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Erlebnisbericht: Ein Tag bei der WM 2009 Mendrisio
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01.10.2009

Erlebnisbericht: Ein Tag bei der WM 2009 Mendrisio

Info: Bildergalerie
Info: Straßen-WM 2009 - Einzelzeitfahren Männer Elite
Autor: Martin Schwarz (matrixman)
Bericht: WM-Zeitfahren: Fabian Cancellara eine Klasse für sich - Tony Martin holt Bronze



24.09.2009 Mendrisio - Ein Tag bei der WM in Mendrisio zum Einzelzeitfahren der Herren.

Halb 7 Uhr morgens - der Wecker klingelt. Aufstehen, Frühstück,Tasche Packen, nochmal kontrollieren ob auch genug Akkus für die Kamera bereit sind, die Fahnen dürfen auch nicht fehlen... - Ab zum Bahnhof. Erst durch den Berufsverkehr bis Thalwil und dann die wunderbare Fahrt über die Gotthardroute nach Mendrisio geniessen. Ein Wahnsinn wie sich die Eisenbahnlinie den Berg hoch schlängelt mit Kreiseltunneln, Wendetunneln, noch mehr Tunneln und Talbrücken. Schon dass ist ein Erlebnis. Zwischendurch immerwieder sagnehafte Ausblicke in die Natur.
Kurz vor 12. Schon im Zug zwischen Lugano und Mendrisio sehe ich neben der Bahnlinie die abgesperrte Strecke - die Spannung steigt! Und da ist auch schon der Erste Fahrer: James Weekes von den St. Kitts und Nevis Inseln.

In Mendrisio am Bahnhof angekommen falle ich aus dem Zug raus direkt an die Streckenabsperrung des Zeitfahrkurses. Einige Zuschauer sind auch schon da - vorallem die Noreweger fallen auf, da Sie in grossen Gruppen und einheitlich in Norwegentrikots gekleidet umherwandeln. Viel ist aber noch nicht los. Also mache ich mich erstmal auf den Weg in den Start-/Zielbereich. Gute Zeiten sind noch nicht zu erwarten, also begegbe ich mich dort angekommen erstmal in den Bereich der Teams. Dort sehe ich auch direkt den Franzosen Jerome Coppel beim Einfahren auf der Rolle. Kurz darauf habe ich auch den Bus der Deutschen gefunden, wo Tony Martin und Bert Grabsch ziemlich entspannt herumalbern wer von beiden den nun Silber bekommen würde, und wer Gold. Autogramm schreiben Sie auch - also gleich stift und Block aus dem Rucksack kramen. Unweit sitzt Lars Boom entspannt in einem Campingstuhl und lässt sich mit zwei Jungen Fans ablichten, auf Autogrammanfragen reagiert er leider nur auf Flämisch.

Zurück an der Strecke wo gleich Rubens Bertogliatti, der Erste Schweizer, erwartet wird. Bestzeit! Zum Erstenmal keimt auch etwas interesse der Medien auf, noch im Auslaufbereich wird ein Interveiw vor den Kameras von RSI (Italienisch Sprachiger Schweizer Fernsehen) geführt.
Während dessen wird der Ire David Mc Cann von den Helfern eingefangen und aus dem Auslaufbereich wieder zurück in den Zielbereich geführt, denn auch er war unter den Ersten dreien und muss damit im Zelt der Organisatoren auf einem der "3 Heissen Stühle" der derzeit Führenden Platz nehmen.

