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1. Ruhetag - Das Zwischenfazit zu allen Teams (Teil 1)
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13.07.2009

1. Ruhetag - Das Zwischenfazit zu allen Teams (Teil 1)

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Leon Senner (Le0n)



Nachdem etwas mehr als die erste Woche der Tour vorbei ist, neun Etappen absolviert wurden und sich die Klassements langsam aber sicher sortiert haben, ist es Zeit Bilanz zu ziehen. LiVE-Radsport hat sich von jedem Team die Leistungen in den ersten neun Tagen genauer angeschaut und für die Teams ein kleines Zwischenfazit gezogen. Heute befasste man sich mit den ersten zehn Teams näher, morgen folgt das Zwischenfazit der anderen zehn Mannschaften.


Teil 1 | Teil 2



Ag2r – La Mondiale

Nachdem die Tour für Ag2r nicht allzu gut begann, kann sie jetzt schon als voller Erfolg gelten. Da Rinaldo Nocentini auf der siebten Etappe nach Andorra-Arcalis das Gelbe Trikot eroberte, es auf den beiden folgenden Pyrenäen-Etappen verteidigte und jetzt voraussichtlich noch mindestens vier weitere Tage tragen wird, kann Ag2r gelassen in die letzten rund eineinhalb Wochen gehen. Das sah zu Beginn der Tour noch nicht unbedingt danach aus, war man doch ursprünglich mit Vladimir Efimkin als Kapitän in die Tour gegangen, welcher dann im Prolog nur auf einem enttäuschenden 107. Platz landete. Als einziger wusste Christophe Riblon mit einem 29. Rang im Prolog zu überzeugen. Auf der zweiten Etappe zeigte sich Ag2r aber gleich mit Cyril Dessel in der Ausreißergruppe des Tages, im anschließenden Sprint fuhren Nicolas Roche und Lloyd Mondory beide in die Top10. Auf den Etappen 3 und 5 blieb man wie schon im Prolog eher blass, nur Mondory konnte im Sprint der 5. Etappe mit einem erneuten Top10-Platz aufhorchen, dass Mannschaftszeitfahren zwischen den beiden Etappen lief mit dem neunten Platz befriedigend. Auf der letzten Flachetappe vor den Pyrenäen zeigte Nocentini im Sprint hinauf zum Olympiastadion mit dem achten Platz in Barcelona schon einmal seine gute Form, bevor er und sein Teamkollege Riblon auf der nächsten Etappe in der Ausreißergruppe fuhren, Riblon Bergpunkte sammelte, beide in die Top10 und Nocentini sogar ins Gelbe Trikot fuhr. Auf den darauf folgenden beiden Pyrenäen-Etappen übernahm Ag2r dann zum einen die Verantwortung im Hauptfeld, zum anderen fuhr man mit Vladimir Efimkin auf der 8. und 9. Etappe aber auch einige Attacken. Nun hat das Team mit Nocentini auf Platz 1 und Efimkin auf Platz 15 zwei Fahrer in aussichtsreichen Positionen, vor allem Efimkin könnte wie letztes Jahr in den Top10 der Tour landen.


Agritubel

Als Wildcard-Team zum vierten Mal in Folge zur Tour gekommen, konnte Agritubel in der ersten Woche auf den Flachetappen für Furuore sorgen und Aufmerksamkeit erlangen bevor man zum Ende der ersten Woche mit dem Etappensieg in Andorra-Arcalis die Tour endgültig als großen Erfolg ansehen kann und einen möglichen Nachfolge-Sponsor (Agritubel steigt am Ende der Saison aus) vielleicht von sich überzeugen konnte. Bereits auf der zweiten Etappe sprintete Romain Feillu aufs Podium, auf der darauffolgenden Flachetappe war Agritubel zunächst mit Maxime Bouet in der Ausreißergruppe vertreten, welcher dann noch den 9. Tagesrang holte. Alles in den Schatten stellte dann aber die grandiose Leistung von Brice Feillu auf der 8. Etappe, mit der er neben dem Tagessieg auch das Bergtrikot für einen Tag eroberte.


