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Zwei Tage bei der Tour de Romandie 2012
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10.05.2012

Zwei Tage bei der Tour de Romandie 2012

Info: Bildergalerie
Info: Bildergalerien und Berichte von Christine Kroth | TOUR DE ROMANDIE
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Vor knapp zwei Wochen war LiVE-Radsport.com Autorin Christine Kroth bei der Tour de Romandie zu Gast, wohnte den letzten beiden Etappen der Westschweizer WorldTour-Rundfahrt bei. Heute könnt Ihr an ihren Eindrücken und Erlebnissen des Romandie-Wochenendes in Wort und Bild teilhaben.


LiVE-Radsport.com Autorin Christine Kroth (Cofitine) besucht in jeder Saison einige Rennen und bringt uns ihre Eindrücke und Fotos mit. Seid auch Ihr an einem Rennen dabei und wollt davon berichten oder habt Fotos gemacht? Dann meldet Euch doch über unser Kontakt-Formular!


Zur Bildergalerie mit 30 Fotos


4. Etappe, Samstag, 28.04.12
Bulle - Sion


Für mich ist es das erste Rennen des Jahres. Wieder einmal Rennluft zu schnuppern tut verdammt gut!
Die Wetteraussichten sind prima, die Laune auch!
Um halb elf stehe ich im Startbereich der 4. Etappe der Tour de Romandie. Etwas verlassen auf dem großen Gelände abseits der Stadt am Rande der Autobahn.
Noch ist kaum was los. Zeit für ein zweites Frühstück und ein genaues Studium der heutigen Strecke.
Nachdem die Teams da sind führt noch die Werbekarawane durch das Fahrerlager. Kurios!


Cavendish vor dem Start
Ich suche mir einen Platz in der Nähe der Einschreibung. Vielleicht bekomme ich ein paar Autogramme. Gute Fotos dürften hier kein Problem sein.
Die Stimmung ist großartig! Und die Profis sind gut drauf!
Wie eigentlich immer ist kurz vor dem Start die Hölle los. Eigentlich haben die Fahrer ja genug Zeit sich einzuschreiben, aber die meisten kommen auf den letzten Drücker, so dass man Mühe hat den Überblick zu behalten.
Ich kann nicht auf den direkten Weg zur Strecke, muss nochmal durchs Fahrerlager. Da begegnen mir noch einige Fahrer auf dem Weg zum Start. Unter anderem steht da der Weltmeister Mark Cavendish und gibt ein Interview. Doch anders als erwartet wird er nicht umlagert. Daneben stehen nur noch drei Leute. Ich bin etwas irritiert und mache ein paar Fotos! Da steht der Weltmeister, einer der bekanntesten Radprofis der Welt und keinen interessiert’s! Kaum zu glauben!
Ich suche mir hinter dem Start einen guten Platz und mache meine Fotos. Danach geht es weiter ins Wallis.

Es ist heute sehr windig und sehr warm, so dass ich, total verschwitzt, zwischenzeitlich mal einen Stopp einlegen muss um mich umzuziehen!
Danach suche ich mir einen Platz an der Bergwertung der zweiten Kategorie oberhalb von Sion. Nur leider ist das nicht so einfach, denn ich finde den Weg zur Bergwertung nicht! Ich fahre zwar den Berg hoch, aber das ist ein anderer Weg! Irgendwann bin ich viel zu weit und kehre um. Ich bin vor kurzem an der Abzweigung nach Veysonnaz vorbeigefahren und mache mich nun auf den Weg dorthin. Dabei entdecke ich die Abzweigung zur gesuchten Bergwertung, was mir jetzt aber egal ist.
Der Anstieg nach Veysonnaz ist im unteren Bereich sehr steil. Ideal für Fotos und praktisch um danach schnell wegzukommen!
Ich nutze die Zeit für ein verspätetes Mittagessen und um mich ein bisschen zu erholen ehe ich noch ein paar Landschaftsfotos mache und die Aussicht ins Rhonetal genieße.
Die Werbegeschenke aus der Werbekarawane nimmt man natürlich auch gerne mit!


