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Rabottini krönt Solofahrt doppelt - Rodriguez mit Rosa in den Ruhetag
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20.05.2012

Rabottini krönt Solofahrt doppelt - Rodriguez mit Rosa in den Ruhetag

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lecco, 20.05.2012 – An einem verregneten Sonntag bot der Giro d’Italia noch einmal ein kleines Spektakel, bevor der zweite Ruhetag für eine kurze Unterbrechung sorgt. Die 15. Etappe wurde geprägt vom Solisten Matteo Rabottini (Farnese Vini), der eine hochkarätige Verfolgergruppe nicht an sich heranließ und auch am Schlussanstieg dem Druck der Favoriten standhalten konnte. Zwar wurde er noch von Joaquin Rodriguez (Katusha) eingeholt, schlug den Spanier aber im Sprint und bejubelte sowohl den Etappensieg als auch das Bergtrikot. Rodriguez hat einigen Vorsprung herausgefahren, womit er erneut das Rosa Trikot eroberte.

Sella sorgt schon am ersten Berg für Action
Die 15. Etappe begann ähnlich wie das gestrige Teilstück flach, die Berge sammelten sich auf den letzten 99 der 167 Kilometer. Beim Start regnete es besonders stark, erst im Laufe des Tages ließ der Niederschlag allmählich nach. Fünf Fahrer verließen heute den Giro d’Italia, Jeremy Hunt (Sky ProCycling) war schon nicht angetreten. Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) stieg sehr früh aus, der Luxemburger hatte sich vor einigen Tagen bei einem Sturz an der Schulter verletzt. Später kamen auch Graeme Brown (Rabobank), Giovanni Visconti (Movistar) und Manuel Belletti (Ag2r-La Mondiale) hinzu. Die erste Fluchtgruppe bestand nur aus zwei Fahrern, dem Franzosen Guillaume Bonnafond (Ag2r-La Mondiale) und Matteo Rabottini (Farnese Vini). Ein paar Fahrer, darunter Matthias Frank (BMC Racing Team) und Stefan Denifl (Vacansoleil-DCM), versuchten es zu spät und ohne Erfolg mit einem Konterangriff. Das Führungsduo erreichte nach 70 Kilometern den Fuß des ersten Anstieges mit einem Vorsprung von acht Minuten. Der Valico di Valcava war der schwerste Berg der Etappe und der einzige aus der 1. Kategorie. Bonnafond schwächelte bald und Rabottini begann ein langes Solo. Im Feld sorgte ein Angriff von Emanuele Sella (Androni Giocattoli) für ein totales Durcheinander, weil immer mehr Fahrer einen möglicherweise entscheidenden Moment witterten und dem Kolumbianer nachsetzten. Bis zur Bergwertung war die Situation nicht vollends geordnet, um Sella hatte sich eine größere Gruppe gebildet, die aber noch von einigen Fahrern verfolgt wurde. Zu diesen gehörte Damiano Cunego (Lampre), der dank seiner Abfahrtskünste den Anschluss fand. Im Tal waren es dann elf Fahrer, die sich zusammengefunden hatten.

Ehemaliger Giro-Sieger führt Verfolgergruppe an
Cunego hatte in der von Sellas Angriff herbeigeführten Gruppe mit Diego Ulissi einen Helfer, doppelt vertreten waren auch Vacansoleil-DCM mit Matteo Carrara und Gustav-Erik Larsson sowie Movistar mit Marzio Bruseghin und Andrey Amador, dem Sieger der 14. Etappe vom Samstag. Desweiteren gehörten Evgueni Petrov (Astana), Stefano Pirazzi (Colnago-CSF Inox), Amets Txurruka (Euskaltel) und Alberto Losada (Katusha) zu dieser Formation. Der in der Abfahrt gestürzte Marco Pinotti (BMC Racing Team) kam einige Zeit später als zwölfter Mann wieder dazu. Der Abstand zwischen der Cunego-Gruppe und Rabottini betrug fünf Minuten und wurde lange auch nicht geringer. Das Hauptfeld fiel bis zu zehn Minuten hinter den Führenden zurück. Liquigas war die erste Mannschaft, die sich um die Reduzierung des Rückstandes kümmerte, während Garmin-Barracuda nicht darauf reagierte, dass Ryder Hesjedal die Maglia Rosa virtuell an Cunego verloren hatte. Über die nächsten beiden Anstiege hinweg, von denen nur einer eine Bergwertung trug, konnte Rabottini den Vorsprung gegenüber den Verfolgern aufrechterhalten, nur das Feld näherte sich auf acht Minuten. Pirazzi gefiel die Stagnation nicht, am vorletzten Berg attackierte er seine elf Begleiter. Oben auf dem Culmine di San Pietro befand er sich nur noch in der Begleitung von Cunego, Txurruka, Losada und Amador. Jetzt hatte sich das Rennen insgesamt deutlich enger zusammengeschoben. Dem Quintett fehlten nur 2:45 Minuten an die Spitze, sie lagen aber auch nur wenig mehr als eine Minute vor dem Feld, das in der Abfahrt von Astana zerrissen wurde. Dabei erwischte man Ivan Basso auf dem falschen Fuß, doch der Liquigas-Kapitän kam vor dem Schlussanstieg wieder heran.

Rodriguez rückt die Kräfteverhältnisse zurecht
Am Ende der Abfahrt hätte ein Sturz beinahe Rabottini seiner Chancen auf den Etappenerfolg beraubt, er steckte den Vorfall aber gut weg und machte auch in den ersten besonders steilen Rampen des 7,8 Kilometer langen Schlussanstieges nach Piani dei Resinelli einen starken Eindruck. Die noch fünf Verfolger begannen mit fortlaufenden Attacken, Pirazzi und Losada waren am aktivsten. Losada konnte sich zwei Kilometer vor dem Ziel endgültig lösen, als Cunego schon längst nicht mehr hatte mithalten können. So nah am Gipfel wurde auch das Feld mit den Favoriten unruhig, Astana testete zunächst leicht an. Dann sah man einen guten Antritt von Michele Scarponi (Lampre), der das Tempo jedoch nicht lange aufrecht erhalten konnte. Eine erste Selektion war aber gemacht und Hesjedal einige Meter zurück. Das nutzte Joaquin Rodriguez (Katusha) aus, dessen Angriff niemand etwas entgegenzusetzen hatte. Nach der Flamme Rouge überholte der Spanier seinen Teamkollegen Losada und stellte den Kontakt zu Rabottini her. Der Ausreißer gab sich nicht auf und gewann das Sprintduell um den Sieg, in dem Rodriguez vielleicht nicht mehr 100% gab, weil er schon einen Tageserfolg hatte und es keine Zeitgutschriften gab. Für den Spanier war der herausgefahrene Vorsprung wichtig – gut 20 Sekunden auf Losada, Sergio Henao (Sky ProCycling), Scarponi und Basso, gar 39 Sekunden auf Hesjedal. Der Kanadier liegt in der Gesamtwertung jetzt wieder 30 Sekunden zurück, Basso als Dritter sogar 1:22 Minute. Nicht nur Rosa wechselte den Besitzer, auch Weiß wanderte von Rigoberto Uran zu dessen Teamkollegen Henao und Michal Golas (Vacansoleil-DCM) verlor das blaue Bergtrikot an Rabottini.

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Nach zwölf Renntagen am Stück steht nun ein Ruhetag bevor, erst am Dienstag geht es mit der 16. Etappe weiter. Diese verläuft größtenteils flach, weist aber kurz vor dem Ziel einen gut zwei Kilometer langen und über acht Prozent steilen Anstieg auf.





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