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Mister Tour of Qatar Tom Boonen schlägt auf 5. Etappe wieder zu
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11.02.2010

Mister Tour of Qatar Tom Boonen schlägt auf 5. Etappe wieder zu

Info: Tour of Qatar (2.1)
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Madinat Al Shamal, 11.02.2010 - Tom Boonen (Quick Step) gelang auf der 5. Etappe sein zweiter Tagessieg bei der Katar-Rundfahrt. Nachdem eine Spitzengruppe mit unter anderem Roger Kluge (Milram) und Fabian Cancellara (Saxo Bank) sowie dem auch nach dieser Etappe weiter Gesamtführenden Wouter Mol (Vacansoleil) eingeholt wurde, siegte Boonen vor Danilo Napolitano (Katusha) und Edvald Boasson Hagen (Team Sky). Der Österreicher Peter Wrolich (Team Milram) war bester Deutschsprachiger auf Platz sechs.

Wind macht Etappe schwer
Die 5. und damit zugleich vorletzte Etappe wurde diesmal weder in der Nähe der Hauptstadt Doha gestartet noch endete sie dort, wie es bei den meisten Abschnitten der Tour of Qatar üblich ist. Von Lusail führten 142 mit einigen Richtungsänderungen gespickte Kilometer ganz in den Norden von Katar, sodass der heute sehr starke Wind immer wieder Chancen für Windkanten im Feld bot. Das Ziel lag einmal mehr am Meer in Madinat Al Shamal, wo die Sprinter auf einer neuerliche Chance hofften. Dies wollten jedoch einige Fahrer mit Ambitionen verhindern, die sich über den starken Wind freuten, da so das Rennen trotz des einfachen Profils sehr selektiv werden konnte.

Reimer und Zahner auf der Flucht
In einer sehr schnellen ersten Rennstunde setzte sich nach 18 Kilometern erst ein Trio vom Feld ab, das etwas später Gesellschaft von drei weiteren Fahrern bekam. Da es für das HTC-Columbia-Team im Laufe der Rundfahrt bisher ungewohnt schlecht lief, schickten die Amerikaner heute mit Adam Hansen einen Fahrer in die Fluchtgruppe, zusammen mit dem Russen Mikhail Ignatiev (Katusha) und Svein Tuft (Garmin-Transitions). Der junge deutsche Meister Martin Reimer (Cervélo TestTeam) präsentierte sich wie an den Vortagen sehr aufmerksam, zusammen mit dem Schweizer Simon Zahner (BMC Racing) und Christophe Riblon (Ag2R-La Mondiale) aus Frankreich vergrößerte er die Gruppe zu einem Sextett. Maximal betrug ihr Vorsprung nach knapp 60 Kilometern jedoch nur 2.30 Minuten. Zuvor sicherte sich der Deutsche den ersten Zwischensprint, selbiges wiederholte er beim zweiten Wertungssprint nach 113,5km, als das Feld fast wieder aufgeschlossen hatte. Zwischenzeitlich hatte das dänische Saxo Bank-Team versucht das Feld auseinanderzufahren, doch der Wind war für dieses Vorhaben zu schwach gewesen.

Letzten 25km Spannung pur!
Die starken Mannschaften zeigten sich vorne im Feld und stellten die Fluchtgruppe daher sehr früh. Richtig spannend wurde das Rennen auf den letzten 25 Kilometern. Bei Seitenwind wurde richtig Tempo gefahren, sodass alles auseinanderflog. 14 Fahrer bildeten nun die Spitze des Rennens. Der Gesamtführende Wouter Mol war dabei sehr aufmerksam gewesen und vorne dabei. Erfreulicherweise schafften es auch deutschsprachige Athleten in die Gruppe. So machte Roger Kluge im blauen Trikot des besten Nachwuchsfahrers das Vorhaben wahr, noch den Angriff auf das Podest in der Gesamtwertung zu wagen. Aber auch Fabian Cancellara (Saxo Bank) oder die Sprinter Tyler Farrar (Garmin), Daniele Bennati (Liquigas) und Danilo Napolitano (Katusha) waren vorne dabei. Dagegen hatten Geert Steurs (Topsport Vlaanderen-Mercator) und Tom Boonen (Quickstep) den Anschluss verpasst und mussten daher um ihre Gesamtwertungsplätze zwei und drei bangen. Hinter der Spitze bildeten sich mehrere Gruppen, die erste große Gruppe lag jedoch nie weiter als 30 Sekunden hinter den Führenden. Immer wieder bildeten sich kleine Lücken und Fahrer hatten auf aufgemachten Windkanten hart zu kämpfen. Letztlich kam die Verfolgergruppe jedoch zwei Kilometer vor dem Ende wieder an die Führenden heran, von denen noch vergeblich einzelne Attacken gestartet wurden. Wie am Vortag eröffnete Theo Bos (Cervélo TestTeam) früh den Sprint, dabei sprang für ihn jedoch wieder nicht mehr als Rang vier heraus. Ganz anders machte es erneut Mister Tour of Qatar. Tom Boonen, der zunächst wie der Verlierer des Tages aussah, wartete bei Gegenwind lange mit dem Antritt und spurtete dann schließlich doch zu seinem sage und schreibe 17. Etappenerfolg! Dadurch konnte er sogar auf die Konkurrenten Zeit gutmachen. Napolitano sprintete trotz der harten letzten Kilometer auf Platz zwei vor Edvald Boasson Hagen (Sky Pro Cycling Team), der zum Auftakt der Rundfahrt nach dem Sieg der Mannschaft im Zeitfahren die Gesamtwertung angeführt hatte. Peter Wrolich (Milram) erreichte erneut einen guten 6. Platz, Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) verteidigte als 8. sein graues Sprinttrikot. Bernhard Eisel (HTC-Columbia) konnte als 9. das Fehlen seiner starken Sprintteamkollegen André Greipel und Mark Cavendish nicht kompensieren.


Weiterer Bericht: Roger Kluge weiter im Nachwuchstrikot

Mol weiter souverän in Führung
In der Gesamtwertung änderte sich nicht viel. Tom Boonen hat daher die Hoffnung auf den vierten Gesamtsieg bereits aufgegeben, da sich Spitzenreiter Wouter Mol viel stärker als erwartet präsentiert. Dieser liegt weiter neun Sekunden vor Steurs, muss daher aber bei Windkanten auf der letzten Etappe aufpassen. Boonen rückte durch die Bonussekunden im Ziel auf 1.45 Minuten heran. Mit Roger Kluge (4./ +01.59), Marcus Burghardt (5./ +2.05) und Heinrich Haussler (8./ +2:37) liegen weiter drei Deutsche in den Top 10. Sie hoffen morgen wieder auf viel Wind, um noch einmal richtig angreifen zu können.

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123,5 Kilometer stehen zum Abschluss der Tour of Qatar auf der 6. und letzten Etappe an. Von Al Wakra geht es zunächst in einer südlichen Schleife wieder zurück zum Ausgangspunkt, bevor es in Richtung Norden zum Ziel in Doha Corniche geht. Erneut bietet sich den Sprintern eine gute Gelegenheit, jedoch könnte Wind in Küstennähe das Rennen spannend machen und auch Änderungen in der Gesamtwertung wären dann nicht ausgeschlossen.





Mister Tour of Qatar Tom Boonen schlägt auf 5. Etappe wieder zu; 2010
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