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Superprestige Vorselaar: Zdenek Stybar macht Triple perfekt. Albert größter Verlierer der Saison
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14.02.2010

Superprestige Vorselaar: Zdenek Stybar macht Triple perfekt. Albert größter Verlierer der Saison

Info: Radcross: Superprestige Vorselaar
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Vorselaar, 14.02.10 - Radcross-Weltmeister und Weltcupgesamtsieger Zdenek Stybar hat sich nun auch den Gesamtsieg der Superprestige-Serie gesichert. Beim Finallauf in Vorselaar setzte der Tscheche sich in einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den Belgier Niels Albert durch, der somit seine letzte Chance auf einen Titelgewinn verpasste. Die letzte Runde ebenso wie der Gesamtsieg bei den Männern U23 ging an Tom Meeusen; bei den Junioren reichte David Van der Poel Rang drei zur endgültigen Absicherung der Spitzenposition.


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Im belgischen Vorselaar in der Provinz Antwerpen fand heute im Rahmen der zu Ende gehenden Radcross-Saison 09/10 ein weiteres Finale statt: das des Superprestige, von vielen als zweitwichtigste Renn-Serie nach dem Weltcup bezeichnet - zumindest aus europäischer Sicht. In der Klasse U23 stand der Sieger schon nach der vorletzten Runde fest; bei den Junioren und vor allem bei den Elite Männern konzentrierte sich die Spannung auf den allerletzten Durchgang. Rennen für die Elite Frauen finden beim Superprestige keine statt.

Der Parcours in Vorselaar ist besonders lang gestreckt, weswegen die Männer-Elite heute, im achten von acht Rennen, auch nur 9 Runden zu absolvieren hatte. Die Belgier Sven Vanthourenhout und Klaas Vantornout waren diejenigen, die den besten Start hinlegten, und auch der Schweizer Christian Heule war in der Anfangsphase noch gut mit von der Partie. Doch all das sollte nur eine Momentaufnahme gewesen sein, denn ein Sturz Heule riss Vantornout zu Boden, während von hinten der Tscheche Radomir Simunek, Niels Albert und Svens Vetter Dieter Vanthourenhout den Weg an die Spitze fanden. Als wenig später auch noch Sven Nys mit Zdenek Stybar im Schlepptau nach vorne kam, prägten insgesamt sechs Fahrer das Bild.
Die Situation änderte sich erst wieder drastisch in der fünften Runde, als Simunek zum Angriff überging - doch unwillentlich brachte er damit seinen BKCP-Powerplus-Kameraden Albert in Bedrängnis, der mit Stybar an der Spitze der Gesamtwertung gleichauf lag und unbedingt vor diesem die Ziellinie überqueren musste, um Superprestige-Endsieger zu werden. Denn tatsächlich konnte zunächst nur Stybar die Tempoverschärfung seines Landsmanns kontern und zwischenzeitlich lagen die beiden Tschechen alleine vorne.

Hochdramatische Schlussphase
Zu Alberts Glück war beim Weltmeister allerdings jetzt ein Radwechsel vonnöten - Stybar verlor also Zeit, während Sven Nys und sein jüngerer Landsmann wieder aufholen konnten. In der achten Runde führte ein Sturz Simuneks, der auch den belgischen Meister mitriss, dazu, dass wirklich nur noch Albert und Stybar Chancen auf den Tagessieg hatten. Somit vertagte sich auch die Entscheidung in der Gesamtwertung buchstäblich bis auf die letzten Meter.
Selbst Stybar hatte vor dem Rennen geäußert, dass Albert fairerweise den Superprestige-Sieg verdient hätte, er diesen aber natürlich nicht einfach herschenken werde. Und so kam es dann auch: In einer atemberaubenden Schlussphase zog zunächst der Mann im Regenbogentrikot an seinem Kontrahenten vorbei, Albert kämpfte sich zurück, sie fuhren Schulter an Schulter, dann lag Albert vorne und hatte den Sieg vor Augen. Doch noch war eine halbe Runde zu fahren und das reichte Stybar, um Albert erneut zu überholen und eine Lücke aufzureißen, die der Belgier endgültig nicht mehr schließen konnte.

Stybars Saisonbilanz wird immer strahlender. Albert mit leeren Händen
Nach knapp 58 Minuten machte der tschechische Meister Zdenek Stybar das Triple aus WM-Titel, Weltcup-Gesamtsieg und Superprestige-Gesamtsieg perfekt - abgesehen davon, dass ihm die Weltranglisten-Führung schon seit Längerem nicht mehr zu nehmen ist -, während Albert als großer Verlierer dieser Saison dasteht. Hatte der 23-Jährige die gesamte erste Hälfte nach Belieben dominiert, so geht er doch in Sachen Gesamtsiege bzw. Titel leer aus, denn auch in der GvA-Trofee, die in einer Woche entschieden wird, liegt er schon zu weit zurück. Ob alles anders gekommen wäre, wenn ihn nicht bei den belgischen Meisterschaften ein betrunkener Fan zu Fall gebracht hätte, werden wir nie erfahren. Abgesehen aber von dem Rippenbruch, den Albert sich bei diesem Vorfall zuzog, liegt der Schlüssel zu seinem Scheitern eventuell paradoxerweise in der einzigen Spitzenposition, die er heuer verbuchen kann: der hohen Zahl seiner Einzelsiege. Jedenfalls ließ er vor Kurzem verlauten, er werde sich im nächsten Jahr konzentrierter auf die wichtigsten Ereignisse vorbereiten und insgesamt weniger Rennen bestreiten.

