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Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 23. Dezember - Die besten Zeitfahrerinnen 2009
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23.12.2009

Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 23. Dezember - Die besten Zeitfahrerinnen 2009

Info: Alle Türchen des Adventskalenders | Rennkalender Frauen 2009
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)







Aufmerksamen Beobachtern dürfte nicht entgangen sein, dass beim LiVE-Radsport-Cycle Award nur bei den männlichen Fahrern eine Unterteilung in „Bester Bergfahrer“, „Bester Sprinter“, „Bester Zeifahrer“ etc. vorgenommen wurde – nicht jedoch bei den Damen, wo nur eine „Beste Radsportlerin (überhaupt)“ gewählt wurde, konkret in diesem Jahr Kristin Armstrong. Das liegt natürlich daran, dass bei den Frauen das Spezialistentum fraglos sehr viel weniger ausgeprägt ist als bei den Männern – ganz davon abgesehen, dass es weniger Vergleichsmöglichkeiten gibt. Aber zumindest in der sehr spezielle Anforderungen stellenden Disziplin des Zeitfahrens, so könnte man denken, müssten sich einige wenige Frauen ausmachen lassen, die hier deutlich erfolgreicher abschneiden als andere. Hinter unserem heutigen (dem vorletzten!!) Kalendertürchen verbirgt sich somit eine Suche nach „der besten Zeitfahrerin 2009“.

Wer war die beste Zeitfahrerin 2009?

Die nach Siegen erfolgreichsten Frauen im Kampf gegen die Uhr
Um es vorwegzunehmen: Einen weiblichen Cancellara, der Einzelzeitfahren jeden Typs (vom Bergzeitfahren mal abgesehen) gewinnen kann, gibt es bei den Frauen offenbar nicht, hat es auch 2009 nicht gegeben. Wenn man allein die Siege in internationalen Wettbewerben (also unter Nichtberücksichtigung der Landesmeisterschaften) zählt, dann sticht keine Fahrerin besonders hervor. Mit je zwei Siegen standen die Dänin Linda Villumsen (Columbia), die US-Amerikanerin Amber Neben (Equipe Nürnberger), die Österreicherin Christiane Soeder (Cervélo), die Niederländerinnen Ellen Van Dijk (Columbia) und Marianne Vos (DSB Bank) sowie die Australierin Bridie O’Donnell am häufigsten auf dem obersten Podestplatz. Villumsen und Soeder wurden außerdem Meisterinnen ihres Landes.
Es fällt auf, dass der Dänin vor allem die kurzen Distanzen zu liegen scheinen – sie gewann bei der Tour de l´Aude den Prolog über 3,9 km und bei der Rabo Ster Zeeuwsche Eilanden über 7 km -, während Amber Neben, wenig verwunderlich als ehemalige EZF-Weltmeisterin, längere Distanzen bevorzugt, etwa die 18 km bei Gracia-Orlova oder die zweite Etappe des Girodonne (13,5 km). Ebenso hält es Soeder - Siegerin auf den fast 15 km beim Grand Prix de Suisse und beim sehr langen Zeitfahren (23 km) in Thüringen. Ellen van Dijk wurde U23-Europameisterin über die gewaltige Distanz von 28,1 km und gewann bei der Holland Ladies Tour ein mittellanges EZF (13,3 km). Marianne Vos tendiert wie erwartbar bei ihren Spurtqualitäten zu den kürzeren Strecken: Tour de Bretagne über 8,5 km und 4,4 km beim Giro della Toscana.

Villumsen und Vos mit den meisten Top3-Resultaten
Betrachtet man allerdings auch noch die weiteren Podiumsplatzierungen, so lassen sich die erfolgreichsten Einzelzeitfahrerinnen des Jahres weiter eingrenzen: Mit je einem zweiten und drei dritten Plätzen (neben den beiden Siegen) stehen dann Linda Villumsen und Marianne Vos gemeinsam an der Spitze. Die Dänin war Dritte bei Gracia-Orlova, beim Prolog des Giro und im WM-Zeitfahren, die Niederländerin erreichte Rang zwei bei der Grande Boucle Feminine sowie Rang drei bei der EM und bei der Thüringenrundfahrt. Bei der Holland Ladies Tour ergab sich die Kombination, dass Villumsen auf zwei fuhr und zugleich Vos Platz drei belegte. Eine Entscheidung zu treffen, wer von diesen beiden nun wirklich die Stärkere im Kampf gegen die Uhr sei, ist schwer und wenig sinnvoll: Zugunsten von Vos sprechen ein vierter Platz bei Gracia-Orlova (folglich genau hinter Villumsen, s.o.), während die Dänin als bestes Nicht-Top3-Resultat „nur“ fünfte Plätze anzubieten hat. Dafür hat sie als WM-Bronzemedaillengewinnerin ein besonders „wertvolles“ Einzelzeitfahren mit Auszeichnung beendet.


