<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Vuelta a Burgos
Finale Bergankunft der Burgos-Rundfahrt endet mit Sieg von Mosquera – Danielson verliert Rundfahrt auf letzten Kilometer an Valverde
Suchen Vuelta a Burgos Forum  Vuelta a Burgos Forum  Vuelta a Burgos
09.08.2009

Finale Bergankunft der Burgos-Rundfahrt endet mit Sieg von Mosquera – Danielson verliert Rundfahrt auf letzten Kilometer an Valverde

Info: Vuelta a Burgos (2.HC)
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Lagunas de Neila, 09.08.2009 - An den Lagunas de Neila hat die Vuelta a Burgos 2009 einen packenden und mit dem Sieg des spanischen Kletterspezialisten Ezequiel Mosquera vom Team Xacobeo Galicia enden Schlusspunkt auf der Königsetappe der 31. Austragung der Rundfahrt genommen, die auf dem letzten Kilometer durch einen Einbruch des Zeitfahrsiegers und Gesamtführenden Tom Danielson zum zweiten Mal in ihrer Historie seit 2004 den Spanier Alejandro Valverde als Gewinner hervorbrachte..

Mit Spannung erwartete Bergankunft soll über Ausgang der Rundfahrt entscheiden
Bei der 31. Austragung der traditionell über fünf Tage laufenden Burgos-Rundfahrt griffen die Organisatoren in diesem Jahr auf ein bekanntes Konzept zurück und gestalteten das Etappenrennen der Kategorie 2.HC erneut ausgerichtet auf eine Bergankunft am letzten Tag an den Lagunas de Neila, die bereits seit vielen Jahren einen festen Bestand des Programms gebildet hatte, doch erst im vergangenen Jahr als Schlussakt der Rundfahrt auserkoren wurde, an der die Entscheidung zu Gunsten des in diesem Jahr aussichtslos zurückliegenden Gesamtsieger Xabier Zandio fiel. Auf einer Höhe von 1900 Metern war auch in diesem Jahr das unter die Especial-Einstufung fallende Finale platziert worden, das durch vorausgehende vier weiteren Bergwertungen, darunter mit dem Pasil de Rozvientos eine ersten Kategorie, nach einem vom Startort Ariencas de los Pinares vorerst flacheren bis hügeligen Abschnitt mit zwei Zwischensprints trotz der moderaten Länge von 155 Kilometern eine besondere Würze und Schwierigkeit erhielt. Vor und im Anschluss an den Pasil de Rozvientos hatte neben einer Bergpämie der niedrigsten Kategorie nach 100 Kilometern der Alto de Callado als Berg der dritthöchsten Kategorie Beachtung gefunden, der so bei identischem Routenverlauf zum Vorjahr zwei Mal zu bewältigen galt, bevor die Entscheidung am Schlussanstieg herbeigeführt werden sollte.

