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Maes spurtet am Ende von windiger dritten Etappe der Burgos-Rundfahrt zum ersten Profisieg – Teamkollege Hermans übernimmt Führung
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07.08.2009

Maes spurtet am Ende von windiger dritten Etappe der Burgos-Rundfahrt zum ersten Profisieg – Teamkollege Hermans übernimmt Führung

Info: Vuelta a Burgos (2.HC)
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Burgos, 7.8.09 - Im Sprintfinale der dritten und aufgrund von Windkantensituationen stellenweise für die Favoriten sehr gefährlichen Etappe hat das belgische Team Topsport Vlaanderen-Mercator seine Qualitäten ein weiteres Mal aufgezeigt und mit dem 23-jährigen Nikolas Maes gestellt, der seinen ersten Erfolg in seiner Karriere feiern durfte. Um wenige Zentimeter unterlag dahinter sein Anfahrer und gestrige Zweite Ben Hermans knapp dem Russen Alexei Markov von Katusha, der sein bestes Saisonresultat einfuhr. Obwohl es für den dritten Platz des Gesamtzweiten Ben Hermans keine Bonifkationen gab, wanderte das Führungstrikot durch eine Lücke innerhalb des Feldes von den Schultern von Joaquim Rodriguez zum Belgier.

Profil der Etappe rund um Burgos vermittelt trügerisches Gefühl
Die einzige rein auf die Sprintermannschaften zugeschnittene dritte Etappe führte die verbliebenen 115 Fahrer in die Hauptstadt der gleichnamigen Region Burgos, welche bis 2008 Schlusspunkt verankert war, ehe sie der Ankunft an de Lagunas de Neila wich. Durch das komplette Fehlen von Bergwertungen auf der nach dem Start aus der Stadt herausführenden und nach einer Schleife zurückkehrenden Strecke über 175 Kilometer waren mit lediglich kleinen Erhebungen die Möglichkeiten für Attacken rar gesät, wohlgleich galt es bei dieser trügerischen Ausgangslage die nötige Aufmerksamkeit zu bewahren, um nicht Opfer von möglichem Seitenwind zu werden.

Trio bestimmt Rennbild, Rafael Serrano löst Thomas De Dent an Spitze der Zwischensprintwertung ab
Gewillt nach dem misslungenen Fluchtversuchs am Vortag mit fünf weiteren Fahrern am heutigen Tag eine vielleicht sich bietende Chance zu ergreifen, war es Rafael Serrano von Contentpolis-AMPO, der nach fünf Kilometern gemeinsam mit José Ruiz von Andalucia-Cajasur die erste Attacke initiierte, welche sich vorerst als erfolgreich herausstellen sollte. Mit Raul Santamarta vom heimischen Team Burgos Monumental machte sich bald ein ebenfalls am Vortag mit einer Attacke glückloser Fahrer auf, sich zumindest heute dauerhaft an der Spitze zu zeigen, nachdem er gestern ebenso wie seine Mitstreiter aus der ersten Fluchtgruppe des Tages nur ein kurzes Dasein als Spitzenreiter fristete. Die beiden in Front liegenden Serrano und Ruiz sahen in Santamarta einen willkommenen Begleiter und sträubten sich nicht gegen den Zusammenschluss nach 19 Kilometern, dem ein kontinuierlicher Aufbau des Vorsprungs folgte. Mit einem Rückstand im Gesamtklassement von 43 Sekunden war Raul Santamarta als 48. der Bestplatzierte des Trios, doch in dem Wissen den Ausreißern schnell wieder zu Leibe rücken zu können, schlug man im Feld ein gemäßigtes Tempo an, sodass der Abstand maximal 4:32min erreichte. Dies eröffnete für den bereits mit zwei Punkten ausgestatteten Rafael Serrano bei den Meta Volantes bei Kilometer 40, 70 und 95 deutlich die Spitze vom in der Sonderwertung führenden Belgier Thomas De Gent (Topsport Vlaanderen) zu übernehmen. Indem er ein jedes Mal an den Prämien für Ruiz den ersten Platz belegte, baute er einen Kontostand auf elf Zähler aus und überflügelte De Gent somit um zwei Punkte.

