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Juryentscheid beim Etoile de Bessèges: Dumoulin verliert Sieg der 4. Etappe an Molmy

06.02.2010

Juryentscheid beim Etoile de Bessèges: Dumoulin verliert Sieg der 4. Etappe an Molmy

Info: Etoile de Bessèges (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Alès, 06.02.2010 - Samuel Dumoulin durfte im Ziel der 4. Etappe des Etoile de Bessèges wieder jubeln, allerdings nicht lange. Seinen zweiten Tagessieg in Folge hatte der Franzose überlegen eingefahren, ehe ihm dieser von der Jury wegen irregulären Sprintverhaltens wieder abgenommen wurde. Der junge Arnaud Molmy, dessen Mannschaft Roubaix Lille Metropole sofort Protest eingelegt hatte, wurde zum Sieger erklärt und durfte sich das Gelbe Trikot überstreifen.

Molmys erster Sieg mit kleinem Beigeschmack
Nach Einholung der letzten Ausreißer etwa dreitausend Meter vor dem Ziel war klar, dass sich auch die vierte Etappe des Etoile de Bessèges in einem Massensprint entscheiden würde. Da Borut Bozic (Vacansoleil) auf dem als schwerste Etappe der Rundfahrt angesehenen Teilstück wie viele andere Fahrer bereits abgehängt war, entfiel die Favoritenrolle auf Samuel Dumoulin, der die gestrige Etappe gewonnen hatte und zum ersten Mal in seiner Laufbahn Siege an zwei aufeinanderfolgenden Tagen hätte einfahren können. Der Cofidis-Fahrer eröffnete den Zielsprint früh und setzte sich mit einem starken Finish rund 20 Meter vom Rest des Feldes ab. Doch sofort gab es Proteste der Gegner, vor allem vom Team Roubaix-Lille Métropole, das seinen Youngster Arnaud Molmy benachteiligt sah. Dumoulin hatte vor dem Einbiegen auf die Zielgerade die Straße zu weit gekreuzt, was die Rennkommissare nach einiger Bedenkzeit als irreguläres Sprinten auslegten.

Dumoulin wurde im Etappenresultat zurückversetzt, womit der 21-jährige Molmy zu seinem ersten Profi-Sieg kam. Schade nur, dass der letztjährige Stagiaire von Dumoulins Cofidis-Equipe kein Zielfoto als Erinnerung an diesen für ihn wichtigen Erfolg haben wird. Nach Platz drei und zwei an den ersten beiden Tagen setzte er aber seinen äußerst starken Auftritt in Südfrankreich fort. Den könnte er morgen sogar mit dem Gesamtsieg krönen. Denn durch den Etappengewinn vor Matthieu Ladagnous (Française des Jeux) und dem Belgier Pieter Ghyllebert (An Post-Sean Kelly) stieg Molmy im Gesamtklassement auf den ersten Platz, den der zurückgefallene Bozic, der gut 20 Minuten verlor, räumen musste. Dumoulin wäre mit einem Sieg heute Führender gewesen, hat so aber als Zweiter zehn Sekunden Rückstand auf Molmy, die er morgen auf der Schlussetappe durchaus noch aufholen könnte, sollte er gewinnen und Molmy keine Zeitgutschriften erhalten. Für alle anderen Fahrer ab dem drittplatzierten Anthony Geslin (Française des Jeux), der 14 Sekunden Rückstand aufweist, wäre schon ein geglückter Fluchtversuch vonnöten, um ganz nach vorne zu kommen.

Der Verlauf der "Königsetappe"
Die 4. Etappe, die auf 140 Kilometern rund um die Stadt Alès en Cévennes ausgetragen wurde, sollte die Königsetappe des Etoile de Bessèges sein. Mit dem Col de la Baraque (km 56), dem Col de Porte (km 85), dem Col des Trellis (km 97) und dem Col des Brousses (km 112) bot der Kurs mehr Schwierigkeiten als an den vorangegangenen Tagen. Eine frühes Dutzend Ausreißer kam nur auf maximal knapp vier Minuten Vorsprung und stand kurz vor der ersten Bergwertung schon wieder vor der Einholung. Pierrick Fédrigo (Bouygues Telecom) und David Le Lay (Ag2r La Mondiale) schafften den Sprung nach vorne, noch bevor Jean-Luc Delpech (Bretagne-Schuller) den ersten Bergpreis gewann. An dieser Steigung riss das Peloton auseinander und es sammelte sich schließlich nach der Abfahrt ein Feld von rund 40 Fahrern an der Spitze des Rennens, das später wieder etwas Zuwachs bekam, aber beispielsweise für den Gesamtführenden Borut Bozic, der wenigstens Leader der Punktewertung blieb, nicht mehr einzuholen war. Fédrigo wurde zum aktvsten Fahrer und sollte seinem Teamkollegen Laurent Lefevre das Bergtrikot abnehmen. Mit ihm setzten sich Johnny Hoogerland (Vacansoleil) und Jonathan Hivert (Saur-Sojasun) als Ausreißer ab, bevor Nicolas Roche (Ag2r La Mondiale) und Mathieu Ladagnous (Française des Jeux), der später Tageszweiter wurde, aus der Spitzengruppe ein Quintett machten. Cofidis sorgte aber dafür, dass sie nicht durchkamen und für Dumoulin der Sprint vorbereitet wurde - letztlich ohne zählbaren Erfolg.

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