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Spannende Ausreißer-Etappe beim Giro endet mit Bak als Sieger und Golas im Bergtrikot
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17.05.2012

Spannende Ausreißer-Etappe beim Giro endet mit Bak als Sieger und Golas im Bergtrikot

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sestri Levante, 17.05.2012 – Kurz und knackig war die 12. Etappe des Giro d’Italia, ein vierstündiges Rennen auf einem bergigen Parcours. Neun Ausreißer prägten das Geschehen, doch nicht alle konnten am Ende glücklich sein. Voller Freude war natürlich Lars Bak (Lotto Belisol), der mit einer späten Attacke den Sieg holte. Gemischte Gefühle dürfte Michal Golas (Vacansoleil-DCM) haben, der das Bergtrikot eroberte, aber auch eine Weile als Solist vom Etappensieg träumte. Eher enttäuscht ist Sandy Casar (FDJ-BigMat), der nur Zweiter wurde und neben dem Etappensieg auch das Rosa Trikot knapp verpasste. Liquigas sorgte kurioserweise dafür, dass dieses auf den Schultern von Joaquin Rodriguez (Katusha) blieb.

Katusha pokert, Liquigas verfolgt die Ausreißer
Nach der ewig langen Etappe von gestern stand bei der Italien-Rundfahrt heute ein Teilstück an, das exakt hundert Kilometer kürzer war; 155 Kilometer lagen also zwischen Seravezza und Sestri Levante. Fast ein Drittel davon schaffte das Feld in der ersten Rennstunde und hatte damit den flachen Teil der 12. Etappe hinter sich gebracht. Alle Angriffe waren erfolglos geblieben, im Anstieg zur ersten Bergwertung setzten sich dafür gleich sieben Fahrer ab. Schnell hatten Ivan Santaromita (BMC Racing Team), Amets Txurruka (Euskaltel), Sandy Casar (FDJ-BigMat), Lars Bak (Lotto Belisol), Andrey Amador (Movistar), Michal Golas (Omega Pharma-Quick Step) und Jan Bakelants (RadioShack-Nissan) eine Minute Vorsprung herausgefahren. Mehrere Fahrer versuchten noch hinterher zu springen und den Anschluss an diese aussichtsreiche Gruppe zu finden. Was Jan Barta (Team NetApp) nicht gelang, schafften Jackson Rodriguez (Androni Giocattoli) und Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM). Nach einer Weile hatte sich das Peloton mit der Konstellation abgefunden und ließ die Gruppe ziehen, bis eine Differenz von sieben Minuten erreicht wurde. Obwohl in der Gesamtwertung Casar und Santaromita nur etwas mehr als vier Minuten Rückstand auf Joaquin Rodriguez hatten, zeigte dessen Katusha-Team keinerlei Interesse daran, ihnen ernsthaft nachzufahren, was schließlich Liquigas dazu bewegte, diesen Job zu übernehmen. So mühte sich die Mannschaft von Ivan Basso ab, den Rückstand zu reduzieren und in Grenzen zu halt und rettete Rodriguez doch tatsächlich die Führung.

Golas erobert Bergtrikot und versucht noch mehr
An den Kampf um Rosa verschwendete Golas keinen Gedanken, der Pole lechzte vielmehr nach dem Blauen Trikot. Acht Punkte hinter Miguel Angel Rubiano (Androni Giocattoli) hatte er als Zweiter des Bergklassements schon eine hervorragende Ausgangsposition und sicherte sich das Maglia Azzurra mit Siegen auf den ersten drei von vier Bergwertungen, hat nun neun Zähler mehr als der Kolumbianer. Auch Keizer war in besonderer Mission unterwegs. Zum vierten Mal gehörte der Niederländer einer Ausreißergruppe an und ist damit Rekordhalter, auch wenn Olivier Kaisen (Lotto Belisol) noch einige Kilometer mehr auf dem Buckel hat. Zum vierten Mal gewann Keizen zudem während einer Flucht den Zwischensprint und baute seinen Vorsprung in der Sprintwertung komfortabel aus. 33 Kilometer blieben von der dritten Bergwertung noch bis ins Ziel und es begann ein harter Fight um den Etappensieg. Golas hatte sich, um die Berpunkte zu sichern, ein wenig abgesetzt, zog in der Abfahrt fast eine halbe Minute davon und legte sich dabei so sehr ins Zeug, dass er ein paarmal sogar fast von der Strecke abkam. Bakelants hatte Glück, dass er einen Sturz unbeschadet überstand. Am letzten Anstieg der Etappe konnte sich Golas nicht mehr gegen seine Verfolger wehren, die ihn 13 Kilometer vor Schluss stellten. Die verbleibenden zwei Kilometer des Kategorie-3-Berges wurde ohne Unterlass attackiert, bis die drei stärksten Fahrer – Casar, Santaromita und Amador – den Rest abhängten und die Vorentscheidung herbeizuführen schienen.

Bak wartet ab und attackiert im richtigen Moment
Nach dem Anstieg, den im Feld der Gesamtdritte Paolo Tiralongo (Astana) und Damiano Cunego (Lampre) zu einer letztlich folgenlosen Attacke nutzten, kamen Bakelants, Txurruka und Bak doch noch einmal an das Trio Casar, Santaromita, Amador heran und auch Rodriguez fand Anschluss, als es wieder flach wurde. Casar und Santaromita blieben die Aktivsten auf den letzten Kilometern, die von taktischen Spielereien geprägt waren. Immer wieder wechselten sich kurze Verschnaufpausen, in denen sich die Fahrer beäugten, mit Tempoverschärfungen und Angriffsversuchen ab. Ein Vorstoß nach dem anderen scheiterte und Bak tat offensichtlich gut daran, sich zunächst zurückzuhalten. Der Däne legte alle Kraft in einen einzigen Antritt 1800 Meter vor dem Ziel und hatte den richtigen Augenblick gewählt. Eine kurze Uneinigkeit, wer ihm nachsetzen sollte, reichte schon aus und es entstand ein Abstand, der nicht mehr aufzuholen war. Mit elf Sekunden Vorsprung erreichte Bak das Ziel, Casar sprintete zu Platz zwei. Sein Hauptziel, den Etappensieg, hatte der Franzose verpasst und auch mit dem Rosa Trikot wurde es nichts. Das Hauptfeld verlor nur 3:34 Minuten, so dass Casar noch 26 Sekunden fehlten und er hinter Rodriguez und Ryder Hesjedal auf Rang drei vorrückte. Santaromita ist neuer Fünfter. Amador wurde Tagesdritter und sorgte dafür, dass Movistar sich in der Mannschaftswertung an die Spitze schob.

-> Zum Resultat

Morgen können die Sprinter noch ein letztes Mal zum Zug kommen, bevor das Hochgebirge einige von ihnen sicher schon zum vorzeitigen Ausstieg aus dem Giro bewegen wird. Die 13. Etappe ist das, von den Zeitfahren abgesehen, kürzeste Teilstück, endet schon nach 121 Kilometern.





Spannende Ausreißer-Etappe beim Giro endet mit Bak als Sieger und Golas im Bergtrikot
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Foto: Sabine Jacob

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