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Cape Argus Cycle Tour: 5. Tag, Tour Paarl, Weintour, 9. März

10.03.2010

Cape Argus Cycle Tour: 5. Tag, Tour Paarl, Weintour, 9. März

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger

Geschätzte Leserschaft, schön, dass ihr unseren Tagesbericht so zahlreich mitverfolgt und uns übers Gästebuch Grüsse zukommen lasst. Diese Grüsse dürfen ruhig noch etwas zahlreicher sein, sie erfreuen sich bei der Gästeschar grosser Beliebtheit.

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: Vormittag bedeckt, Nachmittag: sonnig und blauer Himmel
Temperatur: bis 29°
Kilometer: 85 km
Höhenmeter: 440 hm
Schnitt: 21 - 24

Strecke:
Das heutige Tagesziel hiess Paarl und seine Umgebung. Paarl ist mit 155'000 Einwohnern die grösste Stadt im Landesinnern der Provinz Westerncape. Den Namen hat sie von drei gewaltigen Granitfelsen, die bei einem bestimmten Sonnenstand und nach Regen wie Perlen schimmern.

Ganz in der Nähe befindet sich auch das Sprachendenkmal. Die jüngste Sprache der Welt, Afrikaans, wurde hier 1875 vorgestellt. Seit 1925 ist sie die zweite Landessprache von Südafrika.

In Paarl hat die KWV (Kooperative Wijnbouwers Vereinigung) ihren Hauptsitz. Sie gilt mit ihrem 22 Hektar grossen Betrieb als einer der grössten Weinkellereien der Welt. Aber nur etwa 50% der Traubenernte wird zu Wein verarbeitet. Grosse Bedeutung hat auch die Herstellung von Brandy und Likörweinen. Viele der besten Rotweine des Landes liefert die Cabernet-Sauvignon Traube. Ihre Weine benötigen jedoch eine längere Reifezeit als die Shirazweine. Natürlich gibt es auch Spitzenweissweine und Sparklingweine (Schaumweine).

Ereignisse:
Da es am Morgen während des Frühstücks einen Regenschauer gab, verschoben wir den Start um eine Stunde. So konnte das Frühstücksbuffet mit all seinen feinen Sachen länger genossen werden. Zur Abfahrtszeit waren die Strassen bereits wieder trocken und die Luft angenehm frisch und die Temperatur ideal zum radeln.

Stellenbosch liessen wir buchstäblich rechts liegen und pedalten dank des Rückenwindes zügig an einigen namhaften Weingütern vorbei. Die Traubenernte ist nun allerorts im vollen Gange. Einerseits stehen Heerscharen von schwarzen Arbeitern und Arbeiterinnen zwischen den Reben und lesen die süssen Trauben von Hand, andererseits sieht man auch riesige Erntemaschinen, welche die Früchte mechanisch ernten. An vielen Strassenkreuzungen werden die Trauben im Direktverkauf angeboten. Gusti liess es sich nicht nehmen und machte gleich ein Tasting… mit nachfolgendem Kauf: eine ganze Kiste für knapp Fr. 8.00!

Die Strecke bis zum Mittag war topografisch einfach, so dass alle recht relaxt auf dem Weingut zum Lunch eintrafen. Unter grossen Eichenbäumen wurden feine Köstlichkeiten serviert. Da und dort genoss Mann/Frau ein Glas Weiss- oder Rotwein…. Ferienstimmung pur. Die herrliche Gartenanlage des Weingutes, die Sonne, der angenehm leicht kühlende Wind verliehen dem ganzen die Note: Exzellent!

Der 35 km lange Rückweg führte über den „Kanonenkop“ und die „Kromme Rhee“ zurück nach Stellenbosch. Unser Hans-Werner meinte vor einer kurzen, giftigen Steigung: „Gibt es hier denn keinen Lift?“ und stieg kurzerhand in den Begleitbus zu Andrea um. Doch kaum oben angelangt, winkte Gusti ganz energisch unseren Kölner Freund wieder aus dem Wagen. Sein Kommentar: „Gusti ist wohl eifersüchtig, ich muss wieder aufs Rad“. Am Schluss war er zu recht ganz Stolz auf seine erbrachte Leistung. Der süsse Lohn für diese Etappe waren die erstandenen Trauben, welche allen vorzüglich mundeten.