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Wouter Mol gewinnt Tour of Qatar, Kluge ausgezeichneter 4.- Chicchi Sprintsieger auf 6.Etappe
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12.02.2010

Wouter Mol gewinnt Tour of Qatar, Kluge ausgezeichneter 4.- Chicchi Sprintsieger auf 6.Etappe

Info: Tour of Qatar (2.1)
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Doha, 12.02.2010 - Mit einem Massensprint endete die Austragung der Katarrundfahrt 2010. Francesco Chicchi (Liquigas-Doimo) sicherte sich seinen 2. Tageserfolg vor Tyler Farrar (Garmin-Transitions) und Juan Jose Haedo (Team Saxo Bank). Roger Kluge (Milram) und Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) sprinteten in die Top10. Wouter Mol (Vacansoleil Pro Cycling) ließ sich den Gesamtsieg nicht mehr nehmen. Kluge wird bei seinem ersten Einsatz in einem ProTour-Team ausgezeichneter 4.

Kürzeste Etappe zum Abschluss ohne Wind
123,5 Kilometer standen auf der abgesehen vom Auftaktzeitfahren kürzesten Etappe zum Abschluss der Tour of Qatar an. Der 6. und zugleich letzte Abschnitt führte vom Startort Al Wakra zunächst in einer südlichen Schleife wieder zurück zum Ausgangspunkt, bevor es in Richtung Norden zum Ziel in Doha Corniche ging. Während Fahrer mit Ambitionen im Gesamtklassement auf viel Wind hofften, um das Rennen schwer zu machen, wollten die Sprinter zum Abschluss gerne noch einmal um den Etappensieg kämpfen. Viel Wind gab es heute jedoch nicht, sodass früh von einer Massenankunft ausgegangen werden konnte. Wouter Mol und sein Vacansoleil Pro Cycling Team hatten natürlich auf diese äußeren Bedingungen gehofft, da in Katar topografisch keinerlei Schwierigkeiten zu bewältigen sind und nur durch starken Wind wie etwa auf der gestrigen Etappe richtige Attacken gestartet warden können. Gleich nach dem Start setzte sich ein Quartett aus dem Peloton ab, um einem Massensprint zu entgehen. Der junge Deutsche Patrick Gretsch (HTC-Columbia) in seiner ersten ProTour-Saison, der Schweizer Martin Kohler (BMC), der bereits auf der vierten Etappe attackiert hatte, Niki Terpstra aus der einzigen deutschen ProTour-Mannschaft Milram und Ben King (Trek-Livestrong) bildeten die Fluchtgruppe des Tages.

Kohler und Gretsch in der Attacke
Die vier arbeiteten gut zusammen, da sich im Feld die starken Mannschaften jedoch vereinigt hatten bei der Nachführarbeit, betrug ihr maximaler Vorsprung nicht mehr als fünf Minuten. Die beiden Zwischensprints teilten sich die Ausreißer untereinander auf, nach knapp 20 Kilometern überquerte Zeitfahrspezialist Gretsch die Linie als Erster, beim zweiten Sprint bei Kilometer 93,5 sicherte sich Ben King die meisten Punkte vor Martin Kohler, der zuvor schon Rang zwei belegt hatte. Die zweite Wertung lag bereits auf einem in der Hauptstadt Doha am Ende zu befahrenden sechs Kilometer langen Rundkurs. Dieser musste acht Mal absolviert werden, sodass sich die Fahrer bereits bestens auf einen möglichen Schlussprint vorbereiten und die Streckenbegebenheiten kennenlernen konnten. Dass die Sprinter unbedingt eine neuerliche Chance nutzen wollten, zeigten ihre Mannschaften ganz deutlich. Das Cervélo TestTeam, das die Enttäuschung über die fragwürdigen Bestrafung aus dem Mannschaftszeitfahren unbedingt mit einem Etappensieg vertreiben wollte, und Garmin-Transitions waren es lange Zeit, die das Feld anführten.

