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Tyler Farrar holt dritten Etappensieg auf von Attacken geprägter 4. Etappe der Eneco-Tour
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22.08.2009

Tyler Farrar holt dritten Etappensieg auf von Attacken geprägter 4. Etappe der Eneco-Tour

Info: ENECO TOUR
Autor: Leon Senner (Le0n)



Libramont, 22.08.2009 –Der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) hat auch die 4. Etappe der Eneco-Tour für sich entscheiden und damit seinen dritten Etappensieg feiern können. Auch wenn das heutige Profil und viele Attacken eher gegen die Sprinter sprachen, so kam es schlussendlich doch zum Massensprint auf der ansteigenden Zielgerade in Libramont, den sich Farrar nur Zentimeter vor dem Norweger Edvald Boasson Hagen (Columbia-HTC) sicherte, das Podium vervollständigt Francesco Gavazzi (Lampre-N.G.C.). Durch seinen Sieg und die damit verbundenen zehn Sekunden Zeitbonifikation beträgt Farrars Vorsprung in der Gesamtwertung auf Boonen nun 20 Sekunden.

Schwierigste Etappe der Rundfahrt wird mit umkämpfter Anfangsphase eröffnet
Nachdem es auf der gestrigen Etappe zum dritten Mal in Folge zum Massensprint gekommen war, konnte man einen solchen heute weniger erwarten. Es stand die wohl schwerste Etappe der achttägigen Rundfahrt an. Die 221 Kilometer von Hasselt nach Libramont führten durch Belgien, von Norden kommen durch die Wallonie und deren Ardennen. Die ganze Etappe ging es auf und ab, vor allem zum Ende hin sollte eine schnelle Abfolge von meist 2 Kilometer langen Anstiegen sowie ein kurzer Schlussanstieg den Sprintern das Leben schwer machen und ließ eher auf einen Erfolg eines Klassikerfahrers vermuten. Der Beginn der Etappe war dann von vielen Attacken geprägt, jedoch ließ man vorerst keine Ausreißer gewähren, dennoch entstand so eine schnelle und belebte erste Rennstunde deren Durchschnitt 48,6 km/h betrug.

Ausreißer-Trio um Terpstra bestimmt Renngeschehen
Erst nach 64 Kilometern stand eine Ausreißergruppe, bestehend aus dem Franzosen Damien Gaudin (Bbox Bouygues Télécom) sowie den Holländern Reinier Honig (Vacansoleil) und Niki Terpstra (Milram), der bereits gestern ausgerissen war. Schnell baute das Trio seinen Vorsprung auf bis zu sieben Minuten aus, bevor einige Teams im Hauptfeld mit der Nachführarbeit begannen, war mit Damien Gaudin doch immerhin der 19. des Gesamtklassements (36 Sekunden Rückstand auf den Gesamtführenden Farrar) in der Gruppe. An der ersten Sprintwertung holte sich eben dieser Gaudin auch die drei Bonussekunden vor Honig und Terpstra. 60 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung des Trios nur noch zwei Minuten, 10 Kilometer später an der zweiten Sprintwertung – die diesmal Honig vor Gaudin und Terpstra für sich entschied – gar weniger als eine Minute. Kurz darauf stellte das Hauptfeld, angeführt von Rabobank und Garmin, den Anschluss wieder her und das Finale wurde eröffnet. An der Côte du Bois folgte nun Attacke auf Attacke, vorgetragen von unter anderem Joost Posthuma, Bradley Wiggins (Gesamt-Fünfter und Teamkollege von Farrar), Vincenzo Nibali und Tony Martin, die sich aber alle nicht entscheidend lösen konnten, dennoch zeigten die Favoriten für das Gesamtklassement schon hier ihre Ambitionen für die heutige Etappe. Erst am nächsten Anstieg – La Fagne Blanche – konnten sich zunächst Sylvain Chavanel (Quick Step) und Marco Bandiera (Lampre) absetzen, dahinter bildete sich eine etwas größere Verfolgergruppe, aus der heraus Jurgen van den Broeck (Silence-Lotto) sich verbremste und einem Sturz nur um Haaresbreite entging.

Viele Attacken im Finale
An der Rue du Mont und dem darauffolgenden Flachstück konnten Michael Rogers (Columbia – HTC), Nick Nuyens (Rabobank), Angel Madrazo (Caisse d'Epargne) sowie zunächst auch Maarten Tjallingii (Rabobank), Steve Morabito (Astana) und Renaud Dion (Ag2r), wovon letztere drei allerdings kurz darauf wieder abreißen lassen mussten, zu Chavanel und Bandiera aufschließen. Dahinter splitterte sich das Hauptfeld kurzzeitig in zwei Gruppen auf, welche dann aber wieder zusammenfanden und in dem Silence-Lotto nun die Verfolgung auf die fünf Ausreißer organisierte. Chavanel, Nuyens, Rogers, Madrazo und Bandiera hielten sich zwar tapfer, zunächst wurden aber Rogers und Madrazo 9 Kilometer vor dem Ziel, die anderen drei etwas später, gestellt. Umgehend folgten die nächsten Attacken (u.a. Tjallingii und Geslin), welche aber auch verpufften. Im Hauptfeld sorgte nun auch Columbia für das Tempo, so dass die Zeichen auf Massensprint auf der ansteigenden Zielgerade standen.

Farrar triumphiert auf ansteigender Zielgerade
Auch eine Attacke eines Fahrers der Bbox-Bouygues Télécom-Mannschaft konnte den Massensprint nicht mehr gefährden, der zur Zentimeterentscheidung wurde. Greg van Avermaet trat als Erster an, musste aber zusehen, wie auf der stark ansteigenden Zielgerade Tyler Farrar und Edvald Boasson Hagen sowie Francesco Gavazzi an ihm vorbeizogen. Farrar hatte zunächst noch einigen Vorsprung, doch dann kam der junge Norweger groß auf und es schien, als seien die beiden bei der Ziellinienüberquerung genau gleich auf. Erst das Fotofinish konnte Aufschluss darüber bringen, wer der Tagessieger ist: Tyler Farrar! Damit konnte der US-Amerikaner seinen dritten Etappensieg feiern und die Gesamtführung sogar noch auf 20 Sekunden auf Tom Boonen ausbauen.

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Auf der morgigen 5. Etappe ist wieder mal mit einem Massensprint zu rechnen. Auf den 204 Kilometern von Roermond nach Sittard-Geelen ist keine nennenswerte Erhebung zu verzeichnen, so dass sich - sollten die Sprinterteams noch nicht allzu müde sein - Farrar und co. wohl auf ein erneutes Kräftemessen freuen dürfen.





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