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Überraschungsmeister in Australien: Travis Meyer - Judith Arndt stark bei Ruth Corsets Sieg
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10.01.2010

Überraschungsmeister in Australien: Travis Meyer - Judith Arndt stark bei Ruth Corsets Sieg

Info: Nationale Meisterschaften 2010: Australien - Straßenrennen
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ballarat, 10.01.2010 - Die australischen Meisterschaften wurden zum wahren Fest für die Familie Meyer. Am Mittwoch hatte Cameron den Titel im Zeitfahren errungen, sein jüngerer Bruder Travis gewann vier Tage später überraschend im Straßenrennen, in dem er es aus der ersten Spitzengruppe solo ins Ziel schaffte. Bei den Frauen hatte sich bereits am Samstag Ruth Corset den Sieg geholt. Bei dem offenen Rennen wurde die Deutsche Judith Arndt Dritte. In der U23-Klasse gewann Michael Hepburn vom überragenden Jayco-Team.


Bericht der Zeitfahren:
Cameron Meyer, Rohan Dennis und Amber Halliday holen australische Zeitfahrtitel


Favoriten enttäuschen - Travis Meyer gelingt großartiger Coup
Am Montag feiert Cameron Meyer seinen 22. Geburtstag. Nun kann der Garmin-Profi nicht nur seinen Titel im Zeitfahren, sondern auch noch den Gewinn des Straßenrennens durch seinen kleinen Bruder feiern. Dem 20-jährigen Travis Meyer, der in diesem Jahr ebenfalls einen Vertrag beim ProTour Team Garmin-Transitions unterschrieben hat, gelang nach Rang fünf im Zeitfahren gleich bei seinem zweiten Auftritt in der Profi-Kategorie der ganz große Wurf.

Eine Vorentscheidung fiel schon auf der ersten von 16 Runden des insgesamt 163,2 Kilometer langen Meisterschaftsrennens, durch die namhafte Favoriten wie Robbie McEwen, Allan Davis, Baden Cooke oder Michael Rogers, der extra für das Straßenrennen auf die Titelverteidigung im Zeitfahren verzichtet hatte, bereits alle Chancen verloren. Aussichtslos war die Situation für sie zu jenem Zeitpunk zwar sicher nicht, aber da niemand eine Verfolgung der anfangs 15 Ausreißer in Angriff nahm, stieg deren Vorsprung schnell auf mehrere Minuten. Diverse Konter aus dem bröckelnden Feld brachten auch keinen Erfolg, so dass ein Ausscheidungsrennen der Spitzengruppe über den Sieg entscheiden musste. Einen starken Eindruck über das gesamte Rennen hinweg hinterließ Damien Turner, der sich auf allen 16 Runden die Bergwertung am Mount Buninyong, dem Anstieg zum Beginn des Rundkurses sicherte. Dabei fährt der 32-Jährige mit einem Handicap - er hat ein Glasauge. Turner gehörte auch zur verbliebenen Vierergruppe, welche die letzte Runde in Angriff nahm. Noch dabei waren auch Garmins Travis Meyer, der für Fly V Australia fahrende David Kemp und Russell Van Hout, der mit einem Jahrzehnt im Profizirkus über die meiste Erfahrung des Quartetts verfügte.

Doch sieben Kilometer vor dem Ende half alle Erfahrung nichts, als Meyer, der Jüngste der Spitzenreiter, zur entscheidende Attacke ansetzte. Er sprengte die Vierergruppe und konnte seine Führung Richtung Ziel immer weiter ausbauen. Auf der Zielgerade konnte der Überraschungsmeister bei brütend heißen 38 Grad dann in aller Ruhe seinen Coup feiern, denn es dauerte eine halbe Minute, bis der von Krämpfen geplagte David Kemp als Zweiter in Buninyong einfuhr. Damien Turner erreichte neben dem Gewinn der Bergwertung noch den dritten Platz, womit Russell Van Hout am Ende leer ausging. Mit gut drei Minuten Rückstand kam als Fünfter Hayden Brooks (Fly V Australia) ins Ziel, ein ehemaliges Mitglied der früheren großen Ausreißergruppe. Danach folgte eine kleine Gruppe um den letztjährigen U23-Meister Jack Bobridge (Garmin-Slipstream), die auf den letzten fünf Runden vergeblich versuchte, zur Spitze aufzuschließen. Der Rest der Starter kam vereinzelt mit fünf und mehr Minuten Rückstand an, sofern das Rennen nicht vorher schon aufgegeben wurde.

Wie die beiden Meister-Meyers ihre Nationaltrikots in dieser Saison beim Team Garmin-Slipstream in Szene setzen, wird sehr spannend zu beobachten sein. Beide hatten auf der Bahn bereits als Junioren australische, ozeanische und Weltmeister-Titel gesammelt und wollen ihr Talent nun auch auf der Straße zeigen.

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Judith Arndt belebt, Ruth Corset gewinnt Rennen der Frauen
Da die australischen Meisterschaften ein offenes Rennen sind, nimmt von Jahr zu Jahr auch der ein oder andere ausländische Profi daran teil. Dazu gehörte erneut die ehemalige Weltmeisterin Judith Arndt (Team Columbia). Die Deutsche, im Vorjahr Zwölfte, zeigte eine starke Leistung und verbrachte einige Zeit des Rennens sogar als Solistin gut zwei Minuten vor dem Feld. In der vorletzten von zehn Runden hatten drei Fahrerinnen zur Deutschen aufgeschlossen und in der letzten Runde gab es - wie bei den Männern - eine entscheidende Soloattacke. Ruth Corset (Team TIBCO), die amtierende Vizemeisterin, setzte sich ab und konnte den Titelgewinn bejubeln. 18 Sekunden später erreichte Bridie O'Donnell (Cycling Team Valdarno Umbria), an deren Hinterrad Arndt fuhr, Rang zwei. Für O'Donnell war es nach dem Zeitfahren schon der zweite "Ehrenplatz", über den sich die 35-Jährige dennoch freuen konnte. Rachel Neylan, die Jüngste des Spitzenquartetts, konnte - im Gegensatz zum Rennen der Männer - nur den vierten Platz erreichen.

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U23-Dreifachsieg für Jayco
Perfekt verliefen die australischen Meisterschaften für das Team Jayco, das im Straßenrennen wie bereits zuvor im Zeitfahren das komplette Podium belegte. Michael Hepburn und Malcolm Rudolph hatten sich gemeinsam an die Spitze gesetzt und holten in dieser Reihenfolge die Plätze eins und zwei. Eine knappe Minute später machte Michael Matthews im Sprint einer sechsköpfigen Verfolgergruppe den Dreifachsieg perfekt. Er war schon 2009 Dritter der U23 und feierte den großen Teamerfolg auf der Ziellinie mit einem Wheelie, einer kleinen Fahreinlage auf dem Hinterrad.

-> Zum Resultat der Männer U23


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