem Columbia-Etappensieg
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20.06.2009

Kirchen stürmt auf siebter Etappe der Tour de Suisse an Kreuziger vorbei und zu fünftem Columbia-Etappensieg

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Vallorbe Juraparc, 19.06.2009 - Der Luxemburger Kim Kirchen hat seinem Columbia Rennstall einen weiteren Sieg in der unglaublichen Serie seiner Mannschaft bei der 73. Tour de Suisse beschert, indem er bei der zweiten Bergankunft den Vorjahressieger Roman Kreuziger knapp vor dem Ziel noch einfing und mühelos vorbeispurtete. Der in Gelb fahrende Tadej Valjavec erreichte sieben Sekunden später in einer ersten großen Gruppe das Ziel und verteidigte seine erste Position im Gesamtklassement.

Zweite und leichtere Bergankunft der Tour de Suisse 2009
Vom gestrigen Zielort Bad Zurzach schlug die Tour de Suisse am siebten Tag ihrer 73. Austragung einen trügerischen nur leicht welligen Weg in Richtung Tagesziel ein, doch bevor dort nach 204 Kilometer in Vallorpe der Etappensieger gefeiert werden sollte, galt es die in die zweite Kategorie eingestufte zweite wenn mit fünf Kilometern Länge sehr kurze Bergankunft hinauf zum Juraparc auf 1030 Metern zu erklimmen, der eine ein Anstieg der dritten Kategorie von zwei Kilometern unmittelbar vorausgehen sollte.

Burghardt, Gaudin, Rojas Gil und Ciolek an der Spitze
Die vorangehende lange Anfahrt wollten im Gegensatz zu den favorisierten Bergspezialisten die fluchtwilligen der 155 verbliebenen Fahrer zum Aufbau eines möglicherweise ausreichenden Vorsprung nutzen, deren Pioniere Greg Van Avermaet von Silence-Lotto und Juan José Oroz von Euskaltel-Euskadi allerdings zunächst scheiterten. Kurz darauf versuchten Pavel Brutt von Katusha und Jean Eudes Demaret von Cofidis ihr Glück, jedoch war auch ihrer nach über 25 gefahrenen Kilometern lancierter Vorstoß nicht von Erfolg gekrönt. Mit mehr Glück gesegnet waren dagegen José Joaquin Rojas Gil von Caisse d’Epargne, den beiden Deutschen Marcus Burghardt vom erfolgsverwöhnten Team Columbia-High Road und der Vortagesachte Milram-Sprinter Gerald Ciolek so wie der bald hinzustoßende Damien Gaudin von Bouygues Telecom, die sich unter Wohlwollen des Pelotons umgehend auf einige Minuten entfernen konnten, zumal Rojas Gil mit 5:02min Rückstand als Bestplatzierter der Gruppe keine ernstzunehmende Bedrohung für Tadej Valjavec darstellte, wenngleich er zwischenzeitlich bei einem Vorsprung des Quartettes virtuell die erste Position im Gesamtklassement übernahm. Bei einer ausstehenden Distanz von über Kilometer begann man im Feld das Tempo auf ein solches Niveau zu heben, dass sich der Abstand auf knapp unter fünf Minuten stabilisierte.

Mit dem Erreichen der Verpflegungszone nach 93 Kilometern wurden diese Verhältnisse kurzzeitig außer Kraft gesetzt, als die Versorgung der Fahrer und die damit einhergehende Verlangsamung des Tempos zu einem Vorsprung von Burghardt, Ciolek, Rojas Gil und Gaudin von knapp sechs Minuten führte. In der Verlaufskurve des Abstandes stellte dies allerdings eine Momentaufnahme da, denn umso näher die Steigungskilometer rückten, umso stärker schrumpfte der Abstand und betrug 30 Kilometer vor dem Ziel weniger als drei Minuten. Während in Mathod bei Kilometer 174,7 Kilometer Joaquin Rojas Gil den ersten Zwischensprint gewann, kam es für den Träger des Bergtrikots Tony Martin zu einer kritischen Situation, als der Deutsche vom Team Columbia durch einen Sturz zurückfiel und sich mithilfe seiner insgesamt an drei Tagen siegreichen Teamkollegen Bernhard Eisel und dem Punktetrikotträger Mark Cavendish an das Feld, welches ein hohes Tempo anschlug, zurückkämpfen musste. was ihm schließlich gelang. Derwei zeigte Saxo Bank an der Spitze des Feldes für Fabian Cancellara massive Präsenz und wurde in seiner Nachführarbeit von Katusha unterstützt. Dennoch platzierte Chriatian Vandevelde (Garmin-Slipstream) 16 Kilometer vor dem Ende eine erste Attacke, die ebenso erfolglos blieb wie die des Schweizers Silvere Ackermann vom Team Vorarlberg-Corratec. Gegenüber der Allianz an der Spitze des Feldes und der nun wachsenden Zahl der Attacken waren die Chancen für die vier Ausreißer an der Spitze rar gesäht zum Erfolg zu kommen und die endgültig erloschen, als es 14 Kilometer vor dem Ziel zum Zusammenschluss kam, der umgehend eine weitere Attacke der Mannschaft Vorarlberg-Corratec, diesmal in Person von Andreas Dietziker, hervorrief.

