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Ausreißerduo düpiert Konkurrenz bei Tour of Qatar- 2. Etappe an Steurs, Roger Kluge 3.
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08.02.2010

Ausreißerduo düpiert Konkurrenz bei Tour of Qatar- 2. Etappe an Steurs, Roger Kluge 3.

Info: Tour of Qatar (2.1)
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Doha, 08.02.2010 –Die 2. Etappe der Katar-Rundfahrt wurde vom Wind geprägt, der das Feld in zahlreiche Gruppen auseinanderriss. Ein Ausreißerduo nutzte diese Situation, Geert Steurs (Topsport Vlaanderen) holte sich den Tagessieg, Wouter Mol (Vacansoleil) übernahm die Führung in der Gesamtwertung. Die ersten acht Verfolger kamen knappe zwei Minuten später ins Ziel, angeführt von den Deutschen Roger Kluge (Team Milram) und Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam). Während das Cervélo-Team nach der gestrigen Strafe mit Wut im Bauch eine hervorragende Mannschaftsleistung zeigte, belegt Kluge auch in der Gesamtwertung Rang drei und ist zudem bester Nachsuchsfahrer.

Erinnerungen an verstorbenen Nolf werden wach
Wer die Tour of Qatar wegen des anspruchslosen Profils als langweilig bezeichnet, der wurde heute einmal mehr eines Besseren belehrt. Die schwierigen Windverhältnisse machen das Rennen schwer und verhindern tägliche Massenankünfte des Hauptfeldes. Die zweite Etappe wurde am Camel Race Track gestartet, die ersten der heute zu absolvierenden 147 Kilometer führten zunächst Richtung Norden, ehe es in Richtung Süden an den Rand der Hauptstadt Doha ging, wo an der Qatar Foundation der Zielstrich gezogen worden war. Eben diese Etappe lässt traurige Erinnerungen an das vergangene Jahr wach werden. Der Belgier Frederiek Nolf verstarb damals vor der 5. Etappe im Schlaf an einem Herzinfarkt mit nur 21 Jahren. Die Etappe war daraufhin annulliert worden. Sein damaliges Team Topsport Vlaanderen ist in diesem Jahr auch wieder mit am Start und hatte sich dementsprechend anscheinend viel vorgenommen. Früh setzte sich Geert Steurs vom Feld ab, nur in der Begleitung des Niederländers Wouter Mol (Vacansoleil). Zusammen erarbeiteten sich die beiden eher unbekannten Fahrer einen großen Vorsprung von deutlich mehr als 15 Minuten. Ihnen spielte dabei der Wind in die Karten, der das Feld fleißig durcheinanderwirbeln sollte und es in viele Gruppen sprengte.

Sky erlebt Absturz nach Erfolg am Vortag
Die schwierigen Verhältnisse machten es dem neuen Team Sky um den Gesamtführenden Edvald Boasson Hagen nicht leicht. Denkbar schlecht begann der Tag noch in der neutralen Phase, als sich der 35-jährige Kurt-Asle Arvesen bei einem Sturz das Schlüsselbein brach. Auch in der Folge hatte das neu zusammengewürfelte Team nach der gestrigen starken Leistung im Mannschaftszeitfahren viel Lehrgeld zu zahlen. Nachdem sich mehrere Gruppen gebildet hatten, befand sich keiner der ihren in der ersten, 20-köpfigen Verfolgergruppe. Eine etwa mit gleicher Fahrerzahl ausgestattete Gruppe lag lange Zeit knapp eine Minute dahinter, in ihr fuhr der Mann in Gelb Boasson Hagen, jedoch ohne Teamunterstützung. Ein Defekt auf den letzten 40 Kilometern raubte ihm letztlich alle verbliebenen Hoffnungen, die Gesamtführung noch verteidigen zu können. Aber auch das Team HTC-Columbia verkaufte sich heute ungewohnt schwach und war in den ersten Gruppen nicht zu finden, lediglich der Österreicher Bernhard Eisel konnte einigermaßen mithalten und am Ende Rang 23 einfahren.