Chicci schlägt noch einmal zu
Bis zu Beginn der letzten Runde lagen Gretsch und Kohler mit ihren Begleitern an der Spitze, ehe sie planmäßig von den Sprintermannschaften gestellt wurden, wo sich wie an den Vortragen nun auch wieder Teams wie Saxo Bank und Sky vorne zeigten. Der Schlusssprint gestaltete sich sehr interessant, eigentlich rechneten alle mit einem weiteren Sieg von Tom Boonen, der noch mindestens für einige Jahre der Rekordsieger in Katar bleiben wird. Während der Großteil auf der linken Seite um den Sieg sprintete, machte der Neuseeländer Matthew Harley Goss (HTC-Columbia) auf der rechten Seite seinen eigenen Sprint. Dieses mutige Unterfangen wurde letztlich nicht ganz belohnt, er holte aber das beste Resultat seines Teams bei dieser Rundfahrt mit Rang 4. Auf der anderen Straßenseite schoss ein Mann in grün aus dem Windschatten seiner Konkurrenten und zum knappen Sieg. Wie schon vor zwei Tagen war Francesco Chicchi (Liquigas-Doimo) der Schnellste und zieht damit in den kleinen Kreis derer ein, die überhaupt schon mehr als eine Etappe in Katar gewinnen konnten. Tyler Farrar (Garmin-Transitions) und Juan Jose Haedo waren die ersten Geschlagenen. Tom Boonen (Quick Step) kam heute nicht über den siebten Platz hinaus, direkt hinter ihm überquerten Roger Kluge (Milram) und Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) die Ziellinie.


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Mol baut Führung in Gesamtwertung zum Schluss noch aus
Nach dem überraschenden Coup auf der ersten Etappe hatten nur wenige dem Niederländer Wouter Mol zugetraut, die Gesamtführung bis zum Ende zu verteidigen. Aber auch auf der letzten Etappe zeigte sich der 27-Jährige sehr souverän, er hielt sich stets vorne im Feld auf und wurde 20. in der Tageswertung. Daher ließ er sich den größten Erfolg seiner Karriere nicht mehr nehmen und geht als Sieger der 9. Tour of Qatar in die Geschichte ein. Mehr Mühe, seinen zweiten Gesamtrang zu verteidigen, hatte auch schon an den Vortagen der Belgier Geert Steurs. Zum Abschluss verlor er 26 Sekunden auf seine Konkurrenten, mit Hilfe seiner Teamkollegen behielt er jedoch Platz zwei, am Ende mit 35 Sekunden Rückstand. Rang drei geht an den dreimaligen Rekordsieger Tom Boonen (+1.45min). Für Roger Kluge reichte es nicht mehr ganz zum erhofften Podium, dennoch zeigte sich der ehemalige Bahnspezialist bei seinem ersten Renneinsatz für Milram auf höchster Rennebene eine hervorragende Leistung, jeden Tag hatte er den Überblick und zeigte sich sehr aufmerksam und auch angriffslustig. Mit einem Rückstand von 1.59 Minuten wird er Vierter, sechs Sekunden vor dem zweitbesten Deutschen Marcus Burghardt (BMC Racing). Die Deutschen fuhren generell eine gute Rundfahrt, die Cervélo-Fahrer Heinrich Haussler und Andreas Klier (8. bzw. 17.) schlugen sich ebenfalls hervorragend. Bester Österreicher wird Bernhard Eisel (HTC-Columbia) als 17., der angriffslustige Martin Kohler aus der Schweiz wird 33.

Sonderwertungen an Deutsche und Schweizer Team
Auf den Podien der Sonderwertungen wird ebenfalls deutsch gesprochen. Roger Kluge verteidigte seine Führung in der Nachwuchswertung bis zum Schluss souverän, Heinrich Haussler konnte sein graues Sprinttrikot am Ende knapp gegenüber Tom Boonen behaupten. Dazu konnte er am letzten Tag noch die Mannschaftswertung mit seinem Team gewinnen, da Topsport Vlaanderen-Mercator heute einige Sekunden verlor beim Unterfangen, den zweiten Gesamtrang von Geert Steurs zu retten.

-> Zum Resultat und allen Endständen





Wouter Mol gewinnt Tour of Qatar, Kluge ausgezeichneter 4. - Chicci Sprintsieger auf Etappe 6; 2010
Wouter Mol gewinnt Tour of Qatar, Kluge ausgezeichneter 4. - Chicci Sprintsieger auf Etappe 6; 2010

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