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Le Mevel holt zweiten Profi-Sieg seiner Karriere und wird Gesamtsieger der Tour du Haut-Var
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21.02.2010

Le Mevel holt zweiten Profi-Sieg seiner Karriere und wird Gesamtsieger der Tour du Haut-Var

Info: Tour cycliste international du Haut Var (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Montauroux, 21.02.10 - Der Franzose Christophe Le Mevel (Francaise des Jeux) hat die zweite und bereits letzte Etappe der Tour du Haut-Var gewonnen und damit auch die Gesamtwertung für sich entschieden. Er setzte am steilen Schlussanstieg die entscheidende Attacke und überquerte die Ziellinie als Erster, ganz knapp vor Landsmann Pierrick Fédrigo (Bbox) und dem Belgier Bert de Waele (Landbouwkrediet). Letztgenannter wird auch Zweiter im Endklassement, vor dem Franzosen Julien El Farès.

Offenbar hatten die Organisatoren der Tour cycliste international du Haut-Var die Kürze der aus nur zwei Etappen bestehenden Rundfahrt auszugleichen versucht, indem sie auf den zweiten Tag alle nur erdenklichen topografischen Schwierigkeiten konzentrierten. Zwischen Startort Draguignan, der immer schon das Zentrum der früher unter anderen Namen und als Eintagesrennen ausgetragenen Tour bildete, und Zielort Montauroux waren nicht weniger als vier Bergwertungen hohen und höchsten Anspruchs zu bewältigen, zwei der zweiten (Côte de Tourtour, Col des Marjoris), eine der ersten (Côte des Tullières) sowie, ca. 50 km vor dem Ziel, eine der HC-Kategorie (Col de Mons). Im Anschluss an eine lang gezogene Abfahrt stand dann noch der Anstieg nach Montaroux auf dem Programm, mit einem Spitzenwert von 22 % Steigung ebenfalls eine Klasse für sich. Und nicht zu vergessen: Die zu absolvierende Kilometerzahl lag mit 200,7 km deutlich über dem, was bei "normalen" Mehrtagesfahrten üblich ist.

Fédrigo mit aussichtsreicher Attacke
Auf der - ebenfalls schon relativ anspruchsvollen - Auftaktetappe war es noch nicht zu einer Vorentscheidung gekommen. Ca. 90 Fahrer befanden sich in einem Zeitabstand von unter einer Minute zum Leader Rinaldo Nocentini (Ag2r-La Mondiale). Für Spannung war also gesorgt. Eine aus sechs Fahrern bestehende und als sehr stark einzuschätzende Spitzengruppe zwang das Peloton, vor allem natürlich die Mannschaft Ag2r, dazu ein hohes Tempo anzuschlagen. Die Franzosen David Moncoutié (Cofidis), Cyril Gautier (Bbox), Romain Sicard (Euskatel), Jérôme Coppel (Saur-Sojasun), Rémy di Gregorio (Francaise des Jeux) und ihr amerikanischer Begleiter Thomas Danielson (Garmin) wurden jedoch 20 Kilometer vor dem Ziel, als es heftig zu regnen und zu winden begonnen hatte, wieder gestellt. Der Luxemburger Laurent Didier (Saxo Bank) versuchte nun sein Glück, doch er fungierte letztlich nur als Vorlagengeber für eine deutlich erfolgreichere Attacke, die von Pierrick Fédrigo (Bbox Bouygues Telecom) ausging. Über eine halbe Minute Vorsprung hätten es dem letztjährigen Tour-de-France-Etappengewinner erlaubt, als Erster in den Schlussanstieg zu gehen - wenn nicht die eifrige Verfolgungsarbeit des Cofidis-Teams das Hauptfeld wieder herangebracht hätte.

Christophe Le Mevel: gar nicht siegesverwöhnt, doch heute doppelt erfolgreich
Am Fuße der "Mauer" von Montaroux zeigte nun der Franzose Christophe Le Mevel ungeahnte Stärke, holte Meter um Meter auf die anderen heraus, unter denen schon bald ein wichtiger Mann fehlte: Rinaldo Nocentini, der regelrecht einbrach, sodass es für Le Mevel - gestern Vierter und in der Gesamtwertung nur drei Sekunden zurück - ganz klar um Tages- und Gesamtsieg ging. Am gefährlichsten wurde ihm noch der Belgier Bert de Waele (Landbouwkrediet), der Gesamtdritte, doch in der letzten Kurve fand Le Mevel seinen zweiten Atem und zog seinen doppelten Coup bis zur erlösenden Ziellinie durch. Er war ein riesiger Erfolg für den 29-Jährigen, der beim Giro d´Italia 2005 seinen letzten und bis zum heutigen Tag einzigen Profi-Sieg feierte. Für sein Team Francaise des Jeux, dem er seit der Auflösung seines einstigen langjährigen Arbeitgebers Crédit Agricole dient, ist es ein weiterer Baustein zum mit vier Tagessiegen bereits sehr ertragreichen Saisonauftakt.

De Waele in der Tages- und Gesamtabrechnung knapp geschlagen
Le Mevels Herausforderer De Waele verlor auf den letzten Metern noch den zweiten Platz - und zwar ausgerechnet an Fédrigo, der trotz seines Zwischensolos genügend Reserven hatte, um am Belgier vorbeizusprinten. Letzterer darf sich dafür über Rang zwei in der Gesamtwertung freuen, was für den immerhin schon 34-Jährigen ein ebenso bemerkenswertes Resultat darstellt, wie für den genau zehn Jahre jüngeren Franzosen Julien El Farès (Cofidis) der dritte Gesamtrang, den er sich durch die fünfte Position im Tagesresultat (+ 0:02) sicherte. Mit-Ausreißer Coppel wurde noch starker Siebter (+ 0:15).
De Waele liegt in der Endabrechnung sogar nach Zeit gleichauf mit Le Mevel, doch zählt in diesem Fall die Summe der erzielten Tagesplatzierungen, die 6 beim Belgier, aber nur 5 beim Franzosen beträgt. El Farès hat auf die beiden 5 Sekunden Rückstand.
Der Gesamtsieger ist auch Sieger in der Punktewertung; die Bergwertung geht an U23-Weltmeister Romain Sicard, der bei seinem heutigen Fluchtversuch ausreichend Punkte sammelte. Bester der U23-Wertung ist der Niederländer Michel Kreder von Garmin, als 13-ter der Gesamtwertung. Bbox Bouygues Telecom darf sich bestes Team nennen.

-> Zum Resultat und Endstand





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