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Start-Ziel-Sieg für Russell Downing bei der Tour of Ireland. Lars Petter Nordhaug holt letzte Etappe
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23.08.2009

Start-Ziel-Sieg für Russell Downing bei der Tour of Ireland. Lars Petter Nordhaug holt letzte Etappe

Info: Tour of Ireland (2.1)
Autor: H.O.



Cork City, 23.8.09 - Ende gut, alles gut: Der Brite Russell Downing (Candi TV - Marshalls Pasta) hat im Gegensatz zum letzten Jahr sein Gelbes Trikot am Schlusstag der Irland-Rundfahrt, zugleich sein 31. Geburtstag, verteidigt und die Gesamtwertung der Rundfahrt gewonnen. Aufgrund seiner sehr wachsamen Fahrweise belegte er heute sogar noch einmal den zweiten Platz, zeitgleich mit dem norwegischen Sieger Lars Petter Nordhaug vom Team Joker Bianchi. Saxobank-Profi Matti Breschel aus Dänemark wurde 33 Sekunden dahinter wie auf der ersten Etappe Dritter und nimmt diesem Platz auch im Gesamtklassement ein hinter Etappensieger Nordhaug. Mathias Frank (BMC) wurde zum Abschluss starker Sechster.

Die Ausgangslage
Die Schlussetappe war zugleich mit 185 km die kürzeste der drei. Vom beschaulichen Fischerort Bantry aus ging es in die gleichnamige Metropole der Grafschaft Cork, also in die nach Dublin zweitgrößte Stadt des Landes, wo auch im letzten Jahr die damals noch fünftägige Rundfahrt zu Ende ging. Auf eine Bergwertung der 3. Kategorie schon 6 km nach dem Start folgte ein über 120 Kilometer langer, welliger Abschnitt mit drei Sprintwertungen. Auf dem abschließenden, dreimal zu durchlaufenden Rundkurs bot sich die Möglichkeit, die letzten Bergzähler zu sammeln, denn der mitten in Cork gelegene St. Patrick’s Hill (23 % max. Steigung) wurde in Runde Nr. 2 und 3 als Anstieg der ersten Kategorie gewertet. Angesichts der auf drei Schlussumläufe reduzierten Route hatte sich der seit dem ersten Tag gesamtführende Russell Downing zuversichtlich geäußert, dass ihm ein Missgeschick wie 2008 nicht noch einmal unterlaufen werde, als er Marco Pinottis Attacke auf das Gelbe Trikot am Ende nicht abwehren konnte. Dabei war die Situation vor dem Start insgesamt noch enger als beim letzten Mal: Hinter dem Briten lagen 21 Fahrer innerhalb eines Abstandes von 26 Sekunden. Erst dahinter tat sich die 2-Minuten-Kluft auf zu jenen, die beim Auftakt schon abgehängt worden waren. Realistische Chancen konnten sich auf jeden Fall die Fahrer auf Platz 2 (Alexander Kolobnev) bis Platz 7 (Frederik Wilman) ausrechnen, denn für sie betrug der Rückstand maximal 11 Sekunden, was durch eine Zeitgutschrift unterwegs und den Etappensieg gutgemacht werden konnte – immer vorausgesetzt Downing bliebe ohne jede Bonifikation.