Kirchen fängt Kreuziger auf letzten Metern ab
Das hohe Tempo im Feld, das zur Neutralisierung aller Angriffe führte, bewirkte, dass bis zur Kuppe des ersten Anstieg nach Vallorbe niemand weiteres wegspringen konnte, wo es jedoch zu keiner Auseinandersetzung um die Punkte kam und sich Kurt-Asle Arvesen in seiner Rolle als Helfer fünf Punkte für die von Tony Martin vorentschiedende Sonderwertung sicherte. Der in Rosa fahrende Columbia-Profi hatte eher sein Augemerk auf die folgende Sprintwertung gelegt, die er vor dem in jenem Spezialklassement führenden Enrico Gasparotto (Lampre) und seinem immer noch nicht entkräfteten Mannschaftskollegen Marcus Burghardt gewann und drei Sekunden gutmachen konnte. Kurz hinter der 3000-Meter Marke setzte schließlich der Titelverteidiger Roman Kreuziger zum Vorstoß a , dem der Sieger der fünften Etappe, Michael Albasini, nachstiefelte. Der 42 Sekunden hinter Valjavec zurückliegende Tscheche vom Team Liquigas legte allerdings keinen Wert auf eine Teilung der Führungsarbeit und dikiterte seinen Ryhtmus von der Spitze, den Albasini einen Kilometer später nicht mehr zu folgen vermochte. Im Feld regte sich zu diesem Zeitpunkt nur sehr begrenzter Widerstand und der Abstand wuchs auf bis zu 17 Sekunden an. Einen halben Kilometer vor dem Ziel setzte der Luxemburger Kim Kirchen vom Team Columbia dazu an den in Richtung Etappensieg fahrenden Gesamtvierten Paroli zu bieten und sprang mit einem derart explosiven Antritt weg, den niemand folgen oder gar kontern konnte. Alles in die Waagschale verwerfend gelang Kim Kirchen innerhalb der letzten 100 Metern den Kontakt zum mittlerweile etwas schwächelnden Kreuziger herzustellen und ihn umgehend stehen zu lassen. Zwar hatte in der ersten großen Gruppe inzwischen fabian Cancellara das Heft des Handelns in die Hand genommen, doch Kirchen und den um dessen Hinterrad kämpfenden Tschechen erreichte die Gruppe nicht mehr. So feierte Kirchen den fünften Etappensieg für sein Team Columbia bei der diesjährigen Tour de Suisse, vor Kreuziger und der sieben Sekunden später vom Milram-Profi Peter Velits angeführten Gruppe mit allen Favoriten, aus der sich Olliver Zaugg (Liquigas), der Italiener Eros Capecchi (Fuji-Servetto) und der aussichtsreiche schweizer Kandidat für den Gesamtsieg Fabian Cancellara auf den weiteren Plätzen einordneten.

Valjavec weiter in Gelb
Im Gesamtklassement behauptete der auf dem 14. Tagesrang platzierte Slowene Tadej Valjavec vom Team Ag2r-La Mondiale seine Führung und den 9- bzw. 14-sekündigen Vorsprung vor Fabian Cancellara und Olliver Zaugg. Der Gesamtvierte Roman Kreuziger machte durch den Vorsprung im Tagesziel von fünf Sekunden und den für Platz zwei vergeben sechs Sekunden Bonifikation elf Sekunden gut und weist nun 31 Sekunden Rückstand auf Valjavec auf.

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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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