Hauptfeld im Anstieg nach Veysonnaz
Dann mache ich mich auf die Suche nach dem perfekten Platz für gute Fotos. Da bin ich ziemlich wählerisch, entsprechend lange dauert meine Suche. Schließlich platziere ich mich in einer langgezogenen, steilen Rechtskurve. Und ich hatte richtig kalkuliert, die Fahrer schneiden die Kurve so an, dass sie direkt auf meiner Seite fahren und ich tolle Fotos machen kann.
Der Besenwagen ist bereits in Sichtweite als ich wieder im Auto sitze. Kaum ist er durch bin ich schon weg! Ab ins Ziel nach Sion!
Die Parkplatzsuche gestaltet sich etwas schwierig! Als ich endlich in einem Parkhaus fündig geworden bin reicht die Zeit immerhin noch für einen Abstecher ins Village, wo ich auf der Videoleinwand noch ein bisschen das Rennen verfolge. Dann suche ich mir einen Platz an der Strecke. Ca. 150 Meter vor dem Ziel werde ich fündig und richte meine Kamera aus. Wenig später biegen bereits die Führungsfahrzeuge um die Ecke.


Zielsprint in Sion
Es ist nicht ganz einfach einen Zielsprint zu fotografieren, aber auf der leicht ansteigenden Zielgeraden in Sion geht es ganz gut!
Ich warte noch zwei nachfolgende Gruppen ab, dann bin ich schon wieder im Aufbruch! Ab zur Siegerehrung!
Ich hatte mir mehr Andrang gerechnet. Ich steh in der vierten Reihe, mit dem großen Kameraobjektiv ist das kein Problem! Nur bei der Siegerehrung des Führungstrikots hab ich meine Probleme, weil vor mir ein Herr des Hauptsponsors steht und mit seinem Handy Fotos macht. Leider hab ich mehr Handy auf’m Foto als den Leader Luis Leon Sanchez. Aber da er auch die Etappe gewonnen hat habe ich von ihm trotzdem gute Fotos.
Natürlich sind die geehrten Fahrer gut gelaunt. Sanchez genießt die Küsschen der Hostessen! Hoffentlich hat seine Frau das Grinsen nicht gesehen ...! Und der Führende in der Bergwertung, Petr Ignatenko, dessen Name mir bis zu diesem Zeitpunkt gänzlich unbekannt war, freut sich diebisch über das Megastück Gruyere-Käse.


Etappensieger Luis Leon Sanchez
Nach der Siegerehrung mache ich noch einen kurzen Abstecher ins Fahrerlager. Ein paar gute Fotos kann ich hier auch noch machen. Eine GreenEdge-Flasche fällt mir vor die Füße. Dafür bückt man sich gern!
Bei BMC geht es familiär zu. Steve Morabito freut sich über den Besuch seiner Partnerin, am Rande steht sein Chef Andy Rihs.
Bei Team Sky schreibt ein gut gelaunter Mark Cavendish, mittlerweile in Zivil da er heute ausgestiegen ist, Autogramme. Vor allem Kindern scheint der frischgebackene Papa keinen Wunsch abschlagen zu können. Zudem verabschiedet er sich von jedem aus dem Team persönlich. Diese Haltung nötigt mir großen Respekt ab. Bislang hatte ich hin für großspurig und arrogant gehalten. Davon ist hier nichts zu merken! Ich beobachte einen herzlich-sympathischen Weltmeister der für jeden, egal ob Teammitglied oder Fan, Zeit und ein nettes Wort hat! Ich muss zugeben, dass er mich heute schwer beeindruckt hat!

Nach einem rundum gelungenen Radsporttag, der einfach alles zu bieten hatte, freue ich mich auf das Zeitfahren in Crans-Montana.


5. Etappe - Sonntag, 29.04.12
Einzelzeitfahren in Crans-Montana


Am nächsten Morgen bin ich erstmal schlecht gelaunt! Das Balzverhalten der Frösche im nahegelegenen Teich und starker Wind im Rhonetal haben mir stellenweise den Schlaf geraubt! Und als ich gegen halb acht aufwache trommeln auch noch Regentropfen auf mein Zeltdach! Der Himmel ist wolkenverhangen und es ist ziemlich kalt!
Doch mit dem Genuss einer Tasse Kaffee und dem aufklarenden Himmel kehrt auch meine gute Laune zurück.


