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Rückblick auf die Women´s Tour of New Zealand: Evans gewinnt Gesamtklassement und holt vier Etappen
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01.03.2010

Rückblick auf die Women´s Tour of New Zealand: Evans gewinnt Gesamtklassement und holt vier Etappen

Info: Frauen: Women´s Tour of New Zealand
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Wellington City, 01.03.10 - Nach fünf Tagen ist gestern die Women’s Tour of New Zealand mit dem Gesamtsieg der US-Amerikanerin Shelley Evans zu Ende gegangen. Anders als es der geringe Zeitabstand von nur 16 Sekunden zur Zweitplatzierten vermuten lässt, hatte die 29-Jährige das Klassement praktisch jederzeit im Griff, was vor allem an ihrer Spurtstärke lag, mit der sie vier der sechs Etappen für sich entschied. Durch Amber Neben auf Gesamtrang zwei gelang dem US-Nationalteam sogar ein doppelter Erfolg. LiVE-Radsport fasst das Geschehen noch einmal zusammen.

Evans an den ersten beiden Tagen siegreich. Gesamtführung bis zu Nebens Zeitfahrsieg
Zweimal wechselte das gelbe Führungstrikot im Laufe der fünf Tage seine Besitzerin - aber auch da kursierte es nur in den Reihen der US-amerikanischen Nationalmannschaft. Es war ihre bekannte Stärke im Kampf gegen die Uhr, welche die ehemalige Zeitfahrweltmeisterin Amber Neben kurzzeitig in den Genuss der Gesamtführung brachte. Der normalerweise zum Kader von Noris Cycling gehörenden 35-Jährigen war wie den anderen Fahrerinnen der unter Geldsorgen leidenden ehemaligen Equipe Nürnberger freigestellt worden, sich mit den Nationalmannschaften an weiteren Rennen zu beteiligen. Neben setzte sich mit ihrem Sieg beim 11-km-Zeitfahren in Palmerston am Nachmittag des dritten Tages an die Spitze des Klassements, doch schon da war abzusehen, dass diese Situation von kurzer Dauer sein würde.
Denn eine andere Frau aus der US-Mannschaft hatte die Rundfahrt da schon längst zu ihrer persönlichen Angelegenheit gemacht: die 29-jährige Shelley Evans (vor ihrer Heirat Shelley Olds), die die beiden ersten Teilabschnitte für sich entscheiden konnte. Sie hatte auf der ersten Etappe den Sprung in eine Spitzengruppe von 24 Fahrerinnen geschafft, die nicht nur den Tagessieg unter sich ausmachte, sondern auch schon in der Gesamtwertung eine Vorentscheidung herbeiführte. In Masterton wusste Evans den Sprint-Zug der neuseeländischen Nationalmannschaft geschickt auszunutzen und holte sich vor der amtierenden australischen Meisterin Ruth Corset (Nashua Team) und deren südafrikanischer Kollegin Cherise Taylor ihren ersten Tageserfolg, dem auf der zweiten Etappe nach Palmerston North gleich der nächste Streich folgte, wobei diesmal zwei Chinesinnen vom Giant Racing Team, Xin Liu und Yiu Wong Wan, das Nachsehen hatten.

Knapper Ausreißersieg auf Etappe Nr. 3. Evans auch im Zeitfahren solide
Nach zwei Tagen befand sich das Leadertrikot also fest auf den Schultern von Shelley Evans, und auch auf Etappe Nr. 3, die ein 125-km-Rundstreckenrennen (3 Runden à 41,7 km) bereithielt, geriet es nicht in Gefahr - obwohl die Amerikanerin diesen Abschnitt ausnahmsweise nicht für sich entscheiden konnte. Ihr Team verkalkulierte sich knapp beim Versuch, vier Ausreißerinnen einzuholen, von denen die Australierin Irene Digenis (Prime Estate Team) am Ende siegreich war. Doch das Feld, angeführt von Shelley Olds, war in diesem Moment schon so weit herangekommen, dass es zeitgleich gewertet wurde. Erst das Zeitfahren am Nachmittag desselben Tages brachte die bereits erwähnte Veränderung im GK - doch selbst im Kampf gegen die Uhr wusste die kurzzeitig von der Spitze Verdrängte zu überzeugen, belegte hinter Kollegin Neben mit 25 Sekunden Differenz den zweiten Platz und blieb gesamt nur 4 Sekunden hinter jener zurück.

