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Vorjahres- und Etappensieger Michele Scarponi nach 4. Abschnitt bei Tirreno-Adriatico neuer Leader
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13.03.2010

Vorjahres- und Etappensieger Michele Scarponi nach 4. Abschnitt bei Tirreno-Adriatico neuer Leader

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Chieti , 13.03.2010 - Vorjahressieger Michele Scarponi (Androni Giocattoli) ist mit seinem Sieg auf der 4. Etappe erneut an die Spitze bei Tirreno-Adriatico gefahren. Der Italiener gewann mit 14 Sekunden Vorsprung auf eine erste Verfolgergruppe, deren Sprint Benoit Vaugrenard (Francaise Des Jeux) vor Leonardo Bertagnolli (Androni Giocattoli) gewinnen konnte. Scarponi führt in der Gesamwertung nun mit 18 Sekunden vor dem heutigen Etappenzweiten.

Größere Gruppe geht in die Attacke
Die vierte und längste Etappe von San Gemini nach Chieti über 243 Kilometer sollte schon ein erster Fingerzeig für die Fahrer mit Ambitionen in der Gesamtwertung sein. Deutlich schwerer als die vorherigen Etappen gestaltete sich der Tagesabschnitt, vor allem die letzten Kilometer hatten es in sich. Vor dem Zielort Chieti ging es richtig berghoch, mit Rampen von 15 und gar 19 Prozent. Heute konnte somit die Rundfahrt schon verloren werden. Dementsprechend nervös gingen einige Fahrer an den Start. Das Wetter meinte es etwas besser mit den Athleten, der Regen der Vortage war gewichen. Wie üblich gab es eine frühe Spitzengruppe, die diesmal durchaus prominent besetzt war mit Filippo Pozzato (Katusha), Rubén Pérez (Euskaltel-Euskadi), Paolo Longo Borghini (ISD-Neri), Vasil Kiryienka (Caisse d'Epargne), Maarten Wynants (Quick Step), Marco Frapporti (Colnago) und Vladimir Efimkin (AG2R). Bis zur Rennhälfte konnte die Gruppe immerhin mehr als acht Minuten Vorsprung auf das Feld herausfahren.

Spitzenreiter Bennati kämpft nicht um Leadertrikot
Mit seinem Sieg gestern hatte sich Daniele Bennati auch das blaue Leadertrikot erkämpft. Der Sprinter wusste jedoch um das aussichtslose Unterfangen, diese Führung heute verteidigen zu können, sodass seine Liquigas-Mannschaft auch keine Kontrolle im Peloton übernahm. In diese Rolle schlüpften stattdessen die amerikanisch-schweizerische Mannschaft BMC um Weltmeister Cadel Evans sowie Acqua & Sapone. Bis zur 25-Kilometermarke schrumpfte der Abstand auf unter drei Minuten. Die letzen sehr hügeligen Kilometer gaben dann auch den Startschuss für Attacken aus dem Feld. Alexandre Vinokourov (Astana) war der Erste, der den Spitzenreitern nachsetzte. Seine Attacke blieb erfolglos, schlimmer traf es jedoch Jose Serpa Perez (Androni Giocattoli), der in einer Abfahrt auf der Verfolgung stürzte und so wieder eingeholt wurde. Der Vorstoß von Enrico Gasparotto (Astana) sah danach schon vielversprechender aus, er bekam zudem Begleitung von seinem italienischen Landsmann Vincenzo Nibali (Liquigas-Doimo). Während die ehemaligen Spitzenreiter nach und nach gestellt wurden, attackierte auch Vorjahressieger Michele Scarponi (Androni Giocattoli) aus dem klein gewordenen Feld. Er schloss nicht nur auf, sondern ließ die anderen beiden auch stehen. Fünf Kilometer vor dem Ende war mit dem Weißrussen Kiryienka nur noch ein ehemaliger Ausreißer in Führung, der sein Glück fortan alleine versuchte mit noch noch einer Minute Vorsprung. Im schweren Etappenfinale konnte er Scarponi jedoch nichts mehr entgegensetzen.

Vorjahressieger auf den Spuren des letzten Jahres
Im kurvigen Finale ließ sich Scarponi von der heranjagenden Meute nicht mehr einholen und schaffte damit wie im Vorjahr einen Etappensieg. Ob daraus auch erneut der Gesamtsieg werden könnte, muss jedoch noch abgewartet werden. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gar nicht so schlecht, die ersten Verfolger erreichten erst 14 Sekunden zurück das Ziel in Chieti. Ein Quartett angeführt vom Franzosen Benoit Vaugrenard (Francaise Des Jeux) und dem Italiener Leonardo Bertagnolli (Androni Giocattoli) hielt den Abstand in Grenzen, weitere Fahrer um den heute achtplatzierten Cadel Evans (BMC) und dem vor ihm platzierten Robert Gesink (Rabobank) benötigten noch drei Sekunden länger. Von den bisher so stark fahrenden Milram-Fahrern um Auftaktetappensieger Linus Gerdemann war heute nur wenig zu sehen. Markus Fothen wurde als Bester des Teams mit 43 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger 19., direkt vor ihm beendete mit Paul Martens (Rabobank) der beste Deutsche die Etappe.

Scarponi nun in blau
Da der bisherige Gesamtführende Daniele Bennati mit deutlichem Rückstand das Rennen beendete, ist Scarponi nun auch der neue Leader. Der Italiener liegt vorerst 18 Sekunden vor dem heutigen Etappenzweiten Benoit Vaugrenard, zwei Sekunden dahinter rangiert Leonardo Bertagnolli. Aber auch Fahrer wie Stefano Garzelli (Acqua & Sapone), Cadel Evans oder Robert Gesink haben weniger als 30 Sekunden Rückstand und damit weiterhin gute Chancen auf den Gesamtsieg.

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Die morgige fünfte Etappe musste von 243 auf 216 Kilometer verkürzt werden. Schuld daran sind schlechte Straßenverhältnisse, die durch die kalten Temperaturen entstanden sind. Damit fehlt auf dem Abschnitt zwischen San Gemini und Chieti nun auch der schwerste Anstieg, der jedoch zur Rennmitte ohnehin keine großen Vorentscheidungen herbeigeführt hätte. Zum Schluss gibt es jedoch direkt vor dem Ziel eine Rampe mit bis zu 20 Prozent zu meistern, was den Kreis der Sieganwärter deutlich verringern dürfte.





Vorjahres- und Etappensieger Michele Scarponi nach Etappe nach 4. Abschnitt bei Tirreno-Adriatico neuer Leader, 2010
Vorjahres- und Etappensieger Michele Scarponi nach Etappe nach 4. Abschnitt bei Tirreno-Adriatico neuer Leader, 2010

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