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Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 8. Dezember - Die Geschichte des Team Elk Haus
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08.12.2009

Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 8. Dezember - Die Geschichte des Team Elk Haus

Info: Alle Türchen des Adventskalenders | Offizielle Homepage des Teams ELK Haus | ELK Haus Team-Fanseite
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Zwar nicht ganz unerwartet, dann aber doch relativ plötzlich wurde am 12. November das Aus für das Team Elk Haus bekannt gegeben (wir berichteten). Dem bisherigen Sponsor fehle in Zeiten der Wirtschaftskrise das Geld, um seinen Verpflichtungen weiterhin nachzukommen, und ein neuer Finanzier konnte nicht gefunden werden. Diese für den österreichischen Radsport sehr bedauerliche Entwicklung nehmen wir zum Anlass, in unserem heutigen Adventskalender-Beitrag den Werdegang des Elk-Haus-Teams im Zeitraffer nachzuvollziehen.

Aus aktuellem Anlass: Geschichte und Entwicklung des österreichischen Elk Haus Teams

Längst vergangene Anfangstage
Das Radsport-Engagement der Elk-Fertighaus AG mit Sitz im niederösterreichischen Schrems, die neben den im Firmennamen erwähnten Fertighäusern auch Blockhäuser produziert und in Europa Marktführer ist, geht bis auf das Jahr 1988 zurück. Schon damals gehörte Bernhard Rassinger zu den Fahrern, der später noch als Manager eine wichtige Rolle spielen sollte. Natürlich hatte man es am Anfang nicht leicht, und es dauerte einige Jahre, bis Ergebnisse erzielt wurden, die heute noch in den Datenbanken vermerkt wären. 1994 war Josef Lontscharitsch in Bad Radkersberg erfolgreich, 1997 gewann Josef Regec die Gesamtwertung der Rhodos-Rundfahrt. In diesem Jahr stand auch schon Arnold Eisel, der ältere Bruder von Bernhard Eisel, im Kader von Elk Haus; es war die Zeit, in der sich die Erfolge in größerer Regelmäßigkeit einstellten, weswegen häufig davon die Rede ist, dass sich das Team, das im Übrigen von Anfang an immer wieder wechselnde Co-Sponsoren hatte (zuletzt 2008 die Fahrrad-Firma Simplon), erst 1996 „etabliert“ habe.

Der Aufstieg
Richtig in Fahrt kam das ganze Projekt dann nach der Jahrtausendwende, als der erwähnte Rassinger und Paul Popp, ebenfalls früher als Fahrer im Team aktiv, die Leitung übernahmen. 2002 konnte man sich zahlreicher Siege bei Rennen auf heimischem Boden, mehrerer Bahnrad-Landesmeistertitel durch Roland Garber und des ersten Platzes der U23-Ausgabe von Rund um den Henniger Turm rühmen. Der Name des Siegers: Berhard Kohl. Auch im Jahr 2003 und 2004, als Harald Totschnig zur Mannschaft stieß, dominierte man die österreichische Szene auf der Straße und der Bahn nach Belieben. 2005 fanden sich erstmals auch die Namen des Australiers Adam Hansen und des Tschechen Jan Barta auf der Kaderliste – ein Fingerzeig, dass Rassinger sich bemühte, internationaler zu werden und über den alpenländischen Tellerrand hinauszuschauen. Mit Erfolg: Die UCI stufte die Truppe aus der Kategorie 3 in die Klasse der Kontinentalteams hinauf.


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Die Internationalisierung
Zwar fuhr man auch im darauffolgenden Jahr noch Siege ausschließlich in der Heimat ein, doch hatten diese schon ein anderes Kaliber, vor allen Dingen aufgrund des Tageserfolgs bei der Österreich-Rundfahrt durch den (mittlerweile allerdings schlecht beleumundeten) Christian Pfannberger. Es war die erste Saison auf professional-kontinentaler Ebene. 2007 verstärkte der bis zuletzt emsige Harald Wisiak das Team als sportlicher Leiter, Thomas Rohregger gewann eine Etappe der Ö-Tour, Pfannberger wurde Landesmeister und Markus Eibegger holte den Tchibo Cup, um nur einige wenige Resultate zu nennen. Erstmalig konnte man sogar ein Protour-Rennen bestreiten, da man eine Wildcard für die Deutschlandtour erhielt, jedoch musste man das Startrecht gerichtlich erstreiten, da Elk Haus aufgrund einer verweigerten Unterschrift unter die Antidoping-Ehrenerklärung von den Veranstaltern nachträglich wieder ausgeladen wurde. Das wohl unrühmlichste Kapitel der Teamgeschichte.

Der Leistungshöhepunkt
2008 war das erfolgreichste Jahr: Unter anderem holte Stefan Denifl den U23- und den Elite-Zeitfahrmeistertitel, Markus Eibegger wurde Staatsmeister am Berg, der Deutsche Steffen Radochla feierte Siege in seinem Heimatland jenseits der Grenze und Rohregger wurde Gesamtsieger der Österreich-Rundfahrt. Auch 2009 konnte sich eigentlich sehen lassen mit wiederum mehreren Landesmeistertiteln und Denifls Gewinn der Thüringen-Rundfahrt. Zuletzt zeigte sich Elk Haus noch einmal bei der Tour of Hainan im fernen China sehr aktiv – allerdings schon in der Gewissheit der unvermeidlichen Auflösung.

Eine Zukunftsperspektive?
Als positiv ist zu werten, dass viele der Fahrer bereits einen neuen Arbeitgeber für nächstes Jahr gefunden haben. Außerdem versucht Bernhard Rassinger, schon im Jahr 2011 mit einer neuen Mannschaft zurückzukehren. Einstweilen aber bleibt Vorarlberg-Corratec das einzige zweitklassige österreichische Radsportteam, das jedoch momentan auch auf der Suche nach einem neuen Co-Geldgeber ist. Zur Zukunft des Elk Haus-Frauenteams, in dem etwa Claudia Häusler ihre Karriere startete, und zu dem auch die durch ihr Doping-Geständnis bekannt gewordene Triathletin Lisa Hütthaler gehörte, lässt sich nichts sagen; ein endgültiges Aus steht jedoch zu befürchten.





Cyclistmas bei Live-Radsport: Adventskalender, 8. Dezember (Foto: (c) live-radsport)
Cyclistmas bei Live-Radsport: Adventskalender, 8. Dezember (Foto: (c) live-radsport)

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