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Dextro Energy WM-Triathlon in Kitzbühel: Brownlee mit dem Hattrick - Petzold und Unger überzeugen mit hervorragendem vierten bzw. fünften Platz - Frodeno gibt unterkühlt auf
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11.07.2009

Dextro Energy WM-Triathlon in Kitzbühel: Brownlee mit dem Hattrick - Petzold und Unger überzeugen mit hervorragendem vierten bzw. fünften Platz - Frodeno gibt unterkühlt auf

Info: Dextro Energy Triathlon ITU World Championship Kitzbühel
Autor: Christoph Walter



Kitzbühel, 11.07.2009 – Mit einer fabelhaften Laufbestzeit sicherte sich der erst 21-jährige Alistair Brownlee nach den Erfolgen in Madrid und Washington den Hattrick. Der Spanier Javier Gomez musste sich wieder einmal mit Platz zwei begnügen, wohingegen der Deutsche Maik Petzold lange Zeit auf Podestplatzkurs lag, dann aber hinter Laurent Vidal mit dem vierten Rang Vorlieb nehmen musste. Nach langer krankheitsbedingten Pause konnte sich der Weltmeister von 2007, Daniel Unger, mit dem heutigen fünften Platz in der Weltspitze zurückmelden. Das kalte und nasse Wetter stellte heute vielen Favoriten ein Bein, so auch dem deutschen Olympiasieger Jan Frodeno, der das Rennen während des Laufens völlig unterkühlt aufgeben musste.

Kurios: Portugiese Bruno Pais löst Massenfehlstart aus

Den Auftakt des Dextro Energy Triathlons in Kitzbühel bildeten zwei Schwimmrunden zu je 750 Meter im Schwarzsee am legendären Hahnenkamm. Doch der Startschuss auf dem Bootssteg zum Einsprung ins mit 13 Grad Celsius verhältnismäßig kalte Wasser lief alles andere als reibungslos. Der Portugiese Bruno Pais startete bereits vor dem Ertönen des Startschusses, woraufhin ihm fast das gesamte Feld hinterher eilte und nur ein kleiner Teil der insgesamt 67 Starter noch auf den tatsächlichen Start wartete, sodass es zu einem Neustart kommen musste. Einige Schwimmer konnten jedoch erst nach 300 Meter absolvierter Strecke gestoppt werden, sodass sie bereits etwas Kraft im Kampf um den Sieg beim Alpentriathlon ließen.

Slowene Richard Varga drückt der Schwimmstrecke seinen Stempel auf – Petzold mit Gomez und Brownlee auf Verfolgungsjagd

Nachdem der zweite Start erfolgreich ausgeführt wurde, setzte sich schnell der erste Athlet um ein paar Meter vom Hauptfeld ab. Nach zwei Runden stieg der Slowake Richard Varga mit einer Fabelzeit von 15 Minuten und 58 Sekunden als erster aus dem Wasser. Ca. 20 Sekunden später vollzog dann die erste größere Gruppe von insgesamt 18 Athleten den Wechsel vom Wasser auf die 40km Radstrecke. Neben dem Sieger des Dextro Energy Triathlons in Madrid und Washington, Alistair Brownlee, waren auch Favorit Javier Gomez, sowie der derzeitig beste Deutsche Kurzstreckler Maik Petzold in der Verfolgergruppe vertreten. Der vor dem Rennen in der WM-Gesamtwertung Zweitplatzierte, sowie der Weltmeister von 2007, Daniel Unger und der deutsche Olympiasieger Jan Frodeno hatten nach dem Schwimmen schon einen Rückstand von knapp einer Minute auf den Slowaken aufgebrummt bekommen. Da dem nach dem Schwimmen führende Slowaken Varga durch die Jury ein Frühstart nachgewiesen werden konnte, musste er in der Wechselzone eine 15 Sekunden-Strafe verbüßen, sodass die Verfolger um den 21-jährigen Briten Alistair Brownlee, dessen jüngeren Bruder Jonathan, und den Spanier Javier Gomez schnell zu Varga aufschließen konnte.

Regenschauer führt zu zahlreichen Stürzen auf der Radstrecke – Unger und Frodeno schließen zur ersten Verfolgergruppe auf

Durch den starken Regen und die damit verbundenen nassen Straßen wurde die mit Anstiegen gespickte Radstrecke spektakulärer als von den Veranstaltern vorgesehen. Neben zahlreichen Attacken, kam es auch zu unschönen Stürzen. So erwischte es den Österreicher Andreas Giglmayr, dem es die komplette rechte Gesäßhälfte aufrieb, sowie den starken Russen Alexander Brukhankov, der infolge seines Sturzes das heutige Rennen aufgab. Wenig später kam dann auch für den unermüdlich kämpfenden Lokalmatador Giglmayr das Aus, als er nach der Hälfte der Radstrecke durch einen technischen Defekt seines Rads erneut zurückgeworfen wurde. An der Spitze konnte der Kanadier Paul Tichelaar die entscheidende Attacke setzen. Der Schweizer Sven Riederer sowie der Portugiese Bruno Pais fuhren gemeinsam mit dem Kanadier einen 20 Sekunden großen Vorsprung heraus. Kurze Zeit später machte sich auch der Tscheche Jan Janour auf die Verfolgung der dreiköpfigen Spitzengruppe, um kurze zeit später zu ihr aufzuschließen. Nach bereits kuriosem Fehlstart, kam es auch auf den letzten beiden Runden der Radstrecke zu verwirrenden Szenen. Die Spitzengruppe konnte zwei Athleten überrunden, woraufhin normalerweise den überrundeten Triathleten die Herausnahme aus dem Rennen blüht, doch die Veranstalter schienen dies nicht zu bemerken, sodass der überrundete Lukas Hollaus für einige Zeit die Tempoarbeit für die Spitzengruppe machte. Beim Wechsel auf die abschließenden 10km Laufen hatten Tichelaar, Pais und Janour somit einen Vorsprung von gut 30 Sekunden auf die mittlerweile sehr große Verfolgergruppe, in der auch der zunächst zur Spitzengruppe zählende Schweizer Riederer vertreten war, da er das Tempo an der Spitze nicht mitgehen konnte.