Astana

Das dominierende Team der ersten neun Tage! Gleich beim Prolog ließ Astana mit den Plätzen 2 (Contador), 4 (Klöden), 6 (Leipheimer) und 10 (Armstrong) keinen Zweifel daran aufkommen, dass man das Team sei, welches es zu schlagen gilt. Auf den nächsten Etappen verfestigte sich trotz der zwischenzeitlichen Uneinigkeiten zur Situation auf der 3. Etappe das Bild, vor allem im Mannschaftszeitfahren demonstrierte man mit dem unangefochtenen Sieg Stärke. In den Pyrenäen bewies Astana endgültig, dass man die stärkste Mannschaft ist, den ganzen Anstieg nach Andorra-Arcalis fuhr man mit den vier Fahrern vorne, die auch im Prolog in die Top10 gefahren waren, auf dem letzten Kilometer fuhr Contador allen anderen auch noch auf und davon. Im Gesamtklassement nimmt Astana die Plätze 2, 3, 4 und 6 ein und hat allerbeste Chancen auf den Gesamtsieg.


BBox Bouygues Télécom

BBox ist bisher die Überraschungsmannschaft der Tour – war man ohne richtigen Kapitän oder Topfahrer für ein bestimmtes Terrain ins Rennen gegangen stehen nun zwei Etappensiege sowie die Führung in der Preisgelderrangliste zu Buche. Schon auf der zweiten Etappe setzte der Japaner Arashiro bei seinem Tour-Debüt mit dem 5. Platz im Massensprint das erste Ausrufezeichen, es folgte nach zwei durchwachsenen Etappen der Etappensieg von Thomas Voeckler am Geburtstag von Teamchef Jean-René Bernaudeau aus einer Ausreißergruppe heraus. Voeckler war es auch, der auf der 8. Etappe aus einem dezimierten Hauptfeld heraus auf den 10. Platz sprintete, bevor Pierrick Fédrigo auf der darauf folgenden 9. Etappe den zweiten Etappensieg im Duell gegen Franco Pellizotti ersprintete. BBox kann gelassen in die letzte beiden Tourwochen gehen, ähnlich wie Agritubel hört der Sponsor am Ende des Jahres auf, allerdings hat man ebenfalls beste Werbung für das Team gemacht.


Caisse d'Epargne

Nach dem Ausschluss von Kapitän Alejandro Valverde ging Caisse d'Epargne ohne großen Plan oder klaren Kapitän in die Tour. Von Tag zu Tag steigerte sich das Team aber, bis es auf der 8. Etappe sogar mit dem Etappensieg klappte. Das erste gute Resultat sprang im Mannschaftszeitfahren auf der vierten Etappe heraus, wo man überraschend den siebten Platz errang. Auf der fünften Etappe erreichte José Joaquin Rojas noch einen erneuten 7. Platz, einen Tag später sprintete er dann schon aufs Podium. Die positive Tendenz setzte sich auf der siebten Etappe mit Gutierrez' neuntem Platz fort und auf der achten Etappe platze nach einer taktischen Meisterleistung von Luis Leon Sanchez endgültig der Knoten. Der einzige negative Aspekt war das Abschneiden Oscar Pereiros, der schon am Anfang der achten Etappe ausstieg und nun sogar vor dem Karriereende steht.


Cervélo TestTeam

Bei Cervélo kann man durchaus geteilter Meinung über das Abschneiden in der ersten Tour-Woche sein, auf der einen Seite fuhr Sprinter Thor Hushovd zwar starke Platzierungen und sogar einen Etappensieg ein, auf der anderen Seite verlor der Vorjahressieger Carlos Sastre bereits viel Zeit und eine Titelverteidigung scheint jetzt schon beinahe unmöglich. Dabei hatte die Tour mit Sastres 21. Platz im Prolog eigentlich gut begonnen. Auf der zweiten und dritten Etappe sprintete Hushovd auf die Plätze Vier und Zwei, doch dann stand das Mannschaftszeitfahren an, nach welchem Sastres Rückstand auf Armstrong schon bei knapp unter drei Minuten war. Auch der Etappensieg Hushovds konnte nicht ganz darüber hinwegtrösten, zumal Sastre bei der Bergankunft hinauf nach Andorra-Arcalis nicht den stärksten Eindrück hinterließ. Auf der darauf folgenden Etappe konnte Hushovd das Grüne Trikot übernehmen, für den restlichen Verlauf der Tour drängen sich bei Cervélo zwei große Fragen auf: Wird Sastre in den Alpen die Astana-Phalanx attackieren können und kann Hushovd das Grüne Trikot bis Paris verteidigen?