Lange Gruppenbildungsphase, sieben Ausreißer maximal drei Minuten in Front
Angesichts der nach vier Tagen beinahe alles ermöglichenden Verhältnisse im Gesamtklassement entfaltete das Rennen von Beginn an einen nervösen Charakter und es wurden viele Angriff lanciert, deren erster nach zwei Kilometer von Pablo Urtasun (Euskaltel-Euskadi), Reinier Honig (Vacansoleil), Ben Swift (Katusha) und Kristof Goddaert (Topsport Vlaanderen-Mercator) nach nur vier Kilometer wieder endete. Erst bei Kilometer 22 gelang es Geraint Thomas von Barloworld, Luca Paolini von Acqua e Sapone und Baden Cooke von Vacansoleil wieder einen Fluchtversuch zu initiieren, der mit einem Vorsprung von mehr als nur ein paar Sekunden ausgestattet war, jedoch auch in Ungnade beim Feld fiel und noch vor der ersten Sprintwertung bei Kilometer neutralisiert wurde. An jener Prämie sicherte sich in der Sonderwertung drittplatzierte José Ruiz von Andalucia-Cajasur die drei Zähler für den ersten Rang und zog am nicht punktenden Thomas De Gent vorbei, womit er sich bis auf zwei Zähler an den ebenfalls leer ausgegangen Rafael Serrano annäherte. In der Folge bot sich weiterhin für viele Kilometer das gleiche Bild vieler erfolgloser Fluchtversuche und eines hohen Tempos, bis schließlich nach 45 gefahrenen Kilometern mit Manuel Erviti (Caisse d’Epargne), Serafín Martínez (Xacobeo Galicia), Philip Deignan (Cervélo TestTeam), Ivan Rovny (Katusha), Gerben Lowik (Vacansoleil), Diego Milan und Luca Paolini (Acqua e Sapone), Pieter Vanspeybrouck (Topsport Vlaanderen-Mercator) und Diego Gallego (Burgos Monumental) neun Fahrern eine erfolgsversprechende Flucht gelang, aus der sich zwar bald Diego Milan und Gerben Löwik verabschiedeten, die aber das Wohlwollen des Pelotons, das sich nicht besonders über den mit 1:00min Rückstand zum Führenden Tom Danielson bestplatzierten Serafin Martinez sorgte, genoss. Die zweite Zwischensprintwertung mitnehmend reihten sich nach 58 Kilometern Vanspeybrouck, Deigan und Rovny als Punkteträger ein, womit eine weitere Möglichkeit für einen weiteren Punktegewinn der Konkurrenten von Rafael Serrano verstrich, der sich bei lediglich einer nach einigen Bergen ausstehenden Wertung seinem Ziel der Verteidigung des blauen Trikot einen wichtigen Schritt näher gekommen war. Unter der Kontrolle der Garmin-Mannschaft um das Duo Danielson und Pate wuchs der Vorsprung des Septetts nur nach 105 Kilometer nach dem von Diego Gallego als Erster passierten Alto del Collado de Vilvestre für eine Weile auf über drei Minuten an, der sich nach dem fast namensgleichen und um eine Kategorie höher eingestuften Alto de Collado, an dem der Ansprüche auf das Bergtrikot anmeldende Gallego erneut die Prämie gewann, auf fast zwei Minuten verringert hatte. Am Pasil de Rozvientos setzte sich die Tendenz fort, welche wenig später nach der Passierung der von Serafin Martinez, der damit nach zwei zweiten Plätzen zuvor bei einem Punktestand von 27 Zählern mit dem Bergwertungsführenden Albert Fernandez gleichzog, angeführten Spitzengruppe während der zweiten Passage des Alto del Collada mit dem Niederländer Wout Poels vom Team Vacansoleil einen mutigen Fahrer auf den Plan rief, welcher sich auf die Verfolgung begab, die angesichts eines bald aktiv werdenden Teams Caisse d’Epargne und einer am auseinanderfallenden Spitzengruppe, aus der sich Martinez, Deignan und Rovny herauskristallisierten, keinen großen Erfolg versprach. Tatsächlich forderte das hohe Tempo des Feldes als Opfer nicht nur die aufgebenden Auftaktsieger Koldo Fernandez und Hans Dekkers, sondern auch die Verfolger des Spitzentrios, das nach der von Serafin Martinez gewonnenen Bergprämie am Alto del Collado, womit der Führungswechsel im Kletterklassement vollzogen war, die letzten neun Kilometer mit einem Vorsprung von einer Minute auf das Feld in Angriff nahm. Sich bei einem Duell der Gesamtfavoriten nur wenige Chancen auf den Tagessieg ausrechnend, lösten sich zum Ende des Alto de Collado Fabrice Piemontesi und Arkaitz Durán von Fuji-Servetto, von denen Piemontesi die komplette Führungsarbeit verrichtete, um den besseren Kletterer Duran an die Spitzengruppe heranzubringen.

Ausreißer am letzten Anstieg chancenlos, Danielson wagt sich in überraschende Attacke
Der sieben Kilometer lange Schlussanstieg führte bald darauf allerorts zu einer Selektion, denn nicht nur das Spitzentrio fiel mit Deignan als neuen Spitzenreiter auseinander, auch die Gruppe der Favoriten dünnte sich weiter aus und stellte Martinez als auch Piemontesi. Für einen Überraschungscoup sorgte beinahe nur einen Moment später der Gesamtführende Tom Danielson, der von Caisse d’Epargne in die Defensive gedrängt werden sollten, nun jedoch die Initiative ergriff, wenngleich diese umgehend pariert wurde. Stattdessen stiefelte der Bergkönig der Tour de France 2007, Mauricio Soler vom Team Barloworld, davon, dem bald Ezequiel Mosuera von Xacobeo Galicia nachfuhr, während Caisse d’Epargne vollkommenen von der Bildfläche verschwand und Danielson dahinter das Tempo der ersten großen Gruppe diktierte, bis man sich im Team um Alejandro Valverde wieder sortiert hatte. Bald vereint und den Russen Rovny einfangend schlossen Mosquera und Soler vier Kilometer vor dem Ende zum Spitzenreiter Deignan auf, doch die Vierergruppe war nur von kurzem Bestand, denn die mit den meisten Reserven ausgestatteten Soler und Mosquera setzten ihren Weg in Richtung Gipfel unbeirrt in hohem Tempo fort. Unterdessen hatte sich mit Joaquim Rodriguez der Gewinner der zweiten Etappe ganz in den Dienst seines Kapitäns Valverde gestellt und versuchte Danielson in der zudem noch aus Xavier Tondo und Francesco Masciarelli bestehenden Gruppe in Bedrängnis zu bringen, die weiterhin im Bereich von unter 20 Sekunden zum Spitzenduo blieb, aus dem Soler mit 44 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement zu Danielson vorerst nicht in die Bereich des Führungstrikots vorstoßen konnte. Jener Kolumbianer kündigte zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel die Gemeinschaft mit Mosquera auf und lancierte eine Attacke, auf die sein spanischer Begleiter zu reagierten wusste. An der gleichen Stelle setzte Danielson in der Favoritengruppe einen weiteren Stich, beschränkte sich aber dann ganz auf die Fixierung von Valverde, während Masciarelli und Tondo davonzogen.