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Kristin Armstrong und das Cervélo Test Team
Apropos: Was ist eigentlich mit Kristin Armstrong, unserer Cycle Award-Preisträgerin, immerhin Olympiasiegerin von 2008 und mittlerweile (mal wieder) amtierende Zeitfahrweltmeisterin? Außer in Mendrisio war sie vor allem beim Girodonne erfolgreich, wo sie sowohl im kurzen wie im längeren Zeitfahren Zweite wurde. „Nach Punkten“ kann sie also locker mit den bereits besprochenen Vos und Villumsen mithalten – weniger jedoch, was die Konstanz über die ganze Saison angeht. Dafür gehörte die US-Amerikanerin, die mit 36 Jahren ihre Karriere nun für beendet erklärt hat, zum erfolgreichsten Frauenteam des Jahres, dem Cervélo Test Team, das unter kräftiger Mithilfe Armstrongs zwei der vier Mannschaftszeitfahren 2009 gewann (wobei man nur bei dreien überhaupt antrat). Die anderen beiden gingen an die Equipe Nürnberger (knapp vor Cervélo!) und das Bigla Cycling Team.
Weitere erfolgreiche Einzelzeitfahrerinnen, deren Namen nicht verschwiegen werden sollen, waren 2009 etwa die niederländische Landesmeisterin Regina Bruins, eine Teamkollegin Armstrongs, die im Kampf gegen die Uhr bei der Tour du Grand Montréal gewann und bei der Tour de l´Aude im Prolog Zweite wurde, sowie ihre Landsfrau Kirsten Wild – wen wundert’s, ebenfalls Cervélo -, die beim Girodonne-Prolog ganz vorne lag und bei der Montréal-Tour Platz zwei hinter Bruins erreichte. Auch die britische Meisterin Emma Pooley vom – ja, ja vom Cervélo Team - bewies erneut ihre Stärke in der Spezialdisziplin, mit einem Sieg bei der Grande Boucle und zwei dritten Plätzen beim Giro und beim Grand Prix Suisse.

Weitere gute Zeitfahrerinnen
Auch die Russin Alexandra Burchenkova und Tara Whitten, Landesmeisterin Kanadas – um mal etwas weniger geläufige Namen zu nennen - ,standen international je einmal ganz oben und holten je einen weiteren Podestplatz. Dasselbe gilt für die unverwüstliche französische Meisterin Jeannie Longo-Ciprelli – allerdings nur, wenn man das schon für 2010 zählende Chrono des Nations berücksichtigt – sowie für die litauische Meisterin Diana Ziliute (Safi) und für die Australierin Alexis Rhodes (bei Berücksichtigung der Ozeanienmeisterschaft 2010).
Je einen Sieg, aber keinen weiteren Top3-Platz verzeichnen die verletzungsgeplagte Deutsche Judith Arndt, die Schweizermeisterin Karin Thürig, die Australierin Tiffany Cromwell und die Schwedin Sara Mustonen sowie die „Exotinnen“ Evelyn García aus El Salvador (Costa-Rica-Rundfahrt), Giuseppina Grassi aus Mexiko (Amerikameisterschaft) und Kerong Tang aus China (Asienmeisterschaft).
Die deutsche Meisterin Trixi Worrack erreichte international immerhin zwei zweite Plätze, die italienische WM-Silbermedaillengewinnerin Noemi Cantele, ebenfalls Meisterin ihres Landes, wurde außerdem zweimal Dritte im Kampf gegen die Uhr.





Cyclistmas bei Live-Radsport: Adventskalender, 23. Dezember (Foto: (c) live-radsport)
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