Cervélo TestTeam richtig stark - Deutsche auch
Besonders motiviert war das Cervélo TestTeam nach der gestrigen fragwürdigen Zeitstrafe im Mannschaftszeitfahren, die es um alle Chancen in der Gesamtwertung beraubt hatte. Gleich fünf Fahrer fuhren in der ersten Gruppe hinter den beiden Spitzenreitern, die früh absehen konnten, den Tagessieg unter sich ausmachen zu können. Erfreulicherweise fuhren die deutschsprachigen Fahrer sehr aufmerksam, in der ersten Gruppe waren neben Leuten wie dem Sieger der vergangenen Jahre Tom Boonen (Quick Step), Phillipe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) oder Alessandro Ballan (BMX-Racing) auch der deutsche Meister Martin Reimer, Heinrich Haussler, Andreas Klier (alle Cervélo TestTeam), Roger Kluge, Björn Schröder (beide Milram) und Marcus Burghardt (BMC-Racing). Die dritte Gruppe, etwa mit dem jungen Andreas Stauff (Quick Step) und Sebastian Lang (Omega Pharma-Lotto) kämpfte lange hart, schaffte den Sprung jedoch nicht nach vorne und lag stets um eine Minute zurück. Auf den letzten 10 Kilometern, als auch die erste größere Gruppe einsehen musste, dass man für den Etappensieg zu spät aktiv geworden war, gab es bei den Verfolgern noch einige Attacken, die erste lancierte Gilbert. Mehr als eine Verkleinerung der Gruppe wurde dadurch jedoch nicht mehr erreicht.


Weiterer Bericht: Roger Kluge krönt starke Leistung mit Rang drei

Kluge und Haussler in Top 5
Im Wissen, auch dank gesammelter Bonussekunden die Gesamtführung übernehmen zu können, zog Wouter Mol den Sprint an, um dabei dann klar von Geert Steurs übersprintet zu werden. Sein Team konnte damit einen Sieg zu Ehren von Nolf erringen. Bei den Verfolgern zeigte sich Roger Kluge richtig stark („Roger hatte zum Schluss noch richtig viel Power in den Beinen“, Milram-Sportdirektor Ralf Grabsch), mit einem kräftigen Antritt am Ende belegte er mit einem Rückstand von 1:51 Minuten in seiner ersten Saison auf dieser Rennebene einen ausgezeichneten dritten Platz. Drei Sekunden dahinter setzte sich Heinrich Haussler im Sprint gegen die Konkurrenz um Platz vier durch. Auch die für das Schweizer Cervélo-Team fahrenden Hunt und Hammond erreichten mit der Gruppe das Ziel genauso wie Burghardt, der als 10. als Letzter noch zeitgleich das Rennen beendete. Die restlichen ehemaligen Begleiter beendeten das Rennen 2:37 Minuten hinter dem Tagessieger. Bester Schweizer wurde Martin Kohler (BMC-Racing) mit einem Rückstand von 3:33 Minuten als 31. in der von Eisel ins Ziel geführten dritten Gruppe.

Roger Kluge übernimmt weißes Trikot
Durch das Verkalkulieren der Topleute liegt Mol mit einer Gesamtzeit von 3:40.51 Stunden in der Gesamtwertung nun neun Sekunden vor Geert Steurs. Roger Kluge hat als Dritter zwar schon 2:02 Minuten Rückstand, bei dem auch an den kommenden Tagen zu erwartenden Wind ist jedoch noch viel in der Gesamtwertung möglich. Hinter Tom Boonen, der als Sprinter sicherlich noch Zeitbonifikationen erreichen kann, folgt Marcus Burghardt als 5. Kluge übernahm auch das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Cervélo ist nach der starken Tagesleistung zweitbeste Mannschaft.

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Die 3. Etappe der Tour of Qatar führt von Dukhan im Westen am Golf von Bahrain nach Osten in den Zielort Mesaieed am Persischen Golf. Wind dürfte wieder deutlichen Einfluss auf das Renngeschehen während der 136,5 Kilometer haben.


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Ausreißerduo düpiert Konkurrent bei Tour of Qatar - 2. Etappe an Steurs, Roger Kluge 3. - 2010
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