Cofidis

Außer vielleicht Euskaltel präsentierte sich kein Team in den ersten neun Tagen so offensiv wie die französische Équipe Cofidis. Zwar ist dabei noch kein Etappensieg rausgesprungen, dennoch dürfte man bei Cofidis zufrieden sein. Stephane Augé (2. und 6. Etappe), Samuel Dumoulin (3. Etappe), Christophe Kern (7. Etappe) und Leonardo Duque (9. Etappe) waren die vier Fahrer, die Cofidis in den Ausreißergruppen vertraten, auch David Moncoutié probierte es zwischenzeitlich. Samuel Dumoulin konnte seinen Ausreißversuch noch in einen vierten Etappenplatz ummünzen, Christophe Kern wurde auf der 7. Etappe gar Tageszweiter. Zudem konnte Augé dem Finnen Veikkanen für einen Tag das Bergtrikot entreißen, bevor zunächst Feillu, dann aber mit Kern wieder ein Cofidis-Fahrer die prestigeträchtige Wertung übernahm. Cofidis fährt bislang eine bewegte Tour und ist somit auf dem besten Weg doch noch einen Etappensieg zu ergattern.


Euskaltel

Auch Euskaltel suchte in den ersten neun Tagen oft das Heil in der Flucht. Zwar gelang wie in den fünf Jahren zuvor noch kein Etappensieg, allerdings konnte Mikel Astarloza mit seinem Ausreißversuch auf der 8. Etappe zum einen aufs Podium fahren, sich zum anderen aber auch im Gesamtklassement deutlich verbessern, zudem konnte Egoi Martinez dank seiner offensiven Fahrweise das Bergtrikot erobern und wird es mindestens noch zwei Tage tragen, vermutlich sogar noch einige Tage länger. Schon im Prolog hatte Astarloza mit dem 12. Platz eine gute Form angedeutet, auf den nächsten vier Etappen blieb man zwar eher blass, doch als es in die Pyrenäen ging, zeigte sich Euskaltel wieder häufig in der Attacke. Auch wenn Martinez auf der Etappe nach Andorra auf einen starken 5. Platz fuhr, konnte Euskaltel mit dem Tag nicht ganz zufrieden sein, da Astarloza schon fast eineinhalb Minuten auf Contador und eine Minute auf die anderen Favoriten verlor. Diese Zeit konnte er zwar mit der starken Leistung auf der 8. Etappe wieder herausholen, dennoch bleibt die Frage ob Astarloza in den Alpen wieder Zeit einbüßen muss und man sich vielleicht ganz auf das Trachten nach Etappenerfolgen beschränken sollte.


Francaise des Jeux

Die französische Fdjeux-Mannschaft hat eine wechselhafte Woche hinter sich. Waren die ersten beiden Tage mit dem 15. Platz von Côppel im Prolog und dem Ausreißversuch von Jussi Veikkanen, der im Bergtrikot endete, ein voller Erfolg, so wurde es auf den nächsten Etappen etwas ruhiger, nur auf der 5. Etappe präsentierten sich der Weißrusse Hutarovich und der Franzose Geslin in der Ausreißergruppe. Bei der ersten Bergankunft der Tour überraschte Sandy Casar durchaus positiv, in dem er nur eine halbe Minute auf die Favoritengruppe um Schleck, Armstrong und Evans verlor, durch seinen erfolgreichen Ausreißversuch auf der nächsten Etappe fuhr er auf denn 22. Platz im Gesamtklassement vor. Fdjeux kann mit der ersten Woche also alles in allem zufrieden sein, auch wenn die ganz großen Erfolge bisher ausblieben.


Garmin-Slipstream

Das Team Garmin bringt jedes Jahr bei der Tour einen neuen Topfahrer fürs Gesamtklassement, war es letztes Jahr noch Chris Vandevelde, überrascht dieses Jahr Bradley Wiggins die Radsportwelt mit seinen starken Auftritten im Hochgebirge. Schon im Prolog in Monaco fuhr Wiggins auf einen beachtlichten dritten Platz, auf der zweiten Etappe sprintete Tyler Farrar aufs Podium, nur von Cavendish geschlagen. Beim Mannschaftszeitfahren, dem erklärten Ziel für die Tour, lief zwar gut, aber nicht gut genug für Garmin, erneut sprang der 2. Platz bei raus. Auf der fünften Etappe zeigte Farrar mit dem vierten Platz – im Sprint des Hauptfeldes wieder nur von Cavendish geschlagen – abermals dass er mittlerweile zur absoluten Sprintelite gehört. Auch bei der Bergankunft in Andorra wusste Garmin positiv zu überraschen, mit Wiggins und Vandevelde hatte man am Ende noch zwei Fahrer in der Favoritengruppe. In den ersten neun Tagen konnte Garmin eine Reihe von Spitzenresultaten einfahren, öfter als nur einmal schrammte man nur knapp am Tagessieg vorbei.





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