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Jon Izagirre gewinnt 16. Teilstück des Giro d´Italia - Favoriten schonen sich für nächste Bergetappe

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22.05.2012

Jon Izagirre gewinnt 16. Teilstück des Giro d´Italia - Favoriten schonen sich für nächste Bergetappe

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)

Pfalzen, 22.05.2012 – Auf der ersten Etappe nach dem Ruhetag zeigten sich die Giro-Favoriten gelassen und das Feld großzügig. Eine harmlose 10-köpfige Ausreißergruppe wurde mit großem Vorsprung fahren gelassen und durfte in ihrem kleinen Kreis um den Etappensieg kämpfen. Diesen eroberte Jon Izagirre (Euskaltel) mit einer erfolgreichen Attacke an einem Anstieg kurz vor dem Ziel. Nach den Erfolgen von Andrey Amador (Movistar) und Matteo Rabottini (Farnese Vini) am Wochenende war es nun schon die dritte Etappe in Folge, die ein Ausreißer für sich entscheiden konnte.

Izagirre sorgt wieder für baskischen Jubel in Italien
Morgen steht ein Teilstück mit mehr als viertausend Höhenmetern bevor, weshalb sich die Topfahrer der Gesamtwertung auf der 16. Etappe über 173 Kilometer von Limone sul Garda nach Pfalzen eher noch einen ruhigen Tag gönnen wollten – obwohl sie gestern erst einen richtigen Ruhetag hatten. Viele Fahrer spekulierten genau darauf und wollten sich einen Platz der Fluchtgruppe sichern, die gute Chancen auf ein Durchkommen haben würde. Über eine Stunde – gefahren mit einem 50er Schnitt – dauerte es, bis diese Gruppe zustande kam, die sich dann auch gleich Minute um Minute an Vorsprung zulegte. Zehn Mann gehörten ihr an, darunter Fahrer wie Alessandro De Marchi (Androni Giocattoli), Manuele Boaro (Saxo Bank), der Österreicher Matthias Brändle (Team NetApp) und Lars Bak (Lotto Belisol), die nicht zum ersten Mal versuchten, auf diese Art einen Etappenerfolg zu erringen, was Bak auf der 12. Etappe gelungen war. Die Gruppe hielt zusammen, bis sie etwa vier Kilometer vor dem Ziel von José Herrada (Movistar Team) in der entscheidenden Steigung, die nur gut zwei Kilometer lang, aber bis zu zwölf Prozent steil war, mit einer Attacke zerrissen wurde. Der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing Team) reagierte umgehend und konterte auch einen Vorstoß von Jon Izagirre (Euskaltel) als Erster. Der Baske setzte sich dann doch allmählich ab und konnte mit einer weiteren Tempoverschärfung verhindern, dass De Marchi vor dem Kulminationspunkt Anschluss fand. Noch einmal etwas mehr als zwei Kilometer musste Izagirre seinen kleinen Vorsprung verteidigen, bis er für den dritten Euskaltel-Sieg in der Geschichte des Giro d’Italia sorgte. Die ersten beiden hatten Igor Anton und Mikel Nieve im letzten Jahr bei Bergankünften an aufeinanderfolgenden Tagen geholt.

Team NetApp: Matthias Brändle mit Rang 7 auf 16. Giro Etappe

Ein ereignisloser Tag für die Favoriten
Für den 23-jährigen Izagirre stellt der Etappensieg ein frühes Karriere-Highlight dar, seinen ersten Profisieg feierte er neulich im Zeitfahren der Asturien-Rundfahrt, die er auf Gesamtrang zwei abschloss. 16 Sekunden betrug der Vorsprung auf De Marchi und Stef Clement (Rabobank), die das Ziel als seine ersten Verfolger erreichten. Frank und Herrada wurden trotz kämpferischer Leistung nur mit den Plätzen vier und fünf belohnt. Boaro, Brändle, Nikolas Maes (Omega Pharma-Quick Step), Bak und Luca Mazzanti (Farnese Vini) waren nach dem Anstieg schon zu weit abgehängt, um noch eine Rolle spielen zu können. Knapp neun Minuten verlor das Hauptfeld, in dem die Top30 des in diesem Bereich unveränderten Gesamtklassements ausnahmslos vertreten waren, auf Sieger Izagirre, nachdem der Vorsprung der Gruppe sogar mehr als 12 Minuten betragen hatte. Angriffe der Favoriten gab es an der Steigung, wo sich zwischen den Ausreißern der Etappensieg entschied, nicht. Nur Stefano Pirazzi (Colnago-CSF Inox) feuerte in unmittelbarer Zielnähe noch eine Attacke ab, wurde aber sogar von Juan Antonio Flecha (Sky ProCycling) im Kampf um Platz elf übersprintet. Viel mehr hatte diese Etappe nicht zu bieten. Auch in den Sonderwertungen gab es kaum Veränderungen, mit Ausnahme der Mannschaftswertung. Movistar hatte nur wenige Sekunden vor Astana und Lampre geführt, war im Gegensatz zu diesen beiden Teams jedoch in der Ausreißergruppe vertreten und konnte den Vorsprung dadurch deutlich ausbauen.

-> Zum Resultat

Morgen wird es wieder viel ereignisreicher, wenn auf der 17. Etappe die Pässe Valparola, Duran, Staulanza und Giau überquert werden. Vom Passo Giau führt eine knapp 20 Kilometer lange Abfahrt ins tausend Meter tiefer gelegen Ziel nach Cortina d’Ampezzo.