Windkante führt zu Spaltung, doch alle Favoriten aufmerksam
Dass es bei diesem kleinen Zwischenerfolg bleiben sollte, lag an einer im Feld bei Seitenwind auftretenden gefährlichen Spaltungssituation, in der Caisse d’Epargne als das Feld anführende Mannschaft das Tempo enorm erhöhte, um mögliche Konkurrenten zu distanzieren. Die endgültige Einholung der Spitzenreiter nach 132 Kilometer und damit weit vor dem Etappenziel war dabei eher ein Nebenprodukt. Trotz der horrenden Geschwindigikeit gelang es Caisse d’Epargne jedoch nicht einen Kontrahenten ins Hintertreffen zu bringen, sodass man zehn Kilometer später die Aktion vorerst für beendet erklärte und die beiden Teile wieder verschmolzen. Einige Kilometer nach dieser Situation sah der spanische Meister der U23-Klasse Pedro Merino von Fuji-Servetto eine günstige Gelegenheit für einen Angriff und fand in Serafino Martinez von Andalucia-Cajasur und Johan Coen von Topsport Vlaanderen zwei Begleiter, mit denen er die letzten 20 Kilometer in Angriff nahm. Um einen Massensprint nicht zu gefährden, ergriff Euskaltel-Euskadi um den Auftaktsieger Koldo Fernandez die Initiative und verschrieb sich gemäß der Verantwortung einer Sprintermannschaft der Verfolgung, die bald Früchte trug und vor dem Anbrechen der letzten zehn Kilometer wieder zu einem geschlossenen Feld führte.

Euskaltel und Topsport Vlaanderen bereiten Sprintfinale vor, Maes der Triumphator
Auf dem Weg zu einem solchen Finale waren damit allerdings nicht alle Risiken gebannt, denn nicht nur ein weiterhin starker Seitenwind, der einige Fahrer am Ende der großen Gruppe absplittern ließ, sondern auch der bereits an allen Tagen sehr aktive Fabrice Piemontesi von Fuji-Servetto entfloh mit einem Angriff vier Kilometer vor dem Ende auf maximal 22 Sekunden. Erst als Euskaltel-Euskadi und Topsport Vlaanderen bei noch vier zu fahrenden Kilometern die Nachführarbeit vom mittlerweile wieder hauptsächlich dafür verantwortlichen Team Caisse d’Epargne an sich rissen, schrumpfte der Vorsprung des Italieners wieder so stark, dass er 100 Meter vor der Ziellinie von der Spurtavantgarde des durch das hohe Tempo zersplitterten Feldes gestellt wurde. Um Baden Cooke in eine möglichst gute Position zu bringen hatte sich Vacansoleil vor die Gruppe gespannt, während sich dahinter der Vortages- und Gesamtzweite Ben Hermans mit Nikolas Maes von Topsport Vlaanderen als auch Koldo Fernandez von Euskaltel-Euskadi einordneten. Trotz aller Vorarbeit waren es aber nicht Vacansoleil oder Euskaltel, welche die Früchte ihrer Arbeit ernteten, sondern die bisher bei der Vuelta a Burgos stark fahrende Mannschaft Topsport Vlaanderen-Mercator, deren Arbeit von unterwegs sich dadurch bezahlt machte, dass Nikolas Maes den besten Antritt entfaltete und seine Kontrahenten um mehr als eine Radlänge hinter sich ließ. Für den 23-jährigen Belgier war es nach dem sechsten Platz bei den nationalen Meisterschaften und dem dritten Platz zu Beginn der 31. Burgos-Rundfahrt das beste Saisonresultat und der erste Erfolg seiner Karriere. Einen Doppelsieg von Topsport Vlaanderen verhinderte Alexei Markov von Katusha, der sich hauchdünn vor Ben Hermans auf dem für ihn mit dem besten Saisonresultat bedeutenden zweiten Rang klassierte. Der Sieger der ersten Etappe und stellvertretend für Joaquim Rodriguez im grünen Punktetrikot fahrende Koldo Fernandez verpasste das Podium und rangierte sich einen Platz vor Markovs Anfahrer Denis Galimzyanov ein. Dem Australier Baden Cooke blieb am Ende der sechste Platz und damit ein weiteres Resultat in der langen Reihe der Top10-Ergebnisse aus diesem Jahr. Für eine Schrecksekunde sorgte hinter der Ziellinie der Etappenachten Joaquin Sobrino von Burgos Monumental, der sich auf der rechten Seite am Hinterrad von Galimzyanov aufhängte und quer über die Straße rutschend erst an der linken Bande zum liegen kam. Nach einigen Momenten am Boden richtete sich Sobrino wieder auf und ließ sich von den Sanitätern behandeln.

Hermans profitiert von Lücke
Neben dem Tagessieg geriet der dritte Tage der spanischen 2.HC-Rundfahrt für Topsport Vlaanderen auch in der Gesamtwertung zu einem vollem Erfolg, da Ben Hermans von einer vier Sekunden großen Lücke ab dem 20. Platz profitierte, mit der er seinen Rückstand von einer Sekunde vom Vortag egalisierte und Joaquim Rodriguez an der Spitze des Rennens ablöste. Der 22-jährige Belgier, der bisher als nationaler Zeitfahrmeister der Junioren von 2004 und Gewinn des diesjährigen Grand Prix des Marbriersauf sich aufmerksam gemacht hatte, fuhr sich so erstmals ins Rampenlicht eines großen Events, wenngleich es um seine Chancen das Leadertrikot auf den letzten beiden Tagen zu verteidigen nicht zum Besten bestellt sein dürfte.

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