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Souveräner Solo-Sieg von Vincenzo Nibali beim Giro dell’Appennino
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24.06.2009

Souveräner Solo-Sieg von Vincenzo Nibali beim Giro dell’Appennino

Info: Giro dell`Appennino (1.1)
Autor: H.O.



Pontedecimo, 24.6.09 - Der Italiener Vincenzo Nibali vom Team Liquigas hat die 70. Auflage des traditionsreichen Eintagesrennens Giro dell’Appennino von Novi Ligure nach Pontedecimo gewonnen. Er attackierte am berühmten Passo della Bocchetta und brachte seinen Vorsprung mit einer starken Solo-Leistung ungefährdet ins Ziel. Der Zweit- und Drittplatzierte, Leonardo Bertagnolli (Serramenti) und Marco Marzano (Lampre), folgten erst mit gut 50 Sekunden Rückstand.

Zum 70. Jubiläum spendierten die Veranstalter dem Giro dell’Appennino einen neuen Termin im Kalender – wieder einmal. Denn traditionell und in den allermeisten Jahren seit der Erstauflage 1934 hatte dieses Eintagesrennen (Kat. 1.1) im April stattgefunden, bevor man in den letzten beiden Jahren den August ausprobierte und es in eine Serie von italienischen Spätsommer- und Herbstklassikern mit einbaute. Mit dem Juni-Termin greift man nun wiederum den Austragungszeitpunkt von Ende der Neunzigerjahre auf, in der Absicht, eine Brücke zwischen Italienrundfahrt und Frankreichrundfahrt zu schlagen, die Fahrer in besserer Form zu erwischen und vielleicht auch eine noch hochklassigere Startliste präsentieren zu können.

Nichts geändert hat sich jedoch am Schweregrad des Appenninen-Giro, der seinen Namen von der ganz Italien durchziehenden Gebirgskette erhält: Es ist immer noch ein deutlich auf kletterstarke Fahrer zugeschnittenes Rennen, bei dem auf 192,5 km fünf Pässe überwunden werden müssen. Der schwerste und prestigeträchtigste dabei ist sicherlich der Passo della Bocchetta, bei dem auf 8 km ein Höhenunterschied von 654 m ansteht, was einer durchschnittlichen Steigung von 8 % entspricht, wobei das Maximum allerdings bei 13 % liegt.

Auch in diesem Jahr brachte dieser legendäre Berg eine Vorentscheidung, die sich letztlich sogar als definitive Entscheidung über den Rennausgang herausstellte. Liquigas-Profi Vincenzo Nibali gelang es, sich 5 km vor der Passhöhe von den anderen abzusetzen und einen deutlichen Vorsprung herauszufahren, den er durch eine sehr geschickte Leistung auf der Abfahrt noch ausbauen konnte. Auf den dann immer noch gut 25 km bis ins Ziel in Pontedecimo war niemand in der Lage, die Verfolgung zu organisieren und den Italiener wieder einzuholen, der nur ganz zum Schluss bedingt durch den Gegenwind noch etwas an Zeit einbüßte.
Somit konnte Nibali die Zieldurchfahrt bei diesem in Italien hoch angesehenen Rennen ganz alleine und in vollen Zügen genießen; es dauerte 47 Sekunden, bis die nächste Gruppe eintraf, aus der heraus Leonardo Bertagnolli (Serramenti PVC Diquigiovanni), Sieger der 15. Giro-Etappe in diesem Jahr, den zweiten Platz holte. Dritter wurde Marco Marzano (Lampre), der damit seinen ersten Podiumsplatz seit zwei Jahren einfuhr.
Die Top-Ten-Plätze wurden allesamt von Italienern belegt. Auf Rang vier und fünf landeten mit Pasquale Muto und Massimo Giunti zwei Fahrer von Miche-Silvercross; auch CSF kam in doppelter Ausführung unter die ersten Zehn (8. Savini, 9. Pozzovivo). Der Sieger der letzten beiden Austragungen, Allessandro Bertolini (Serramenti), fuhr diesmal auf Rang 14 (+ 1,05). Bester deutschsprachiger Fahrer wurde Philipp Mamos (Amore & Vita) auf Platz 18 (+ 3,57).

Mit diesem Sieg beendet Nibali, der aus Sizilien stammt und seit 2006 schon für Liquigas fährt, eine Phase von keineswegs schlechten, aber auch nie herausragenden Resultaten. Ganz zu oberst auf dem Podest stand er zuletzt beim Giro del Trentino im letzten Jahr, bei dem er sowohl eine Etappe als auch die Gesamtwertung für sich entschied. Laut dem für die italienische Nationalmannschaft zuständigen Franco Ballerini beweist der starke Soloauftritt des 24-jährigen, dass er bei den nationalen Straßenmeisterschaften am Sonntag zu den Favoriten zu zählen sei. Vielleicht ist es auch ein gutes Vorzeichen für die Tour de France, bei der Nibali im letzten Jahr immerhin zwischenzeitlich das Weiße Trikot tragen durfte. Dementsprechend ließ er nach dem Rennen verlauten, in Frankreich eine Etappe gewinnen und unter die Top 10 fahren zu wollen.

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