Brownlee lässt seinen Gegnern wie in Madrid und Washington auf der Laufstrecke keine Chance

In der Verfolgergruppe waren auch die Deutschen Unger, Petzold und Frodeno, sowie die weiteren Favoriten Gomez und Brownlee vertreten. Doch wie bei dem WM-Lauf in Madrid forcierte der Brite Alistair Brownlee gleich zu Beginn das Tempo derart, dass ihm niemand folgen konnte und er bereits einige Meter zwischen sich und die schnell auf 6 Mann schrumpfende Verfolgergruppe legen konnte. Olympiasieger Jan Frodeno konnte der Gruppe um Javier Gomez leider nicht folgen, völlig unterkühlt vom kalten Regen, musste er sogar das Rennen aufgeben. Auch Daniel Unger tat sich beim Laufen sehr schwer, sodass nur Maik Petzold aus schwarz-rot-goldener Sichtweise um Podestplatzierungen mitstreiten konnte. Etwas überraschend konnte auch Alistair Brownlee`s 19-jähriger Bruder Jonathan mit Gomez, Petzold und dem Franzosen Vidal mitgehen. Damit war schon vor Ende des Rennens klar, dass der Junior für einen Paukenschlag sorgen würde, und in den nächsten Monaten und Jahren, vor allem in Hinblick auf die Olympische Spiele 2012 in London eine Brownlee-Dynastie anbrechen könnte. Im weiteren Verlauf konnte Jonathan Brownlee jedoch dem hohen Tempo nicht mehr folgen, sodass er am Ende mit einem dennoch erfolgreichen 13.Platz zufrieden sein musste. Der Spanier Javier Gomez, der seit Jahren zur Weltspitze gehört, gab auf den letzten Kilometern nochmal alles, um den Hattrick Alistair Brownlees zu verhindern, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein sollte. Alistair Brownlee holte sich mit der Laufbestzeit nach den Erfolgen in den WM-Rennen in Madrid und Washington damit den dritten Sieg in Folge. Der Deutsche Maik Petzold konnte am Ende das Tempo von Javier Gomez und dem Franzosen Laurent Vidal nicht mithalten, sodass er wie in Madrid das Podest um einen Platz verpasste. Der Bad Saulgauer Daniel Unger konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten auf der Laufstrecke nach und nach Zeit gut machen, sodass am Ende ein erfolgreicher 5.Platz heraussprang. Sven Riederer platzierte sich nur wenige Sekunden dahinter auf einem hervorragenden sechsten Platz, und damit als Bester der ehemaligen Spitzengruppe auf der Radstrecke. Der als einer der Favoriten auf den Sieg ins Rennen gegangene Australier Brad Kahlefeldt brach während der 10km Laufen völlig ein, sodass er sich auf einem für ihn ungewöhnlichen 33.Platz einfand.

Alistair Brownlee unangefochtener WM-Führender

Durch den heutigen Sieg und damit verbunden Hattrick hat sich der erst 21-jährige Alistair Brwonlee schon fast die maximale Punktausbeute für die WM-Serie gesichert. Von der sieben Rennen umfassenden WM-Serie werden nämlich nur die vier besten Resultate gewertet. Bei noch drei ausstehenden Rennen in Hamburg, London und Yokohoma und drei Siegen bei bisher drei Starts (das Auftaktrennen in Tongyeong ließ Brownlee aus) ist der Brite in einer komfortablen Ausgangslage. Allerdings hat er sich damit noch keinesfalls den WM-Titel gesichert, da es beim Grand WM-Final im australischen Gold Coast noch zahlreiche Punkte zu vergeben gibt. In der WM-Gesamtwertung führt Brownlee mit 2400 Punkten (800 gibt es für einen Sieg bei einem WM-Rennen). Dahinter folgt der Spanier Javier Gomez mit 2368 Punkten. Durch seinen heutigen dritten Platz in Kitzbühel konnte sich Laurent Vidal mit insgesamt 1961 auch in der Gesamtwertung auf Rang drei vorarbeiten, dicht dahinter folgt Maik Petzold mit 1953 Punkten. Dagegen liegt der Olympiasieger von Peking Jan Frodeno nach nicht Teilnahme in Tongyeong und Rennaufgabe in Kitzbühel außerhalb der TopTen auf dem elften Platz mit 1195 Punkten, wobei damit noch nichts verloren ist, da wie beschrieben, nur die besten vier von insgesamt sieben WM-Rennen gewertet werden und noch drei Rennen ausstehen. Am 25/26. Juli steht dann für Unger, Petzold und Frodeno in Hamburg ein Heimspiel an.

-> Resultat





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