Viele Stürze. Auch Walsleben betroffen
Radomir Simunek sicherte sich neun Sekunden hinter Landsmann Stybar und drei Sekunden hinter Teamkollege Albert Platz drei und verbuchte sein bestes Saison-Resultat in einem erstklassigen Rennen. Sven Nys erreichte zeitgleich Rang vier - durch sein großes Defekt-Pech in Diegem war der neunfache Superprestige-Gewinner aus dem Rennen um den Gesamtsieg im Übrigen längst ausgeschieden. Apropos Pech: Auf vereisten Stellen kam es im Laufe des Tages immer wieder zu Stürzen. Auch der deutsche Meister Philipp Walsleben war davon betroffen und gab das Rennen vorzeitig auf. Besonders schlimm erwischte es den so vielversprechend gestarteten Sven Vanthourenhout, der mit einem Krankenwagen abtransportiert wurde. Freuen konnten sich dagegen der US-Amerikaner Jonathan Page, der Schweizer Heule und der Pole Mariusz Gil über einen starken siebten, achten respektive neunten Rang. Alle blieben sie noch unter der 2-Minuten-Marke.

Genau einen Punkt mehr als Niels Albert zählt Zdenek Stybar, der außer in Vorselaar auch in Hamme-Zogge gewinnen konnte, in der Endabrechnung - 110 zu 109. Für den 24-Jährigen ist es der erste Superprestige-Gesamtsieg - auch in der U23- und der Junioren-Klasse war ihm das nicht gelungen -, und zugleich ist er auch erst der zweite tschechische Triumphator in der Geschichte dieser Serie überhaupt. Allerdings war sein Vorgänger Radomir Simunek senior gleich drei Mal erfolgreich.

U23: Tom Meeusen untermauert den ohnehin sicheren Gesamtsieg
Bei den Männern U23 hätte Tom Meeusen theoretisch gar nicht mehr antreten müssen und wäre dennoch des Gesamtsiegs gewiss gewesen, so groß war sein Vorsprung nach Zonhoven bereits, zumal der Zweitplatzierte Jan Denuwelaere in Vorselaar nicht am Start stand. Es spricht für den Sportsgeist des 21-jährigen Belgiers, dass er trotzdem auch im siebten und letzten Rennen alles gab. Mit einer Demonstration seiner Stärke, seinem fünften Superprestige-Einzelsieg und 26 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Vincent Baestaens schloss er das Kapitel ab. Jim Aernouts auf Rang drei hatte bereits anderthalb Minuten Rückstand. Der Deutsche Marcel Meisen verpasste die Top 10 nur knapp, landete unmittelbar hinter Überraschungs-Weltmeister Pawel Szeczepaniak auf Platz 11.
Auch wenn Meeusen der Weltmeistertitel verwehrt blieb, ist der Gewinn des U23-Gesamtweltcups und des Superprestige sowie aller Voraussicht nach der GvA-Trofee aller Ehren wert. Der Vorsprung fällt mit 19 Punkten zudem sehr viel deutlicher aus als der seines Telenet-Fidea-Kollegen Stybar, an dessen Seite er nach dem Wechsel zur Elite in der kommenden Saison fahren wird. 89 Zähler hat Meeusen, übrigens schon Gewinner des Junioren-Superprestige 2005/06, auf der Habenseite, 70 Zähler gehen an Jim Aernouts, der Denuwelaere noch von Gesamtrang zwei verdrängt.

Junioren: David Van der Poel mit halber Kraft zum vollen Erfolg. Merlier holt Tagessieg
Das letzte Superprestige-Rennen der Junioren gewann der Belgier Tim Merlier, der somit seinen ersten Saisonsieg in einem internationalen Rennen herausfuhr, denn außer bei der nationalen Meisterschaft hatte er nirgends ganz oben auf dem Podium gestanden. Er setzte sich nach fast 40 Minuten Fahrzeit im Sprint gegen seinen Landsmann Diether Sweeck durch, während dem Niederländer David van der Poel ein dritter Platz mit immerhin fast 40 Sekunden Rückstand genügte, um den Superprestige-Gesamtsieg unter Dach und Fach zu bringen. 8 Punkte trennen im Endstand den 17-jährigen Landesmeister, der insgesamt vier Rennen der Serie gewinnen konnte, von Diethers Zwillingsbruder Laurens Sweeck, der dem bis Zonhoven führenden Mike Teunissen sogar noch Rang zwei abspenstig macht.
Ebenso wie für Meeusen gilt für Juniorenweltcup-Sieger Van der Poel, dass nur der fehlende Weltmeistertitel die Bilanz eintrübt.

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Nun steht nur noch eine Entscheidung bei den Querfeldein-Spezialisten an: Wer gewinnt in dieser Saison die Gazet van Antwerpen Trofee? Kommendes Wochenende werden wir es anlässlich des Internationale Sluitingsprijs Oostmalle erfahren.





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