Evans mit zwei weiteren Etappensiegen endgültig zurück in Gelb
Diese 4 Sekunden sollte Evans an den beiden folgenden Tagen durch Zeitgutschriften im Ziel mit Leichtigkeit wieder hereinholen. Denn sie gewann nicht nur den Massensprint der fünften Etappe, die wie die erste nach Masterton führte - vor den schon einmal hinter ihr Platzierten Ruth Corset (Nashua) und Xin Liu (Giant) -, sondern sie triumphierte auch am Ende des nur 35 Kilometer umfassenden Abschlusskriteriums in der Hauptstadt Wellington, wo sich die Australierin Kirsty Broun (Australian Institute of Sport = Nationalteam) mit Rang zwei begnügen musste. Auf dieser sechsten und letzten Etappe ergab sich die Kuriosität, dass der größte Teil des Feldes von den 20 stärksten Fahrerinnen überrundet wurde und damit aus der Gesamtwertung ausschied. Das Endklassement umfasst daher nur diese zwanzig - allen voran Shelley Evans und Amber Neben, durch 16 Sekunden voneinander getrennt -, und darüber hinaus konnten nur zwei Teams (nämlich USA und AIS) für die Mannschaftswertung berücksichtigt werden - die anderen hatten einfach nicht genug Finisher in ihren Reihen.
Gesamtdritte mit 45 Sekunden Rückstand wurde die 21-jährige Australierin Tiffany Cromwell (AIS), die demensprechend auch das Nachwuchstrikot mit nach Hause nimmt. Diese Position hatte sie sich mit Rang drei im Zeitfahren gesichert. Für die Neuseeländerinnen war ihre Heimatrundfahrt leider wenig ertragreich. Beste im GK war eine gebürtige Dänin, nämlich Linda Villumsen auf Rang 6 (+ 1:06). Ansonsten sprangen nur drei Podestplätze heraus: durch Yvette Hill-Willis (Litespeed) und Gayle Brownlee (Handy Rentals) auf Etappe 3 und Joanne Kiesanowski (Nationalteam) auf Etappe 6.

Evans holt größten Erfolg ihrer Karriere
Für Shelley Evans war der Gesamtsieg in Neuseeland das mit Abstand beste Resultat in einem offiziell von der UCI lizenzierten Mehretappen-Rennen. Zuletzt war sie beim Giro della Toscana 28-te geworden. Auf nationaler Ebene konnte sie die dreitägige Tulsa Tough 2009 für sich entscheiden. Auch nahezu alle ihre anderen Erfolge spielten sich auf heimischem Boden ab. Ein wenig mag sie davon profitiert haben, dass die Überraschungssiegerin des Vorjahres, die aktuelle australische Zeitfahrmeisterin Amber Halliday, das Vorhaben Titelverteidigung früh aufgeben musste, da sie auf der zweiten Etappe stürzte und mit Oberarmbruch quittierte. Doch bei vier von sechs möglichen Etappensiegen und einem angesichts ihrer bislang eher bescheidenen Zeitfahrresultate ausgezeichneten Abschneiden im Kampf gegen die Uhr ist am Triumph von Evans nichts zu bekritteln. Die Sprintstärke der 29-Jährigen, die ihr die wertvollen Zeitboni einbrachte, mag auf der Bahn geschult worden sein: Unter anderem war sie 2008 US-Meisterin im Scratch, im letzten Jahr holte sie beim Weltcup in Kopenhagen Rang drei im Punktefahren.

-> Zu allen Resultaten und dem Endstand






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