Weiter Stehe ich an der Strecke und versuche die vorbeifahrenden abzulichten, doch muss ich feststellen, dass meine kleine Digi-Kamera selten Zeitnahm zum Drücken des Auslösers auch ein Bild macht, so dass ich die meisten Fahrer zu klein, nicht vollständig oder gar nur deren Begleitfahrzeug auf die Bilder bekomme. Von Adam Hansen (Australien) hab ich dann doch ein gutes Bild hinbekommen von meinem Platz kurz hinter der Zieldurchfahrt aus. Ich wäre zwar gerne auf die Tribüne gegangen. Die war auch noch nichteinmal halb gefüllt, doch leider hatte ich vorher nicht im Lotto gewonnen
und so waren mir die 100 Schweizer Franken dann doch zu teuer. Von dem Platz hinter dem Ziel aus konnte man schliesslich auch alle Zeiten sehen und die Fahrer gut beobachten. Im Teambereich konnte ich dann noch Gustav Eric Larsson sehen und auch Bjarne Riis "Hallo" sagen, der Gerade bei Tony Martin und Bert Grabsch vorbeigeschaut hatte. Die Slowenen leihen sich noch Schnell etwas Material (Ein "44er Blatt" von den Deutschen - es geht also recht locker zu und her hinter den Kulissen. Der Dritte Deutsche - Sebastian Lang - ist bereits auf der Strecke, also gehe ich auch wieder dorthin zurück. Um die Bestzeit kann Lang aber nicht mitfahren. Kurz nach dem Ukrainer Grabovsky ist er mit der 7. (?) Zwischenzeit im Ziel.

Zwischenzeitlich ist Marco Pinotti (ITA) auf Bestzeitkurs und kann den Amerikaner Tom Zirbel bei deb Ersten Zwischenzeiten an der Spitze ablösen. Nach der 2. Runde lag er kanpp zurück und wird am Ende vorübergehend 2. Eine Starke fahrt. Auch der Litauer Ignatas Konovaldovas kann für mich überraschend eine Top Zeit anbieten.

Die Fahrer der 4. Gruppe sind im Ziel und endlich füllt sich der Strassenrand etwas. Bislang hatte ich viel Platz und konnte mir erlauben immerwieder mal in den Hinteren Bereich zu verschwinden ohne meinen guten Platz Ende der Zielgeraden zu verlieren, aber jetzt wo Cancelara auf der Strecke ist wächst das Interesse am Rennen - oder eigetlich nur an Ihm - und die Zuschauer am Strassenrand wachen langsam auf. So Richtug Stimmung keimt nur auf, wenn er vorbeifährt oder gerade auf der Videoleinwand zu sehen ist. Die Leistungen der anderen Fahrer werden ohne grossen Enthusiasmus zur Kentnis genommen. Inzwsichen hat Cancellara schon den Schweden Larsson überholt, der sich aber zunächst in Sichtweite Cancellaras halten kann und in diesem Rennabschnitt wohl die Entscheidende Zeit um Rang 2 auf Tony Martin gut macht. Auch Bradley Wiggins, der 2 Minuten vor "Cance" gestartet war muss sich bald ein und überholen lassen. Das Nächste "Opfer" ist Rosseler, der vorher schon Tony Martin vorbei lassen musste. Und viel fehlte am Ende auch nicht, dass "Cance" noch an Martin und Tuft vorbeigefahren wäre, doch am Ende hat er wohl auch nicht mehr voll durchgezogen ob des ohnehin schon riesigen Vorsprungs. Im Ziel erwartet die Fahrer eine horde von Presseleuten, die aber von der Polizei deutlich entfernt vom Ziel aufgehalten werden, so dass sie keine Chance haben direkten Kontakt zu den ersten dreien zu bekommen, denn die werden gleich vorne von den Organisatoren aufgehalten.

Martin und kurz darauf Larsson fallen nach dem Ziel sichlich erschöpft vom Rad, während Cancellara noch auf dem Rad ins Zelt der Leader fährt, wo ich ihn aus den Augen verliere.
Es dauert eine ganze Weile bis die geschlagenen sich wieder aufrappeln und ebenfalls ins Leaderzelt verschwinden.

Mittlerweile ist es knapp 17 Uhr, und da ich auch wieder zurückfahren muss spare ich mir das gerangel um die Besten Plätze bei der Siegerehrung und mache mich auf zurück zum Bahnhof, denn bis ich wieder zuhause bin wird es fast 22 Uhr sein.





Urnerland aus dem Zug


Fahrt durchs Tessin


Norweger


An der Strecke



[Weitere Bilder]


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