Soler als auch Danielson brechen auf letztem Kilometer ein, Mosquera und Valverde die Profiteure
Bei der Marke zum Zeichen des Beginns des letzten Kilometer fiel schließlich eine Vorentscheidung im Kampf um den Etappensieg, denn Mosquera entledigte sich seines bald von Tondo und Masciarelli aufgefahrenen Begleiters Soler, der einen immensen Einbruch erlitt, und fuhr dem Ziel als Solist entgegen. Eine Schwächephase durchlebte auch Danielson, der ebenfalls einen Kilometer vor dem Ende Valverde ziehen lassen musste und seinen Vorsprung von fünf Sekunden fortan mehr und mehr schmelzen sah. Angespornt von dieser sich ergebenden Chance auf den Gesamtsieg stürmte Valverde vorbei am einbrechenden Soler zur Verfolgergruppe, die hinter dem im diesem Jahr zum dritten Mal erfolgreichen Mosquera, der bei der Clasica Alcobendas eine Etappe und die Gesamtwertung für sich entschieden hatte, das Ziel angeführt von Tondo, der mit sechs Sekunden Rückstand gewertet wurde, neun Sekunden später das Ziel erreichte und aus der sich Masciarelli als Taqesdritter und Valverde als Tagesvierter platzierten. Tapfer kämpfend und alles aus sich herausholend konnte der Etappenfünfte Danielson nicht mehr verhindern, dass der Rückstand mit 26 Sekunden zum Sieger Mosquera und 16 zur Gruppe um Valverde so groß ausfiel, dass der Verlust der Führungsposition im Gesamtklassement Wirklichkeit wurde. So konnte sich Valverde nach Erfolgen bei der Katalonien-Rundfahrt und der Dauphiné Libéré über den dritten Rundfahrtssieg des Jahres und den erneuten Triumph nach 2004 freuen, der ihm im Hinblick auf die am 29. August beginnende Spanienrundfahrt einen guten Formnachweis lieferte. Dass Xavier Tondo als Vierter nach dem Zeitfahren seinen 18 Sekunden großen Rückstand ebenfalls in einen kleinen Vorsprung unwandelte, bewirkte, dass es für den am Vortag siegreichen Amerikaner nicht mal mehr für den zweiten Rang, sondern um zwei Sekunden für den dritten Rang mit zehn Sekunden Rückstand zu Valverde reichte. Als Zweitplatzierter hinter Danielson hatte dessen Teamkollege Danny Pate vor dem letzten Tag auch den zweiten Gesamtrang eingenommen, den er nach einem frühen Kontaktverlust zu Beginn des Schlussanstiegs und einem sich auf über neun Minuten belaufenden Vorsprung abgeben musste und auf die 45. Position zurückfiel. Der lange Zeit neben Mosquera als Favorit auf den Tagessieg geltende Soler klassierte sich sechs Sekunden hinter Danielson als Sechster des Teilstücks und verteidigte um fünf Sekunden den fünften Gesamtrang gegenüber Masciarelli, der so fast den Platz seines am heutigen Tag deutlich zurückgefallenen Kapitäns Stefano Garzelli übernahm. Ebenfalls einen Rückschläg erlitten Luis Pasamontes (Caisse d'Epargne) und der auch im Bergklassement distanzierte Alberto Fernandez (Fuji-Servetto), die aus den Top10 rutschten, sodass Inxausti und Cuesta vorrücken konnten. Von dem sechsten Rang fiel hinter Intxausti und Cuesta deren Landsmann Manuel Vazquez (Contentpolis-AMPO) zurück, der um sieben Sekunden vor dem dank seines zehnten Ranges auf der Etappe vorrückenden Philip Deignan den neuten Rang bekleidete.

Im Gegensatz zum Führungswechsel in der Bergwertung zu Gunsten von Serafin Martinez, verteidigte Rafael Serrano das Trikot des Sprintbesten mühelos. Die Kombinationswertung ging an den Gesamtsieger Valverde und der Titel der besten Mannschaft an dessen Formation Caisse d'Epargne, die sich mit 2:36min Vorsprung zum Cervélo TestTeam und mit 2:47min zu Fuji-Servetto nach einer knappen Führung vor der Etappe letztlich deutlich durchsetzte.

-> Zum Resultat






Finale Bergankunft der Burgos-Rundfahrt endet mit Sieg von Mosquera – Danielson verliert Rundfahrt auf letzten Kilometer an Valverde
Finale Bergankunft der Burgos-Rundfahrt endet mit Sieg von Mosquera – Danielson verliert Rundfahrt auf letzten Kilometer an Valverde



Leser-Kommentare
Satzlänge
Zum Seitenanfang von für Finale Bergankunft der Burgos-Rundfahrt endet mit Sieg von Mosquera – Danielson verliert Rundfahrt auf letzten Kilometer an Valverde



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live