Luis Leon Sanchez verliert Gelb ...
Um halb elf mache ich mich auf den Weg nach Crans-Montana. Hinter mir fährt ein Auto von BMC, der Chef des Teams kreuzt meinen Weg mit dem Rad.
Ich hatte mir einen Parkplatz ausgeguckt, aber irgendwie finde ich den nicht. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für mein Auto muss ich über die Strecke. Etliche Profis kommen mir entgegen. An einer Engstelle muss ich stehen bleiben, um Daniel Martin passieren zu lassen.
Ich stelle mein Auto schließlich in einer kleinen Garage ab, bezahle brav die anfallende Gebühr und stelle im Nachhinein fest, dass dieses Parkhaus gesperrt sein soll! Auch gut!

Zum Ziel ist es nicht weit, zum Fahrerlager auch nicht.
Erstmal zum Ziel, vorbei am Village, das gerade aufgebaut wird. Bei BMC wird gerade der Stand aufbaut. Hier gibt’s Schokolade mit dem Teamfoto vorne drauf. Kann ich mir nicht entgehen lassen!
Noch ein paar Fotos von der grandiosen Landschaft, dann ab ins Fahrerlager, wo aber noch nicht viel los ist. Ein paar Teams muss man sogar suchen. Der Start ist weit weg, zu weit wie ich finde.
Ein bisschen plaudern, ein bisschen umgucken, dann gehe ich wieder ins Village. Ich bin auf der Suche nach einer Startzeitenliste, die ich dort auch finde.
Gut ausgestattet suche ich mir einen Platz an der Strecke.


... im Zeitfahren an Bradley Wiggins
Das Wetter ist wechselhaft, Wind, Sonne, Wolken - alles dabei! Wenigstens regnet es nicht! Aber es ist frisch auf knapp 1400 Metern.
Ich platziere mich wieder in einer Kurve, wechsele aber öfters mal den Platz. Hier sind gute Fotos garantiert! Natürlich werden nicht alle so wie ich es gerne hätte, aber Nobody is perfect!
Zeitfahren live an der Strecke ist immer was Besonderes. Man verpasst keinen Fahrer! Oder doch? Einige sind nicht gestartet, einige hab ich aus eigener Unachtsamkeit irgendwie verpennt! Aber die meisten hab ich drauf!
Man kriegt an der Strecke, knapp 1,5 km vor dem Ziel, schon ein Gefühl dafür, wie das Rennen ausgehen könnte. Wiggins ist stark, ich bin mir sicher, er gewinnt das!
Nachdem Sanchez, der Mann im Gelben Trikot, an mir vorbei ist, mache ich mich auf dem Weg zum Auto und ins Tal.

Zwei Tage später wartet bereits das nächste Rennen auf mich!
Gut gelaunt mit einem kräftigen Sonnenbrand im Gesicht, etlichen Werbegeschenken im Gepäck und jeder Menge Fotos im Kasten geht es zurück nach Hause!
Begleitet vom Team Saur-Sojasun, mit denen ich mir ein kleines Überholduell auf der Autobahn liefere.
Überhaupt begleiten mich noch einige Teams gen Norden. Zwischen Bern und Basel überhole ich mit Vacansoleil das letzte Team. Man sieht sich!






Tour de Romandie 4. Etappe - Weltmeister Mark Cavendish kommt von der Einschreibung in Bulle
Tour de Romandie 4. Etappe - Weltmeister Mark Cavendish kommt von der Einschreibung in Bulle

Tour de Romandie 4. Etappe - Jean-Christophe Peraud am Start in Bulle
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Tour de Romandie 4. Etappe - das Feld um Ivan Basso und Leader Bradley Wiggins kurz nach dem Start in Bulle
Tour de Romandie 4. Etappe - das Feld um Ivan Basso und Leader Bradley Wiggins kurz nach dem Start in Bulle

Tour de Romandie 4. Etappe - das Feld macht sich auf den Weg von Bulle nach Sion
Tour de Romandie 4. Etappe - das Feld macht sich auf den Weg von Bulle nach Sion


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