Saxobank und Starkregen prägen die Etappe
Es war das Team Saxobank, das die von Anfang an extrem verregnete Etappe prägte, und immer wieder Fahrer in Fluchtgruppen platzierte. Noch vor dem Einbiegen auf den Rundkurs gelang es der dänischen Mannschaft, die sowohl den Gesamt-Zweiten Kolobnev wie den Gesamt-Dritten Matti Breschel in ihren Reihen hatte, das Peloton auseinanderzureißen. Im Zuge dessen schafften es zehn Mann, sich nach vorne abzusetzen. Neben den beiden Genannten und ihrem Kameraden Karsten Kroon befanden sich in dieser Gruppe allerdings auch Titelverteidiger Marco Pinotti und dessen Columbia-Teamkollege Craig Lewis sowie Gelb-Träger Russell Downing, dem die Attacke eigentlich gegolten hatte. Diesem kam es zudem entgegen, dass die Organisatoren die dritte Runde durch Cork City streichen ließen – aufgrund des strömenden Regens, der die Abfahrten vom St. Patrick’s Hill kreuzgefährlich machte. Dennoch waren einige Stürze zu beklagen und zahlreiche Fahrer aus dem abgeschlagenen Hauptfeld gaben noch vor dem ersten Anstieg das Rennen auf, darunter der Etappensieger von gestern, Mark Cavendish (Columbia), und Lance Armstrong (Astana), der somit in diesem seinem Comeback-Jahr ohne Tagessieg in einem Straßenrennen bleibt. Insgesamt erreichten nur 47 (!) Fahrer das Ziel.

Nordhaug mit entscheidendem Angriff. Geburstagskind Downing wird Tages-Zweiter und Gesamtsieger
Natürlich versuchten die drei Saxobank-Fahrer eine Attacke nach der anderen, aber letztlich war es Lars Petter Nordhaug (Joker-Bianchi), dem sieben Kilometer vor dem Ziel der entscheidende Schlag gelang. Und nur ein Einziger war aufmerksam genug, mit dem Norweger mitzugehen: der Gesamtführende Russell Downing. Ehrensache, dass der Brite, nachdem Gelb offensichtlich gesichert war, Nordhaug den Tagessieg überließ. Somit feierte dieser seinen zweiten Saisonerfolg nach der sechsten Etappe der Tour de Normandie im März. 33 Sekunden hinter den beiden gewann Matti Breschel den Sprint um Platz drei, vor dem US-Amerikaner Lewis.
Durch seinen Tagessieg gelang es dem 25-jährigen norwegischen Meister von 2006, der seine ersten Erfolge im Mountainbike und Cross Country feierte, zudem, sich in der Gesamtwertung von Rang 14 auf Rang 2 zu katapultieren. 2008 war er bereits Gesamt-Siebter gewesen. Der damalige Zweite Russell Downing (Candi TV - Marshalls Pasta) konnte die schmerzhafte Niederlage diesmal vergessen machen und feiert 23 Sekunden vor Nordhaug seinen ersten Rundfahrt-Gesamterfolg. Und wie der Zufall so spielt gelang ihm dies haargenau an seinem heutigen 31. Geburtstag.

Mathias Frank auf Tages- und Gesamtrang sechs
Der dänische Meister Matti Breschel und sein russischer Saxobank-Teamkollege Alexander Kolobnev, der heute den fünften Platz belegte, verändern ihre relative Position und beenden das Rennen als Gesamt-Dritter bzw. –Vierter (+ 0:43 bzw. 0:45). Der Schweizer Mathias Frank, der ebenfalls den Sprung in die entscheidende Gruppe geschafft hatte, wurde Tages-Sechster und bescherte seinem BMC Racing Team so noch einmal ein schönes Resultat zum Abschluss, zumal er denselben Rang in der Gesamtwertung einnimmt (+ 1:03). Lokalmatador Philip Deignan (Cervélo) fiel leider durch seinen Minuten-Abstand auf den Tagessieger Nordhaug aus den Top 10 heraus und wird Zwölfter, gleichwohl natürlich bester Ire. Der italienische Vorjahressieger Marco Pinotti, heute Achter, kommt heuer über Gesamtrang fünf (+ 0:49) nicht hinaus.
Das Punktetrikot geht ebenfalls an Russell Downing, das Bergtrikot an Matthew Wilson (Type 1), obwohl dieser am letzten Tag keine Punkte mehr sammeln konnte. Saxobank liegt in der Mannschaftswertung ganz vorne.

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